America at war! (1941–) – Part 4

Völkischer Beobachter (August 17, 1944)

Dokument erbarmungslosen Vernichtungswillens –
Die Waffenstillstandsbedingungen, die Badoglio unterschrieben hat

Unterworfen, ausgeplündert, verelendet und versklavt!

e. a. Italienisches Hauptquartier, 16. August –
Seit dem September des vorigen Jahres hat sich die öffentliche Meinung der ganzen Welt und haben sich vor allem die Italiener gefragt, wie die Waffenstillstandsbedingungen beschaffen sein könnten, die der Verräter Badoglio unterschrieb, als er sein Volk den Alliierten auslieferte.

Bis heute haben sich die Anglo-Amerikaner und Bonomi geweigert, die Waffenstillstandsbedingungen bekanntzugeben, und gerade in diesen Tagen sind anlässlich des Aufenthalts Churchills in Rom wieder besonders viele Gerüchte und Vermutungen darüber ausgesprochen worden, wozu Badoglio sich verpflichtet haben mag. In diese allgemeine Unsicherheit bringt heute die faschistische Regierung Gewissheit. Der von den süditalienischen Verrätern und von Bonomi geheim gehaltene Text der Waffenstillstandsbedingungen ist dank der Aufmerksamkeit der faschistischen Polizeiorgane der republikanischen Regierung bekanntgeworden und wird von ihr heute veröffentlicht. Damit wird der Welt zum erstenmal in dokumentarischer Form gezeigt, wie die Alliierten mit den von ihnen unterworfenen Völkern verfahren.

Die faschistische Regierung teilte zunächst mit, wie sie in den Besitz der Urkunde gelangt ist. Ein in Rom tätiger neutraler Journalist hat den Text von einem der Regierung Bonomi angehörigen kommunistischen Minister erhalten. Mit Hilfe eines Vertrauensmannes wollte er das wichtige Schriftstück durch das faschistische Oberitalien in das neutrale Ausland bringen lassen. Bei diesem Versuch wurde der Vertrauensmann von der faschistischen Polizei festgenommen.

Der Vertragstext umfasst 44 Artikel und gliedert sich in vier Teile, in denen die militärischen, die territorialen, die wirtschaftlichen und die politischen Fragen behandelt werden.

In den die militärischen Fragen behandelnden Klauseln verpflichtete Badoglio sich zur Gefangennahme der in Italien stehenden deutschen Truppen, lieferte den Alliierten die italienischen Kriegsschiffe, Flugzeuge und Befestigungen aus, stellte ihnen die italienische Handelsschifffahrt und zivile Luftfahrt für die Nachkriegszeit zur Verfügung und verpflichtete sich zur vollkommenen Abrüstung.

Diese totale Entmachtung Italiens wird ergänzt durch die die territorialen Fragen regelnden Artikeln. In ihnen stimmte Badoglio kleineren Gebietsabtretungen an der westitalienischen Grenze zugunsten Frankreichs und der Abtretung Istriens mit Fiume und Zara an Jugoslawien, der Abtretung der Ägäischen Inseln an Griechenland, der Insel Elba an Frankreich, der Insel Pantelleria und anderer kleinerer, aber strategisch wichtiger Inseln an Großbritannien zu. Er willigte ferner ein, dass Abessinien wieder unter die Souveränität des Negus fällt und dass erst die Friedenskonferenz über das Schicksal der alten italienischen Kolonien Eritrea, Somalia und Libyen entscheiden wird.

Er war einverstanden, dass in den italienischen Häfen Freihafenzonen für die Briten, Amerikaner, Sowjetrussen, Franzosen, Griechen und Jugoslawen errichtet werden, so dass der künftigen Hafeneinfuhr der genannten Länder nach Italien Tür und Tor geöffnet, das heißt, dass der italienische Warenmarkt vollkommen von der ausländischen Industrie beherrscht worden wäre.

Diese Bestimmungen streichen Italien ein für allemal aus der Reihe der Großmächte, ja sogar der Staaten, die ihr Schicksal wenigstens unter Anlehnung an Stärkere, selbst bestimmen können. Die Ergebnisse des mühsamen Aufstiegs seit 1870 und die Errungenschaften des Faschismus werden damit zunichte gemacht. Italien ist nicht mehr der oder auch nur ein bestimmender Faktor im Mittelmeerraum, sondern in seinem von den Engländern und Amerikanern besetzten Teil eine wehrlose Beute aller an das Mittelmeer grenzenden Länder.

Das ist aber noch nichts im Vergleich zu den wirtschaftlichen Klauseln. Sie drücken Italien zu einer Kolonie herab, die ohne einen eigenen Rechtstitel von fremder Willkür ausgebeutet wird.

Badoglio verpflichtet sich dazu, den Gaullisten und den Exilregierungen Griechenlands und Jugoslawiens Kredite zu eröffnen. Er übernahm die Kosten der fremden Okkupation, er erkannte an, dass die Anglo-Amerikaner nicht zu Lebensmittellieferungen an die italienische Bevölkerung verpflichtet wären. Er unterstellte die italienische Schwerindustrie und die italienischen Banken anglo-amerikanischen Leitern und gab zu, dass in ihnen mindestens 50 Prozent anglo-amerikanisches Kapital investiert werden soll. Schließlich stimmte er der Verschickung von zwei Millionen italienischer Arbeiter in die Siegerstaaten zu!

