Operation OVERLORD (1944)

Völkischer Beobachter (June 29, 1944)

Unsere Stunde wird wieder kommen –
Im Zentrum des Sturmes auf Europa

Auch die äußerste Kraftanstrengung unserer Feinde wird vergeblich sein

vb. Wien, 28. Juni –
vb. Wien, 28. Juni –
„Das zwölfte Jahr der Neuorganisation unseres Volkes wird an die Front und an die Heimat härteste Anforderungen stellen,“ sagte der Führer in seiner Rede zum elften Jahrestag der Machtergreifung. „Wie sehr aber auch der Sturm an unsere Festung toben und heulen mag,“ so fuhr der Führer fort, „am Ende wird er sich wie ein Gewitter eines Tages legen und aus finsteren Wolken wird dann wieder eine Sonne hervorleuchten auf diejenigen, die standhaft und unerschütterlich, ihrem Glauben treubleibend, die Pflicht erfüllen.“ Heute stehen wir im Zentrum des Sturmes, der gegen Europa entfesselt worden ist und den der Führer kommen sah.

Briten, Amerikaner und Bolschewisten haben sich mit dem Einsatz des ganzen Kriegspotentials an Menschen und Material zum Sturm gegen das Bollwerk der abendländischen Kultur, im Westen, im Osten und im Süden vereinigt, um die langen, zähen Kämpfe des vergangenen Jahres, in denen ihnen trotz allem Raumgewinn der strategische Erfolg versagt blieb, womöglich mit einer einzigen gewaltigen Anstrengung zur Entscheidung zu bringen. Sie haben dabei Erfolge errungen, haben die Halbinsel Cotentin abgeschnitten, haben mit zehnfacher Übermacht die Festung Cherbourg angegriffen und mit der Unterstützung der Artillerie ihrer Schlachtschiffe zum großen Teil niedergekämpft.

Damit haben sie sich nach schweren, drei Wochen dauernden Kämpfen unter hohen Verlusten die normannische Halbinsel als Brückenkopf gesichert. Sie haben eine Ausfallsstellung gewonnen, aber noch keinen Platz für große Ausladungen, wie sie ihn brauchen, denn die Hafenanlagen vor Cherbourg sind zerstört. Bei dem großen Unterschied von Ebbe und Flut aber ist der Hafen, der keine natürlichen Möglichkeiten bietet, ohne die technischen Einrichtungen für lange Zeit unbrauchbar. Auch die operative Freiheit müssen sie sich aus der Halbinsel Cotentin heraus und an der Front von Caen bis Coutances erst noch erkämpfen, und zwar ohne von See her durch die schweren Geschütze ihrer Kreuzer und Schlachtschiffe unterstützt zu werden.

Zunächst wird der Gegner den Vorstoß auf Cherbourg als einen Erfolg, der ihm besonders wegen seiner psychologischen und propagandistischen Bedeutung wichtig ist, nach Kräften auszuwerten suchen, schon um damit der moralischen Wirkung der neuen deutschen Waffe „V1“ auf die Bevölkerung in England zu begegnen. Daß den Amerikanern und Engländern der Durchbruch zu der Hafenstadt gelungen ist, haben sie, wie aus ihren eigenen Berichten hervorgeht, nicht der überlegenen Tapferkeit ihrer Soldaten, sondern der vielfach größeren Zahl, der Masse ihres Materials und im Besonderen der zahlenmäßigen Überlegenheit ihrer Luftwaffe zu verdanken. Der deutsche Soldat hat gekämpft, als er auch auf einen taktischen Erfolg nicht mehr hoffen konnte, und er hat sich in den Widerstandsnestern oft genug mit der blanken Waffe verteidigt. Seinem Heldentum blieb die Krönung durch den Siegeslorbeer versagt – darüber aber soll sich niemand täuschen: Der Tag wird kommen, an dem die Früchte auch dieses Kampfes reifen werden. Keine Tapferkeit ist umsonst, kein Opfer vertan. Aus der blutigen Saat der Schlacht um Cherbourg wird zur rechten Zeit die Ernte reifen.

Niemand soll auch glauben, daß wir die Materialüberlegenheit der Gegner als unausweichliches Schicksal hinzunehmen hätten. Dieser Krieg wird nicht nur von dem Soldaten, sondern auch von dem Techniker, Wissenschaftler und Arbeiter ausgefochten. Und wie im Kampf an der Front zuletzt nicht die Masse Mensch entscheidet, sondern der kämpferische Wille des einzelnen Soldaten, seine Standhaftigkeit und innere Überlegenheit, so entscheidet in dem stillen Krieg auf dem Schreibtisch, auf dem Zeichenbrett, im Laboratorium, auf dem Versuchsfeld und in der Fabrik nicht die rohe Masse des erzeugten Materials, sondern seine Wirksamkeit. Als uns die Engländer, vorwärtsgestoßen von Roosevelt und der amerikanischen Judenschaft, den Krieg erklärten, waren wir mit neuen Waffen besser gerüstet, als sie ahnten. Dann haben sie von uns gelernt, haben den Vorsprung zum Teil ausgeglichen, haben auf dem einen oder anderen Gebiet mehr Waffen erzeugt als wir. Sie meinten, dass wäre die Entscheidung und sie brauchten nun nur ihren gewaltigen technischen Apparat gegen uns abrollen zu lassen, um ganz Europa zu zermalmen. Sie werden erfahren, daß es ein Irrtum ist.

Wir setzen der Masse ihres Materials neue Waffen von größerer Wirksamkeit entgegen, auch in der Kriegstechnik entscheidet wie in der Politik zuletzt die Idee. Wie unsere politische Idee ihrem brutalen Materialismus überlegen ist, so wird sich der deutsche Erfindergeist gegen ihre Fabrikation durchsetzen und eine neue Entwicklung bewirken. Das ist mit der deutschen Vergeltungswaffe „V1“ schon geschehen, aber das ist erst der Anfang. Andere Kriegsmittel werden folgen und eingesetzt werden, genau zu der Stunde und genau in der Lage, die ihre größte Wirksamkeit gewährleistet. Das wird nicht zu früh sein, wie ja auch der Führer mit dem Einsatz der „V1“ den rechten Augenblick abgewartet hat, trotz der ungeheuren Belastung, die manchen wohl veranlasst hätte, die Sprengmittel vorzeitig zu lösen. Wir dürfen aber auch vertrauen, daß keine Minute zu spät das technische Gleichgewicht hergestellt sein wird. Denn was auch die Engländer und Amerikaner durch ihren Luftterror zerstört haben mögen, sie haben die Wirtschaftskraft des europäischen Kontinents nicht lahmgelegt und werden sie nie lahmlegen können.

Wie an den Soldaten, so werden auch an das Volk in der Heimat noch härteste Anforderungen gestellt werden, so lange, bis die Gewalt des feindlichen Sturmes gebrochen ist. Daß sich das deutsche Volk nicht zerbrechen läßt, das hat es dem Gegner, der uns durch seinen Luftterror zu zerschmettern suchte, bewiesen. Damit haben wir eine moralische Position gewonnen, eine Bereitschaft der Herzen, eine Kraft des Willens, aber auch eine Festigkeit des Glaubens, die sich auch in den letzten schwersten Proben bewähren wird, bis eines Tages die Sonne wieder leuchtet über dem deutschen Volk, das dann gegen eine Welt von Feinden den Sieg erkämpft hat und damit das Leben und die Freiheit.

‚Britische Vorhut‘

SS-pk. Er heißt Rubert Haquin. Aus der Normandie stammt er und wurde am 17. Dezember 1922 in C. geboren. Es ist das gleiche C., das die deutschen Grenadiere gegenwärtig am Nordostrand von Caen gegen die anglo-amerikanischen Aggressoren verteidigen. Es muß für Monsieur Haquin, weiland in der Uniform der britischen Fallschirmjäger, ein erregendes Gefühl gewesen sein, nun als Gefangener in seine Heimat zurückzukehren, die er leichtsinnig Jahre früher mit den flüchten den Engländern verließ, und die Trümmer von C. und Caen als schmerzliche Mahnzeichen seines Irrtums vor sich zu sehen. Er gehört zu jenen, die nach dem Zusammenbruch Frankreichs den britischen Parolen mehr glaubten als den Tatsachen, die durch die deutschen Armeen geschaffen waren. Er ging nach England hinüber und verdingte sich als Arbeiter. Dort ist er aber von seinem britischen Freund den selbst über das wahre Gesicht der Anglo-Amerikaner aufgeklärt worden – und zwar furchtbarer, als er es je ahnen konnte.

Wie viele französische Arbeiter in England, so wurde auch er eines Tages aufgefordert, sich militärisch ausbilden zu lassen, um im Falle einer Invasion zur Befreiung seines Vaterlandes vom deutschen Joch mit der Waffe in der Faust bereit zu sein. Abgesehen davon, daß Monsieur Haquin gar keine Möglichkeit gehabt hätte, sich dieser freundlichen Aufforderung zu entziehen, meinte er doch gutgläubig, damit etwas Treffliches zu beginnen.

Als die Invasion dann plötzlich begann, wurde Monsieur Haquin in eine Fallschirmjägeruniform gesteckt. Allerdings gab man ihm und seinen französischen Kameraden eine andersfarbige Mütze – nicht die rote, die bei den, englischen Fallschirmjägern üblich ist, sondern eine grüne. So hoben sie sich recht greifbar von den echten Söhnen Albions ab.

Während der Kämpfe in der Normandie wurden diese französischen Arbeiter in englischen Uniformen immer in vorderster Linie verwendet. Gewiss ist es eine der vielen beredten Gesten Englands, in Frankreich den angeheuerten Franzosen wenigstens beim Kampf den Vortritt zu lassen – und beim Sterben!

Monsieur Haquin war zusammen mit fünfhundert französischen Arbeitern in einer britischen Kampfgruppe eingesetzt. An die Spitze befohlen, mußten sie – so wie sie, da waren, unerfahren und überhaupt nicht dafür ausgebildet – gegen deutsche Minenfelder vorgehen! Die Engländer benützten also diese unter betrügerischen Verlockungen angeworbenen und in Uniformen gezwungenen Franzosen dazu, sich mit ihren Leibern eine schaurige Gasse durch deutsche Minenfelder zu bahnen, um dann die britischen Kampfgruppen. ungefährdet hindurchschleusen zu können. Dreihundert der französischen Arbeiter fanden dabei den Tod. Ein anderer Teil wurde schwer verletzt, von den anderen weiß Monsieur Haquin nichts mehr zu berichten. Er selbst geriet in die deutschen Linien und gab sich – völlig niedergebrochen, angefüllt mit einem unbändigen Haß auf die englischen Freunde – gefangen.

