Operation OVERLORD (1944)

Völkischer Beobachter (July 25, 1944)

Schwere Enttäuschung im Feindlager –
Normandie-Offensive zusammengebrochen

Verlegenes Ausredegeschwätz der Anglo-Amerikaner

ka. Stockholm, 24. Juli –
Die zu Anfang der vergangenen Woche mit einem ungeheuren Aufwand an Material begonnene Offensive Montgomerys in der Normandie, die zu einem entscheidenden Durchbruch durch die deutschen Stellungen führen und den Engländern und Amerikanern endlich den Weg nach Paris öffnen sollte, ist restlos zusammengebrochen. Dies ist das Fazit über die Kämpfe der letzten Tage, das man heute in London zu ziehen gezwungen ist.

Die Offensive, so meldet der Kriegskorrespondent des Daily Express, begann am Dienstag, wurde am Mittwoch und Donnerstag immer matter und wurde am Freitag völlig gestoppt. Es sei ein peinlicher Überraschungsschluss für eine spannende Woche gewesen. Welches Gewicht man dabei auf die Offensive gelegt hatte, geht daraus hervor, daß sie, wie Stockholms Tidningen berichtet, mit dem furchtbarsten Luftbombardement eingeleitet wurde, das die Militärgeschichte je gesehen hat, und daß zu ihrem Beginn ein Sonderkommuniqué andeutete, daß es jetzt den großen Schlag gegen Rommel gelte. In dem erwähnten Bericht des Daily Express wird betont, daß niemals eine Offensive mit einer vollkommeneren Zusammenarbeit zwischen Luftwaffe, Artillerie, Panzern und Infanterie eingeleitet worden sei. Innerhalb der ersten zehn Kilometer sei alles mustergültig verlaufen, aber dann sei die Offensive ins Stocken geraten. Das Überraschungsmoment sei verbraucht gewesen, Rommel habe seine Kräfte umgruppiert und man habe kein Dorf mehr erobert, während die Deutschen sich in neuen Stellungen eingegraben hätten.

Der Kriegskorrespondent des Daily Express hat nach diesem offensichtlichen Fiasko das begreifliche Bedürfnis gehabt, eine Erklärung für den Zusammenbruch der Offensive zu bekommen, und sich an einen höheren Offizier gewandt. Der gab ihm auf seine Frage die verblüffende Antwort, das Ziel dieser Offensive sei nicht gewesen, Gelände zu gewinnen, sondern Deutsche zu töten. Wenn einmal die deutschen Armeen in der Normandie vernichtet seien, sei es verhältnismäßig leicht, Frankreich zu erobern – So sieht also die Trostpille aus, die man jetzt den Unzufriedenen im Lande reicht, nachdem der Misserfolg nicht mehr zu verheimlichen ist. Es bleibt nur die Frage, ob man nicht durch die Folge von blutigen und vergeblichen Offensiven die eigenen Armeen vernichtet, statt diejenigen der Deutschen.

Auch auf amerikanischer Seite hat man das Bedürfnis, das immer deutlicher zutage tretende Fiasko vor der Öffentlichkeit zu entschuldigen, wobei man aber gleichzeitig eingestehen muß, daß die festgesetzte Zeittabelle längst über den Haufen geworfen ist. Höhere amerikanische Offiziere sind in Äußerungen gegenüber dem Reuters-Korrespondenten deutlich von der in England und Amerika herrschenden Einstellung abgerückt, daß das offenherzige Eingeständnis der Alliierten, hinter der ursprünglichen Zeittabelle zurück zu sein, ein Zeichen für unzufriedenstellende Fortschritte in Frankreich sei. Sie gäben zwar zu, daß die amerikanischen Truppen keineswegs so weit gekommen sind, wie es nach den Invasionsplänen der Fall sein müsste, erklären aber diese Pläne nachträglich für reine Theorie. Man habe eben nicht wissen können, was die Deutschen alles täten, um der Invasion zu begegnen. Wenn sich die Deutschen dazu entschlossen hätten, sich zurückzuziehen und weiter innen im Lande zu kämpfen, dann wäre auch das Vorrücken der Amerikaner schneller vor sich gegangen.

Diese strategische Weisheit verdient wirklich festgehalten zu werden. Sie umfasst ein solches Eingeständnis der eigenen Unfähigkeit und der Abhängigkeit von den Maßnahmen der deutschen Heeresführung, daß es darüber hinaus keines Wortes mehr bedarf, um darzulegen, wer Herr der Lage in der Normandie geblieben ist.

Innsbrucker Nachrichten (July 25, 1944)

Beginn des erwarteten Feindangriffes in der Normandie

Die Nordamerikaner in erbittertem Ringen abgewiesen – Hohe Verluste des Gegners – Große Abwehrschlacht im Osten dauert an

dnb. Aus dem Führerhauptquartier, 25. Juli –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

In der Normandie traten die Nordamerikaner gestern nordwestlich Saint-Lô und südwestlich Carentan nach heftiger Feuervorbereitung und rollenden Luftangriffen mit starken Kräften zum Angriff an. In erbittertem Ringen wurde der Feind unter hohen blutigen Verlusten abgewiesen. In den frühen Morgenstunden des heutigen Tages begannen englische Divisionen im Raum von Caen nach stärkster Artillerie- und Luftwaffenvorbereitung ihren dort erwarteten Angriff. Es entwickelten sich schwere Kämpfe, die laufend an Heftigkeit zunehmen.

In der Nacht griffen schwere Kampfflugzeuge vom Feind belegte Ortschaften im Landekopf, feindliche Bereitstellungen und den Nachschubverkehr mit guter Wirkung an. Im Seegebiet westlich Brest wurde ein feindlicher Zerstörer beschädigt.

Über dem Landekopf und den besetzten Westgebieten verlor der Feind 21 Flugzeuge.

Im französischen Raum wurden bei Säuberungsunternehmen 75 Terroristen Im Kampf niedergemacht.

Das schwere Vergeltungsfeuer auf London hält an.

In Italien führte der Gegner gestern zahlreiche örtliche Angriffe im Raum von Pisa, östlich Pontedera und mit stärkeren Kräften östlich und nordöstlich Poggibonsi sowie nördlich Citta dl Castello. Er wurde überall verlustreich abgewiesen. Nördlich Citta di Castello in unsere Stellungen eingebrochener Feind wurde im Gegenangriff wieder zurückgeworfen.

Deutsche Schnellboote beschädigten vor der dalmatinischen Küste ein britisches Torpedoschnellboot schwer.

Im Osten geht die große Abwehrschlacht zwischen dem oberen Dnjestr und dem Finnischen Meerbusen mit zunehmender Heftigkeit weiter.

In Galizien scheiterten zahlreiche von Panzern und Schlachtfliegern unterstützte Angriffe der Sowjets am zähen Widerstand unserer tapferen Grenadiere. In beweglich geführten Kämpfen warfen Panzerverbände feindliche Angriffsgruppen an mehreren Stellen unter Abschuß zahlreicher Panzer zurück. Im Stadtgebiet von Lemberg wird weiter erbittert gekämpft.

Zwischen Bug und Weichsel dauert der starke feindliche Druck an. Die Besatzung von Lublin leistete dem mit überlegenen Kräften von allen Seiten anstürmenden Feind verbissenen Widerstand. Nordwestlich Brest-Litowsk wurden mehrere Brückenköpfe der Bolschewisten auf dem Westufer des Bug im Gegenangriff beseitigt. Zwischen Bialystok und Grodno sowie nordöstlich Kauen scheiterten alle Durchbruchsversuche der Sowjets in harten Kämpfen.

An der Front von Dünaburg bis zum Finnischen Meerbusen brachen zahlreiche von Panzern und Schlachtfliegern unterstützte Angriffe des Feindes verlustreich zusammen. 56 feindliche Panzer wurden abgeschossen. In einigen Einbruchsstellen sind die Kämpfe noch im Gange.

Die Luftwaffe führte auch gestern mit starken Schlachtfliegerverbänden laufend Tiefangriffe zur Unterstützung der Erdtruppen und vernichtete dabei weitere 59 sowjetische Panzer.

In Luftkämpfen und durch Flakartillerie verlor der Feind 54 Flugzeuge.

In der Nacht waren feindliche Truppenansammlungen und Bereitstellungen im Raum von Lublin das Angriffsziel schwerer Kampfflugzeuge.

Nach Tagesvorstößen feindlicher Jagdflieger in den südwestdeutschen Raum führte ein britischer Bomberverband in der Nacht einen Terrorangriff gegen Stuttgart. Einige feindliche Flugzeuge warfen außerdem Bomben auf Berlin und auf Orte in Ostpreußen. 15 feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen.

Supreme HQ Allied Expeditionary Force (July 25, 1944)

Communiqué No. 99

An Allied attack began early this morning astride the FALAISE road south of CAEN. First reports indicate that some progress already has been made.

Rail bridges and other communications facilities north of the river LOIRE and west of TOURS were successfully attacked yesterday by our medium and light bombers.

Ammunition and fuel dumps southeast of CAEN and rail targets in the ARRAS and LE MANS areas were attacked by low-flying fighter-bombers.

An enemy cargo ship was damaged by coastal aircraft last evening off the ISLE of GUERNSEY.

