The Nuremberg Trial

The Evening Star (February 13, 1946)

Hitler plan to drive through Near East bared at Nuernberg

NUERNBERG (AP) – Adolf Hitler planned quick conquests of Turkey, Syria, Iran, Egypt and Gibraltar as soon as his armies had disposed of Russia in lightning thrusts, Soviet prosecutors told the International Military Tribunal today.

Completing their detailed recital of Nazi aggression toward the east, the Russians submitted to the tribunal a captured German naval staff document dated August 8, 1941, outlining the Fuehrer’s ideas.

“If, after the obvious termination of the campaign in the East, we succeed in bringing Turkey to our side, attacks on Syria and Palestine in the direction of Egypt are foreseen after minimum preparation of the necessary forces lasting 85 days and preliminary securing of Caucasian passes and improvement of transportation conditions in Western Turkey with German help,” the document said.

“If, even after the defeat of Soviet Russia, Turkey should not side with us, the attack through Anatolic (Western Turkey) in a southerly direction will be carried out against her will,” it continued.

Because he was confident the utter collapse of the Red Army was near Hitler had directed that “Plan Felix” – the seizure of Gibraltar – must be executed before the end of 1941 with Spanish aid, the Russians said.

The court ordered two leading German generals, Hitler’s former chief of staff, Franz Haider, and former deputy chief of operations Walther Warlimont, brought in for cross-examination about Hitler’s orders for destroying Russian prisoners of war. The generals are held in the Nuernberg prison.

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Day 59

Österreichische Zeitung (February 14, 1946)

Welteroberungspläne der braunen Banditen

Nürnberg, 13. Februar - Die deutschen Marinestellen planten im Jahre 1941 mit Hilfe Spaniens einen Angriff auf Gibraltar. Das geht aus einem Brief des deutschen Marinestabes hervor, der heute vom russischen Anklageverlreter dem Gerichtshof vorgelegt wurde.

Der Brief, der an die kommandierenden Generale der Armeegruppen im Osten gerichtet war, enthüllt den vollen Umfang der Pläne der Deutschen, als sie im August 1941 auf der Höhe ihrer Erfolge standen.

In dem Brief heißt es: „Der Marinestab hat soeben einen Entwurf von Weisungen des Führers, betreffend seine nächsten Absichten nach dem Abschluß des Feldzuges im Osten, erhalten. Die Kräfte in Nordafrika müssen genügend gestärkt werden, um die Einnahme von Tobruk zu ermöglichen. Um den nötigen Nachschub hierfür sicherzustellen, müssen die Angriffe der Luftwaffe auf Malta aufgenommen werden. Vorausgesetzt, daß die Wetterlage keine Verzögerungen verursacht, kann mit dem Angriff auf Tobruk Mitte September gerechnet werden.

Dokumente des Größenwahns

Der Plan ‚Felix‘, die Einnahme von Gibraltar, muß 1941 mit Hilfe Spaniens durchgeführt werden. Wenn nach dem augenscheinlichen Abschluß des Feldzuges im Osten es uns gelingt, die Türkei auf unsere Seite zu bringen, ist der Angriff auf Syrien und Palästina in Richtung auf Ägypten nach einem Minimum an notwendigen, Vorbereitungen von 85 Tagen vorgesehen. Wir werden die kaukasischen Pässe besetzen und die Verkehrsbedingungen in Anatolien verbessern. Wenn nach der Niederlage der Sowjetunion die Türkei nicht an unsere Seite treten sollte, würde der Angriff durch Anatolien in südlicher Richtung gegen ihren Willen durchgeführt werden. Nach dem Fall Tobruks werden wir Ägypten von der Cyrenaika aus angreifen. Voraussichtlich wird dieser Angriff nicht vor Ende 1941 oder Beginn 1942 durchgeführt werden.