So also sieht die Befreiung aus, die England der Normandie bringen will. Es zerstört die Städte und Dörfer des Landes, das es befreien will, bis weit ins Hinterland hinein durch seine Mörderpulks und begräbt unter den Trümmern gnadenlos Hunderte von unschuldigen Männern, Frauen und Kindern. Seine Tiefflieger feuern auf die Flüchtlinge, die dem Schrecken des Krieges und dem britischen Bombenterror zu entrinnen versuchen, auf offener Landstraße. Sie morden den Bauern auf den einsamen Farmen, das Vieh auf den Weiden. Und nun noch dies: Sie jagen hunderte französischer Arbeiter, die einfältig ihren Befehlen folgen, in das Feuer der deutschen Waffen und benutzen sie als lebendige Minenräumer! Das alles zusammen ist: Befreiung durch England. Das alles zusammen ist das Bild des perfiden Albion, das mit heuchlerischen Reden um die Seelen der europäischen Völker wirbt… Das alles zusammen ist für Europa Tatsache genug und bedarf keines Kommentars.

SS-Kriegsberichter WALTER BÜHROW

Innsbrucker Nachrichten (June 29, 1944)

Schwere Kämpfe im Mittelabschnitt der Ostfront

Im Raum Cherbourg halten sich weiterhin deutsche Stützpunkte – London seit zwei Wochen unter dem andauernden Feuer der ‚V1‘ – Erbitterte Kämpfe südwestlich Siena – Voller Abwehrerfolg westlich des Trasimenischen Sees

dnb. Aus dem Führerhauptquartier, 29. Juni –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

In der Normandie dehnte der Feind seine starken Angriffe auf fast 25 Kilometer breite aus. Besonders erbittert waren die Kämpfe im Raum südwestlich Caen, wo der Gegner in dem buschigen, unübersichtlichen Gelände einen schmalen Einbruch erzielen konnte. Der in den Abendstunden einsetzende Gegenangriff deutscher gepanzerter Kampfgruppen drängte die feindlichen Angriffsspitzen auf engstem Raum zusammen. Der Gegner erlitt schwerste Verluste an Menschen und Material. Allein eine Panzerabteilung vernichtete dabei 53 feindliche Panzer. In diesem Abschnitt haben sich bei den Kämpfen der letzten Tage die 12. SS-Panzerdivision „Hitler-Jugend“ unter Führung von SS-Standartenführer Meyer, insbesondere die Kampfgruppen des SS-Sturmbannführers Olbötter, besonders ausgezeichnet, östlich der Orne brachen wiederholte von starker Artillerie unterstützte Vorstöße des Gegners blutig zusammen.

Im Raum von Cherbourg halten sich mehrere unserer Stützpunkte auch weiterhin gegen die feindliche Übermacht. Der Hafen ist zerstört, die Einfahrt immer noch gesperrt.

Ein Vorstoß feindlicher Zerstörer gegen die Kanalinseln wurde durch deutsche Sicherungsstreitkräfte abgewehrt. Eines unserer Vorpostenboote kämpfte dabei die Geschützbedienungen eines Zerstörers nieder und brachte ihm aus nächster Nähe zahlreiche Artillerievolltreffer bei. Der feindliche Zerstörer geriet in Brand und wurde nach schwerer Detonation sinkend zurückgelassen. Zwei eigene Fahrzeuge gingen im Verlauf des harten Seegefechts verloren.

Über dem Landekopf und den besetzten Westgebieten wurden 41 feindliche Flugzeuge abgeschossen.

London liegt nunmehr seit zwei Wochen unter dem andauernden Feuer der „V1.“

In Italien kam es gestern zu besonders erbitterten Kämpfen im Raum südlich und südwestlich Siena, wo der Gegner geringe Fortschritte erzielen konnte. Hart westlich des Trasimenischen Sees errangen unsere Divisionen erneut einen vollen Abwehrerfolg. Wiederholte, mit zusammengefassten Infanterie- und Panzerkräften geführte Durchbruchsangriffe wurden hier im Nahkampf unter Abschuß einer Anzahl feindlicher Panzer zerschlagen. Ein örtlicher Einbruch wurde abgeriegelt. Bei den schweren Abwehrkämpfen in diesem Abschnitt haben sich die 1. Fallschirmjägerdivision unter Generalleutnant Heidrich und die 334. Infanteriedivision unter Generalmajor Böhlke durch besondere Tapferkeit und Standhaftigkeit ausgezeichnet.

Im Mittelabschnitt der Ostfront gewannen die Sowjets im Verlauf der erbitterten Abwehrschlacht an einigen Stellen weiter Raum. Die Besatzungen von Bobruisk und Mogilew setzten dem mit überlegenen Kräften anstürmenden Feind harten Widerstand entgegen. Östlich der mittleren und oberen Beresina sowie südlich Polozk dauern die schweren Kämpfe mit den vordringenden Sowjets an. Südöstlich Polozk scheiterten erneute feindliche Angriffe verlustreich für die Bolschewisten.

Bei den Kämpfen südöstlich Pleskau hat sich die ostpreußische 121. Infanteriedivision unter Führung von Oberst Löhr hervorragend geschlagen. Schlachtfliegerverbände griffen wirksam in die Erdkämpfe ein und fügten dem Feind schwere Menschen- und Materialverluste zu.

Ein Verband leichter deutscher und finnischer Seestreitkräfte beschoss im Finnischen Meerbusen sowjetische Batteriestellungen auf der Insel Narvi und versenkte einen feindlichen Bewacher.

Ein nordamerikanischer Bomberverband griff gestern das Stadtgebiet von Bukarest an. Deutsche und rumänische Jäger brachten zwölf feindliche Flugzeuge, darunter zehn viermotorige Bomber, zum Absturz.

Nordamerikanische Bomberverbände führten gestern Vormittag einen Terrorangriff gegen die Stadt Saarbrücken. In der Nacht warfen einzelne britische Flugzeuge Bomben im rheinisch-westfälischen Gebiet und im Raum von Saarbrücken.

Supreme HQ Allied Expeditionary Force (June 29, 1944)

Communiqué No. 47

More Allied forces have crossed the river ODON and the width of the bridgehead has increased. Allied armor has been heavily engaged south of the river. There has also been heavy fighting, including armored clashes, north and northwest of CAEN.

Enemy resistance had ceased in the area of the MAUPERTUS Airfield east of CHERBOURG. A few strongpoints remain to be dealt with in the CAP DE LA HAGUE area.

Bad weather again restricted air activity during the afternoon and evening, but armed reconnaissance flights were carried out in the CAEN–LISIEUX–MÉZIDON area. Attacks were made on enemy road transport at several points and a railway bridge at the SAINTE-HONORINE-DU-FAY. According to preliminary reports, 26 enemy aircraft were destroyed. Six of ours are missing.

Last night, our heavy bombers, 20 of which are missing, attacked the railway centers of METZ and BLAINVILLE in eastern FRANCE.

During the night, two enemy aircraft were shot down over northern FRANCE.


Communiqué No. 48

Our hold on the crossings of the river ODON has been strengthened after further heavy fighting in the TILLY–CAEN sector.

Enemy forces which had been bypassed in the area of MONDRAINVILLE and TOURVILLE were eliminated and counterattacks against the base of our salient were firmly repulsed.

North of CAEN, Allied troops have achieved small local gains against fierce opposition.

Fighting continues in the CAP DE LA HAGUE area.

Since the landing in NORMANDY, 121 German tanks have been destroyed by our troops.

Thick cloud and rain squalls restricted air operation this morning.

Fighter-bombers, however, continued the attacks on enemy troops and transport moving towards the battle area. Their targets included road and rail bridges near MONTFORT-SUR-RISLE, CHERISY and SAINT-PAUL-DE-COURTONNE (west of BERNAY), locomotives and trains at ORLÉANS and near FLERS, and rail junctions at VIERZON.

Attacks were made on enemy R-boats and minesweepers off LE TRÉPORT and on self-propelled barges at CAUDEBEC near the mouth of the SEINE.

In a series of encounters, eleven enemy planes were shot down for the loss of four of our aircraft.

The Free Lance-Star (June 29, 1944)

ALLIED FORCES REPEL NINE NAZI COUNTERATTACKS
British widening breach in lines

Nazis send two armies into armored fight near Caen; Yanks mopping up

SHAEF, England (AP) –
The Germans were reported today to have thrown the bulk of their 15th and 17th Armies into the defense of Caen in an attempt to halt the British flanking thrust south of the inland port.

But Gen. Sir Bernard L. Montgomery’s men smashed nine counterattacks in 24 hours and widened a breach in the enemy lines.

Supreme Headquarters announced British infantry and armor were streaming across the Odon River southwest of Caen in an ever-widening bridgehead.

Field dispatches said the German command had sent virtually the entire strength of the two armies into fierce armored fighting raging on three sides of the city.

The German communiqué said the British were attacking on a 17-mile front and had achieved a “minor break-in” in the bushy terrain southwest of Caen. One German tank formation destroyed 53 Allied tanks, the communiqué declared. The German Hitler Youth 12th Tank Division was said to have distinguished itself in the fighting.

‘Murderous barrage’

A field dispatch from Associated Press correspondent Roger Greene said hundreds of British guns laid down a “murderous barrage” against German armored forces moving up to attack the British right flank and quoted British officers as saying “German movement on the roads is being slaughtered by our planes.”

The Germans threw 150 tanks into flank attacks yesterday, the dispatch said, and much hand-to-hand fighting occurred in the woods where the British hunted down Germans in camouflaged nests.

Heavy fighting, including large-scale tank clashes, raged at distances of two to four miles from the strongly-defended German base in eastern Normandy. Little change, however, has occurred in the front positions in the past 12 hours.

While British tanks beat against the enemy in a flaming battle at points less than four miles southwest of Caen in an eastward thrust that would strangle the city’s communications, other forces battered the enemy from the north and northwest in fighting almost equally as bitter.