Last night, an oil storage depot at DONGES, near SAINT-NAZAIRE, was attacked by our heavy bombers, two of which are missing.


Communiqué No. 100

Heavy fighting has followed our attack south of CAEN this morning. In spite of stubborn enemy resistance with armor and infantry, the advance has been maintained and fighting is in progress in the area of MAY-SUR-ORNE and TILLY-LA-COMPAGNE.

In the western sector, an attack was launched at noon west of SAINT-LÔ.

A great weight of Allied airpower was employed in conjunction with our ground troops.

Very large forces of heavy, medium, light and fighter-bombers joined in a concentrated attack preceding the ground operations near SAINT-LÔ, dropping very great numbers of fragmentation and high explosive bombs.

More medium and fighter-bombers attacked targets in the zone beyond CAEN. Fighters provided escort and carried out offensive sweeps.

At least 12 enemy aircraft were shot down in these operations. According to reports so far received, six of our bombers and three fighters are missing.

Coastal aircraft this morning attacked enemy surface craft in the Channel.

The Pittsburgh Press (July 25, 1944)

3,000 planes aid U.S. attack

Record airmada hits Nazis as Allies open new Normandy drive
By Virgil Pinkley, United Press staff writer

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Striking south toward heart of Normandy, Allied forces have opened a new offensive. The British on the west (1) gained up to a mile and smashed into several villages as they advanced along both sides of the Caen–Falaise highway. The Americans started their attack several hours later either above Périers or below Saint-Lô (2), or in both sectors, and their gains were not announced immediately.

SHAEF, London, England –
The British 2nd Army drove forward more than a mile through two towns in a new offensive below Caen today, and to the west, the U.S. 1st Army launched an attack supported by 3,000 planes, including more than 1,500 U.S. heavy bombers – the biggest force ever dispatched on a single mission.

Both Allied armies bucked fierce German opposition in the synchronized assault toward the heart of Normandy, and the Nazi Air Force swarmed out in the greatest strength since D-Day to join in the defense of the ring around the Normandy beachhead.

Neither Allied headquarters nor limited field dispatches revealed where Lt. Gen. Omar N. Bradley’s troops made the new offensive, as on the British sector, they ran into desperate opposition, and early reports did not specify their gains.

The German DNB News Agency said the Americans were attacking below Carentan and were trying to drive across the Saint-Lô–Le Mesnil-Vigot highway. Le Mesnil-Vigot is 10 miles northwest of Saint-Lô.

Charge along highway

Gen. Sir Bernard L. Montgomery sent his infantry and tanks charging down southeast of Caen on a three-mile front astride the Falaise highway. In the first few hours, they overran Saint-Martin-de-Fontenay and Verrières, four to five miles below Caen, and were last reported fighting in nearby Tilly-la-Campagne.

Gen. Montgomery’s headquarters said the 2nd Army attack had limited objectives, and was not designed to smash entirely through the enemy fortifications blocking the way to the interior.

Street fighting in Tilly-la-Campagne and May-sur-Orne was going on when the last reports from the Normandy front reached headquarters late in the day. The British and Canadian assault forces were driving the Germans out house-by-house in bloody struggles.

Nazis bring up tanks

The Germans had thrown some tanks into the fighting, and may have a considerable number ready for a counterattack.

One unit reported it had knocked out at least four German tanks, and the total accounted for during the day was certain to be many more.

The British were supported heavily by the home-based Royal Air Force as well as Normandy-based fighters and fighter-bombers.

But that air effort paled in comparison with the all-American air assault on Bradley’s front. Spearheaded by more than 1,500 Flying Fortresses and Liberators, the U.S. armada included at a rough estimate 500 medium and light bombers and as many more fighter-bombers. Five hundred fighters escorted the heavies, power-diving to treetop level to rake the Nazi positions.

Drop 5,500 tons of bombs

U.S. planes laid an estimated 5,500 tons of explosives on the Germans immediately ahead of U.S. troops in an assault outweighing the bombardment of the Cassino fortifications in Italy.

The U.S. 8th and 9th Air Forces set out to “anaesthetize” the ground defenses at 10:00 a.m. (local time) with a torrent of fragmentation and lightweight explosives, used instead of heavier bombs in order to avoid plowing up the battlefield and making the infantry advance difficult.

The all-American air assault continued until 12:30 p.m. By then, the assault troops were battling forward.

One of biggest days

With the weather good, despite a slightly lower ceiling this afternoon, it seemed certain that the overall operations by the combined Allied air fleet would make this one of the biggest days aloft since the invasion of Normandy.

The day’s fighting was apparently confined to the two announced attacks. A headquarters spokesman had no evidence to support reports that fighting had flared up again in the area of Troarn, seven miles east of Caen.

The British attacked two hours before dawn and ran into tough opposition, which the Germans had had time to prepare after the fighting last week.

Terrain favors defenders

They had two and a half miles to fight uphill, and the country favored the defenders with small fields divided by walls and hedges.

United Press writer Richard D. McMillan said the German gunners and infantry were putting up most desperate resistance to the local attack. Some armored troops told him they had never known the enemy to fight so stubbornly.

The troops crept through cornfields wreathed in early morning mist and through rolling wheatfields. They took their first objectives when the tanks rolled in at dawn.

Into smoking villages

Mr. McMillan reported:

I watched the battle all morning, and saw batteries of self-propelled guns battering down enemy resistance while the tanks crept forward into smoking villages ahead.

A special announcement from U.S. Army headquarters in France said the 1st Army was “advancing against heavy resistance,” but gave no clue as to the scene of the attack. At last reports, the Americans had been massing for an advance across the Vire River below Saint-Lô and the Sèves River two miles north of Périers.

Beer bottles used as mines by Nazis

With British 2nd Army, Normandy, France (UP) –
The Germans are using beer bottles for mines in another of their makeshifts to overcome equipment shortages, it was disclosed today.

The bottles are filled with explosive, a detonator is inserted and a trip wire is attached and extended to a place where an Allied soldier may strike it. The crude devices have been found in the grass in some parts of the front.

Allied accords with French expected soon

De Gaulle gives report on conferences

Algiers, Algeria (UP) –
Gen. Charles de Gaulle told the French Consultative Assembly today that he hoped for the conclusion soon of practical accords with Britain and America regarding the collaboration of the French administration and Allied armies on liberated territory.

Gen. de Gaulle addressed the assembly in his first public statement since he returned from the United States.

He said he hoped the prospective accords will be a point of departure for smoother relations between his Committee of Liberation and the Allies, and will be a precursor to French participation in the armistice “on which France’s destiny depends.”

Cites U.S. friendship

Gen. de Gaulle said he found the broadest understanding of France’s problems in his talks with President Roosevelt and British leaders.

He said:

There is a notable bond of common interest between France and England. With the United States our friendship is at the same time reasoned and instinctive.

He paid tribute to Russia’s “gigantic role” in the war and spoke of the cordiality of his talks with Canadian government leaders and those of refugee governments in London.

Plans elections

Gen. de Gaulle said that the first objective of the French plans is consultation of the people by means of elections, culminating in the formation of a constituent assembly which will write a new constitution for France.

While determined to purge all traitors, he said:

We by no means intend to sweep away a great majority of the servants of the state, most of whom have done the best they could during the occupation.

Get more arms

French resistance movements received seven times as much arms in June and July as in any previous month, he said. They now “contain” seven to eight German divisions, and have inflicted 8,000 casualties on the Nazis while in some cases controlling entire departments of France.

Since the armistice, Gen. de Gaulle said, the French have suffered 61,000 casualties in killed, wounded and missing.

Völkischer Beobachter (July 26, 1944)

Englische Kritik an Montgomery

Stockholm, 25. Juli –
Die englische Öffentlichkeit ist über die Einstellung Montgomerys zur Lage in der Normandie beunruhigt. Man habe, nach dem Londoner Korrespondenten von Nya Dagligt Allehanda, zunächst große Hoffnungen auf den angeblichen Durchbruch gesetzt, der sich jedoch tatsächlich nur als ein Vormarsch um knapp 10 Kilometer erwiesen habe. Nicht alle militärischen Beobachter Londons seien geneigt, die ganze Schuld dem schlechten Wetter zuzuschieben. Britische militärische Beobachter erklärten, daß die starke Artillerie Rommels, davon besonders seine 88-Millimeter-Geschütze, die britische Offensive gestoppt hätte, so daß diese nur eine lokale Bedeutung erhalten habe. Montgomery habe befürchtet, im deutschen Sperrfeuer die britischen Kampfwagen zu verlieren und sie darum zurückgezogen.

In der Daily Mail schreibt Liddell Hart, aus allen Kommentaren gehe deutlich hervor, daß man mit den taktischen Methoden Montgomerys unzufrieden sei.