Wenn der Zusammenbruch der Sowjetunion die notwendigen Vorbedingungen schafft, sind motorisierte Expeditionsstreitkräfte durch Transkaukasien in Richtung auf den Persischen Golf, Iran, Syrien und Ägypten vorgesehen. Wegen der Witterungsbedingungen wird dieser Angriff erst zu Beginn des Jahres 1942 möglich werden.“

Der russische Ankläger sagte, daß dieses Dokument zeige, welchen Verlauf die Ereignisse nach den Absichten der faschistischen Verschwörer genommen hätten, wenn die Rote Armee den Angriff nicht zum Stillstand gebracht hätte. Die Rote Armee habe nicht nur Widerstand geleistet und den faschistischen Angriff zum Stillstand gebracht, sondern es Ist ihr auch in Verbindung mit den alliierten Streitkräften gelungen, die Katastrophe über Hitlerdeutschland hereinbrechen zu lassen und die faschistischen Kriegsverbrecher vor Gericht zu bringen.

Ein erschütternder Bericht

Der stellvertretende russische Ankläger Oberst Pokrowski befaßte sich nun mit der Behandlung der Kriegsgefangenen der Roten Armee seitens der Deutschen und zitierte die Note Molotows, der feststellte, daß die Soldaten der Roten Armee grausamen Qualen und auch dem Tod durch das deutsche Militär ausgeliefert waren. Viele wurden mit rotglühenden Eisenstangen gebrannt oder es waren ihnen die Augen ausgestochen worden, der Magen aufgerissen, und in manchen Fällen zerriß man ihre Körper. Die verstümmelten Leichen seien aufgefunden worden. Auch sei es vorgekommen, daß man sie an Armen und Füßen an Pfählen angenagelt und mit zackigen Sternen auf dem Magen, die mit rotglühenden Messern eingeschnitten worden waren, auffand. Zum Teil seien sie von Bajonetten durchbohrt worden, teilweise mit Arsenik vergiftet. Oder man habe die Körper an zwei Tanks angebunden und sie dann zerrissen. Die Deutschen hätten die Angehörigen der Roten Armee auch gezwungen, sich an die Spitze ihrer gegen den Feind anrennenden Soldaten zu stellen.

Der Molotow-Bericht fährt noch weiter fort: Als die kalte Witterung einsetzte, hätten die Hitlerräuber nicht nur den toten Körpern die warmen Kleider und Schuhe vom Leib gerissen, sondern auch die Verwundeten buchstäblich aller Dinge beraubt, der Filzstiefel, Socken, Jacken und Kappen, kurz sie nahezu nackt liegen gelassen. Ja sie hätten sogar die warme Kleidung angezogen, die sie toten oder verwundeten Krankenpflegerinnen ausgezogen hatten. Die kriegsgefangenen Angehörigen der Roten Armee seien dem Tode überantwortet, für Wochen ohne Nahrung gelassen worden oder man habe ihnen nur unbeschreiblich kleine Rationen von verschimmeltem Brot oder verdorbenen Kartoffeln gegeben.

Im Witebsk-Gefangenenlager hätten die Gefangenen nahezu durch vier Monate fast keine Nahrung erhalten. Als einige Gruppen das deutsche Kommando schriftlich um Zuweisung von Nahrungsmitteln ersuchten, habe der deutsche Offizier sofort eine Untersuchung nach den Schreibern dieses Ansuchens durchgeführt. Fünf Mann, die ihre Beteiligung an dem Schreiben eingestanden, wurden sofort erschossen.

Die Note Molotows nahm auch Bezug auf die vom deutschen Oberkommando und dem Ernährungs- und Landwirtschaftsministerium verfügte Regelung, die für die Sowjetgefangenen eine Nahrungsmittelration, bestehend aus 6000 Gramm Brot und 400 Gramm Fleisch im Monat, festsetzte, die die Sowjetgefangenen zum Tode des Verhungerns verdammte. Die Note erklärte weiter, daß die deutsche Regierung ihr äußerstes tat, um diese Anordnungen vor der Öffentlichkeit zu verbergen.

The Evening Star (February 14, 1946)

Katyn Forest murders cited at Nuernberg

NUERNBERG (AP) – The Russians placed the controversial Katyn Forest murders before the International Military Tribunal today, charging that the Germans at tempted with extortion and bribery to find civilian witnesses who would say the mass executions were Red Army work.

The dispute over the vast graves, said to contain 10,000 Polish officers’ bodies, produced the rupture of relations in 1943 between Russia and the now-defunct Polish government-in-exile in London.