Americans mop up

Westward, the Americans on the Cherbourg Peninsula were mopping up isolated resistance in the Cap de la Hague, where it was unofficially estimated that about 3,000 Germans are still holding out.

The bag of prisoners taken there continued to increase. It was officially announced that Germans captured by U.S. forces in France from D-Day to Tuesday night totaled 28,849.

The fighting around Caen in the present stage is a typical big tank battle, with none knowing exactly where the frontlines are and towns being overrun, only to be retaken a few hours later.

The Supreme Command said:

Every British advance has been met with a most violent local counterattack. It is to be expected the Germans will make a coordinate major counterthrust.

It is considered unlikely that the battle for Caen will be decided before Marshal Erwin Rommel makes such an all-out bid.

Luftwaffe active

In the air, the long-dormant German Air Force sprang into life under a protecting cloak of clouds to support Rommel’s desperate bid to drive back the British, but 27 enemy planes were downed.

Indications that the Germans were moving strategic reserves from Germany into France to meet the Allies in Normandy was seen in a heavy RAF bomber attack last night on Metz, a railroad center near the German-French border. Improving weather gave promise the Allies would be able to bring mote strength into supporting air assaults.

A German report last night of a U.S. attack in the Saint-Lô sector in the western part of the Allied fighting zone lacked confirmation by Supreme Headquarters.

Reports U.S. battle casualties

Washington (AP) –
U.S. casualties in the war, including the first two weeks of battle in Normandy, total 251,158. Of these, 55,206 are dead – 35,104 soldiers and 20,102 Navy, Marines and Coast Guard personnel.

Secretary of War Stimson reported today that through June 13, U.S. Army casualties were 179,923, of which 32,022 were killed, 73,638 wounded, 37,796 missing and 36,467 prisoners. These figures, he explained, did not include casualties in France because compilation of casualties from individual names transmitted from the field to the War Department lagged behind actual events.

To be added to them, however, was the report of Supreme Allied Headquarters that during the first two weeks of fighting in France, U.S. casualties totaled 24,162 with 3,082 killed, 13,121 wounded and 7,959 missing.


29th Infantry Division is led by Gerhardt

SHAEF, England (AP) –
Maj. Gen. Charles Hunter Gerhardt, son of a general and veteran of the last war, was revealed today as commander of the U.S. 29th Infantry Division in action at Normandy.

Dispatches several days ago placed the division in the vicinity of Isigny.

Gerhardt, 49, took command of the division in July 1943 after it reached England.

He is a crack shot, great believer in physical fitness and filled with competitive spirit. He issued open challenge during training to any man in his division to a shooting match with either pistol or rifle for a two-dollar side bet.

Gerhardt is a rugged disciplinarian and a great individualist and believes in being with his fighting men.

He graduated from West Point in 1917, where he played football, basketball and baseball. He served with the 89th Infantry Division in the last war and participated in the Saint-Mihiel and Meuse-Argonne offensives.

Editorial: Forbidding future

Allied intelligence is picking up more and more evidence of internal rifts and disorders behind the German fighting lines in France. It makes very pleasant reading.

For example, there is the report, as relayed by Maj. Gen. E. R. Quesada, commander of the U.S. 9th Air Force, that German ground forces are feuding with the Luftwaffe and stealing its fuel and other supplies. According to Gen. Quesada, ground troops needing gasoline for their hard-pressed mechanized units may operate a little longer but the ground troops have to get along without air support.

Then there is the growing activity of French patriot guerrillas and saboteurs. They are cutting communications and transportation facilities right and left. In the mountains of southeastern France, the Maquis are fighting in such strength that they have repelled several German punitive expeditions.

The Germans are particularly annoyed by operations of guerrilla bands in the south because Berlin regards that area as the likely spot for another Allied invasion of France, in which case the guerrillas would be of immediate and direct assistance to the invaders.

Naturally, the Germans do not relish the prospect of fighting against enemies in front of them and at their backs, too, but there doesn’t seem to be much they can do about it outside the borders of their own country. As long as they are in France, they face growing Allied armies in front and strengthened French patriot operations behind.

And even when they retire eventually behind the frontier defenses of Germany, there is no guarantee that the German people will view with complaisance the prospect of being on the receiving end of invasion for a change. Furthermore, there are millions of enslaved foreign workers in Germany who can be counted on for increasing acts of sabotage as the tide of liberation sweeps closer.

Völkischer Beobachter (June 30, 1944)

Die Weissagung von Caen

pk. Sagen und Märchen haben in dieser Zeit scheinbar ihren Sinn verloren. Wie lange ist es her, daß wir kein Buch mehr gelesen, daß wir in keiner Frontbuchhandlung mehr geständen haben? Wo sind die Werke, die wir zurücklassen mußten, weil wir unser Gepäck immer und immer wieder verkleinern mußten? Heute geht mir eine Geschichte nicht aus dem Sinn, eine dunkle Ballade, eine alte Volkssage, die hier im Angesicht der Normandie, vor der zerstörten Stadt Caen, doppelte Bedeutung erhält.

Es war einige Monate vor der Invasion, als ich diese herrliche Stadt, die mehr noch als Rouen Haupt und Herz der Normandie genannt werden kann, zum letzten Mal besucht hatte. Ich stand vor der Kirche Sainte-Trinité, welche die Gemahlin Wilhelms des Eroberers, Mathilde von Flandern, gestiftet hat, ich stand in Saint-Étienne, wo der Eroberer Englands selber begraben liegt. Auf der Empore stand ich neben der Orgel und hatte wirklich manchmal das Gefühl, zu fahren, wie einst die alten Ritter, die dort hinten im Chor mit ihrem Herzog sich Verewigt hatten, wenn ihre Geschlechterwappen im Gestänge des Gitters hingen und in ihren bunten Farben mit den Kirchenfenstern um die Wette leuchteten.

Neben mir stand ein Mann aus Caen, der ebenso gut ein Bauer wie ein Lehrer sein konnte und der mit seinen fünf Knaben ebenfalls auf den Orgelboden hochgestiegen war, um ihnen das Kleinod ihrer Heimat zu zeigen. Ich kam mit dem Mann in ein Gespräch, das sich um die angekündigte Invasion drehte und um das Schicksal, das dieser Stadt dann vielleicht drohen könnte. Nein, er glaube nicht an die Invasion, sagte jener Mann damals, und er wolle auch nicht, daß die Engländer kommen würden. Caen zu zerstören, sei ein Wahnsinn, den er sich niemals vorstellen könne. Und dann erzählte er mir die Sage von seiner Vaterstadt und der Geschichte des englischen Weltreiches, das auf geheimnisvolle Weise mit dem Schicksal dieser Stadt verbunden wäre. Wenn Caen einmal zerstört werden solle, dann sei auch das Ende des britischen Reiches nicht mehr fern, mit seinen Domen stürze auch das Gebäude des englischen Königreiches zusammen, das sich dann endgültig soweit von der Gründung Wilhelms des Eroberers entfernt hätte, daß es reif zum Untergang sei.

So sprach der normannische Bauer, oder was er sonst gewesen ist, und ich erinnere mich erst heute wieder all seiner Worte und der Geste, mit der er seinen blonden Söhnen über die Scheitel strich, als wenn er sie behüten müsse vor einem dunklen Schicksal, das ihnen auferlegt werden könnte. Vielleicht lebt der Mann mit seinen fünf Söhne heute schon nicht mehr, der mir dort an einem Sonntag das Geheimnis seines Landes anvertraut hat. Vielleicht liegt er schon unter den Trümmern seines Hauses begraben wie Tausende seiner Mitbürger, vielleicht irrt einer oder der andere der Knaben jetzt vater- und mutterlos durch das Land, weil anglo-amerikanische Luftgangster ihre Heimat zur Wüste und ihre Stadt zu einem Schutthaufen gemacht haben. Caen, die herrliche, die Gründung Wilhelms des Eroberers, ist nicht mehr. Wie zahllos andere normannische Städte, wie Coutances, Avranches, Lisieux und Bayeux, die keine andere militärische Bedeutung hatten, als daß sie in jenem Küstenstreifen lagen, den die Engländer für ihre Invasion ausersehen hatten, ist es sinnlos zerstört worden. Längst blieb kein Stein mehr auf dem anderen, Flammen züngeln aus Tor und Gebälk. Rauch steigt auf, eine süße, stickige Luft erfüllt den Himmel, Krähenschwärme ziehen darüber, hinter endlosen grauen Weiten sucht das Auge vergebens den Horizont.

Und dennoch kann so ein Ereignis, kann ein einzelnes Menschen- oder Städteschicksal nicht ohne Zusammenhang sein mit dem großen Geschehen. Der Mann aus Caen hatte schon recht, wenn er die alte Volkssage erzählte und die Weissagung wieder aufleben ließ, daß auch ein Weltreich nicht bestehen kann, wenn es auf solchen Methoden der Völkerunterdrückung und des Mordes aufgebaut ist. Es gibt eine höhere Gerechtigkeit, auch wenn sie nicht immer im Leben der-Völker gleich sichtbar in Erscheinung treten sollte. Einmal kommt die Stunde, in der Weltgeschichte zum Weltgericht wird!

Sagen und Märchen haben nur scheinbar in diesen Tagen ihren Sinn verloren. In Wirklichkeit sind sie nach wie vor geheime wurzelhafte Kräfte, die das Leben der Völker aus den unerkannten Tiefen speisen. Aus Dichtung und Mythus wird auch die lauteste und unmittelbarste Gegenwart gestaltet. Und wenn dieser Kampf einmal zu Ende sein wird, der heute an den Küsten Europas tobt und der uns ohne Gepäck und ohne Ballast, lediglich auf uns selbst und die Kraft unserer Herzen gestellt, gegen eine Hölle von Bomben und Flugzeugen stehen heißt, dann werden auch die Stimmen der Dichter und der Weissagung wieder laut, die wir vergessen haben und für welche auch die Sage von der Stadt Caen, die Geschichte von der Schuld und dem Untergang eines Weltreiches, nur ein Beispiel ist.