Deutscher Abwehrerfolg an der Invasionsfront

Berlin, 25. Juli –
Im Westabschnitt der Invasionsfront gingen im Laufe des Montags schwere Luftangriffe der Nordamerikaner auf den Raum zwischen Saint-Lô und Périers nieder, Mehrere hunderte vier- und zweimotorige Flugzeuge warfen ihre Bombenlasten auf die kleinen Dörfer im Raum südlich und südwestlich Amigny und die Straßen im frontnahen Hinterland. Schweres Artilleriefeuer löste die Bombardierungen ab. Dann trat der Feind mit starken Infanterie- und Panzerverbänden zum Angriff an. In erbitterten Kämpfen errangen unsere Truppen einen eindrucksvollen Abwehrerfolg. Von einem unbedeutenden, durch Gegenstöße abgeriegelten Einbruch nördlich Amigny abgesehen, blieb die alte Hauptkampflinie fest in unserer Hand. Die Kämpfe dauern weiterhin an.

Im Abschnitt der zweiten britischen Armee ist der Feind dagegen immer noch damit beschäftigt, seine Stoßdivisionen in die frontnahen Bereitstellungen vorzuziehen. Das Zögern der Briten ist in Anbetracht ihrer schweren Verluste verständlich, die sie bei ihrem letzten Angriff im Orneabschnitt erlitten. Sie haben erlebt, daß unsere Grenadiere trotz Trommelfeuer und massierter Flieger- und Panzerangriffe das Stürmen nicht verlernt haben. Gegen Kanadier, die sich nach mehrstündigem schwerem Artilleriefeuer in den Besitz einer wichtigen Höhe setzen konnten, trat eine zumeist aus Ostkämpfern zusammengesetzte Kompanie zum Gegenangriff an. Sie schob sich unbemerkt an den Nordrand der Höhe heran und drang dann mit der blanken Waffe von rückwärts in die Gräben der Kanadier ein. Der Widerstand wurde rasch gebrochen, der Rest der feindlichen Besatzung gefangen. Die Höhe war damit wieder in eigener Hand und der geplante zweite Angriff der Briten über die Höhe hinaus nach Süden unmöglich geworden.

Ebenso wenig wie die Grenadiere ließen sich unsere Panzerjäger durch das schwere feindliche Trommelfeuer und den Masseneinsatz britischer Kampfwagen aus der Ruhe bringen. Einer der feindlichen Panzerkeile stieß während der Kämpfe südlich Caen auf eine Pakabteilung, die in wenigen Stunden 35 britische Panzer abschoss und damit dem feindlichen Stoßkeil das Rückgrat brach.

Die leichte Wetterverbesserung führte besonders in den Abend- und Nachtstunden zu Luftkämpfen, in denen neben den erfahrenen Jagdfliegern auch Nachwuchsjäger zu Erfolgen kamen. Gegen Abend schossen sie im Kampf gegen einen mehr als doppelt so starken feindlichen Jagdverband sieben Doppelrumpfige nordamerikanische Flugzeuge ab. Ritterkreuzträger Hauptmann Weiß errang dabei seinen 114. und 115. Und Ritterkreuzträger Leutnant Groß seinen 50. Luftsieg. Einige Stunden später brachte ein junger Nachtjäger in 3000 Meter Höhe seinen ersten viermotorigen Bomber zum Absturz und erzielte damit für sein Nachtjagdgeschwader den 500. Nachtabschuss.

Innsbrucker Nachrichten (July 26, 1944)

Im Westen Abwehrschlacht großen Ausmaßes

Erfolgreiche deutsche Gegenangriffe – Feindlicher Großangriff auf Florenz – Hohe Panzerverluste der Sowjets

dnb. Aus dem Führerhauptquartier, 26. Juli –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Im Verlauf der schweren Kämpfe südlich Caen gelang es dem Feind, westlich der Straße Caen–Falaise in unsere Stellungen einzubrechen und weitere Infanterie- und Panzerkräfte nachzuführen. Unsere fanatisch kämpfenden Truppen verhinderten jedoch das Ausweiten der feindlichen Einbrüche und traten dann in den Nachmittagsstunden zum Gegenangriff an. Nach erbitterten Kämpfen waren am Abend die alten Stellungen wieder voll in unserer Hand, die Verluste des Feindes sind hoch. 18 Panzer wurden abgeschossen. Auch nordwestlich Saint-Lô tobt eine Abwehrschlacht großen Ausmaßes. Nachdem die ersten feindlichen Angriffe, die unter stärkster Artillerie- und Luftwaffenunterstützung vorgetragen wurden, abgewiesen waren, gelang es dem Feind, an einigen Stellen in unsere Front einzudringen und die Straße Saint-Lô–Périers nach Südwesten zu überschreiten. Gegenangriffe sind im Gange. Seit den heutigen Morgenstunden haben die Kämpfe mit großer Wucht auch auf den Raum nördlich Périers übergegriffen.

Schlachtflieger griffen feindliche Bereitstellungen im Landekopf mit gutem Erfolg an und beschädigten vor der Küste ein großes Transportschiff schwer. In Luftkämpfen wurden elf feindliche Flugzeuge abgeschossen.

Im südfranzösischen Raum wurden wiederum 110 Terroristen im Kampf niedergemacht.

Schweres „V1“-Vergeltungsteuer liegt weiterhin auf dem Großraum von London.

In Italien hat der Großangriff gegen den Raum südlich Florenz begonnen. Der erwartete Durchbruch ist dem Gegner nicht gelungen. Erst nach schwersten Kämpfen und unter besonders hohen Verlusten konnte er geringen Geländegewinn erzielen. Weitere Angriffe gegen unsere neuen Stellungen wurden zerschlagen. Nördlich Arezzo und beiderseits des Tiber scheiterten feindliche Angriffe unter Abriegelung örtlicher Einbrüche. An der adriatischen Küste trat der Feind erneut zum Angriff an. Heftige Kämpfe sind dort noch im Gange.

Kampffähren der Kriegsmarine beschädigten vor der westitalienischen Küste zwei britische Schnellboote.

Bei Angriffen auf Nachschubgeleite in der Ägäis brachten Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine, Bordflak und Jagdflieger von 15 angreifenden Bombern 7 zum Absturz.

In Galizien brachen zwischen dem oberen Dnjestr und Lemberg zahlreiche von Panzern unterstützte Angriffe der Sowjets blutig zusammen. Im Stadtgebiet von Lemberg warfen unsere Truppen den Feind im Gegenangriff zurück.

Im Abschnitt einer Armee wurden in der Zeit vom 14. bis 23. Juli 553 feindliche Panzer abgeschossen. Hierbei hat sich die hamburgische 20. Panzergrenadierdivision unter Führung von Generalleutnant Jauer besonders ausgezeichnet.

Im Kampfraum zwischen oberem Bug und Weichsel gewann der Feind gegen den San und den Raum von Lublin weiter Boden. Südöstlich Lublin wurden dagegen alle feindlichen Angriffe zerschlagen.

Zwischen Brest-Litowsk und Grodno sowie östlich und nordöstlich Kauen scheiterten alle feindlichen Durchbruchsversuche an der zähen Abwehr unserer Divisionen.

Auch an der Front zwischen Dünaburg und dem Finnischen Meerbusen errangen unsere Truppen gegen alle Durchbruchsangriffe der Bolschewisten einen vollen Abwehrerfolg. 47 feindliche Panzer wurden dort abgeschossen.

Hauptmann Weißenberger, Gruppenkommandeur in einem Jagdgeschwader, errang an der Ostfront seinen 200. Luftsieg.

Feindliche Bomberverbände griffen Orte in West- und Südostdeutschland an. Besonders in Stuttgart entstanden durch einen erneuten Terrorangriff Schäden und Personenverluste. Einzelne feindliche Flugzeuge warfen außerdem Bomben auf das Gebiet der Reichshauptstadt und auf Orte in Ostpreußen.

Luftverteidigungskräfte brachten 51 feindliche Flugzeuge zum Absturz.

Supreme HQ Allied Expeditionary Force (July 26, 1944)

Communiqué No. 101

In the area west of SAINT-LÔ, Allied troops have advanced up to 3,000 yards on a wide front and have crossed the PÉRIERS–SAINT-LÔ road at a number of places. South of CAEN, fighting has been very bitter and enemy counterattacks, some supported by armor, have continued all day. Our initial gains have been held and fighting continues in the area of MAY-SUR-ORNE, VERRIÈRES and TILLY-LA-CAMPAGNE.

Following yesterday morning’s operations in support of ground forces in both the CAEN and SAINT-LÔ sectors, smaller formations of Allied aircraft continued close support of our ground forces throughout the day.

Numerous tanks, gun positions, strongpoints and motor transport just forward of our line and an enemy headquarters west of SAINT-LÔ were among targets attacked by fighter-bombers and fighters.

Other formations of both fighters and medium bombers attacked communications targets, including bridges, fuel dumps, supply depots, railyards and trains behind the enemy lines.

At least 25 enemy aircraft were destroyed yesterday. Seventeen of ours are missing.


Communiqué No. 102

In the western sector, the Allied advance has continued to make steady progress and the battle area has been extended.

East of the ORNE, the enemy is making every effort to block our entry to the open country southeast of CAEN, and additional enemy reinforcements have been brought into the area.

Allied attacks have been heavily engaged by defensively-sited armor, artillery and mortar fire.

In one locality our forces have repulsed a heavy enemy counterattack which was strongly supported by tanks.

Small forces of medium bombers operating in poor weather bombed enemy positions in the SAINT-LÔ area and a fuel dump near ALENÇON this morning.