The Germans first announced finding the graves near Smolensk and accused the Russians of killing Polish officers there when Germany and Russia partitioned Poland in 1939.

Russian prosecutors, presenting their case against the 22 leading survivors of Adolf Hitler’s hierarchy, charged with documentary evidence today that the Germans used 500 Red Army prisoners to dig graves and then shot them.

Thousands of previously murdered Polish war prisoners were dumped into the graves, the Russians asserted, along with the Russian grave diggers.

Lord Justice Sir Geoffrey Lawrence, president of the International Military Tribunal, said the tribunal would hear arguments Saturday on defense requests for a three-week adjournment of the war crimes trial when the prosecution completes its case.

These arguments are expected to have considerable bearing on the ultimate length of the trial, which began last November. One member of the tribunal is reported to have told friends he expected to be in Nuernberg until September and the belief is widely held here that no verdict can come before that month.

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Day 60

Wiener Kurier (February 15, 1946)

Zum Vergnügen der Nazi: Verbrennung von Tausenden

Nürnberg, 15. Februar (AND) - Nicht alle Angeklagten im Nürnberger Prozeß scheinen durch das ungeheure Beweismaterial, das die russische Anklagevertretung über die grauenhaften Einzelheiten der sadistischen Exzesse der Nazi vorlegt, beeindruckt zu sein. Göring, Heß und Ribbentrop benützen ihre Kopfhörer nur wenig und sitzen meist regungslos da, obwohl die Tatsachen, die am gestrigen Tag von dem russischen Ankläger Leo Smirnow vorgebracht wurden, zu den erschütterndsten Beweisen für die Entartung der Nationalsozialisten gehören.

Kleine Kinder als lebende Ziele

Bei der Zerstörung des Ghettos in Berg wurden kleine Kinder der Hitlerjugend übergeben, die sie als lebende Ziele für ihre Schießübungen benützten.

Im Lager Janow, wo 40.000 Menschen verbrannt wurden, gaben die Gestapoleute den Gefangenen ein Glas zu halten und schossen darauf. Wenn das Glas getroffen war, blieb der Gefangene am Leben. War die Hand getroffen, wurde er erschossen.

Im gleichen Lager wurden Kinder im Alter von einem Monat bis zu drei Jahren in mit Wasser gefüllten Fässern ertränkt.

Der Lagerkommandant befahl einmal zur Belustigung seiner neunjährigen Tochter, zwei vierjährige Kinder in die Luft zu werfen, wobei er auf die Kinder schoß, seine Tochter klatschte in die Hände und schrie: „Noch einmal.“ Darauf wiederholte er das Spiel.

Im Konzentrationslager Majdanek band der Leiter des, Krematoriums Frauen die Hände und Füße zusammen und warf sie lebend in die Verbrennungsöfen. Der stellvertretende Kommandant von Majdanek ließ ganze Trupps von-Gefangenen niederknien und erschlug sie mit dem Gewehrkolben.

Die deutsche Regierung voll verantwortlich

Smirnow, der alle diese Einzelheiten bei der gestrigen Verhandlung vorbrachte, äußerte sich wie folgt: „In allen diesen Dingen sehen, die Völker der Sowjetunion ein Verbrechen, das von den Ministerien ausging und bis hinunter zu den Händen der Henker reichte; diese furchtbaren Taten geschahen nach einem besonderen System. Es war Einheitlichkeit in der Art der Morde.

Der russische Anklagevertreter bezog sich bei seinen Erklärungen vor allem auf eine Offizielle Note Molotows vom 19. Jänner 1942, in der es heißt: „Die Verbrechen weisen auf ein bestimmtes System hin, das von der deutschen Regierung und der deutschen Heeresleitung im vorhinein geplant und gefordert wurde, indem man absichtlich den niedrigsten tierischen Instinkten der Offiziere und Soldaten freien Lauf ließ.“

Katyn, wie es wirklich war

Der russische Anklagevertreter Pokrowsky brachte gestern auch den Fall Katyn zur Sprache. Er erklärte, daß die angeklagten Hauptkriegsverbrecher für die berüchtigten Morde im Walde von Katyn verantwortlich zu machen seien.