Kriegsberichter KURT KOELSCH

Innsbrucker Nachrichten (June 30, 1944)

900 Feindpanzer bisher an der Invasionsfront vernichtet

Ansturm des Feindes gegen Caen – Erbitterte Kämpfe in Italien und an der Ostfront – Erfolge unserer Unterseeboote

dnb. Aus dem Führerhauptquartier, 30. Juni –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

In der Normandie setzte der Feind seine gewaltigen Anstrengungen fort, um die Stadt Caen von ihren Versorgungslinien abzuschneiden und von Südwesten her zu nehmen. Unter stärkstem Einsatz von Artillerie und Luftwaffe konnte der Gegner seinen Einbruchsraum in erbitterten Kämpfen zunächst erweitern, bis ihn ein starker deutscher Gegenangriff in der Flanke traf und ihm einen großen Teil des gewonnenen Geländes wieder entriss. Zahlreiche Panzer des Feindes wurden vernichtet. Die Kämpfe dauern an.

An der übrigen Front des Landekopfes scheiterten erneute, von starker Artillerie unterstützte Vorstöße des Gegners östlich der Orne und südwestlich Tilly. Nordöstlich Saint-Lô eingebrochene nordamerikanische Truppen wurden im Gegenangriff wieder geworfen.

Im Kampfraum von Cherbourg trat der Feind auf breiter Front nunmehr auch gegen unsere Kampfgruppen auf der Nordwestspitze der Halbinsel zum Angriff an. Der Ansturm des weit überlegenen Gegners brach am Widerstand der tapferen Verteidiger unter Führung von Oberstleutnant Keil verlustreich zusammen.

Seit 6. Juni wurden an der Invasionsfront über 900 feindliche Panzer abgeschossen.

Beim Kampf im Raum von Cherbourg zeichnete sich der Kommandant eines Stützpunktes der Luftnachrichtentruppe, Oberleutnant Daimling, besonders aus.

Marinebatterien der Kanalinseln nahmen wiederholt feindliche Kriegsschiffverbände unter Feuer und zwangen sie zum Abdrehen.

Fernkampfbatterien der Kriegsmarine beschädigten unter der englischen Küste einen großen Tanker, der auf Strand gesetzt werden mußte.

Das schwere Vergeltungsfeuer der „V1“ wird fortgesetzt.

An der italienischen Front wurde an der Küste des Ligurischen Meeres und im Abschnitt südwestlich und südöstlich Siena erbittert gekämpft. Der Gegner griff hier, unterstützt von starken Panzerkräften und unter Zusammenfassung seiner Artillerie, während des ganzen Tages an, konnte aber nur wenig Boden gewinnen. Beiderseits des Trasimenischen Sees setzte der Feind seine Durchbruchsversuche infolge der an den Vortagen erlittenen hohen Verluste, die ihn zu erneuten Umgruppierungen zwangen, gestern während des Tages nicht fort. Erst gegen Abend nahm er seine Angriffe wieder auf, die noch im Gange sind.

In der Mitte der Ostfront wird weiter erbittert gekämpft. Zwischen Ssluzk und Bobruisk wurden feindliche Angriffsspitzen an einigen Stellen auf­ gefangen. Bei Borissow und südwestlich Polozk kam es zu heftigen Kämpfen mit feindlichen Angriffsgruppen. Schlachtfliegerverbände griffen wiederholt in die Erdkämpfe ein und zersprengten feindliche Infanterie- und Kraftwagenkolonnen. Südöstlich Polozk brachen auch gestern alle Angriffe der Bolschewisten blutig zusammen. Hier hat sich die norddeutsche 290. Infanteriedivision unter Führung von Generalmajor Henke besonders ausgezeichnet.

In Weißruthenien wurde ein Bandenunternehmen von Sicherungsverbänden des Heeres und der Polizei unter Führung des SS-Obergruppenführers und Generals der Polizei von Gottberg erfolgreich beendet. In vierwöchigen Kämpfen wurden 342 Bandenlager und 936 Bunker zerstört. Die Bolschewisten hatten schwerste blutige Verluste. Außer 7.700 Toten verloren sie 5.300 Gefangene, zahlreiche Waffen und umfangreiche Lebensmittelvorräte wurden erbeutet.

Im hohen Norden wiesen unsere Gebirgstruppen mehrere Angriffe der Bolschewisten ab.

Ein starker nordamerikanischer Bomberverband griff gestern Vormittag Orte in Mitteldeutschland an. Besonders in Magdeburg und Wittenberg entstanden Gebäudeschäden und Verluste unter der Bevölkerung.

Einzelne feindliche Flugzeuge warfen in der Nacht Bomben im Raum von Wien.

Über dem Reichsgebiet und den besetzten Westgebieten wurden bei Tage und in der Nacht durch Luftverteidigungskräfte 34 feindliche Flugzeuge zum Absturz gebracht.

Unterseeboote vernichteten drei Schiffe mit 13.000 BRT und einen Bewacher. Im Kampf gegen die feindliche Seeüberwachung schossen sie zehn feindliche Flugzeuge ab.

Supreme HQ Allied Expeditionary Force (June 30, 1944)

Communiqué No. 49

The Allied bridgehead over the river ODON has been extended on both flanks.

Elsewhere the situation remains generally unchanged.

Fighting continued north of ÉVRECY, where the enemy brought up fresh troops.

The forts in the CHERBOURG breakwater have surrendered, and mopping up continues in the CAP DE LA HAGUE area.

Rail and road transport, bridges, railway tracks and crossings behind the battle line were attacked by our aircraft yesterday afternoon and evening.

Fighter-bombers, on armed reconnaissance in the DREUX, CHARTRES, and ARGENTAN areas, destroyed more than 100 railway cars. Other fighter-bombers strafed junctions and rolling stock near PARIS, at ÉVREUX and at BOLBEC, 20 miles east of LE HAVRE. The rail line at VITRY, 100 miles east of PARIS, was severed.

Medium and light bombers attacked the viaduct between SAINT-HILAIRE and VITRÉ, and bridges in the RENNES area.

Coastal batteries on the CAP DE LA HAGUE were attacked by medium bombers.


Communiqué No. 50

Allied forces, driving their salient towards the ORNE River in the CAEN sector, have completed the enemy to throw in strong armored reserves in an effort to halt our advance. In spite of repeated counterattacks by these formations, our positions have not only been held, but improved.

Farther west, ground has been gained near SAINT-JEAN-DE-DAYE.

Resistance in the CAP DE LA HAGUE area of the CHERBOURG Peninsula has continued.

Weather severely restricted air operations between midnight and mid-morning, but improving conditions over the battle area, and southward, permitted Allied forces to complete some 1,000 sorties by early afternoon.

Flying through clouds or under low ceilings, small forces of medium bombers before dawn attacked main thoroughfares in use by the enemy in the VILLERS-BOCAGE area.

From first light, fighter-bombers and fighters, based both in BRITAIN and NORMANDY, harassed enemy movements in the area bounded by DREUX, CHARTRES, ALENÇON and ARGENTAN, and carried out armed reconnaissance as far south as TOURS.

Small forces of medium bombers attacked road and rail junctions between MÉZIDON and FALAISE. Fighter-bombers hit large warehouses at ARVILLE, east of LE MANS, and an important bridge at BEAUGENCY, as well as rail lines and machine-gun emplacements in the ORLÉANS area.

One of our fighters is missing.

The Free Lance-Star (June 30, 1944)

ALLIED COLUMNS CLOSING JAWS OF TRAP ON CAEN
Crack of lines admitted by Germans

Advances made by U.S. troops

Battle for Caen

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Arrows show British drives on the Allied front (black line) in the Caen sector of Normandy. British are engaged in heavy fighting in the salient they have thrust across the Odon River southwest of Caen and are reported driving at the city from the north.

SHAEF, England (AP) –
Advance elements of two British columns driving around Caen in opposite directions were within 11 miles of completely encircling the inland French port today as the Germans threw large armored forces against the Odon river bridgehead in unsuccessful flank attacks.

From newly captured Marcelet, Gen. Sir Bernard L. Montgomery’s troops struck due east toward Caen in a thrust that menaced one of the city’s main airfields. At last reports, Allied troops were only half a mile from this field.

Thus far the Allies have taken only one important airfield in the bridgehead – that at Maupertus near Cherbourg.

In the American sector of the west, Lt. Gen. Omar N. Bradley’s troops made a series of small attacks southward toward the important road junction of Saint-Lô in an effort to straighten their lines, the doughboys were also beating down dwindling resistance on the Cap de la Hague, at the northwestern tip of the Cherbourg Peninsula.

Salvage begun

The Supreme Command announced, meanwhile, that Cdre. William Sullivan, one of the foremost salvage experts in the U.S. Navy, has been put to work to bring Cherbourg’s docking facilities back into operation. He worked at Pearl Harbor, cleared Casablanca and Oran harbors and was one of the directors of the Naples operation.

In the drive to encircle Caen, forward British elements fought in the Esquay sector, southwest of the city, and in the Troarn to the east. Advances totaling 11 miles would effect a junction.

Four main roads leading to Caen flow through this bottleneck, and it was considered likely that all were under some sort of artillery fire from the Allied lines.

The Navy announced that the British assault around Esquay, on the still-widening bridgehead across the Odon River some five miles southwest of Caen, was supported by the guns of the British battleship HMS Rodney, lying off the Allied beaches to the north. HMS Rodney’s guns have a range of 33,000 yards (nearly 19 miles).

Using reserves

Marshal Erwin Rommel, who is now reported rushing strategic reserves to Normandy from both Germany and France, tried to cut off the British Odon salient with one heavy and three smaller counterattacks, but all were broken up.

Little fighting was reported directly north of Caen, where forward elements stand about miles from the city’s outskirts, but to the northeast British raiders attacked Bréville, a mile east of the Orne River and three miles south of its mouth.

The Paris radio declared in a broadcast early today that British and Canadian troops had landed on the east bank of the Orne estuary and had captured the port of Cabourg, four miles beyond, but there was no Allied report of operations that far to the eastward.

A British staff officer told Associated Press war correspondent Roger D. Greene last night that the Germans were throwing all available armor into a flank attack against the Odon River.

Alarm is seen

The Germans are rushing major reinforcements up from the south, Greene wrote, adding:

German alarm was reflected sharply by the fact that hitherto the enemy has only moved vehicles forward under cover of darkness because of Allied domination of the skies, whereas today [Thursday], for the first time, Nazi transport was on the move in broad daylight.

More than 100 of these enemy vehicles were shot up by Allied warplanes during the day.