Formations of fighter-bombers struck at enemy bivouac areas, machine-gun positions and other tactical targets which were indicated by our land forces.

The Pittsburgh Press (July 26, 1944)

Yanks crack Nazi line with great tank attack

U.S. offensive gains four miles to end Normandy stalemate
By Virgil Pinkley, United Press staff writer

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Ending the stalemate in Normandy, U.S. forces have driven four miles into the German lines west of Saint-Lô. On the eastern end of the front, the British were driven back slightly by Nazi counterattacks into the northern edges of Tilly-la-Campagne and May-sur-Orne (1). The Yanks in the Saint-Lô sector smashed ahead on a four-mile front and Saint-Giles and Marigny (2). Other U.S. forces reduced a German bulge north of Périers in preparation to storming that town (3).

SHAEF, London, England –
Two U.S. armored columns leading a front-wide offensive by Gen. Omar N. Bradley’s 1st Army smashed through the German lines in Normandy today and captured the highway towns of Marigny and Saint-Giles, southwest of Saint-Lô, as they drove ahead up to four miles.

Marigny, seven miles from Saint-Lô and the biggest town on the Coutances highways, and Saint-Giles, midway between Marigny and Saint-Lô, were the first big prizes in the breakthrough offensive which overran some half-dozen towns and villages in the first few hours of the drive.

Front dispatches reported that Bradley’s armor, in scoring the second big breakthrough of the Normandy campaign and the first by massed U.S. tanks on which sharp-looking doughboys rode, had blasted a four-mile-wide gap in the German defenses.

Gen. Bradley’s armor swarmed out of its camouflage nests in a thundering herd to crash the German lines. One column raced to Marigny for a four-mile gain and the other knifed in against Saint-Giles. Both towns fell a few hours after the big push got underway in the wake of preliminary thrusts yesterday.

At the same time, other U.S. forces went over the top all along the line, attacking across the Sèves River toward Périers on the western wing and slashing far beyond Saint-Lô at the eastern end of the U.S. section of the Normandy front.

The western section of the offensive was launched at dawn today in conjunction with the breakthrough attack a few miles west of Saint-Lô. It extended all the way to the Atlantic coast in the Lessay area, and began with a smashing artillery barrage.

Forcing the Ay River east of Lessay, the Americans established a bridgehead on the lower side.

Gen. Bradley caught the Nazis flatfooted when he threw his tanks into the push west of Saint-Lô. The initial impact of the massed armor carried through the German main line, the reserve line beyond, and at latest reports the forward elements were shooting up artillery positions far in the enemy rear.

Tonight, the Americans were credited with knocking out 36 medium and light tanks, five Mark IV and Mark V heavies, 14 of French make, six self-propelled guns and 33 halftracks. The conservative figure included only knockout vehicles which the Germans had not been able to salvage.

The greatest tank charge in the history of American warfare had the thunderous support of 155mm Long Toms and swarms of dive bombers which paralyzed the German defenses and wiped out entire Nazi units.

On their other wing, the Americans pushed down to Montrabot, 9½ miles east of Saint-Lô, to find it deserted.

Front dispatches said the entire American line moved forward an average of two miles, meeting only sporadic resistance at many points.

Sherman tanks clustered with Doughboys riding Russian fashion, self-propelled Long Toms, and every kind of battle vehicle charged the German fortifications to score the breakthrough hailed by front correspondents as perhaps the most significant single development on the French front since D-Day.

United Press writer Henry T. Gorrell reported:

This was the second breach in the wall of Fortress Europe since the invasion.

I saw the tanks go forward into the assault behind an artillery barrage and dive-bombing by Thunderbolts and Spitfires. At the same time, rocket-carrying planes patrolled the battle area, searching for the German Panther and Tiger tanks reported in the path of our armor.

Spaced 50 yards apart, the tanks churned forward in a symmetrical phalanx. Doughboys astride them did their fighting from their bucking mounts, under orders to dismount only when necessary.

Directly behind the advance guard came the self-propelled artillery, then more infantry mounted on halftracks, then more tanks and finally another layer of mobile infantry.

Giant bulldozers accompanied the cavalcade, gouging out passageways in the Normandy hedgerows and topping fortifications in the path of the massed armor.

Troops atop the frontline Shermans sprayed every hedgerow with fire. It had been raining earlier, but the battlefield dried out quickly and the armor churned up a choking pall of dust.

The Nazi defenders of the Saint-Giles area were stunned by the record weight of explosives dropped on them yesterday by U.S. bombers, and were thrown off balance in a frantic shift of strength aimed at, but failing, to anticipate the focal point of the onslaught.

While the American offensive picked up momentum, a front report said the impetus of the British attack below Caen faded out today. The Germans were making sharp counterthrusts, and stepping them up to the scale of major activity, while the Nazi air attack in the Caen area last night was one of the heaviest since the invasion.

United Press writer Ronald Clark reported:

It must be stated that the Allies holding the curving belt of country roughly three miles deep below Caen are not in an enviable position.

The German Transocean News Agency reported that British troops and material were being unloaded continuously at the Orne estuary above Caen under cover of smokescreens.

The agency said:

It is not impossible that the present attacks are merely the curtain raisers to a large-scale breakthrough attack planned by Gen. Sir Bernard L. Montgomery west of the Orne.

While still refusing to pinpoint the focal points of the new American offensive, Supreme Headquarters acknowledged that Gen. Bradley’s forces had made several new crossings of the Saint-Lô–Périers highway in an apparent thrust toward the communications hub of Coutances and were assaulting an enemy bulge five miles northeast of Périers.

Nazi bulge squeezed

The Americans squeezed the mouth of the German bulge to two miles and reduced its depth to one-and-a-quarter miles preparatory to a frontal attack on Périers, nine miles north of Coutances.

The American attack got off to a slow start shortly before noon yesterday after 3,000 bombers had blasted a path five miles wide and two miles deep with nearly 6,000 tons of bombs in an unprecedented bombardment.

Germans who survived the rain of steel and explosives laid down heavy artillery and mortar crossfire on the main roads of advance, forcing the Americans to fight cautiously along fields and hedgerows.

Nazis in pocket killed

Other Germans moved into positions abandoned by the Americans just before the aerial bombardment and further slowed up the advance. Several hundred Germans led by a fanatic lieutenant colonel held out in a bypassed pocket until all were killed.

Once the troublesome enemy pockets had been cleared out, the Americans advanced into the no-man’s-land of huge craters, burned-out vehicles and corpse-filled foxholes churned up by the massive aerial bombardment and began to pick up momentum.

Mr. McMillan, with the British 2nd Army, said the battle for May-sur-Orne and Tilly-la-Campagne, on either side of the Caen–Falaise highway, had developed into an artillery and infantry-slogging match.

Occupy ends of villages

Germans and British or Canadian troops occupy opposite ends of May and Tilly, as well as several other embattled villages on an arc five to six miles southeast of Caen, Mr. McMillan said.

Mr. McMillan said:

Using their customary tactics, the Germans have barricaded themselves in houses which have been converted into strongpoints, while anti-tank guns have been posted on streets.

Reports reaching Allied headquarters indicated the German command was gambling everything on containing the Allied beachhead in the Normandy Peninsula after discarding a proposal by Marshal Gerd von Rundstedt, former commander in the west, to withdraw behind the Seine and Loire Rivers to take advantage of shorter communications.

Eisenhower visits beachhead in France

By Howard Cowan, representing combined U.S. press

A SHAEF ACP – (July 25, delayed)
Gen. Dwight D. Eisenhower visited the Allied beachhead in Normandy for the sixth time today to hold eleventh-hour conferences with Gen. Sir Bernard L. Montgomery and Lt. Gen. Omar N. Bradley before U.S. and British ground forces merged in an all-out attack.

After crossing the channel in his private plane, escorted by four Spitfire fighters from the dominions, the general took time out to talk with G.I.’s at the landing strip while waiting for a transport train to Gen. B. L. Montgomery’s headquarters.

Sgt. Griffith Harris of Cos Cob, Connecticut, shoved a five-dollar bill at the Supreme Commander and asked him to sign it for a short-snorter collection.

The general joked about trading a one-dollar bill for the five as he grinned and scrawled his name.

By that time, more than 50 other G.I.’s were digging out bills. The general signed them all.

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Yanks ride ‘em like cowboys –
Gorrell: Camouflaged tanks come out of hiding to smash Nazis in complete surprise

Normandy drive so sudden that no shells fall among U.S. troops
By Henry T. Gorrell, United Press staff writer

With U.S. armored forces on the Normandy front, France –
First came giant American bulldozers, smashing holes in the hedgerows and battering the German roadblocks to rubble, and then came a long, waddling line of tanks on which infantrymen were crouched like cowboys.

That was the way we broke through today near Saint-Lô and sent the Germans scuttling out of their trenches along the hedges and retreating southward toward Marigny and Coutances. The blow fell on the enemy with complete surprise and terrific force.

Lt. Gen. Omar N. Bradley had accumulated this armored force under camouflage in the back areas all during the time that the infantry smashed against the fanatical Nazi SS troopers, fighting like madmen to pin the Americans down into warfare of World War I type.