Es lohnt sich, die über die Verwendung italienischer Arbeiter getroffenen Vereinbarungen genauer zu prüfen, denn in diesen offenbart sich der Geist unserer Feinde. Die Sowjetunion erhält 800.000 italienische Arbeiter, Handwerker und Bauern, die britischen Dominien, Südafrika und Australien, die USA, Brasilien und Großbritannien erhalten je 200.000 italienische Arbeitskräfte. Italien muss also die überschüssige Kraft seines Volkstums als billige Arbeitskräfte an rohstoffreiche, aber menschenarme Länder abgeben, und es ist bezeichnend, dass nur die großen Agrargebiete, wie Brasilien, Südafrika und Australien, den italienischen Zwangsemigranten erlauben, ihre Familien mitzunehmen, denn ihnen ist an Bevölkerungszuwachs durch Nachkommenschaft der Zwangsarbeiter gelegen.

In einem unheimlichen Ausmaße erfüllt sich hier der Materialismus kapitalistischer und marxistischer Prägung, von dem unsere Gegner besessen sind und der unter der Führung Roosevelts, Stalins und Churchills in den Formen des technischen Zeitalters die antike Sklaverei in gigantischen Proportionen wieder erstehen lässt. Was im September 1943 dem italienischen Volk auferlegt worden ist, das droht morgen allen europäischen Nationen: planmäßige, raffiniert ausgeklügelte Versklavung.

Es lässt sich also denken, dass die Veröffentlichung, die heute durch die faschistische Regierung erfolgt, in Italien und in der ganzen Welt wie eine Bombe wirken wird. Sie zeigt den Italienern, dass sie 1943 genauso betrogen worden sind wie das deutsche Volk 1918. Man hatte ihnen den Himmel auf Erden versprochen, wenn sie nur den Faschismus abschüttelten. Nun enthüllt sich vor ihren entsetzten Augen das grauenvolle Bild der Verelendung und der Versklavung. Die Welt aber erkennt, dass die in der Atlantik-Charta verkündeten Grundsätze von Freiheit und Völkerfrieden nur leere Phrasen sind, hinter denen der Vernichtungs- und Ausbeutungswille unserer Gegner steht, und Viktor Emanuel und Badoglio gehen in die Geschichte als die Männer ein, die das von Washington und Moskau gefällte Todesurteil an ihrem Volk vollstreckt haben.

Falaise–Chartres–Cannes –
Die Lage an der Westfront

vb. Berlin, 16. August –
Die Westmächte haben die Befehlsverhältnisse an der nordfranzösischen Invasionsfront geändert. Man muß sich dabei erinnern, daß hier seit dem 6. Juni den Deutschen gegenüber die 21. Heeresgruppe unter dem General Montgomery im Kampf lag. Sie umfasste zuletzt zwei britisch-kanadische und zwei nordamerikanische Armeen. Befehligt wurde sie von Anfang an von dem General Montgomery, der seinerseits wieder dem Oberbefehl des nordamerikanischen Generals Eisenhower unterstand. Unter Eisenhowers Leitung befehligte ein nordamerikanischer General auch die andere, bisher noch nicht eingesetzte Heeresgruppe, die in Südostengland steht.

Seit einigen Tagen sind nun die Befehlsverhältnisse in Nordfrankreich verwickelter geworden. Eisenhower hat sein Hauptquartier von Großbritannien nach Nordfrankreich verlegt. Die beiden nordamerikanischen Armeen sind als besondere 12- Heeresgruppe aus dem Verband der 21. Heeresgruppe ausgeschieden, so daß die beiden Westmächte jetzt jede eine besondere Heeresgruppe in Nordfrankreich haben. Südöstlich von Caen steht die 3. kanadische Armee unter General Crecar. (Andere englische Quellen sprechen noch immer von der 1. kanadischen Armee, das ist insofern weniger bedeutungsvoll, als Kanada im ganzen bisher nur eine Armee aufgestellt hat; die Zahlenbezeichnungen von Armeen haben ohnehin immer nur fiktiven Wert). An die Kanadier schließt sich weiter nach-Westen die 2. englische Armee unter General Dempsey. Diese beiden Armeen also bilden die 21. Heeresgruppe. An sie schließt sich dann nach Westen und Süden die 1. amerikanische Armee unter General Hodges und die 3. amerikanische Armee unter General Patton. Sie bilden zusammen die 12. Heeresgruppe unter dem General Bradley, der bisher die 1. Armee kommandierte.

Sehr merkwürdig ist nun die Stellung des Generals Montgomery (wir folgen bei dieser Angabe den Mitteilungen des britischen Exchange-Büros). Der General Montgomery ist nämlich auf der einen Seite Befehlshaber der 21. Heeresgruppe. In dieser Eigenschaft wäre er an sich seinem früheren Untergebenen Bradley gleichgestellt. Das ist aber nicht der Fall, sondern außer dem Befehl über seine eigene Heeresgruppe hat er als Oberbefehlshaber der Bodentruppen auch noch die Kommandogewalt über die Heeresgruppe Bradley.

Die Gründe für seine eigenartige Änderung der Befehlsgebung sind unschwer zu erraten. Zunächst mögen sachliche Gründe, vor allem die Ausdehnung der Kampffront von ursprünglich 100 auf über 400 Kilometer und die Verstärkung der Truppenzahl eine Teilung des Kommandos und die Bildung einer neuen Heeresgruppe notwendig gemacht haben. Man darf aber annehmen, daß auch das Selbstbewusstsein der Nordamerikaner die Bildung einer eigenen amerikanischen Heeresgruppe erzwungen hat. Auf der anderen Seite wird das seit Jahren ständig gedemütigte britische Selbstbewusstsein es nur schwer ertragen haben, dem eigenen General so viel Minderung seiner Befehlsbefugnisse abzuverlangen. So ist es zu dem Kompromiss gekommen, so hat der General Montgomery wohl die Amerikaner aus dem Verband seiner Heeresgruppe entlassen und ihnen größere Selbständigkeit zubilligen müssen, so hat er aber doch auch seine formelle Befehlsgewalt über Bradley behalten. Daß bei einer solchen komplizierten Regelung der Befehlsverhältnisse Schwierigkeiten und Reibungen unterlaufen, ist deutlich. Eine kommende Kriegsgeschichtsschreibung wird davon noch erzählen.