Cherbourg forts taken

All forts along the Cherbourg breakwater are now in Allied hands. The last gave up when Marauder bombers swooped in at less than 6,000 feet and cloaked it with high explosives. The Germans began waving white flags as the smoke cleared away.

A naval announcement said destroyers and light coastal forces were keeping a close watch on the Channel Islands, where two German divisions were believed cut off. British warships are intercepting supply convoys whenever possible.

The islands have big guns capable of shooting up to 40,000 yards. They could shell the Cherbourg Peninsula but could do not great damage since there would be no way for the Germans to observe the fire.

Nazi commander killed in France

Col. Gen. Dollmann believed victim of aerial attack

London, England (AP) –
Col. Gen. Friedrich Dollmann, commander of the German 7th Army and defender of the middle section of the “Atlantic Wall,” has been killed in action in France, the Berlin radio announced today.

He was the highest-ranking general of eight thus far killed or captured in the fighting in Normandy. Dollmann, 62, may have been killed by an RAF rocket and bomb attack on a German corps headquarters Tuesday.

Dollmann was reputed to be one of Germany’s greatest artillery specialists.

He was known as a high-powered crafty leader who gained fame early in this war in the first Battle of France.

He was a Bavarian who won distinction in the last war as an artilleryman, and was a member of the staff of the German 6th Army in Flanders at the time of the 1918 armistice.

He attained his present rank, equivalent to that of a full general, in the French campaign during 1940. He had been in France ever since, except for a brief assignment in Italy.

A German announcement said Dollmann died Tuesday. On that evening, RAF dive bombers and rocket-firing Typhoons were directed on secret information and attacked a small crossroads hamlet near Saint-Sauveur-Lendelin in the southern end of the Cherbourg Peninsula.

The bombers moved in first on a small farmhouse which had been pointed out as corps headquarters. Every bomb scored in the target area. Typhoons then dived into the smoke firing their rockets. Pilots reported the house destroyed.

Völkischer Beobachter (July 1, 1944)

Anglo-Amerikaner sehen die Wahrheit –
Paris empfing ‚Befreier‘

Paris, 30. Juni –
Über den Empfang, den am Donnerstag die Pariser Bevölkerung anglo-amerikanischen Kriegsgefangenen bereitete, berichtet die Pariser Presse ausführlich. Cri du Peuple erklärt in Fettdruck: „Paris sah das Gesicht seiner Befreier.“

Die gefangenen anglo-amerikanischen Flieger sind unter allgemeiner Missbilligung in der Hauptstadt eingetroffen. Die Blätter veröffentlichen auch Lichtbilder, auf denen man sehen kann, wie die Pariser Bevölkerung in ganz unmissverständlicher Weise den anglo-amerikanischen Soldaten ihre Empörung zum Ausdruck bringt. Wie sich diese Empörung im Einzelnen kundgab, wird ebenfalls von der Pariser Presse geschildert. „Weder Blumen noch Hochrufe,“ schreibt Cri du Peuple, „brachte die Menge den Kriegsgefangenen dar, sondern begründete Verwünschungen“ und Aujourd’hui bemerkt: „Der Ruf ‚Mörder‘ ertönte beim Erscheinen der gefangenen Flieger.“ Der Petit Parisien stellt fest:

Die französischen Frauen ließen ihrem Zorn freien Lauf, den sie bisher nur vor Ruinen, Sterbenden oder Verletzten hatten äußern können.

Abschließend betont das Blatt, dieser Empfang in Paris habe die Anglo-Amerikaner zweifellos enttäuscht, sie entdeckten plötzlich die Wahrheit, die ihnen die Lügen ihres Rundfunks und ihrer Agitation bisher verborgen hatten.

Glodschey: ‚Gegen alle Logik‘

Von unserem Marinemitarbeiter Erich Glodschey

In der Normandie, Ende Juni –
Bei klarem Wetter sieht man von der Küste der Normandie, östlich vom Invasionsbrückenkopf, die Wracks großer feindlicher Kriegs- und Transportschiffe aus dem Wasser ragen. Diese Schiffsverluste, die sich immer weiter fortsetzen, haben den Feind nach seinem eigenen Geständnis erheblich überrascht. Ein englischer Bericht hat in einem Nebensatz besonders deutlich ausgesprochen, was die Invasoren in Erstaunen versetzt hat, ja, was ihnen geradezu unverständlich erscheint. Der Engländer sagt in diesem Bericht, die Fortführung der Invasion sei vor allem deshalb unerwartet schwierig, weil die deutschen Soldaten „gegen alle Logik“ kämpften. Dies habe schon in der ersten Invasionsschlacht begonnen, als kleine deutsche Vorpostenboote, Schnellboote und Torpedoboote keinen Respekt vor den schweren Geschütztürmen der englischen und amerikanischen Schlachtschiffe gezeigt, sondern die Landungs- und Transportschiffe trotz dieser stärksten Sicherung angegriffen hätten.

Nun, diese „Logik,“ vor der die deutschen Soldaten und Seeleute zum Bedauern der Briten und Nordamerikaner keine Achtung haben, das sind die politischen und militärischen Anschauungen eines überholten Zeitalters, das an der Invasionsfront gegen den Zukunftswillen des innerlich erneuerten deutschen Volkes und damit eines neuen Europa anstürmt. Mit sehr blassen Vernunftgründen versucht die jüdisch-plutokratische Agitation, es den englischen und amerikanischen Soldaten begreiflich zu machen, warum sie in den Feuerofen an der Küste unseres Erdteils gestoßen worden sind. Der Kampfwert und die Hartnäckigkeit des englischen und amerikanischen Soldaten kann nicht in Zweifel gezogen werden. Aber der feindliche Soldat im Westen weiß in Wirklichkeit nicht, wofür er eigentlich kämpft. Aus jeder Gefangenenaussage geht das hervor. Der deutsche Soldat jedoch weiß, daß er um das Leben seines Volkes und um die Zukunft unseres ganzen Erdteils kämpft, für den es angesichts der Feinde in Ost und West nur die Frage gibt: Sieg oder Vernichtung! Dies klare Bewusstsein gibt dem deutschen Kämpfer aller drei Wehrmachtteile jene unerhörte innere Kraft, die der erwähnte Engländer als „gegen alle Logik“ bezeichnet, weil er sie in seiner veralteten Anschauungswelt nicht begreifen kann.

Was die Kämpfe auf See angeht, so hatten die Engländer bereits im September 1939 geglaubt, sie könnten mit ihrer vielfach überlegenen Flotte die kleine deutsche Kriegsmarine, die erst im Beginn des Aufbaues war und sich auch während des Krieges wegen der langen Bauzeiten keinen machtvollen Kern schwerer Schiffe verschaffen konnte, einfach beiseitelegen. Darin haben sich die Kriegstreiber um Churchill bitter getäuscht. Die englische Seemacht wurde von der weit unterlegenen deutschen Kriegsmarine über und unter Wasser in die schwerste Krise gedrängt, die England je erlebt hat. England mußte in seiner Notlage den Vorrang auf See an die Nordamerikaner abgeben und wird ihn niemals wiedererhalten. Jetzt zur Invasion in Europa rückten große Teile der englischen und amerikanischen Flotte gemeinsam an, gedeckt von einem dichten Luftschirm. Diesmal glaubten sie nun ganz gewiss, daß ihre Schlachtschiffe und Kreuzer durch die deutsche Kriegsmarine keinen nennenswerten Widerstand finden würden. Der Feind wusste ja, daß er am Kanal nur auf leichte Seestreitkräfte treffen würde. Doch diese haben den Invasoren außerordentlich zu schaffen gemacht und werden es trotz mancher Opfer weiterhin tun, auch wenn der Feind dies mit seiner „Logik“ nicht verstehen kann. Dafür muß er es denn fühlen.

Durch die Berichte und Meldungen des Oberkommandos der Wehrmacht und durch die Schilderungen der Kriegsberichter ist dem deutschen Volke manches dramatische Geschehen zur Kenntnis gekommen, dass sich bei den Kämpfen deutscher leichter Seestreitkräfte gegen die Invasionsflotte zugetragen hat. Noch viel mehr aus dieser Fülle der Ereignisse wird später berichtet werden können. Der Seemann liebt es nicht, viel von seinen Erlebnissen zu reden. So ist es auch in der Normandie, wenn man mit den Männern der deutschen Kriegsmarine spricht, die gegen die Aggressoren von jenseits des Kanals und des Ozeans in erbittertem Ringen stehen. Doch aus den knappen und sachlichen Berichten erwachsen immer wieder eindringliche Zeugnisse einer beispielhaften Unbeugsamkeit.

Einer dieser Gefechtsberichte von der französischen Küste sei hier herausgegriffen, weil es sich um einen Kampf handelt, von dem der Feind auch nicht ein Sterbenswörtchen hat verlauten lassen. Ein kleiner Verband deutscher Zerstörer kam ins Gefecht mit einer starken feindlichen Kampfgruppe aus Kreuzern und Großzerstörern. Die deutschen Zerstörer erzielten Artillerie- und Torpedotreffer auf mehreren feindlichen Schiffen, die in Brand gerieten, darunter einen Kreuzer, der in einer gewaltigen Explosionswolke verschwand. Aber auch einer der deutschen Zerstörer hatte einen Torpedotreffer erhalten, der ihm das Achterschiff fortriss. Die vordere Hälfte des Zerstörers schwamm noch. Da drehte ein englischer Zerstörer mit überlegener Bewaffnung auf das Wrack zu. Vielleicht hoffte der Feind einen leichten Erfolg gegen den halben Zerstörer erringen zu können, der ohnehin dem Untergang geweiht war. Doch auf diesem treibenden Schiffsteil waren noch drei Geschütze feuerklar. Die deutschen Seeleute sprangen hinter die Schutzschilde und eröffneten von dem sinkenden Wrack das Feuer gegen den englischen Zerstörer. Im Flammenschein von Bränden und Detonationen vollendet sich das Schicksal des feindlichen Zerstörers, noch bevor der Rest des deutschen Bootes versank.