Today he ordered the camouflage thrown off and the great armored army moved across the front, past the entrenched doughboys who rose up out of their slit trenches to cheer as the tanks and bulldozers churned past them.

Following close on the bulldozers, the tanks banged through the hedges and rolled across fields which our terrific bombardment had pitted like the craters of the moon.

This was a great, self-sufficient army entirely on treads and wheels.

Along with the giant Sherman tanks rolled self-propelled Long Tom gun mounted on tank chassis, halftrack ambulances equipped with mobile operating tables, vehicles loaded with mines, bazookas, anti-tank guns, grenades and other heavy weapons for the tank-riding infantry.

In the wake of the armor rolled, huge halftracks crammed with tough infantrymen ready to jump out inside the breach and exploit the breakthrough. Special vehicles near the head of the mighty procession carried engineers equipped with explosive devices to clear any obstacles the bulldozers couldn’t smash.

So secret had been the preparations that not a single enemy shell fell among the vehicles as they moved up to the front through village streets lined with enthusiastic Frenchmen who looked with awe and wonder at the armored army.

As I watched the armor pour across what had been the front, I could read in the faces of the doughboys who waved and cheered them on the hope that this audacious thrust would deal the enemy a heavy blow here at the base of the Cherbourg Peninsula.

As the procession slashed southward, it dropped off special armored traffic cops wearing red armbands to guide the following vehicles through the proper hedge holes. Up in the front where the fighting was toughest, the “tank-busting” troops steadied themselves on their bucking Shermans and poured streams of automatic fire into the hedges along which the Germans had dug their trenches.

Dust rises

Great columns of dust rose over the line of advance.

The commanding general kept in touch with the tanks by walkie-talkie radio. At one point I heard him ask his battalion commander somewhere up forward in a Sherman: “As you moving?”

“Yes,” the reply came back, “but slowly due to difficult terrain – no contact yet.”

The general replied, “Get in there and gain contact.”

“Roger, I’m pushing them,” was the response.

Through glasses we could see the tanks weaving their way across bomb-torn field which Bob Casey of the Chicago Daily News, an old artilleryman himself, remarked reminded him of the battlefields of World War I.

Soon German prisoners came stumbling back through the gap. Some of them, punch-drunk from shelling and bombing, surrendered as soon as they saw our tanks.

They said yesterday’s bombing by 3,000 light and heavy bombers on the American front had wiped out entire German units.

Infantry in high spirits

I have been with this armored force for the last two days awaiting today’s attack. The infantry was in high spirits as it was ordered to mount the leading tanks for the attack. The men ran forward clutching their automatic weapons, eager to get at the enemy which had forced them to live in foxholes for many long days and nights on the front.

One doughboy told me:

I don’t care what lies ahead. What counts is that we’re busting their line.

I saw a bulldozer go by bearing the warning “Achtung, Adolf!” Its pilot was the first to smash a hole through the hedges near Saint-Giles.

Force never halted

As the bulldozer shoved out, I heard the commander giving priority next to a company of engineers on halftracks whose mission was to weed out mines that might delay the forward tanks.

And so we rolled up to the front along roads as peaceful as a country lane back home until we hit the front. The great force never halted. It just bucked on through and vanished into the German rear to wreak its havoc.

McGlincy: Nazi captives shellshocked after record aerial assault

Officers abandon troops, leaving orders to shoot in back any who try to surrender
By James McGlincy, United Press staff writer

With Allied forces in Normandy, France –
German prisoners captured west of Saint-Lô by U.S. infantrymen today were suffering from shellshock as a result of yesterday’s aerial assault when some 3,000 planes dropped 6,000 tons of bombs in the war’s greatest air bombardment in support of ground troops.

Two of the first prisoners captured following the 2½-hour bombardment said German officers in some sectors abandoned their troops, leaving orders to “shoot any man in the back who attempts to surrender.” The all-out aerial bombardment was the most hellish thing they had ever experienced, the two prisoners said.

One was an 18-year-old Bavarian, conscripted into the paratroops, the other was a 26-year-old, hard-bitten sergeant with three Russian winters behind him. Neither showed signs of shellshock as did many prisoners taken as the Allied forces advanced after the air attack.

17 planes lost

A fleet of 1,500 heavy bombers paced some 3,000 planes in reducing to pulp everything and everybody throughout the wide attack strip where they were estimated to have dropped a bomb every 15 yards. Seventeen aircraft were lost, but it was officially announced that 30 German planes were also shot down.

It was the most concentrated aerial assault in history, and as in the attack the day before, some bombs fell on our own boys – not many but enough to shake some of the troops. Onlookers held their breath and prayed and hoped it would go well – and as it came, it seemed it would never end.

There were many moments indeed when one thought “truly this must be the end of the world.”

Come in 12s

The Flying Fortresses came in flights of 12, four abreast, 48 at a time, and they came in flight after flight. Every time one looked back there was another half-hundred thundering across the gray horizon.

With puffs of black smoke bursting around them, they headed unswervingly for the targets, then wheeled away majestically to the west. There was never a letup in the death symphony, for when the bombs were not falling our artillery was firing.

After the first batch of bombers came over and the bombs fell directly on the targets, infantrymen began swearing for the fliers instead of swearing at them. They waved the bombers on, or talked and laughed, or were silent, nodding their heads solemnly as the target area rocked and the air was filled with a crazy cacophony of whistling bombs, tremendous explosions and roaring guns.

Bombs visible

The falling bombs were visible from the ground and when they fell, they sent up columns of greyish smoke which blended into one huge pillar climbing into the sky.

There was no sign of enemy air opposition, but flak bursts around the incoming swarms occasionally would come too near a plane and a burst of flame would shoot from it, and it would begin a downward dive.

Then the infantrymen on the ground would share anxiously upward.

“See any parachute?” one would ask.

“No. Yes, there’s one.”

And then everybody would take up the count, “two, three, four,” and soon somebody would say with relief, “They’re all right.”

We saw only three shot down by flak out of all those planes.

For a solid hour, the great bombers ripped through the flak, and after them came the mediums. In between and after, Thunderbolt and Lightning fighter-bombers added to the massacre.

Prisoners collected at a point within rifle fire of the advancing front told of the deterioration of morale among the Nazis under the bombardment, but some said the experience was too awful to talk about.

Kirkpatrick: Nazis tighten restrictions on Parisians

Food situation worse, refugees say
By Helen Kirkpatrick

Bayeux, France – (July 24, delayed)
Daily, the German occupiers tighten restrictions on Paris; daily, the food situation worsens. And daily, the enemy intensifies its search for transport of any and every kind.

This is the story of Paris since D-Day, brought out by two young women who left there last week.

The Germans seized all buses in the early days of the invasion. At that time their military vehicles used to go through the city. But since, troops and supplies have been going through in civilian trucks and cars, the women said. On their way here, though they traveled entirely by road, they saw no German convoys. And all railway bridges had been cut.

Parisians were elated tremendously on D-Day but they concealed their excitement to avoid German reprisals. During invasion week, virtually every young man who had escaped forced labor or deportation disappeared into the bush.

Evacuate women

The German occupational authorities began the evacuation of women and children from the working-class districts of the city almost immediately after the Allied invasion began. Almost all etchers were taken into Germany for forced labor, only a few being allowed to remain to feed the children at lunchtime.

From June 6 on, the food situation became increasingly acute. No food shipments had arrived in the city up until the women left. For two months, they said, there had been no meat, though some vegetables and a little bread had been obtainable.

The Germans seized stocks which the French had gathered for emergency use. Only enough food remained in the whole of Paris to open 40 soup kitchens. Restaurants had had to close because of the gas restrictions. Since May, gas had been turned on only between 11:00 a.m. and noon, and between 7:00 and 8:00 p.m., while electricity had been permitted only between 10:00 p.m. and 5:00 a.m.

Districts lack water

Some districts of Paris were without water because of insufficient pressure.

Paris had an average of eight alerts daily. Theaters and movies opened only on Saturday and Sunday. Fire services had been prohibited by the Germans from going to the scenes of air raids unless there was fire and, since all tools such as picks and shovels had been seized, it was impossible to dig victims from ruins.

The Le Chapelle district of Paris has been damaged extensively, the women said, but bodies were allowed to remain under the debris for more than two months. Many people, unhurt but buried in cellars, died from starvation. In factories during air raids the Germans closed the shelters and would not allow workers to leave what might well be a target.

Few stations open

At no time, both young women, said, did any Allied prisoners pass through Paris streets. The Germans were afraid of the reception they would have gotten from the French.

Only Gare de Lest and Gare de Lyon were open with the former station reserved for incoming German military personnel at the time the women left the city. Civilians were permitted to use the Gare de Lyon to go to southern or central France but otherwise were forbidden to leave Paris.

These two enterprising young women, who will join the French Women’s Volunteer Army, say that all Germans look sour. There is no doubt in their minds that the enemy knows it has lost the war.

Editorial: Mild reproof

Some London newspapers have chided the liberated Norman French for shaving the heads of women collaborationists. One called the practice the “despicable technique of the Fascists.”

But we have always understood that the Fascists, or rather the Nazis in France and Italy, had not contented themselves with such mild reproof when the collaboration was with Germany’s enemies. Weren’t the concentration camp and the firing squad more typical of their technique?