Inzwischen haben die Gegner, die Amerikaner vornehmlich von Süden und Westen, die Briten und Kanadier von Norden her den Raum des deutschen Frontvorsprungs in der Normandie weiter einzuengen versucht. Sie sind nahe an Falaise herangekommen. Nach allen Seiten leisten aber die deutschen Truppen auch dort, wo ihre Linien dünner sind, erbitterten Widerstand. Das hat zweifellos der deutschen Führung die Disposition für die in dem Frontvorsprung stehenden Truppen erleichtern können.

Nun haben die Nordamerikaner nicht nur ihre Angriffe nach Norden wieder aufgenommen, sondern sie haben auch in Maine und Anjou ihre Vormarschrichtung nach Osten wieder aufgenommen und den Raum von Chartres und Dreux, etwa siebzig Kilometer westlich von Versailles, erreicht. Die Entwicklung der letzten Tage in Nordwestfrankreich stellt die deutsche Führung vor neue Entschlüsse. In welche Richtung diese Entschlüsse gehen, wird vermutlich in den nächsten Tagen deutlich werden.

Die Kämpfe an den Landeköpfen zwischen Toulon und Cannes sind zu Stunde an Umfang und Bedeutung noch nicht zu übersehen. Der Feind versucht vor allem, den Flugplatz von Saint-Raphaël zu besetzen. Ein anderer Schwerpunkt liegt bei Saint-Tropez. Die deutschen Truppen – die im Süden Frankreichs in der Heeresgruppe Blaskowitz zusammengefasst sind und zusammen mit der Heeresgruppe Rommel im Norden dem Oberbefehlshaber West (Feldmarschall Kluge) unterstehen – leisten weiter hartnäckigen und zähen Widerstand.

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Der Dollarimperialismus enthüllt sich

Lissabon, 16. August –
Einen außerordentlich interessanten Beitrag zum Thema amerikanischer Dollarimperialismus liefert eine Entschließung, die Senator McKellar am Dienstag dem Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten in Washington überreichte. Gibt es auch über die imperiale Zielsetzung der USA kaum noch einen Zweifel, so wirft doch dieser Vorgang mit größter Eindringlichkeit ein Schlaglicht auf die brutalen und rücksichtslosen Methoden, die dieser Staat dabei selbst gegen seine eigenen Verbündeten in Anwendung bringt.

In dieser Entschließung wird gefordert, Präsident Roosevelt solle mit Ekuador in Verhandlungen wegen Überlassung der Galapagos-Inseln als ständige US-Besitzungen eintreten. Weiter wird verlangt, daß auch alle Inseln, die nördlich vom Äquator bis zum 30. Breitegrad vor den Ereignissen von Pearl Harbour Japan als Besitz gehörten oder seinem Mandat unterstanden, von den USA übernommen werden müßten, und daß schließlich die Bermudas und alle westindischen Inseln, die jetzt im Besitz von europäischen Nationen sind, durch die USA erworben werden müssen.

Senator Robert Reynolds, der Vorsitzende des Senatsausschusses für militärische Angelegenheiten, der sich gleichfalls zu dieser Entschließung bekannte, stellt fest, daß die Briten und Franzosen darauf vorbereitet werden sollten, den USA als Teilzahlung für ihre Schulden an die USA aus dem letzten und jetzigen Krieg diejenigen Inseln zu überantworten, die die USA im Interesse ihrer Sicherheit in der Nachkriegszeit benötigen. Das gleiche werde für die holländische Regierung zutreffen, wenn der Besitz von Niederländisch-Ostasien wiederhergestellt sei.

Senator Reynolds hat damit die Katze aus dem Sack gelassen. Wer noch irgendwelche vagen Vorstellungen über die wahren Absichten der USA bei der Vergebung von Lieferungen. besonders aus dem Pacht- und Leihgesetz, gehabt hatte, dürfte nunmehr eines Besseren belehrt sein. Unter Hinweis auf eine in weiter Ferne liegende und möglichst großzügig durchzuführende Regelung der Angelegenheit wurde den Verbündeten sowie den unabhängigen Staaten Material aufgedrängt, bis schließlich die Kosten ein solches Ausmaß annahmen, daß eine Bezahlung unmöglich erscheint. Jetzt scheint für Roosevelt der Augenblick gekommen zu sein, sein mit so viel Raffinesse gesponnenes Netz über seine Opfer zu werfen und seine Forderungen in Form von Gebietsansprüchen selbst an die mit den USA verbündeten Nationen aufzustellen.

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Gedämpfte Töne Eisenhowers –
Schiffsraummangel stört den Invasionsfahrplan

dr. th. b. Stockholm, 16. August –
Allein die Tatsache, daß sich der General Eisenhower immer und immer wieder genötigt sieht, sich an seine Truppen zu wenden, um sie zu verstärktem Einsatz aufzufordern, ist ein Zeichen dafür, daß die Kämpfe in Frankreich trotz mancher taktischer Erfolge nicht den von ihm gewünschten Verlauf genommen haben.

Die Landung an der französischen Riviera hat sicherlich ein neues Moment hinzugefügt. Aber auch für sie gilt das gleiche wie für die Landung in der Normandie und die sich anschließenden Operationen: das heißt, sie erfolgte ebenso wenig fahrplanmäßig.

So melden die schwedischen Berichterstatter aus London, gestützt auf die militärischen Kommentare der Londoner Presse, übereinstimmend, daß die Landung an der Riviera sehr viel eher erfolgen sollte, daß aber der Mangel an Schiffsraum ihre Durchführung wesentlich verzögerte.