Dieser verbissene Kampf der Männer eines Zerstörers, der noch im Untergang seinen Gegner mit sich in die Tiefe riss, mag für alle englischen und nordamerikanischen Betrachter „gegen alle Logik“ verstoßen, aber derartige Erfahrungen sind dem Feinde gerade deshalb etwas Unheimliches. Daher hat er dieses Zerstörergefecht verschwiegen, wie er ja auch den heldenmütigen Kampf der Küstenbatterien von Cherbourg nur zögernd und bruchstückweise der eigenen Öffentlichkeit mitgeteilt hat. Wenn es ein Teilgebiet der Kriegführung gibt, auf dem der Gegner von vornherein eine schier erdrückende materielle Übermacht in den Kampf führen konnte, so ist es das Gebiet des Seekrieges. Dennoch ist der Feind zur See von der deutschen Kriegsmarine immer wieder vor neue Schwierigkeiten gestellt worden. Sie hat den Feind zu einem Einsatz und Verschleiß von Kräften gezwungen, wie er in diesem Ausmaß von allen Sachverständigen vor dem Kriege für undenkbar gehalten worden ist.

In England und den USA mußte man einen erstaunlich hohen Anteil der Rüstungsproduktion und der technischen Forschung für den Seekrieg einsetzen, ehe überhaupt erst die materiellen Voraussetzungen für das vom Bolschewismus verlangte Invasionsunternehmen geschaffen werden konnten. Der damit verbundene Zeitgewinn, den uns die Unterseeboote und die Überwasserkriegsschiffe aller Klassen seit 1939 durch ihre Versenkungserfolge erkämpft haben, ist in seiner weittragenden Bedeutung für die Entscheidung dieses Krieges heute noch gar nicht voll abzuschätzen. Dafür haben die deutschen Seeleute und ihre Führung jedes Risiko auf sich genommen, und das wird im weiteren Verlauf des Seekrieges nicht anders sein.

Die Zusammenballung feindlicher Seestreitkräfte vor der Invasionsküste ist ein sinnfälliges Beispiel für die Leitgedanken, mit denen unsere Feinde auf allen Gebieten den Massenansturm dieses Jahres gegen die deutsche Wehrmacht und ihre Waffengefährten begonnen haben. Sie möchten den lebendigen Wall um den Kern Europas mit der toten Wucht des Materials niederwalzen. Sie hoffen, durch die Ausnutzung zeitweiliger technischer Vorsprünge auf diesem oder jenem Gebiet die deutsche Widerstandskraft brechen zu können. Jedoch sie werden sich täuschen, genauso, wie sie sich in den Wirkungen des schrankenlosen Luftterrors gegen die deutsche Heimat getäuscht haben.

Das deutsche Volk hat sich als stark genug erwiesen, um keinem moralischen Druck feindlicher Materialmengen zu weichen. Es birgt außerdem genug unverbrauchte Geisteskräfte in sich, um auch technische Vorsprünge des Gegners wettmachen zu können und wieder zu überholen. Natürlich erfordert dies Zeit, aber das Entstehen der neuen Waffe „V1“ ist ein Beweis dafür, daß die deutsche Kriegstechnik mit jedem Zeitgewinn sehr viel anzufangen weiß. Wenn an der Kanalküste die „fliegenden Bomben“ mit dumpfem Brausen über uns gegen England sichtbar ihre Bahn ziehen, dann spürt jeder geradezu greifbar, daß damit die Tür zu neuen kriegstechnischen Entwicklungen erst einen schmalen Spaltbreit geöffnet ist. Der Feind ist schon in den ersten beiden Wochen des „V1“-Feuers genötigt gewesen, einen beträchtlichen Teil seiner Jäger und Bomber von der Invasionsfront zum Kampfe gegen die neuartigen Sprengkörper abzuziehen. Von einem Tag auf den anderen war diese Entlastung durch die neue Waffe auf den Straßen zur Front und zur Küste fühlbar. Doch immer noch weiß der Feind nicht, woran er eigentlich mit dieser neuen Waffe ist, die seine „Logik“ der terroristischen Flächenwürfe durch die nachhaltige Form des ständigen Luftangriffs auf das wichtigste englische Nervenzentrum übertrumpft hat.

Auf den kleinen deutschen Kriegsfahrzeugen vor der Invasionsfront macht sich niemand Illusionen über die noch zunehmende Härte des Kampfes. Unter dem Granatensturm feindlicher Schiffsgeschwader und dem Eisenhagel der Bomben zerflattert jede Phrase. Da kommt es nur darauf an, festes Rückgrat und äußerste Entschlossenheit zu beweisen. Jeder an Bord weiß, daß auch im Seekrieg das letzte Wort der Technik noch nicht gesprochen ist. Entscheidend aber bleiben die Kampfbereitschaft, der Angriffswillen und die Pflichttreue jedes einzelnen. Daran lassen es die Männer der deutschen Kriegsmarine nicht fehlen, wie die zahlreichen neuen Ritterkreuz- und Eichenlaubträger aus ihren Reihen es verdeutlichen. Der deutsche Seemann weiß, daß es ums Ganze geht. Unerschütterlich setzt er alles daran, um mit den Kampfwerkzeugen, die ihm gegeben sind, den Feind so wirksam wie möglich zu treffen.

Jeder Seemann weiß sich eins mit der erbitterten Entschlossenheit des ganzen deutschen Volkes, aller materiellen Macht der Feinde zu trotzen, bis uns aus den Opfern der Sieg erwächst. Dann wird das deutsche Volk auch die ihm gebührende Seegeltung besitzen, deren Träger im wildesten Feuer des Krieges gehärtet sind und für alle Zukunft verbürgen werden, daß jede Invasion Europas endgültig der Vergangenheit angehört.

Mord an Flüchtlingen!

SS-pk. An der Südspitze des Parks, um die seit zwei Stunden ein furchtbarer Kampf hin- und herwogt, stieß gegen Nachmittag eine Kompanie zu einem englischen Befehlsstand durch. Die Briten legten auf diesen Abschnitt als Antwort ein Artilleriefeuer, das den Boden buchstäblich Meter für Meter umpflügte. Die SS-Grenadiere lagen in den Löchern und hinter den Bäumen in die Erde gekrallt, ohne den Kopf auch nur einen Zentimeter heben zu können – mit dem einen Gedanken, daß dieses Trommelfeuer aufhören möge.

Aber die Granaten orgelten ohne Unterbrechung herunter; in das Pratschen detonierender Einschläge mischten sich die Baumkrepierer und der peitschende Eisenregen aus den Kronen der zerfetzten Bäume. Allmählich rückte die Feuerwalze weiter. Einen Kilometer rückwärts erreichte sie einen Zug von französischen Flüchtlingen und strich, alles tötend, über diese Hilflosen hinweg. Ein weiterer Flüchtlingsstrom wurde ostwärts des kleinen Dorfes, das sich rechts anlehnt, von der Spitze des englischen Panzerkeiles eingeholt. Man konnte deutlich sehen, wie die Karren und Räder, die Bündel und Ballen, hingeworfen wurden und die Franzosen sich zu retten suchten. Die Briten zögerten keine Sekunde. Man konnte beobachten, wie die Panzer etwas einschwenkten und dann die Flüchtlinge niederwalzten.

Dieser grausige Vorgang, dieser mörderische Angriff auf harmlose Flüchtlinge ist nicht irgendein Zufall oder ein blindwütiger Irrtum, sondern er entspringt dem Willen der anglo-amerikanischen Invasionsgenerale! Dafür zeugt ein auf einem Gefechtsstand erbeuteter Divisionsbefehl der III. kanadischen Division. Er lautet:

7 Geheimbefehl der III. kanadischen Division für die ersten Operationen. Wert auf Gefangene ist nicht zu legen. Flüchtlinge sind auf dem Wege zu überfahren oder zu töten.

SS-Kriegsberichter JOACHIM FERNAU

Supreme HQ Allied Expeditionary Force (July 1, 1944)

Communiqué No. 51

Allied troops are strengthening their positions on both banks of the ODON River. All enemy attempts to break in were frustrated in the CAEN-ÉVRECY sector.

There is nothing to report on the rest of the front.

Enemy supply lines to the immediate battle area were constantly under attack by our aircraft yesterday. Further afield focal communication points where enemy troops were on the move, at CHARTRES, DREUX, ALENÇON, L’AIGLE, and ARGENTAN, were also bombed.

There were scattered encounters with enemy fighters throughout the day.

Five airfields in France and Belgium were targets for some of our heavy day bombers while others attacked armored vehicles around VILLERS-BOCAGE. Last night our heavies bombed the rail centers at VIERZON, south of ORLÉANS. Sixteen heavy bombers are missing from these operations.


Communiqué No. 52

No further gains have been made in the strong Allied bridgehead across the ODON River.

Local enemy movement in the vicinity of ESQUAY and attempts by the enemy to infiltrate our positions from the east were unsuccessful.

In the CHERBOURG PENINSULA, a small area of enemy resistance in the CAP DE LA HAGUE has been further reduced.

Bad weather minimized air activity during the afternoon.

The Free Lance-Star (July 1, 1944)

BRITISH BARRAGE SMASHES GERMAN ATTACK
Nazis throwing tank divisions in Caen area

Enemy loses 326 tanks in battle

SHAEF, England (AP) –
A thundering night-long British barrage smashed back an armored spearhead attempting to crash into the Odon River bridgehead menacing Caen, frontline dispatches from Normandy reported today as the Nazi Command threw elements of seven tank divisions into the furious battle.

Massed artillery fire broke up the assault on the west flank of the Odon River corridor just as it started.

The Germans renewed their stabs this morning, the dispatches said, with an attack on the British left flank at Marcelet, west of Caen. Four Nazi Mark IV tanks were wrecked, raising the toll taken by British forces alone to 146 since D-Day.

On all sectors in Normandy, 326 enemy tanks have been destroyed or disabled.

If the German armored units which Field Marshal Erwin Rommel has thrown into the fight were up to strength, they would represent about 2,000 tanks and self-propelled guns.

U.S. forces, in local attacks in the central sector of the bridgehead, drove to within two and a half miles of Saint-Lô, reaching the villages of La Forge, on the main highway to Isigny and Le Carillon, due north of the city.

Indications were seen here that Rommel himself had taken personal command of the bridgehead front, particularly after the death of Col. Gen. Friedrich Dollmann, commander of the German 7th Army, which Berlin announced yesterday.

It was apparent, too, that Rommel was trying to use his panzers as he did in the Libyan desert to force quick, violent decisions.