10.000 polnische Kriegsgefangene wurden damals ermordet und die Deutschen versuchten im Jahre 1943, ihre eigenen Massenmorde der Sowjetunion zuzuschieben.

Pokrowsky wandte sich gestern noch dem Falle der jugoslawischen Kriegsgefangenen, die im Winter 1942 nach Norwegen gebracht wurden, zu. Damals wurden viele Kriegsgefangene im arktischen Winter Norwegens zu schwerer Arbeit gezwungen. Ein großer Teil von ihnen wurde auf unmenschliche Art ermordet, indem man sie bis zur Hüfte in die gefrorene Erde eingrub und sie dann mit Wasser überschüttete.

Verteidigung beantragt Unterbrechung des Verfahrens

Wie der Präsident des Gerichtshofes, Oberster Richter Lawrence, mitteilte, wird morgen zu dem Ansuchen der Verteidiger Stellung genommen werden, den internationalen Kriegsverbrecherprozeß nach Beendigung der russischen Anklage zu vertagen, um den Verteidigern das Studium der Anklagedokumente zu ermöglichen. Die Verteidigung wünscht eine Pause von zwei Wochen, die Ankläger dürften sich gegen diesen Antrag aussprechen.

Einspruch gegen die Aussagen über Greueltaten der Wehrmacht

Gegen das gestern vorgelegte Beweismaterial dafür, daß das deutsche Oberkommando der Wehrmacht von der Mißhandlung sowjetischer Kriegsgefangener wußte, wurde von der Verteidigung Einspruch erhoben und die Verhandlung wurde eine Weile ausgesetzt, um den Einspruch zu erörtern. Die Zeugenaussage über die Greueltaten der Wehrmacht stammte von dem früheren juristischen Berater des Oberkommandos der Wehrmacht Dr. Wilhelm Wengler, das Protokoll seines Verhörs wurde von Oberst Pokrowsky vorgelegt.

Pokrowsky sagte, daß Wengler, der im Dezember in Nürnberg verhört wurde, sich jetzt in Berlin in Freiheit befände und daß er wegen „technischer Schwierigkeiten“ nicht nochmals nach Nürnberg berufen werden könne.

Nach Wiederaufnahme der Verhandlungen sagte Lawrence zu Pokrowsky, daß es ihm freistehe, das Dokument sofort als Beweismaterial vorzulegen, wenn er dies wünsche, das Gericht ersuche ihn jedoch, zu trachten, Wengler zwecks Kreuzverhör vor das Gericht zu bringen. Sollte es der Anklagevertretung nicht gelingen, ihn persönlich herzubringen, dann würde das Gericht entsprechende Schritte unternehmen.

Pokrowsky sagte, daß die Anklagevertretung gegenwärtig davon absehe, Wenglers Aussage vorzulegen. Sie würde jedoch Wengler berufen, wenn es ihr gelänge, ihn aufzufinden.

The Evening Star (February 15, 1946)

Court offered ‘proof’ that Frank ordered 3,000,000 Jews killed

NUERNBERG (AP) – His Russian prosecution presented documentary evidence to the International Military Tribunal today stating that Hans Frank was responsible for butchering 3,000,000 Jews while he was governor general of Poland.

Soviet prosecutor said Frank entered in his diary his declaration in a 1940 newspaper interview that “there would not be enough forests in Poland” to supply paper for the lists of Poles he had slaughtered if he tried to emulate colleagues in Czechoslovakia by issuing posters announcing the execution of a mere seven victims.

His document said Frank pledged that the campaign of annihilation would be intensified with the end of the war.

Conference recalled

“Peace will mean that we will have to conduct colonization on an even grander scale than today,” he told a Nazi police conference May 30, 1940, the document said, in a course of a description of his vast program for killing every Pole except those needed as slaves for the new German landlords taking over Polish lands.

Frank sat impassively in the prisoners’ box staring at the floor as prosecutor L. N. Smirnov read to the tribunal extracts from Frank’s diary, relating his declaration to the police conference that the great extermination should be pressed relentlessly “so that the Polish Army may no longer rise.”