The hair of the “collaboratrices” will grow back. The patriot victims of the Nazi technique will not return. We do not think that a haircut for those women who fraternized with an enemy is too severe a punishment.

Völkischer Beobachter (July 27, 1944)

Feindbetrachtung über die Invasionsfront –
‚Kampf immer schwieriger und kostspieliger‘

Von unserer Stockholmer Schriftleitung

ka. Stockholm, 26. Juli –
Die Kriegführung der Westmächte an der Invasionsfront, ihre Methode, mit dem größtmöglichen Aufgebot an Material und unter Inkaufnahme schwerster Verluste geringfügige Gebietsgewinne zu erzwingen, die in gar keinem Verhältnis zu dem Aufwand und den Opfern stehen, wird in einem Artikel des Manchester Guardian besonders deutlich.

Der Verfasser, ein Kriegsberichter, charakterisiert die bisherigen militärischen Ereignisse in der Normandie durch die Feststellung, dass die geringen Erfolge jeweils mit außerordentlichen Anstrengungen und zu einem Preis erzielt worden seien, der nicht unterschätzt werden dürfe. Die Alliierten ständen vor tiefen und starken Stellungen, in denen die deutschen Soldaten ihr Bestes täten, um die Lage zu meistern. Es sei bekannt, dass sie oft Mangel an Transportmitteln oder Flugzeugen hätten, dass sie wahrscheinlich sogar manchmal an Munitionsmangel litten. Aber mit ihren wohlausgebauten Artilleriestellungen und ihrem Geschick und ihrem Mut, diese Stellungen auszunutzen und die Munitionsvorräte auf die wirksamste Weise einzusetzen, gelinge es ihnen, die Nachteile, die sie den Alliierten gegenüber hätten, zu überwinden. Die Deutschen zwängen die Alliierten, teuer zu zahlen. Es werde immer schwieriger und kostspieliger, auch kleine Ziele zu erreichen.

Der Korrespondent schildert dann die in der Normandie angewandte Methode, mit einer gewaltigen Feuerkonzentration von Bomben und Granaten die Verteidigung eines Gebietsabschnitts zu suchen. Wenn dieses Verfahren auch für die weiteren Kämpfe typisch bleibe, dann ergäbe sich daraus die Notwendigkeit, weitere Kampfmittel in riesigem Ausmaß bereitzustellen. Der in Berichten aus Washington angegebene Verbrauch der Alliierten an schwerer Munition – natürlich nicht nur in der Normandie, sondern auch in Italien, im Fernen Osten und im Luftkrieg – habe die Vorräte an Bomben und Granaten auf einen Stand reduziert, unter den er nicht weiter sinken dürfe. Trotz der Produktionssteigerung der amerikanischen Fabriken im vergangenen Jahre müsse die Munitionsherstellung für den Verbrauch der Alliierten doch noch weiterhin erhöht werden. Ein moderner Krieg gegen Japan und Deutschland fordere so unerhörte Mengen an Munition, wie es sich nur wenige Amerikaner früher hätten träumen lassen.

Viel Munition, große Truppenmengen und harte Anstrengungen seien noch vonnöten. Die Alliierten seien heute noch viel weiter von Berlin entfernt als im November 1918 und sie haften eine um vieles geringere Anzahl Truppen in Frankreich als damals.

Die Westmächte erhoffen sich also alles von einem Massenaufgebot an Menschen und Material. Das Wunder der Zahl soll die Führung und den Geist ersetzen. Die Erfahrung hat aber tausendfach gelehrt, dass die Mechanik allein im letzten niemals entscheidend ist, sondern dass die Überlegenheit der Führung und die seelische Kraft einer Nation die Fundamente des Sieges sind.

‚Widerstand von beispielloser Wildheit‘

Berlin, 26. Juli –
„Der deutsche Widerstand ist von beispielloser Wildheit. Er hat einen Höhepunkt erreicht, der kaum noch übertroffen werden kann. Es ist, als ob Hitler in diesem Augenblick der Krise jedem Kämpfer persönlich den Befehl gegeben hätte, die äußersten Anstrengungen zu machen.“ Mit diesem Eingeständnis sucht man jetzt in London zu erklären, daß die beiden neuen Offensiven der Invasionstruppen südlich Caen und westlich Saint-Lô bereits in den ersten Stunden der erbitterten Kämpfe ohne greifbaren Erfolg blieben.

Im Raum westlich Saint-Lô wiederholten die Nordamerikaner im Laufe des Dienstagvormittags ihren bei Nacht schon einmal zusammengebrochenen Angriff. Gegen 10,30 Uhr begannen wieder mehrere hundert Flugzeuge die Hauptkampflinie, Batteriestellungen und rückwärtigen Verbindungen zu bombardieren. Nach starker Artillerievorbereitung trat dann der Feind um 1 Uhr aus dem Raum Rampan–Les Champs-de-Losque mit starken Infanterie- und Panzerkräften auf breiter Front von neuem an. Südlich Rampan und südwestlich Amigny blieb der Angriff nach etwa 1 Kilometer Bodengewinn in Richtung auf Hébécrevon aber bereits Wieder stecken. Gegenangriffe zur Vernichtung der abgeriegelten feindlichen Kräfte sind im Gange.

Einen zweiten Abwehrerfolg errangen unsere Truppen im Süden der Cotentin-Halbinsel in den ersten Stunden des Mittwoch. Als die Nordamerikaner versuchten, ihre Angriffsfront zu verbreitern und auch an der Straße Carentan–Périers bei der Ortschaft Raids mit stärkeren Kräften vorgingen, brachen auch hier sämtliche Vorstöße verlustreich für den Gegner zusammen.

Der am Dienstagmittag begonnene britische Angriff bei Caen hatte das gleiche Schicksal. Hier wurden ebenfalls aus den großangelegten Offensivstößen des Feindes durch den harten Widerstand unserer Truppen örtlich begrenzte Kämpfe bei Tilly-la-Campagne und an den Höhen an der Orne bei Saint-Andre, Saint-Martin und May-sur-Orne. In hin und her wogendem Ringen wurde der Feind, der zunächst in die Ruinen von Tilly-la-Campagne eindringen konnte, gegen Abend zurückgeworfen. Der ganze an dieser Stelle mit sehr schweren Verlusten erkaufte Bodengewinn des Feindes besteht nur aus einem nach wenigen Schritten zu messenden Streifen des bisherigen Niemandslandes.

Im Laufe dieser Kämpfe gelang es unseren Truppen nördlich May-sur-Orne, in östlicher Richtung ausweichende britische Kampfgruppen überraschend in der Flanke zu fassen und ihnen sehr schwere Verluste beizubringen. Da der Gegner weitere starke Kräfte in die frontnahen Bereitstellungsräume vorzieht, ist mit weiteren Angriffen zu rechnen.

Unsere Artillerie nahm die feindlichen Truppenansammlungen wirksam unter Feuer. Unsere Luftwaffe unterstützte mit Jagd- und Schlachtfliegerverbänden die Abwehrkämpfe und griff mit guter Wirkung feindliche Truppenziele in den Räumen südlich Carentan, Saint-Lô und Caen an. Im Seegebiet war die Kampftätigkeit infolge schlechter Sicht gering.

Dr. Seibert: Weltbild aus Toronto und Lancashire

Von Kriegsberichter Dr. Seibert

Normandie, im Juli 1944 –
pk. Um die Gespräche, von denen hier berichtet wird, in ihrer ganzen Groteske würdigen zu können, muß der Leser versuchen, sich in das Milieu hineinzuversetzen, in dem sie geführt wurden: In die normannische Bauernlandschaft, in dieses ganz und gar europäische, ja fast heimatliche Stuck Erde, dessen Menschen uns näherstehen als die meisten anderen französischen Stämme, in diesen großen Obstgarten am Ärmelkanal, in dem so fleißig gearbeitet, gegessen und getrunken wird wie in irgendeinem Landstrich Mitteldeutschlands. In diese Dörfer, von deren Dächern nun der rote Hahn leuchtet, in deren heckenumstandenen Wiesen gefallenes Vieh verwest, erschlagen von englischen Bordkanonen, dessen bezaubernde Städtchen wüste Schutthaufen als Grabmäler Tausender friedlicher Männer, Frauen und Kinder tragen. In dieses Land, in das unsere Gegner eingebrochen sind wie die ägyptischen Plagen – ungerufen, unerwünscht, bar jeden Verständnisses für das, was den hier seit über tausend Jahren Siedelnden lieb und teuer ist.

Der erste, den wir trafen, gefolgt von dem jungen SS-Mann mit Gewehr unterm Arm, der ihn dreckstarrend aus einem Graben gezogen hatte, war ein Buchhalter aus Toronto. Misstrauisch bis in die Knochen, keck und ängstlich zugleich, erklärte er sofort, noch ehe wir den Mund auftaten, daß. er nichts „aussagen“ werde, was wir Wohl verstehen würden und im umgekehrten Falle doch auch nicht täten… Fünf Minuten später waren wir in einer hitzigen politischen Diskussion. Der Kanadier hatte rasch begriffen, daß uns seine militärischen Weisheiten, nicht interessierten, daß wir vielmehr nur wissen wollten, was in drei Teufels Namen er in diesem Lande zu suchen habe. Und darüber war er bereit, klare Auskunft zu geben: Es stellte sich heraus, daß er hier nicht etwa gelandet war, weil es ihm so befohlen war, sondern daß er allen Ernstes vorhatte, die Franzosen zu befreien. „So, so! Und hatten Sie den Eindruck, daß die in eurem Brückenkopf bereits Befreiten sehr glücklich darüber waren?“ Das gerade nicht, meinte Mr. W.; die Leute dort seien recht mürrisch gewesen und hätten „anscheinend“ unter der deutschen Besatzung nicht sehr gelitten.