In seiner neuen Aufforderung an die ihm unterstellten Truppen betonte Eisenhower mit besonderem Nachdruck, daß jeder, der den Krieg nach Wochen messen wolle und darauf seine Berechnungen aufbaue, sich auf Vermutungen und Wunschträume stütze, nicht aber auf Logik. Wörtlich erklärte er:

Diese Woche stellt offenbar einen Höhepunkt in dem Ablauf der Operationen dar, die seit dem ersten Invasionstag vor sich gehen. Wie aber das Ereignis zum Schluss sein wird, kann niemand voraussagen.

Unter Hinweis darauf, daß es „immer noch Sehr weit nach Berlin“ sei, berichtigte Eisenhower dann die Auffassung, daß taktische Erfolge irgendwelchen kriegsentscheidenden Charakter haben könnten. Solche taktischen Erfolge seien auch in Tunis und in Italien errungen worden, ohne daß damit der Krieg gewonnen worden sei.

Eisenhower weiter sagte:

Der kräftige deutsche Widerstand gegen den kanadischen Vorstoß in Richtung auf Falaise ist eine Bremse gegen den übertriebenen Optimismus hinsichtlich des Kriegsendes. Wenn die Deutschen überzeugt wären, daß sie besiegt seien, so würden sie nicht so erbittert kämpfen.

Eisenhowers neue Erklärung wird man jedenfalls als den Versuch auffassen müssen, die englische und amerikanische Bevölkerung auf die Tatsache vorzubereiten, daß seit Tagen angekündigte große Erfolge trotz des ungeheuren Aufgebotes an Flugzeugen, Artillerie und Panzern nicht zu glücken scheinen. Deutlich ist auch auf feindlicher Seite das Bestreben erkennbar, durch eine Fülle von Nachrichten über die Landung an der französischen Riviera die Aufmerksamkeit vom Kampfverlauf in der Normandie abzuziehen. Für die unter dem Feuer von „V1“ liegende Bevölkerung Londons und Südenglands bleibt aber die Normandie die Hauptfront. „Es sind die Kämpfe vor allem um die Eroberung der ‚Roboterküste,‘ die aus leicht verständlichen Gründen das Interesse der Londoner fesseln,“ heißt es in einer Meldung der Stockholms Tidningen.

Die sicherlich unvollständige amtliche Meldung des Reuterbüros, daß im Monat Juli weitere 2.441 Personen durch „V1“-Angriffe getötet und 7.107 schwer verwundet wurden, beweist den Engländern, daß „V1“ weiter in der Waagschale des Kampfverlaufes liegt, über den Eisenhower nur sehr vorsichtig zu urteilen bereit war.

Dr. Koppen: Unruhestifter, Streithähne, Aggressoren

Von Dr. Wilhelm Koppen

Gefangener kanadischer Leutnant berichtet –
Invasionskrieg von drüben her gesehen

pk. Der Feind hat seine kämpfenden Verbände mit einer bis ins kleinste gehenden Sorgfalt entweder falsch informiert oder unter den schlimmsten Drohungen und Vorstellungen zum Schweigen angehalten. Und doch kommt es immer wieder vor, daß Männer, Soldaten und Offiziere des Feindes, die in Gefangenschaft geraten, von dem eben Erlebten an erschüttert und zerbrochen sind, daß sie aus sich herausgehen. Das Grauen der Schlacht hat schon so manchem die Zunge gelöst und seinen Bericht wie etwas Naturgewaltiges aus ihm hervorbrechen lassen. Dann sehen wir über unsere Deckungslöcher hinweg, über das Niemandsland und können für eine Zeitspanne den Krieg von der anderen Seite her verfolgen.

Den Leutnant Cedric Theodore G. aus Saint John, New Brunswick in Kanada, hatten die letzten Stunden so zermürbt, daß er, als ihn unsere Männer im Schutz der eigenen Panzer nach hinten geführt hatten, zusammenbrach. Eine ganze Weile saß er zusammengehockt auf dem staubigen Straßenrand, den Kopf, der ihm tief zwischen die Knie gesunken war, von einem trockenen Schluchzen geschüttelt. Und als er dann aufblickte, mit einem leeren Ausdruck in den Augen, da wussten wir, daß ihn keiner zum Sprechen auffordern mußte. Ganz von selbst begann er, und was sich aus seinen trockenen, abgehackten Sätzen zusammenbaute, das war eines jener Bilder, die uns hier herüben klar und unverzerrt den Krieg zeigen, wie er in der Perspektive der anderen Seite aussieht.

Wir haben uns an die mit unerhörtem Materialaufwand geführten Artillerieüberfälle, die sozusagen das tägliche Brot dieser Front sind, gewöhnt, gewöhnen müssen. Es war oft nur sehr schwer zu ertragen, man mußte immer und immer wieder die Zähne zusammenbeißen, wenn die Todesfinger der Artillerie den Boden rings um die Stellungen zerwühlten. Aber es wurde alles doch leichter erträglich, als wir nun aus dem Mund des Kanadiers vernahmen, wie unsere eigene Artillerie denen drüben das alles mit Zins und Zinseszinsen heimzahlt, was wir hier überstehen müssen!

„Es war die Hölle,“ berichtete Leutnant Cedric Theodore G., und wir wussten gleich, daß er von den Überfällen unserer schweren Waffen sprach, mit denen die festgestellten Zusammenziehungen und Angriffsvorbereitungen des Gegners sofort quittiert worden waren.

Wir lagen unglücklicherweise gerade eng zusammengedrängt, massiert. Dazwischen hinein schlugen die Granaten. Die Männer, die sich – in Erwartung, daß es ohnedies gleich weiterging – nur flache Mulden in den steinharten Boden gescharrt hatten, sprangen nun, verzweifelt vor Todesangst, hoch und versuchten zu den anderen, die in der glücklichen Lage waren, tiefere Schützenlöcher zu haben, noch hineinzugelangen. Die aber wehrten sich meist… Es war furchtbar.

