Deutscher Abwehrerfolg an der Invasionsfront
Berlin, 25. Juli –
Im Westabschnitt der Invasionsfront gingen im Laufe des Montags schwere Luftangriffe der Nordamerikaner auf den Raum zwischen Saint-Lô und Périers nieder, Mehrere hunderte vier- und zweimotorige Flugzeuge warfen ihre Bombenlasten auf die kleinen Dörfer im Raum südlich und südwestlich Amigny und die Straßen im frontnahen Hinterland. Schweres Artilleriefeuer löste die Bombardierungen ab. Dann trat der Feind mit starken Infanterie- und Panzerverbänden zum Angriff an. In erbitterten Kämpfen errangen unsere Truppen einen eindrucksvollen Abwehrerfolg. Von einem unbedeutenden, durch Gegenstöße abgeriegelten Einbruch nördlich Amigny abgesehen, blieb die alte Hauptkampflinie fest in unserer Hand. Die Kämpfe dauern weiterhin an.
Im Abschnitt der zweiten britischen Armee ist der Feind dagegen immer noch damit beschäftigt, seine Stoßdivisionen in die frontnahen Bereitstellungen vorzuziehen. Das Zögern der Briten ist in Anbetracht ihrer schweren Verluste verständlich, die sie bei ihrem letzten Angriff im Orneabschnitt erlitten. Sie haben erlebt, daß unsere Grenadiere trotz Trommelfeuer und massierter Flieger- und Panzerangriffe das Stürmen nicht verlernt haben. Gegen Kanadier, die sich nach mehrstündigem schwerem Artilleriefeuer in den Besitz einer wichtigen Höhe setzen konnten, trat eine zumeist aus Ostkämpfern zusammengesetzte Kompanie zum Gegenangriff an. Sie schob sich unbemerkt an den Nordrand der Höhe heran und drang dann mit der blanken Waffe von rückwärts in die Gräben der Kanadier ein. Der Widerstand wurde rasch gebrochen, der Rest der feindlichen Besatzung gefangen. Die Höhe war damit wieder in eigener Hand und der geplante zweite Angriff der Briten über die Höhe hinaus nach Süden unmöglich geworden.
Ebenso wenig wie die Grenadiere ließen sich unsere Panzerjäger durch das schwere feindliche Trommelfeuer und den Masseneinsatz britischer Kampfwagen aus der Ruhe bringen. Einer der feindlichen Panzerkeile stieß während der Kämpfe südlich Caen auf eine Pakabteilung, die in wenigen Stunden 35 britische Panzer abschoss und damit dem feindlichen Stoßkeil das Rückgrat brach.
Die leichte Wetterverbesserung führte besonders in den Abend- und Nachtstunden zu Luftkämpfen, in denen neben den erfahrenen Jagdfliegern auch Nachwuchsjäger zu Erfolgen kamen. Gegen Abend schossen sie im Kampf gegen einen mehr als doppelt so starken feindlichen Jagdverband sieben Doppelrumpfige nordamerikanische Flugzeuge ab. Ritterkreuzträger Hauptmann Weiß errang dabei seinen 114. und 115. Und Ritterkreuzträger Leutnant Groß seinen 50. Luftsieg. Einige Stunden später brachte ein junger Nachtjäger in 3000 Meter Höhe seinen ersten viermotorigen Bomber zum Absturz und erzielte damit für sein Nachtjagdgeschwader den 500. Nachtabschuss.