Aber in anderen Gegenden Frankreichs, in der Pariser zum Beispiel, hätten wir ins ganz wüst aufgeführt…

„Woher wissen Sie denn das?“ Jawoll, antwortete er mit überlegener Miene, das wisse er ganz genau; die Briten hätten einen ganz ausgezeichneten Nachrichtendienst in ganz Europa. „Schön, mein Lieber, wenn das so ist, dann werden Sie sicher mit Vergnügen zusammen mit anderen Gefangenen durch Paris marschieren; wir wollen versuchen, Ihnen die Möglichkeit dazu zu verschaffen.“ Die Ironie ließ ihn die Ohren spitzen und die Frage stellen, wie das gemeint sei. Dann erzählten wir ihm, daß kürzlich anglo-amerikanische Gefangenentrupps auf dem Marsch von einem Pariser Bahnhof zu einem anderen von ganzen Scharen französischer Frauen schwer beschimpft und angespuckt worden seien – aus Dankbarkeit für die Befreiung in Form von wahllosem Terrorbombardement. Worauf Mr. W. sein unrasiertes Kinn kratzte, sich räusperte und schließlich die unverfängliche Frage stellte, ob wir nicht eine Zigarette hätten. Wir hatten eine.

Das war die Einleitung. Dann kam das übliche, das heißt die Wiederkäuung von rund zehn Jahren Roosevelt- und Churchill-Propaganda. Der Buchhalter aus Toronto verstand absolut nicht, warum die zehn Millionen Deutschen jenseits der Versailler Ostgrenzen des Reiches gerade unter deutscher Regierung leben wollten, und nicht unter tschechischer oder polnischer. Er verglich deren Lage allen Ernstes mit der Lage der Kanadier, die doch auch ganz gemütlich neben und außerhalb der USA lebten! Mr. W. war ganz sicher, daß die Polen „russische“ Herrschaft der deutschen vorzögen. Er hatte nie etwas davon gehört, daß die Esten, Letten und Litauer keinen Geschmack an der Sowjetverwaltung des Jahres 1940/41 gefunden hatten und sich mit Klauen und Zähnen gegen deren Wiederkehr wehrten. Selbst meine Hinweise auf teilweise recht offene Artikel der anglo-amerikanischen Presse zu diesem und verwandten Themen weckten kein Echo in seinem Hirn; „kann sein, daß die Zeitungsschreiber bei uns mal so was geschrieben haben, aber ich lese solches politisches Zeug nicht.“ Was er denn überhaupt über Europa gelesen habe und wisse? „Well, nicht sehr viel. Aber einer meiner Freunde ist vor dem Kriege im Schwarzwald gewesen; da muß es schön sein – kann man nicht dorthin in ein Gefangenenlager kommen?“ Da gab ich’s auf, aus diesem kanadischen Holzbock einen politischen Funken zu schlagen…

Wir waren inzwischen an einer Gefangenensammelstelle angelangt, und Buchhalter W. aus Toronto setzte sich zu seinen Genossen auf den Rasen. Sein Zigarettenrest wanderte von Mund zu Mund, jeder durfte einen Zug machen. An die 20 Burschen saßen da, alle zwischen 20 und 30 Jahren alt, US-Amerikaner. Als ich nähertrat, um dieses merkwürdige Sammelsurium von Typen zu betrachten, erhob sich ein baumlanger Mastersergeant, Hauptfeldwebel, und stellte sich ungefragt als der Rangälteste vor, die Hände in den Hosentaschen. „Ihr scheint schlechte Manieren in der US-Armee zu haben! Sprecht ihr mit euren Offizieren auch so?“ „Sorry, Sir,“ und die Hände kamen heraus.

mastersgt.dnb
Amerikanischer Mastersergeant

Der erste, den wir ansprachen, war serbischer Abstammung. Ob er schon mal in Serbien gewesen sei? Natürlich nicht, und wo dieses Serbien genau war, wusste er auch nicht, „irgendwo auf dem Balkan, hat man mir gesagt.“ Der nächste, ein hämischer Bursch, bezeichnete sich als Holländer; ihm war versprochen worden, daß das Regiment in Holland landen würde, und nun war er böse, daß er zu den „damned French,“ zu den verdammten Franzosen geraten war. Mit Nr. 3, einem Mexikaner, war überhaupt nichts anzufangen, denn sein Englisch war schlimmer als chinesisches Pidgin-Englisch. Der vierte antwortete auf die Frage nach der Abstammung mit dem dunklen Wort „Eiteiljän;“ der Mastersergeant verbesserte in „Italian“ – nicht einmal richtig englisch aussprechen konnte Nr. 4 den Namen seiner Väter; Italienisch sprach er auch nicht. Der einzige Deutschblütige der Gruppe war ebenfalls keine Zierde seines Stammlandes; er wusste nicht einmal, aus welcher Gegend Deutschlands seine Großeltern herübergekommen waren. Dann kam ein biederer Schotte und schließlich ein Rassengemisch von einem Spaßvogel, der gleich „Irisch-Schottisch-Deutsch-Holländisch“ herunterschnurrte. Wie der Vollblutneger und der Indochinese in diese Musterkarte des „freiesten Volkes der Erde“ gekommen waren, vermochte nicht einmal der Mastersergeant anzugeben; sie schienen aus einem De-Gaulle-Regiment dazwischengeraten zu sein, Englisch oder Französisch sprachen beide nicht.

mexikaner.dnb
US-Gefangener mexikanischer Abstammung

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US-Gefangener italienischer Abstammung (Aufn.: Atlantik)

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Vollblutneger – ein besonders bemerkenswertes Exemplar von ‚Befreier Europas‘

Stumm besahen wir uns nochmals den ganzen Haufen, und allmählich stieg uns die Galle hoch. Jeder von diesen Soldaten Roosevelts mochte in seiner heimatlichen amerikanischen Umgebung irgendeinen Platz ausfüllen, irgendein persönliches Leben führen, irgendeinen obskuren Daseinszweck erfüllen. Alle waren sie, an europäischen Maßstäben gemessen, stumpf, uninteressant, primitiv, farblos: ein, vom Winde blinden Zufalls zusammengewehter Haufen artverschiedener Menschen, überzogen von der grauen Tünche einer Massenzivilisation. Und dieses rassische Strandgut aller Herren Länder wagte die ungeheuerliche Anmaßung eines Roosevelt als Befreier und Kulturbringer an das ehrwürdige Gestade Europas zu werfen, auf dem jeder Stein die Sprache der Geschichte sprach und jede Lebensart sich voll entwickelt hatte! Aber aus dem Zorn über solche Unverschämtheit wuchs die Bestätigung unserer Erkenntnis: Wenn man diese US-amerikanische Gefangenengruppe mit dem Erinnerungsbild jener braunen Sowjetscharen verglich, die man im Osten tausendfach gesehen hatte – war der Unterschied wirklich größer als ein bisschen höhere Zivilisation? War nicht hier wie dort die gleiche nationale Farblosigkeit, der gleiche Mangel an völkischem Gesicht und Wesen? Ist es mithin ein Wunder, daß die Bolschewisten kein zweites Volk so emsig nachahmend bewundern wie die Yankees, und daß die Yankees ihrerseits zwar den Bolschewismus als Antikapitalismus ablehnen, aber nicht den Abscheu aller europäischen Völker vor der Seelen- und Gestaltlosigkeit des östlichen Massenstaates teilen?

Mit diesen Gedanken im Sinn schlenderten wir zu einer Gruppe britischer Gefangener hinüber, die sich von ihren Bundesgenossen – hier wie überall in den Sammelstellen und Lagern – streng, wenn auch vielleicht absichtslos, absondern. Wir redeten einen Mann mit hoher Stirne und Hornbrille an, der sich als Maurer aus Lancashire entpuppte. Dem Photoapparat wich er geflissentlich aus. Warum? „Wenn mein Bild in die Zeitungen kommt, kann ich bei der Rückkehr Schwierigkeiten bekommen… Man hält mich dann vielleicht für einen ‚Collaborationist,‘ für einen, der mit den Deutschen zusammenarbeitet.“ Wir verzichteten gern auf sein belangloses Konterfei, worauf er gesprächig wurde. Sein Typ war bald klar: Er war der echte britische Kleinbürger, emsig bestrebt, nicht aufzufallen, sich der Standardmeinung anzuschließen, alle Schwenkungen der hohen und niederen Politik mitzumachen, „parteilos“ zu sein, ein trauriges Stück schaler Konvention. Er fand, daß die Konservativen „wieder im Kommen“ seien, fand aber auch, daß der sowjetische Kommunismus „viel Gutes“ habe, hoffte auf die Aera der zweiten Königin Elisabeth, weil es England unter Königinnen immer gut gegangen sei, versprach uns einen „milden“ Frieden und sich den „baldigen“ Sieg. Wusste nichts darauf zu sagen, als wir ihn an Churchills wilden Antibolschewismus vor 1941 erinnerten – Daß die Mehrzahl aller Briten von heutzutage solche traurigen Gesellen sind, die aus Mangel an Zivilcourage eifrig selbst die Scheuklappen festhalten, die ihnen das robuste Churchill-Regiment angelegt hat – das war ja die Voraussetzung für Churchills Krieg und ist die Grundbedingung für den Ausverkauf der britischen Weltmacht.

