Führer HQ (October 13, 1944)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
Bei zunehmender feindlicher Fliegertätigkeit hielten unsere Truppen weiteren Angriffen der Kanadier aus ihrem Landekopf südöstlich Breskens stand. In Holland wurden von der Scheldemündung bis an die Maas örtliche Angriffe des Feindes abgewiesen. In der Schlacht um Aachen setzten die Amerikaner gestern vor allem starke Verbände ihrer Luftwaffe ein. In heftigen Luftkämpfen schossen unsere Jäger acht feindliche Flugzeuge ab. Panzer- und Infanterieangriffe am Ostrand der Stadt brachen unter hohen blutigen Verlusten für den Feind zusammen. Eigene Angriffsgruppen drückten sowohl nördlich wie nordöstlich Aachen den Gegner zurück.
Die Amerikaner und ihre französischen Hilfstruppen rannten beiderseits Remiremont wiederum gegen unsere Bergstellungen an. Nach heftigen Kämpfen konnten sie sich in den Besitz einer Höhe und einiger Waldstücke setzen.
Das „V1“- Feuer auf London hält an.
Nach den vergeblichen Durchbruchsversuchen auf breiter Front fasst der Gegner nunmehr in den etruskischen Bergen und an der adriatischen Küste seine Kräfte unter hohem Materialeinsatz noch stärker zusammen. Trotzdem wurde der angreifende Feind auch gestern überall abgewiesen. Nur in einem schmalen Abschnitt konnte er wenige hundert Meter Vordringen. An der ligurischen Küste führte der Gegner eine Reihe von vergeblichen Vorstößen.
Auf dem Balkan kam es zu Kämpfen mit bulgarischen Verbänden im Raum östlich und südöstlich Nisch. An der unteren Morawa sind südöstlich Belgrad Kämpfe mit den über den Fluss vorgegangenen sowjetischen Verbänden im Gange.
Auf dem Westufer der oberen Theiß warfen deutsche und ungarische Truppen die Sowjets an mehreren Stellen im Gegenangriff zurück. Im Raum von Debrecen und Großwardein hat sich die Schlacht zu noch größerer Heftigkeit gesteigert. 70 feindliche Panzer wurden dabei gestern vernichtet. Unsere Schlachtflieger zerstörten in diesem Raum zahlreiche Kolonnen der Bolschewisten.
In den Ostbeskiden nahm der Feind nach Zuführung neuer Kräfte seine Angriffe gegen die Passstraßen wieder auf, ohne Fortschritte zu machen.
Unter Einsatz frischer Divisionen rannten die Sowjets auch nördlich Warschau von neuem gegen unsere Stellungen an. Die Mehrzahl der Angriffe brach bereits im Artilleriefeuer zusammen; alle anderen wurden in Nahkämpfen zerschlagen.
Bei Rozan konnte der Feind infolge unserer zähen Abwehr nur unter hohen blutigen Verlusten geringen Geländegewinn erkämpfen. Im Gebiet der unteren Memel scheiterten die mit starken Infanterie- und Panzerkräften fortgesetzten Angriffe der Sowjets an dem hartnäckigen Widerstand unserer Truppen. Die Besatzung von Memel schoss bei den erfolgreichen Abwehrkämpfen am 11. Oktober 44 Panzer ab.
Südöstlich Libau, bei Riga und auf der Halbinsel Sworbe führten die Sowjets vergebliche Angriffe und verloren dabei 78 Panzer. Ein erneuter Landungsversuch auf Sworbe schlug fehl. Zahlreiche Landungsboote wurden vernichtet und mehrere hundert Gefangene eingebracht.
Sowjetische Flugzeuge griffen in der Ostsee zwei deutsche Lazarettschiffe an und beschädigten eines davon durch Bombentreffer.
In Mittelfinnland verlaufen unsere Bewegungen befehlsgemäß. An der Eismeerfront schlugen die auf den Brückenkopf Petsamo zurückgenommenen Truppen alle Angriffe des nachdrängenden Feindes ab.
Vor der nordnorwegischen Küste versenkten Sicherungsfahrzeuge eines deutschen Geleits zwei sowjetische Schnellboote.
Bei Tage griffen nordamerikanische und britische Terrorbomber Osnabrück, Bremen sowie Orte im Rheinland und in Westfalen an. Tiefflieger fügten durch Bombenabwurf und Bordwaffenbeschuß auf Ortschaften und Straßen in Süd- und Südwestdeutschland der Zivilbevölkerung Verluste zu. Britische Flugzeuge warfen in der vergangenen Nacht Bomben auf Hamburg. Die Anglo-Amerikaner verloren gestern 44 Flugzeuge, darunter 12 viermotorige Bomber.
In den zehntägigen harten Kämpfen im Wald von Parroy hat sich die durch andere Einheiten verstärkte 15. Panzergrenadierdivision unter Führung ihres Kommandeurs Generalleutnant Rodt durch besondere Standhaftigkeit und zähen Abwehrwillen bewährt und in schwierigem, unübersichtlichem Gelände dem Gegner hohe blutige Verluste beigebracht.
Bei den Kämpfen in Ostserbien hat sich das zweite Regiment der Panzergrenadierdivision „Brandenburg“ ausgezeichnet.