Er verstummte und schloss für eine Zeit die Augen, und keiner störte ihn. Und dann sprach er abgerissen weiter und wir erfuhren, wie unsere braven, tapferen Bomber, die wir in den letzten Nächten immer wieder über unsere Köpfe hatten wegbrausen hören, sich in das undurchdringlich scheinende, feinmaschige Netz der anglo-amerikanischen Luftabwehr gestürzt hatten, wie sie selbst von dem fast taghellen Sperrgürtel der aus allen Rohren schießenden Flak der Flotteneinheiten in der Ornebucht nicht abdrehten und Ziel um Ziel, Stellung um Stellung mit ihrer Bombenlast suchten und fanden. Als am Morgen der Angriff trotzdem starten sollte, war Leutnant Cedric Theodore G. zu seinem Bataillonschef nach hinten gekrochen und hatte ihn beschworen, das Unternehmen in Anbetracht der schweren Verluste zu verschieben oder zu warten, bis er für seine Einheit Ersatz oder Auffüllung bekommen würde. Der Kommandeur aber hatte ihn vertröstet. Vor dem Angriff würden Hunderte von Bombern und Tausende von Granaten gegen die Deutschen geworfen. „Sie werden keinen Widerstand mehr finden. Die Deutschen werden dazu nicht mehr imstande sein.“ So habe er wörtlich gesagt.

Der Leutnant zuckte die Schultern. Er hatte nicht recht an die Worte des Kommandeurs geglaubt. Aber als dann wirklich stundenlang die Granaten über ihn wegheulten hinüber zu den deutschen Stellungen, als die anglo-amerikanischen Bomberformationen, ungeachtet der vielen Maschinen, die brennend im Abwehrfeuer zu Boden zogen, immer wieder nach drüben flogen, da hatte er noch einmal Mut gefasst. Er raffte seine Männer zusammen. Sie folgten ihm stumm. Wie willenlose Tiere, sagt der Leutnant, seien sie ihm vorgekommen.

Der Weg durchs Niemandsland war kurz. Und doch blieben auf diesen wenigen hundert Metern mehr als die Hälfte der übriggebliebenen Männer seines Zuges liegen. Die Deutschen waren nicht vernichtet, aus dem zerrissenen Kraterfeld schoss es aus vielen Rohren, peitschten die Maschinenwaffen. Das furchtbare Zurren des Maschinengewehrs 42, vor dem sie, seit sie ihm zum erstenmal gegenüberlagen, eine geradezu krankhafte Angst hatten, riss nicht mehr ab. Die Panzer, die als Spitzen in den Feind brechen sollten, kamen nicht vorwärts, eine ganze Anzahl drehte ab. Einige, die die deutschen Stellungen überrannt hatten, sah er bald gleich riesigen Flammenfackeln liegen bleiben.

„Vom Feind selbst sahen wir nichts.“ Die Stimme des Gefangenen ist brüchig und heiser geworden, seine letzten Worte waren nur noch leise gemurmelt, und wir hatten Mühe, sie zwischen den verkrampften Fingern, die er vor den Mund hält, zu verstehen.

Worauf sollten wir schießen? Wir hörten nur das Pfeifen und Heulen der deutschen Werfer, der „Flying Devils“ – wir gruben uns in die Trichtersohlen noch ein, oft mit den nackten Fingern, denn wir kennen diese grauenvolle Waffe. Schon einige Male haben wir das Heulen in der Luft gehört, und jedesmal hat dann der Tod furchtbare Ernte gehalten unter uns. Ich wurde emporgerissen und auf die Erde geschleudert, daß ich glaubte, meine Brust würde zerquetscht… dann rollte es gefahrdrohend neben mir… da muß ich die Nerven verloren haben. Mir war alles einerlei – nur heraus aus der Hölle! Da lief ich aus der Fahrbahn des anrollenden deutschen Panzers, der sich wie eine große grüne Hecke vorwärtsschob…

Und dann wischte sich der kanadische Leutnant unter dem flachen Stahlhelm über die Stirn und sagte, als wäre er mit sich selbst zu einem, wenn auch sehr schweren Entschluss gekommen: „lch bin froh, daß einige Kameraden mit mir der Hölle entronnen sind. Die Gefangenschaft ist furchtbar aber…“ Die letzten Worte des Satzes verloren sich im Rollen des Lastkraftwagens, die ihn mit anderen zusammen nach hinten brachten.

SS-Kriegsberichter GÜNTHER HONOLKA

Innsbrucker Nachrichten (August 17, 1944)

Heftige Kämpfe um Chartres und Orléans

Feindverstärkungen im südfranzösischen Küstengebiet – Erfolge unserer Seestreitkräfte – Luftflotte vernichtet in 6 Wochen 889 Sowjetpanzer

dnb. Aus dem Führerhauptquartier, 17. August –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

In der Normandie setzte die 1. kanadische Armee ihre starken Angriffe im Dives-Abschnitt und beiderseits Falaise den ganzen Tag hindurch fort. Unsere Divisionen vereitelten in wechselvollen und beiderseits verlustreichen Kämpfen den vom Feind erstrebten Durchbruch. Das erbitterte Ringen dauert an. Gegen die aus dem Raume von Argentan weiter angreifenden Nordamerikaner traten unsere Panzerverbände zum Gegenangriff an. und warfen sie nach Osten und Südosten zurück. Motorisierte Kräfte des Gegners stoßen weiter nach Osten gegen die mittlere Seine und nach Südosten gegen die Loire vor. Die Stadt Dreux ging nach hartem Kampf verloren. Um Chartres und Orleans sind heftige Kämpfe entbrannt.