But thus far, British pressure in the Odon River salient was so great that Rommel had been unable to mount one large-scale counterattack, but had been committing his divisions in local attacks quickly as they reach the scene of action.

Allies gain strength

Allied Communiqué No. 51 said today:

Allied troops are strengthening their positions on both banks of the Odon River. All enemy attempts to break through were frustrated in the Caen–Évrecy sector. There is nothing to report on the rest of the front.

The RAF yesterday swept big Lancasters and Halifaxes, usually used for night bombing, on one of their few daylight tactical missions, the bombing of Rommel’s reserves of armor. More than 250 of these heavy bombers dropped 1,000 tons of bombs yesterday on a concentration of German tanks at Villers-Bocage.

A check of the battlefield revealed that the Germans suffered heavy casualties in their violent counterattack to the river Odon two nights ago. This attack was repelled in four hours of bitter fighting by a British division which had never been in action before.

Yesterday Rommel attacked “viciously” three times at the salient across the Odon, Supreme Headquarters said, but was unable to disrupt reorganization of his striking forces by Lt. Gen. Miles Christopher Dempsey, commander of the British 2nd Army.

Transfer troops

The grim determination of the German High command to block the Allied advances was seen in the fact that despite their serious defeats on the Russian front, they have been withdrawing divisions from the Eastern Front and sending them to France.

Dempsey announced at the front last night that his men had captured German prisoners who only recently had arrived from the fighting in Russia. He asserted he was “completely confident as the situation stands now. The enemy has had a crack. As usual the Hun has reacted very quickly and violently. He is now rushing reinforcements into the battle. we are fully ready.”

Today there was a temporary lull in the fighting as both asides regrouped their forces for a big effort.

Maj. Gen. Joseph Lawton Collins, commander of the U.S. VII Corps, continued his steady mopping up of the Cap de la Hague sector on the northwest tip of the Cherbourg Peninsula, the last center of German resistance.

As yet there was no full report on the condition of Cherbourg Harbor. Minesweepers were the first ships into the port, which had been heavily mined.

As heavy air support of the land operations was continued, it was estimated by the air forces that their attacks had cut nine-tenths of all rail transport into the battle area – and now almost everything the Germans bring up is forced to move at night by road.

WAR NEWS IN BRIEF

By the Associated Press

FRANCE: Germans mount bitter attacks with reinforced armor in battle for Normandy’s inland port of Caen. British and Americans beat off repeated assaults, and advance within two and a half miles of Saint-Lô.

Editorial: Fluid front

With Cherbourg available for the pouring in of heavy reinforcements and supplies, perhaps direct from the United States instead of by way of England, it will soon be evident whether the Germans will be able to reduce the Allied attack to static warfare.

So far, the fighting in Normandy has been half static and half fluid. The British and Canadians advanced inland to Caen and either stopped because of stubborn Nazi resistance or did so designedly to provide a firm anchor for the American right wing driving on Cherbourg. Whatever the true situation, it has been rather static warfare on the Allied left wing and in the center.

Now the Allied position is about to be consolidated and a broad front established. Undoubtedly the Allies will try to drive in some direction – toward Paris or to the west to take the port of Brest. Then if the Germans can bring in enough strategic reserves to stop the advance, static warfare may ensue.

No military observer believes it will be possible for the Germans to do that. They hesitate to bring all their reserves into the Normandy bridgehead, fearing the Allies will open another bridgehead elsewhere. And by all accounts the quality of the German reserves is not good

Chances are the Allied drive will continue when Eisenhower is convinced all is ready. It will be launched behind thousands of tanks and planes, creating a fluid front with the Germans doing the retreating and taking most of the punishment.

Völkischer Beobachter (July 2, 1944)

Weiß: Das Beispiel Cherbourg

Von Wilhelm Weiß

München, 1. Juli –
Während die Presse im feindlichen Ausland den Fall von Cherbourg triumphierend bekanntgab, feuerten die Batterien am Hafen und auf der Mole noch aus allen Rohren. Cherbourg wurde, wie der englische Militärschriftsteller Cyrill Falls dieser Tage schrieb, von den deutschen Soldaten „mit glühendem Fanatismus“ verteidigt. Auch amerikanische Offiziere sprachen der Tapferkeit und dem Heroismus der deutschen Verteidiger ihre Bewunderung aus.

Wir sind es nicht gewohnt, uns die soldatischen Qualitäten der deutschen Wehrmacht vom Feind bestätigen zu lassen. Die deutsche Kriegsgeschichte bietet dafür ein einziges, fortgesetztes Beispiel von einer Überzeugungskraft, die für sich selbst spricht. Aber es mag heute nicht überflüssig sein, das Heldentum unserer Grenadiere und Artilleristen von Cherbourg noch einmal ausdrücklich hervorzuheben.

Und zwar aus zwei Gründen:

Erstens weil dieser unbeugsame Widerstand aufs schwerste die Erwartungen enttäuscht hat, die die anglo-amerikanischen Invasoren mit ihrem Landungsunternehmen verbunden hatten. Gewiss hat der feindliche Oberbefehlshaber nicht mit einem militärischen Spaziergang gerechnet, als er den Befehl zum Angriff gab. Aber gerade deshalb wurden ja auch monatelang, um nicht zu sagen jahrelang, die Vorbereitungen für die Invasion in einem Ausmaß getroffen, das seine Erklärung in dem Respekt findet, den man dem deutschen Soldatentum in der ganzen Welt, wenn auch nicht immer gerne, entgegenbringt. Man hatte sich daher entschlossen, zu dem entscheidenden Waffengang überhaupt erst in dem Augenblick anzutreten, in dem alle materiellen und militärischen Reserven der halben Welt zur Verfügung standen, um nach menschlichem Ermessen vor jedem Misslingen des Wagnisses gesichert zu sein.

Der Antransport der Landungsdivisionen mittels einer riesigen Invasionsflotte, die durch Kriegsschiffe bis zu den schwersten Einheiten gesichert war, konnte von der unterlegenen deutschen Seemacht nicht verhindert werden. Die Landung selbst konnte sich unter dem Schutz der Feuerglocke vollziehen, die die anglo-amerikanischen Schlachtschiffe über die normannische Küste gestülpt hatten. Und das Wichtigste: Man hat in England und in Amerika mittels einer auf Hochtouren laufenden Produktion Bomber- und Schlachtgeschwader zu mächtigen Luftflotten ausgebaut, deren zahlenmäßige Überlegenheit die deutsche Verteidigung aus der Tiefe heraus aufs äußerste erschwerte. So setzte der Feind für den Angriff auf den Atlantikwall von Anfang an Masse und Material in einem Umfang ein, von dem er sich unmittelbar eine Wirkung erhoffte, vor der jeder deutsche Widerstand hilflos kapitulieren sollte. Diese Kapitulation ist nicht erfolgt. Der deutsche Widerstand, der seit dem 6. Juni nicht schwächer, sondern stärker wurde, nötigte vielmehr die Kritik im feindlichen Lager zu der Feststellung, daß die soldatische Kampfkraft der deutschen Wehrmacht heute „nicht einmal annähernd“ gebrochen sei.

Cherbourg ist ein lebendiges Beispiel dafür, daß mit der technischen und materiellen Überlegenheit allein keine militärischen Entscheidungen zu erzwingen sind. Denn die Preisgabe des zerstörten Hafens wird wieder ausgeglichen durch die moralische Eroberung, die der deutsche Soldat mit seinem heldenhaften Widerstand diesseits und jenseits der Fronten erneut gemacht hat. Die Kampfmoral und der soldatische Geist aber sind es, die noch in allen Kriegen sich als die ausschlaggebendsten Faktoren der Kriegführung überhaupt bewährt haben.

Man hat den Eindruck, daß diese Faktoren in der Bewertung unserer Feinde bei der Durchführung der Invasion nicht an erster Stelle standen oder doch jedenfalls zurücktraten gegenüber dem Vertrauen, das man in die Unerschöpflichkeit der materiellen und technischen Reserven setzte. Solange dieser Einsatz in der Intensität möglich ist, die der Kampf an der Küste unter dem Schutz der Schiffsartillerie und der Bomberflotten erlaubt, ist das Kriegsglück scheinbar für den Gegner. Aber das Bild ändert sich in dem Augenblick, in dem diese vorteilhaften Voraussetzungen schwächer werden. Die fortgesetzten Angriffe Montgomerys zwischen der Orne und der Vire auf der Linie Caen–Saint-Lô haben vier Wochen nach der Landung immer noch keine wesentlichen Fortschritte gemacht. Die Schlacht in der Normandie beginnt einen Charakter anzunehmen, der sich wieder der traditionellen Kriegführung der europäischen Kontinentalmächte nähert.

Im gleichen Augenblick, in dem unter einigermaßen ähnlichen Voraussetzungen sich der Kräfteausgleich mit den britischen und amerikanischen Invasionstruppen vollzieht, da offenbart sich auch unmittelbar die soldatische und kämpferische Überlegenheit des deutschen Grenadiers. Ohne das Aufgebot größter Luftstreitkräfte, schreibt der schon erwähnte Cyrill Falls, hätten es die Anglo-Amerikaner überhaupt nicht vermocht, auf dem europäischen Kontinent festen Fuß zu fassen. Die seit Wochen tobende Schlacht in der Normandie ist daher ein neues Beispiel für den hohen und ewigen Wert der deutschen Infanterie. Sie muß erst geworfen und niedergekämpft werden, bevor der Feind mit Recht behaupten kann, sein Ziel erreicht zu haben.

Wo aber der Feind gezwungen ist, gegen diese deutschen Infanteristen Mann gegen Mann und ohne den Schutz von zwei übermächtigen Wehrmachtsteilen zu kämpfen, da ist es nicht er, sondern der deutsche Soldat, der das Schlachtfeld behauptet. Darauf aber kommt es an!

Der zweite Grund, warum wir Anlass haben, des Kampfes von Cherbourg zu gedenken, ohne dadurch innerlich deprimiert zu werden, bezieht sich daher auf unsere innere Front. Ein Volk, das am Ende des fünften Kriegsjahres Zeuge eines so ungebrochenen Kampfgeistes des deutschen Soldatentums sein darf, das wird auch im weiteren Verlauf des Krieges im vollen Bewusstsein seiner Härte und seines Ernstes jene männliche Haltung bewahren, die das Vertrauen auf die eigene Kraft rechtfertigt. In einem Krieg, in dem die mächtigsten Völker der Erde ihre letzten Energien mobilisieren, um den Endsieg zu erringen, wird auf beiden Seiten mit dem Einsatz aller Mittel gekämpft, die die Rüstungsindustrie und technische Erfindungskunst hervorbringen.

