Führer HQ (April 26, 1945)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
In Nordwestdeutschland wiesen unsere Truppen beiderseits der unteren Ems zahlreiche von Panzer unterstützte Angriffe der Kanadier ab.
Nach mehrstündiger Artillerievorbereitung traten die Engländer zum Angriff auf Bremen an.
Nach schweren, wechselvollen Kämpfen drangen sie Inf die südlichen und südöstlichen Vorstädte ein, wo erbittert gekämpft wird.
Amerikanische Vorstöße aus dem Elbe-Brückenkopf Barby führten trotz zäher Gegenwehr zum Verlust einiger Ortschaften.
Bei dem für die Zukunft des Reiches und für das Leben Europas entscheidenden Kampf um Berlin wurden gestern von beiden Seiten Reserven in die Schlacht geworfen. Im Südteil der Reichshauptstadt toben schwere Straßenkämpfe in Zehlendorf, Steglitz und am Südrand des Tempelhofer-Feldes. Im Osten und Norden leisten unsere Truppen, stärker unterstützt von Einheiten der Hitler-Jugend, der Partei und des Volkssturmes am Schlesischen und Görlitzer Bahnhof sowie zwischen Tegel und Siemensstadt erbitterten Widerstand. Auch in Charlottenburg ist der Kampf entbrannt. Zahlreiche Panzer der Sowjets wurden in diesen Kämpfen vernichtet.
Von Stettin vorgestoßene Sowjets drangen in Brandenburg ein. Auf Rathenow vorgehender Feind wurde durch Gegenangriffe noch vor der Stadt aufgefangen. Bei Fehrbellin geführte Vorstöße blieben für den Gegner erfolglos. Südlich der Stadt wurden einige Ortschaften wieder von unseren Truppen genommen.
An der Oderfront wurden starke Angriffe aus dem Brückenkopf Gartz und Stettin in wechselvollen Kämpfen, in denen der Gegner besonders am Südrand von Stettin hohe Verluste erlitt, nach einigen Kilometern Bodengewinn aufgefangen.
Starke Schlacht- und Jagdfliegerverbände griffen in die Abwehrschlacht ein und vernichteten zahlreiche Panzer, motorisierte Fahrzeuge und Geschütze.
Im Bayrischen Wald entwickelten sich die Kämpfe im Raume Zwiesel. Die Bewegungskämpfe im württembergisch-badischen Raum dauern an. Unsere Kampfgruppen setzten ihre Angriffe gegen die nach Süden durchgebrochenen amerikanischen Panzerverbände und ihre Nachschubverbindungen erfolgreich fort. Nachfolgende feindliche Infanterie wurde von allen südöstlich ’Ulm und im Raum Tuttlingen zum Kampf gestellt und erlitt hohe Verluste.
In Italien führten die Angloamerikaner über den Po nordwestlich Ferrara starke Kräfte aus der Tiefe nach und erzwangen an mehreren Stellen durch verstärkten Artillerie- und Schlachtfliegereinsatz den Flussübergang.
Im Südabschnitt der Ostfront beschränkte sich der Feind auf örtliche Kämpfe. Beiderseits Brünn, das von unseren Truppen gehalten wird, traten starke Kräfte der nach Norden drängenden Bolschewisten zum Gegenangriff an. Heftige Kämpfe sind im Gange.
Nach mehrmaligem Ansatz drangen die Sowjets unter empfindlichen Verlusten in Troppau ein. Ein weiteres Vorgehen scheiterte am zähen Widerstand unserer Truppen.
Angriffe gegen die Westfront von Breslau brachen bis auf geringe örtliche Einbrüche zusammen.
Durch schwungvolle Angriffe vernichteten unsere Verbände die im Raum Weißenberg-Bautzen verbliebenen Bolschewisten und brachten zahlreiche Gefangene und große Beute ein. Die tapfere Besatzung von Bautzen wurde freigekämpft.
Ein nächtlicher Landungsversuch der Sowjets im Westteil des Frischen Haff wurde vereitelt.
Bei Pillau halten die schweren Kämpfe mit dem in die Stadt vorgedrungenen Feind an.
Sicherungsfahrzeuge eigener Geleite und Jagdschutz schossen über der Ostsee sieben sowjetische Bomber ab.
Nordamerikanische Bomberverbände griffen wiederum Orte im bayrischen Baum und in der Ostmark an.
Im Kampf gegen den feindlichen Nachschub versenkten Unterseeboote vor der englischen Küste fünf beladene Schiffe mit 32.000 BRT und einen Bewacher. Außerdem wurde im Atlantik ein stark gesicherter Flugzeugträger der Illustres-Klasse von einem unserer Unterseeboote torpediert und schwer beschädigt.