In der Bretagne wurden mehrere feindliche Angriffe im Kampfraum von Brest durch zusammengefasstes Abwehrfeuer zerschlagen. In der Zitadelle von Saint-Malo leistet die Besatzung weiterhin heroischen Widerstand. Die Batterie Cézembre zerschlug mit ihrem Feuer trotz stärksten feindlichen Beschusses mehrere feindliche Angriffe gegen die Zitadelle.

Im südfranzösischen Küstengebiet dauern die heftigen Kämpfe gegen den Feind an, der sich aus der Luft und durch Anlandungen von See herzunehmend verstärkt. Es gelang ihm nach schwerem Ringen, in die Stadt Cannes einzudringen.

Leichte deutsche Seestreitkräfte und Sicherungsfahrzeuge versenkten vor der französischen Atlantikküste in den Morgenstunden des 15. August im Verlaufe mehrerer Gefechte mit einem überlegenen britischen Flottenverband zwei Zerstörer und beschädigten einen Kreuzer. Ein eigenes Fahrzeug ist gesunken, ein weiteres wurde beschädigt.

Im Kampf gegen die feindliche Landungsflotte beschädigte die Luftwaffe im Seegebiet vor Saint-Trapez zwei feindliche Transporter von 18.000 BRT so schwer, daß mit ihrem Verlust zu rechnen ist. Ein Schlachtschiff erhielt einen Bombenvolltreffer schweren Kalibers.

Im französischen Hinterland wurden 168 Terroristen im Kampf niedergemacht.

Das „V1“-Vergeltungsfeuer auf London dauert an.

Von der italienischen Front werden keine größeren Kampfhandlungen gemeldet.

Im oberitalienischen Raum wurden in der Zeit vom 11. bis 15. August 884 Terroristen vernichtet.

Im Karpatenvorland wurden die nordwestlich Krosno angreifenden Sowjets nach vorübergehendem Einbruch im Gegenangriff zurückgeworfen. In den erbitterten Angriffs- und Abwehrkämpfen im großen Weichselbogen wurden gestern 67 feindliche Panzer abgeschossen.

Im Abschnitt beiderseits Wirballen setzten die Sowjets ihre Durchbruchsversuche, von starken Panzer- und Fliegerverbänden unterstützt, während des ganzen Tages fort. Die heftigen Kämpfe halten an.

An der lettischen Front behaupteten unsere Grenadiere ihre Stellungen nördlich Birsen gegen erneute starke Angriffe der Bolschewisten. 49 feindliche Panzer wurden abgeschossen.

In Estland stehen unsere Truppen westlich des Pleskauer Sees weiter in hartem Ringen mit vordringenden sowjetischen Kräften. Schlachtfliegerverbände unterstützten die Kämpfe des Heeres in diesem Saum und griffen den feindlichen Übersetzverkehr zwischen dem Peipus- und dem Pleskauer See mit guter Wirkung an. Elf vollbeladene Fährboote wurden versenkt.

In Luftkämpfen und durch Flakartillerie verloren die Sowjets 56 Flugzeuge.

In den schweren Kämpfen im Mittelabschnitt der Ostfront vernichteten Fliegerverbände und, Flakartillerie einer Luftflotte in den letzten sechs Wochen 889 feindliche Panzer und 1.217 Flugzeuge.

Feindliche Bomberverbände griffen Orte in Mittel- und Süddeutschland an; besonders in Magdeburg und Dessau entstanden Schäden. In der Nacht führten britische Bomber Terrorangriffe gegen Stettin und Kiel. In der Altstadt von Stettin entstanden größere Schäden; die Bevölkerung hatte Verluste. Einzelne feindliche Flugzeuge warfen außerdem Bomben auf Berlin und in Westdeutschland.

Durch Luftverteidigungskräfte wurden 49 feindliche Flugzeuge vernichtet.


Zum heutigen OKW.-Bericht wird ergänzend mitgeteilt:

Bei den erbitterten Angriffs- und Abwehrkämpfen im großen Weichselbogen hat sich das Pionierbataillon 37 unter Führung des Ritterkreuzträgers Hauptmann Warschnauer durch beispielhafte Tapferkeit hervorgetan.

Bei den schweren Abwehrkämpfen nordwestlich Białystok hat sich ein Panzerjägerzug der Mecklenburg-pommerschen 12. Panzerdivision unter Führung von Leutnant von Veltheim besonders ausgezeichnet.

Supreme HQ Allied Expeditionary Force (August 17, 1944)

Communiqué No. 131

Allied troops have made further gains in the NORMANDY pocket.

Our forces are clearing the last enemy from the town of FALAISE. East of the town, heavy fighting continues.

Most of the road from FALAISE to CONDÉ is in our hands and the town of CONDÉ has been captured.

Forward elements advancing from the west and northwest have reached FLERS. To the east, enemy opposition was bitter and the Allied advance was made more difficult by the enemy’s large-scale use of mines, booby traps, and demolitions.

Further west, advances have been made east of TINCHEBRAY, which has been freed, and east from GER.

Mopping-up has been completed in the vicinity of JUVIGNY and in the FORÊT D’ANDAINE, east of DOMFRONT. North of LA FERTÉ-MACÉ and northeast of DOMFRONT, gains of up to six miles have been made against resistance which varies from light to moderate.

North of RANES, which has been bypassed, our units are encountering heavy opposition.

In BRITTANY, the port of DINARD has been completely oc occupied. The German garrison at SAINT-MALO is maintaining stubborn defense in the citadel.

Bad weather limited the Allied air effort over northern FRANCE yesterday.

Five bridges over the River RISLE, which flows parallel to the SEINE on the western side, were attacked by our medium bombers, and an ammunition dump near ROUEN was bombed by light bombers.

Last night crossing points on the SEINE and road transport near DIJON, were successfully attacked by our light bombers.

Night fighters destroyed seven enemy aircraft over the battle area.