Die deutsche Kriegführung hat vor allem in der ersten Hälfte dieses Krieges gezeigt, welche Überlegenheit der Einsatz neuer Waffen und ihre revolutionäre Anwendung einem Heer zu verleihen vermag. Alle Errungenschaften der Kriegstechnik und ihr taktischer Einsatz werden im Laufe der Zeit unvermeidlich zum Allgemeingut der kriegführenden Mächte. Die Lehre, die im 15. Jahrhundert der Sieg des schweizerischen Fußvolks über die Ritter Karls des Kühnen zur Folge hatte, blieb nicht auf die Eidgenossen beschränkt. Die Infanterie wurde zur entscheidenden Waffe in allen Heeren Europas. Auch die überraschende, Anwendung geschlossener Panzerverbände, die die Kriegführung Adolf Hitlers in Polen und Frankreich so unwiderstehlich machte, konnte bis zum fünften Kriegsjahr kein Monopol der deutschen Taktik und Strategie bleiben. Unsere Feinde im Osten wie im Westen haben den neuartigen Einsatz des Motors zu Lande und in der Luft erst von der deutschen Wehrmacht gelernt, um ihn sodann zum zentralen Faktor ihrer militärischen Weisheit auszubauen. Sie machten eine reine Angelegenheit der Technik daraus, die sich seit den Terrorangriffen auf schutzlose deutsche Städte von dem militärischen Sinn der für das Schlachtfeld bestimmten Luft- und Panzerverbände radikal entfernte. Es ist daher auch kein Zufall, daß auf diesem Gebiet die ursprüngliche taktische Überlegenheit der deutschen Wehrmacht der technischen Ungeistigkeit der feindlichen Kriegführung Platz machen mußte.

In einem fünfjährigen Kriege sind derartige Entwicklungsstadien zwangsläufig und unvermeidlich. Sie sind im Grunde nur ein Beitrag dazu, vor allem dem deutschen Volke selbst den Ernst und den tiefen Sinn des gewaltigen Ideenkampfes deutlich zu machen, den es gegen die materialistische Welt unserer plutokratischen und bolschewistischen Feinde zu bestehen hat. Technische Übermacht gegen die Kraft der Idee! Produktion am laufenden Band gegen die ewigen Werte des klassischen Soldatentums! Material gegen Geist!

Es ist immer wieder die gleiche Antithese, auf die wir in diesem Kriege stoßen, ob es geistig darum geht, die Freiheit des deutschen und europäischen Menschen gegen die ihm zugedachte Unterwerfung unter die jüdischen. Kapitalmächte zu verteidigen, oder ob es sich militärisch um den Heldenkampf des deutschen Soldaten gegen den Versuch handelt, ihn durch den Amerikanismus in der Kriegführung auf die Knie zu zwingen.

Dieser Versuch ist zum Scheitern verurteilt. Er übersieht ein entscheidendes Moment: Eine Kriegführung, die in der Lage war, mit ihrer revolutionären Kunst diesem Krieg sein charakteristisches Gesicht zu Lande und in der Luft zu geben, wird sich nicht aus der Fassung bringen lassen, wenn der Gegner in Nachahmung der deutschen Initiative auf dem rüstungstechnischen Gebiet vorübergehend in die Vorhand kommt. In weltpolitischen Auseinandersetzungen, in denen das Schicksal von Völkern und Kontinenten entschieden wird, muß in größeren Zeiträumen gedacht werden, als es die Serienherstellung von Panzerwagen und Flugzeugen zuzulassen scheint. Was die unleugbare Produktionskraft amerikanischer Rüstungsfabriken vermag, kann gar nicht so unwiderstehlich sein, daß es nicht durch den Erfindergeist deutscher Ingenieure und Waffenfabrikanten wieder ausgeglichen werden könnte.

Allerdings bedarf es dazu der erforderlichen Zeit und vor allem der Nerven, mit denen die Monate der erzwungenen Ruhe und der abwartenden Verteidigung überbrückt werden müssen. Gewiss kämpft das Reich seit Stalingrad und seit El Alamein in der Defensive. Gewiss befinden wir uns heute mitten in dem „Generalsturm,“ den General Eisenhower gegen die „Festung Deutschland“ angekündigt hat und der nunmehr gleichzeitig vom Westen, Osten und Süden losgebrochen ist. Am 12. Mai begann die Offensive der Engländer und Amerikaner in Süditalien, die Preisgabe Roms durch die deutschen Truppen gab das Zeichen zum Beginn des Angriffs auf den Atlantikwall am 6. Juni. Am 9. Juni griffen die Sowjetrussen die finnische Front auf der Karelischen Landenge an, und am 22. Juni begann ihre neue Offensive im mittleren Abschnitt der Ostfront im Raum von Witebsk, zwischen der Düna und dem Pripjet.

An allen Fronten hat die deutsche Wehrmacht die schwersten Abwehrkämpfe zu bestehen. Auch die Absetzbewegungen, die im Osten und im Süden wiederholt vorgenommen werden müssen, setzen Front und Heimat schweren Belastungsproben aus. Aber je ernster die Lage ist, in die uns die feindliche Übermacht, versetzt, desto stärker wird auch unsere Entschlossenheit sein, mit einem Übergangsstadium fertig zu werden, das uns die Zeit und die innere Sammlung geben muß, um in dem Augenblick wieder aktiv werden zu können, der psychologisch und im Rahmen der Gesamtstrategie sich dazu anbietet.

Es ist unvorstellbar, daß eine Kriegführung, die dem Ablauf dieses Krieges in seinen einzelnen Abschnitten jahrelang das Gesetz vorgeschrieben hat, bereit wäre, sich die Initiative im Endkampf aus der Hand nehmen zu lassen. Denn das ist ja selbst heute noch die beherrschende Tendenz auf allen Kriegsschauplätzen, daß noch in der Verteidigung und in der Art, in der sie an allen Fronten wahrgenommen wird, die deutsche Kriegführung immer Herr ihrer Entschlüsse bleibt. Auch der Generalsturm Eisenhowers kann sich dem Einfluß dieser wohlüberlegten Verteidigung so wenig entziehen, wie die Massenstrategie Stalins. Weder dem einen noch dem anderen gelingt es, mit dem Durchbruch im Osten oder im Westen den entscheidenden Schlag gegen die deutschen Fronten zu führen und damit nebenbei noch dem „Bundesgenossen“ zuvorzukommen.

Heute schon ist vielmehr deutlich zu erkennen, daß die Entscheidung an der Front fallen wird, an der der deutsche Feldherr bereit ist, zur letzten Schlacht anzutreten. So zeigt sich, daß auch die defensive Kriegführung des Reiches im gegenwärtigen Zeitpunkt planmäßigen Überlegungen entspringt, die die heftigsten Anstrengungen unserer Feinde im konzentrischen Angriff nicht über den Haufen zu rennen vermochten.

Darum ist jeder Versuch, wie er gelegentlich in der feindlichen Presse immer wieder angestellt wird, die gegenwärtige Situation Deutschlands mit seiner Lage im Jahre 1918 zu vergleichen, völlig abwegig, die Ludendorff-Offensive im Frühjahr 1918 war die letzte Karte, die das kaiserliche Deutschland auszuspielen hatte. Aber sie hätte es nicht zu sein brauchen, wenn nicht jede erfolgreiche militärische Kriegführung des Reiches durch die politische Zersetzung der ganzen Heimat und durch die Weigerung des Reichstags, den Krieg fortzusetzen, unmöglich gemacht worden wäre.

Auch der erste Weltkrieg war daher ein charakteristisches Beispiel für den Erfahrungssatz unserer Geschichte, daß Deutsche nur durch Deutsche besiegt werden können. Man untersuche die deutsche Kriegsgeschichte unter diesem Gesichtspunkt, und man wird diese Erfahrung immer wieder von neuem bestätigt finden. Ob wir an die jahrhundertelangen Kämpfe der Salier und Hohenstaufen gegen den Totalitätsanspruch der Päpste denken oder an die Religionskriege des 16. und 17. Jahrhundert, immer war es eine deutsche Opposition, die nicht nur politisch, sondern oft genug auch militärisch im Lager der Feinde des Reiches stand. Der innere Gegensatz war es, der regelmäßig die Ursache für jene Katastrophen und halben Entscheidungen bildete, an denen die nationale Geschichte des Reiches so reich ist. Wer daher den Novemberverrat von 1918 miterlebt hat, war geneigt, anzunehmen, daß es das ewige Schicksal des deutschen Volkes bleiben werde, durch das eigene Blut an der Entfaltung seiner vollen Kraft verhindert zu werden.

Es war der Nationalsozialismus Adolf Hitlers, der in einer zwanzigjährigen inneren Revolution dafür gesorgt hat, daß die Schande von 1918 die endgültig letzte der deutschen Geschichte gewesen ist.

Es hat daher schon seinen Sinn, wenn in der schwersten Auseinandersetzung, die die deutsche Nation jemals zu bestehen hatte, die politische und militärische Kriegführung zum erstenmal zu einer totalen inneren Einheit zusammengewachsen ist. Das ganze deutsche Volk in der Mitte Europas ist zu einem festgeschlossenen Willens- und Widerstandsblock zusammengeschweißt, bei dem sich an keiner Stelle Risse oder Brüche zeigen. Nirgends gibt es im deutschen Volke eine Opposition, die daran denken könnte, dem Reich in seinem Schicksalskampf in den Rücken zu fallen. Nirgends, weder im Osten noch im Westen noch im Süden, verfügt der Feind über Hilfstruppen aus deutschem Blut, die so oft in früheren Zeiten die Entscheidung gegen das Reich herbeiführten. Zum erstenmal in der deutschen Geschichte kämpft das gesamte deutsche Volk politisch und militärisch an einer Front. Darauf und nicht auf die Zahl der Kriegsschauplätze kommt es an! Wer also sollte dieses Volk daran hindern, den Entscheidungskampf seiner Geschichte siegreich zu bestehen?