Wir ließen den Maurer stehen und wandten uns einem jungen Metallarbeiter zu. Er gehörte zur Labour-Partei, machte aber kein Hehl daraus, daß er diese für eine ziemlich vertrottelte Einrichtung hielt. Die Kommunisten? Nein, die „passten nicht“ für England. Die Kapitalisten? Mit denen gehe es zu Ende. Und dann? Nun, dann entwickelte der junge Mann in gesetzten, nachdenklichen Worten ein innenpolitisches Zukunftsprogramm seines Landes, das dem deutschen Nationalsozialismus glich wie ein Ei dem anderen! Als wir ihn schonend darauf aufmerksam machten, hielt er das zunächst für einen schlechten Witz, um in immer größeres Staunen zu geraten, als wir ihm an Hand nüchterner Tatsachen und Daten bewiesen, daß Deutschland den Weg, den er sich im Stillen für England erträumte, schon zu zwei Dritteln zurückgelegt hatte, als sein Churchill uns den Krieg erklärte. Und seine Überraschung wich der Bestürzung, nachdem wir ihm nicht minder nüchtern klargemacht hatten, daß weder Deutschland noch England die mindeste Aussicht auf die Verwirklichung des Sozialismus hätten, wenn die Sowjetheere je über die Grenzen Mitteleuropas hereinbranden sollten.

Der dritte Lancashire-Mann, Gasarbeiter seines Zeichens, war ein Pfiffikus, trotz seiner 21 Jahre. Er gehörte der Tory-Partei an und verschwor sich zuerst hoch und teuer, daß der prächtige Churchill uns einen wundervollen und braven Frieden schenken werde, wenn… Vor Stalin brauchten wir gar keine Angst zu haben, denn dem würde die Zunge zum Halse heraushängen am Ende der Schlachten, so daß Churchill – von Roosevelts Mitarbeit wollte der konservative Gasmann nicht viel wissen – Europa schön nach englischem Geschmack einrichten könne. Worauf wir ihn fragten, ob er etwas militärisch zu denken vermöge. Das wurde bescheiden, „im Rahmen der Möglichkeit eines einfachen Mannes bejaht.“ Gut, sagten wir, dann möge er einmal das Tempo und die Massenwucht der Sowjetoffensiven mit den anglo-amerikanischen Schneckenoffensiven vergleichen und daraus seine Schlüsse für den Fall eines deutschen Erlahmens ziehen… Das leuchtete ihm ein: „Ja, das wäre natürlich schlimm, wenn die Sowjets zuerst in Berlin ankämen.“ Und schließlich schloss er sich auch der Ansicht an, daß England in einer verflucht brenzligen Lage wäre, wenn dann erwartungsgemäß die roten Fahnen über ganz Europa hochgingen. Aber Churchill weiß das doch auch alles, und er wird schon wissen, wie er Stalin… „Betrügen kann?“ ergänzte ich. Seine stumm lächelnde Zustimmung versteinerte jedoch, als wir ihm an Churchills ganzer politischer Vergangenheit nachwiesen, daß sein Idol immer nur ein frecher Spieler gewesen war und heute nicht mehr aus der Sackgasse herauskönne, in die er Britannien hineingelotst hatte.

lancashire.dnb
Gasarbeiter aus Lancashire

„Aber es muß doch eine Rettung für England geben!“ Es gibt keine Rettung für England, seit sein Volk schwach und gedankenlos genug war, sein Geschick einem Churchill anzuvertrauen. Und es wird ein grausames Erwachen für die Soldaten des großmäuligen Montgomery sein, die auf einen leichten Endsieg über die Deutschen und die Schlauheit des alten Fuchses in Westminster bauten…

Innsbrucker Nachrichter (July 27, 1944)

Ergebnislose Feindangriffe in der Normandie

Vergebliche Durchbruchsversuche bei Florenz – Lublin und Narwa geräumt – In einem Monat 924 Sowjetpanzer vernichtet

dnb. Aus dem Führerhauptquartier, 27. Juli –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Südlich Caen wurden unsere gestern zurückgewonnenen Stellungen gefestigt und gegen erneute örtliche Angriffe gehalten. Panzerbereitstellungen östlich Caen wurden durch zusammengefasstes Artilleriefeuer zerschlagen.

Im Raum westlich Caumont erzielte der Feind wenige örtliche Einbrüche, die nach Abschuß von 45 Panzern abgeriegelt wurden.

Amerikanische Verbände setzten im Raum westlich Saint-Lô mit starken Kräften ihre Angriffe fort. Einer feindlichen Angriffsgruppe von zwanzig Panzern mit aufgesessener Infanterie gelang es, bis in den Raum Canisy vorzustoßen. Fünf Panzer wurden davon abgeschossen. Heftige Kämpfe halten hier und im Raum Marigny an.

Nördlich Périers behaupteten unsere Truppen ihre Stellungen gegen alle feindlichen Angriffe.

Wirksame Angriffe unserer Kampfflieger richteten sich bei Nacht gegen feindliche Bereitstellungen im Raum Caen und Schiffsziele nordöstlich Cherbourg. Der Feind verlor elf Flugzeuge in Luftkämpfen.

Im französischen Raum wurden 40 Terroristen im Kampf niedergemacht.

Das Vergeltungsfeuer auf London dauert an.

In Italien blieb dem Gegner im Raum südlich Florenz auch gestern trotz aller Anstrengungen, unsere Front zu durchstoßen, jeder Erfolg versagt. Unter Einsatz starker Infanterie- und Panzerverbände rannte der Feind immer wieder, von Artillerie und schweren Luftangriffen unterstützt, gegen unsere Stellungen an, blieb jedoch unter hohen Verlusten liegen. Ein örtlicher Einbruch, den der Feind erst nach schwersten Kämpfen südwestlich Figline erzielen konnte, wurde abgeriegelt.

An der Ostfront wurden im Abschnitt Stanislau–Lemberg zahlreiche Angriffe der Sowjets verlustreich abgewiesen. Der Stadtkern von Lemberg wird weiterhin von unseren Grenadieren gegen alle bolschewistischen Angriffe gehalten.

Im Raum von Jaroslau und Lublin hält der starke feindliche Druck an. Die Stadt Lublin ging nach erbittertem Kampf verloren.

Beiderseits von Brest-Litowsk, bei Bialystok und östlich Kauen wurden alle Durchbruchsversuche der Bolschewisten zerschlagen, örtliche Einbrüche abgeriegelt. Bei Ponewisch sind Kämpfe mit feindlichen Aufklärungs- und Panzerspitzen im Gange.

Zwischen Dünaburg und dem Finnischen Meerbusen brachen auch gestern wieder zahlreiche Angriffe der Sowjets blutig zusammen. Die in einem vorspringenden Frontbogen gelegene Stadt Narwa wurde nach Durchführung der seit langer Zeit vorbereiteten Zerstörung aller kriegswichtigen Anlagen befehlsmäßig geräumt. Angriffe des Feindes gegen unsere verkürzten, wenige Kilometer. westlich verlaufenden neuen Stellungen blieben erfolglos.

Bei den schweren Kämpfen im Raum Ludsen zeichnete sich das Füsilierbataillon 32 unter Rittmeister von Heydebreck durch besondere Standhaftigkeit aus. Der tapfere Kommandeur fand in vorderster Linie den Heldentod.

In der Zeit vom 24. Juni bis 24. Juli wurden im Nordabschnitt der Ostfront durch Truppen des Heeres und der Waffen-SS sowie durchfliegende Verbände und Flakartillerie der Luftwaffe 924 sowjetische Panzer vernichtet.

Starke Schlachtfliegerverbände griffen in den Schwerpunktabschnitten wirksam in die Erdkämpfe ein und zersprengten feindliche Kolonnen. Hierbei wurden 35 feindliche Panzer und über 400 Fahrzeuge zerstört.

In der Nacht führten schwere Kampfflugzeuge Angriffe gegen feindliche Bereitstellungen im Raum von Lublin.

Nordamerikanische Bomber griffen Orte in Südostdeutschland und in Rumänien an. Durch Luftverteidigungskräfte wurden 42 feindliche Flugzeuge, darunter 35 viermotorige Bomber, vernichtet. Rumänische Jagdflieger schössen im Kampf mit einem nordamerikanischen Jagdverband neun feindliche Jäger ab.

In der Nacht warfen feindliche Flugzeuge Bomben im Raum von Hamburg und auf die Stadt Tilsit. Sechs Flugzeuge wurden zum Absturz gebracht.