Communiqué No. 132

Allied forces driving east have liberated DREUX, CHARTRES, CHÂTEAUDUN, and ORLÉANS. East of CHARTRES, the AUNAY River has been crossed and at DREUX, a bridgehead has been established over the EURE. SAINT-CALAIS and AUTHON, both in the path of the eastward drive, have also been liberated.

In the NORMANDY pocket, heavy opposition is being encountered north of RANES. FROMENTEL, northwest of RANES, has been freed. Our troops north of LA FERTÉ-MACÉ have advanced 3,000 yards against light and scattered resistance. American patrols have made contact with British forces along the line north and northeast of DOMFRONT.

Allied troops advancing from the FLERS area have taken ATHIS and crossed the river ROUVRE east of LA CARNEILLE. East of the ORNE, our forces pushing to RAPILLY and to the vicinity of SAINT-PHILBERT, further compressed the area still occupied by the enemy.

FALAISE was cleared of enemy yesterday morning and our troops are established on the high ground south of the town, while to the southeast they advanced down the railway from DAMBLAINVILLE to take FRESNÉ-LA-MÈRE.

After capturing BAROU and NORREY-EN-AUGE, our forces drove on to the area of TRUN and CHAMBOIS. SAINT-PIERRE-SUR-DIVES and MÉZIDON are in our hands and we are pushing eastward along the whole of our northern sector. North of MÉZIDON our troops have reached the line of the DIVES as far as BURES, and we have taken TROARN and BAVENT.

In BRITTANY, the citadel at SAINT-MALO has fallen. At DINARD which has now been liberated, the German commander and his staff were captured. Numerous enemy pockets, which were isolated in the drive through the peninsula, are being mopped up along the north and south coast with the aid of the French resistance forces.

Heavy bombers attacked shipping at BREST yesterday afternoon.

Sixteen bridges spanning the river RISLE, from FOULBEC near its mouth to LA FERRIÈRE-SUR-RISLE, 35 miles upstream, were attacked by medium and light bombers in two operations during the day. A fuel dump near LA MAILLERAYE-SUR-SEINE was the target for other medium bombers.

Rail lines from BELGIUM to FRANCE were systematically patrolled by fighters as far as the river SEINE. They successfully attacked locomotives, tunnels, bridges, and large numbers of railway cars.

Enemy road transport, particularly in eastern NORMANDY, was heavily attacked by fighters, which also hit tanks, strongpoints, troop concentrations and barges on the SEINE.

During the night, light bombers attacked transportation targets in NORMANDY and southeast of PARIS.

U.S. Navy Department (August 17, 1944)

CINCPAC Press Release No. 511

For Immediate Release
August 17, 1944

Chichijima in the Bonin Islands was attacked by Liberators of the 7th AAF on 15 August (West Longitude Date). The seaplane base and adjacent installations were bombed. Anti-aircraft fire ranged from moderate to intense.

Maug Island in the northern Marianas was bombed on August 15. Pagan Island was also bombed and strafed the same day.

Before daylight on August 13, Liberators of the 11th AAF bombed enemy supply facilities at Paramushiru Island. Anti-aircraft fire was meager.

Ventura search planes of Fleet Air Wing Two bombed the runways at Nauru Island, and Corsair fighters of the 4th Marine Aircraft Wing attacked Maloelap Atoll on August 15.

The Pittsburgh Press (August 17, 1944)

FALL OF PARIS NEAR AS FRANCE REVOLTS
Yanks 22 miles away, Nazis say

U.S. drive splits foe in France with capture of Orléans rail hub
By Virgil Pinkley, United Press staff writer

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New sweep toward Paris was underway today as the invasion of southern France continued to gain. The latest progress of the Allied forces included:
1. Canadian forces smashed east and southwest of Falaise, driving the Germans back on the Seine River (broken arrow).
2. U.S. troops captured Chartres, Dreux, Orléans and Saint-Calais, and were less than 32 miles from Paris.
3. Allied forces were 10 miles from Cannes and 25 miles inland to the northwest.
4. Other Allied troops were within 10 miles of Toulon.
5. French patriots trapped a Nazi force in Paimpol, Brittany port, and captured several towns in southwestern France and near the Swiss border, while the Germans massed a large force between Lyon and Moulins.

Bulletin

SHAEF, London, England –
U.S. tanks and infantrymen were reported storming into the outer suburbs of Paris, only 22 miles from the city gates, today and front dispatches hinted that the German Army may be abandoning the old French capital without a fight.

The German High Command broadcast a special announcement of heavy fighting around the suburban town of Saint-Arnoult, on the Chartres–Paris highway, indicating that Lt. Gen. George S. Patton’s armored columns had plunged on 21 miles past Chartres and 10 miles past their new Aunay River bridgehead within the past few hours.

The clandestine radio station Atlantic said the Americans were in the outskirts of Versailles, 13 miles from Paris proper.

In a dispatch filed from U.S. 1st Army headquarters at 7:30 p.m., Henry T. Gorrell said he had received information from a “private source” that there were no signs of German activity inside Paris.

SHAEF, London, England –
Powerful U.S. tank armies closed to within less than 32 miles west of Paris and split the German armies in France in two with the capture of the vital railway hub of Orléans today as Canadian troops in the north lashed out suddenly toward the Seine River in a companion drive that threatened to forge a great new trap around the fleeing German 7th Army.

The German battle screen guarding the western approaches to Paris buckled and broke under the power of the American thrust and front dispatches said the doughboys were plunging on through relatively weak opposition toward the outskirts of the old French capital.

German reports said the thunder of the American guns could be heard clearly in the streets of Paris and it was indicated that Lt. Gen. George S. Patton’s tanks, outrunning the official Allied communiqués, must already be within sight of the city.

As the Americans struck, the Canadian 1st Army hurled a mighty new offensive eastward and southeastward from the Caen–Falaise sector, advancing more than four miles and capturing Saint-Pierre-sur-Dives, Mézidon and Courcy.

Heavy fighting also flared farther south around Barou and Damblainville as the Canadians pushed westward from captured Falaise.

The new thrust was apparently aimed at forcing the Germans back to the Seine, more than 60 miles to the east and pinning them against the river with the Canadians on their northern flank and Gen. Patton’s Americans on the north.

Units of the battered German 7th Army were still fleeing eastward from the Normandy pocket and it was believed that the bulk of that force had escaped from one trap into a new and greater net.

Gen. Patton’s rampaging tanks at Dreux were barely 20 miles from the bend of the Seine above Paris and would easily shift northward in that direction to complete the loop of destruction around the battered enemy.

There was no immediate word as to whether the Americans would attempt to break directly into Paris or bypass the city to the north, but official sources believed the capital was at the Americans’ mercy.

The Americans stormed and captured Dreux and Chartres, 39 miles west and 46 miles southwest of Paris, early today and raced on to plant their battle flags on the east banks of the Eure and Aunay Rivers – the latter 32 airline miles southwest of the capital.

The latter spearhead was presumably near the village of Auneau, 10 miles east of Chartres.

Simultaneously, another powerful doughboy column swept down on the Loire River, seized Châteaudun and Saint-Calais and drove on to take the railway hub of Orléans, 70 miles south-southwest of Paris.

The fall of Orléans put the Americans astride the main trunk railway lines from Tours, Bordeaux and the Spanish border and at a single blow cut off the German armies of the north from all direct communication with their supply and reserve bases in southwestern France.

United Press writers Henry T. Gorrell and Robert C. Miller, riding eastward with the U.S. tank spearheads, reported that the retreating Germans were blowing up roads and bridges as they fell back, leaving small suicide squads in their wake in a futile attempt to stem the tide of American power.

Chartres itself fell after a brief but bloody fight with one band of crack Nazi troops that Mr. Miller described as “the toughest and best” enemy soldiers he had seen in France.

The Nazis were ordered to stand and die in Chartres, but they quit after French patriots inside the city rebelled when the Americans stormed in from the west.

The whirlwind American thrust on Paris also menaced the rear of the German armies battling to escape annihilation in the Normandy pocket.

All accounts of the march on Paris and the Seine River agreed that the Americans were riding roughshod through relatively feeble enemy resistance.

In three days, the Americans had driven more than 60 miles beyond their probable jump-off point along the Le Mans–Alençon line to Dreux and Chartres, and gained about 80 miles in the drive to Orléans.

Those lightning advances suggested that the hard-pressed Germans, staggered by the resounding defeat of their 7th Army in Normandy, were able to offer only the feeblest resistance to the American armor.

Veteran Canadian infantrymen stormed through the burning town of Falaise and pushed on 1,000 yards to the south and east last night, while U.S. and British troops from the west and south drove as much as seven miles into the center of the Normandy pocket.

Allied tanks and armored cars ran wild through the heart of the German defenses, killing hundreds of fleeing Nazis and squeezing a large part of the enemy force into a narrow corner north of Argentan and southwest of Falaise.

U.S. tanks and infantrymen wheeled in on the pocket from the south and west, driving forward as much as seven miles from Domfront and Gers and mopping up isolated German remnants in the Juvigny area and in the Andaine Forest.

British forces from the north crushed down simultaneously, capturing the important highway junction of Flers after a five-mile advance from the Tinchebray area. British, Canadian and U.S. patrols linked up south and west of the town.

Along the northern rim of the pocket, British troops fought eastward along the Condé–Falaise highway, captured Condé and cleared practically the entire 16-mile stretch of road between the towns.

One isolated German detachment still held out on the highway at Le Vay, just south of Thury-Harcourt, but the Allied advance last them no alternative but withdrawal or surrender.

Fight to hold gap

The heaviest fighting continued to center around Falaise and Argentan to the south, where the Germans were fighting desperately to hold open a gap of barely five miles.

United Press writer Richard D. McMillan entered Falaise with the Canadians last night and reported that German suicide squads fought to the death for every street corner in the ancient Normandy citadel.

The Canadians mopped up the last Nazi resistance in the town early today and pushed on beyond over fields and highways littered

Retreat toward Seine

Other front reports indicated that the Germans were puling back rapidly toward Bernay and the Seine, 37 and 67 miles to the east of the Falaise-Argentan gap.

Allied fliers swarmed over the highways to the north and east, bombing and strafing the retreating enemy, and pounded bridges spanning the Risle River, which runs just west of the Seine.

The hard-pressed Nazis were reported mingling their columns with thousands of helpless French refugees streaming eastward from the battle area, forcing men, women and children to march with their troops to prevent Allied strafing attacks.

Capture Brittany town

At the southern end of the gap, U.S. troops were still meeting desperate resistance from enemy detachments holding out in Argentan, most of which was in German hands, and around Rannes, 10 miles of the west.

No new developments were reported from the isolated Brittany front, where U.S. troops tightened their siege lines before Brest, Lorient, Saint-Nazaire and the fishing port of Saint-Malo. Dinard, two miles west of Saint-Malo, was captured yesterday.

Guerrilla army ousts Germans from 14 towns

1,500 Nazis trapped in Brittany Port

Riviera invaders drive 25 miles inland and join all beachheads

By Eleanor Packard, United Press staff writer

U.S. casualties in France 112,673

16,434 killed in two months after D-Day

Roosevelt back home –
Allies to occupy Germany, Japan

Won’t let foe quit, President promises

I DARE SAY —
Disposition and character

By Florence Fisher Parry

Relief from heat promised East

Temperatures drop in the Midwest

Union to help train disabled servicemen

Independents expand veterans’ program
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Foe gains only short reprieve by flight
By Edward W. Beattie, United Press staff writer

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By Reynolds Packard, United Press staff writer

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