The tribunal overruled a protest by Kirt Kauffman, attorney for Ernst Kaltenbrunner, against reading of reports by the Soviet War Crimes Investigation Committee.

Defense cautioned

Lord Justice Sir Geoffrey Lawrence, presiding, reminded defense attorneys they would have ample opportunity later to challenge or explain any prosecution evidence.

Mr. Smirnov declared yesterday that mass murder of Russians and Poles to create living space for Germans became such a huge industry that the Nazis set up special training courses in wholesale cremation.

Describing a “cremation college,” Mr. Smirnov said instructions on how to dispose of bodies by the thousands were given at a Nazi murder camp in the Lisentitz woods of the Lvov district. He quoted prisoners who had been forced to work in crematoriums.

Mr. Smirnov cited an affidavit of one former prisoner who said German officers were brought from Lublin, Warsaw and other places for 10-day study courses at Lisentitz. The affidavit said a German colonel explained how bodies were burned in a practical way, how machinery for crushing bones was set up, how pits should be leveled over, trees planted, and how ashes of human corpses should be “scattered and concealed.”

Browning Chief (February 15, 1946)

Distance dims reality of Europe’s need of aid

Well-being of U.S. in contrast to bleak ruins of Old World; trials of Nazis point up evils of militarism
By Baukhage, news analyst and commentator

Back in this beautiful country where houses have roofs, furnaces have coal and larders have food in them, and cigarettes are thrown away half-smoked, I find it hard to realize that what I saw in wracked and aching Europe is other than an ugly nightmare.

For that reason I am less stunned by the American attitude which borders on indifference as to what happens across the Atlantic. Less stunned, yes. Not less alarmed. When you walk among the ruins it never occurs to you that Americans who are the most generous, the most sentimental and kindly people in the world, who will empty their pockets for famine-stricken, flood-drenched, fire-swept folk from Murmansk to Cape Horn, are not willing and anxious to help rebuild what others have torn down. Last winter people died of exposure inside their own homes in the city of Paris. This winter will be worse for vast sections of many European countries. Trees have been cut down and burned for fuel, clothing has been worn out, bedding has been refashioned into crude garments, the flapping sheets of canvas which patched bombholes in the roof have been shredded by the wind and sleet.

But all that is far away. Far away from me and I find that when I lean back and look up from my keyboard at the tip of the Washington monument, hazy as it is in the distance, it appears a real, living and adjacent thing, compared to the scenes of which I was a part such a short time ago. The things I saw with my eyes, the voices I heard, the emotions I felt seem so unreal now that they form only a strange shadow-show in the recesses of my mind.

How, then, can you and I, going about our business, reading a few lines in newspapers and periodicals, listening to a husky voice on the radio, seeing the quick flash of events in the newsreels of these distant folk, realize that we are still, as we were in the days of Cain and Abel, our brothers’ keeper?

Seek to curb aggressive war

Since I returned, the question asked most often of me concerning the Nuernberg trials is the very same one the Germans asked me before the trials began: “Why don’t they shoot those rats and get it over with?” (To the Germans the prisoners are the men who led them to bondage and defeat.)

And so I have to repeat, wearily, with the realization that most people have missed the whole point of the trials, that the miserable prisoners in the dock, despite the fact that their names were once blazoned across the world as the arch infamous of history, are unimportant. That it is far more important to convict in open court, through due process of law with all the voluminous evidence, the ideas for which a Goering, or a Keitel or a Von Papen, or a Schacht, stood, than to convict the men themselves.

That is the purpose of the trials which are dragging their slow, democratic length across the pages of current history: to convict the prisoners as conspirators in the planning and the carrying out of aggressive warfare; to establish in the law we recognize that such warfare is illegal.

Many lawyers quibble over the technicalities of the process but I think when this case is studied in the perspective of history, it will be clear that the creation of the precedent which it seeks to establish is worth all the time and money and effort which has been expended upon it. The law makes precedents as well as follows them. This precedent, if established, will serve as the foundation stone in a structure of collective security, a structure we cannot build as long as we are blind to the evil of a nation’s deeds, which we accept as a crime when they are done by the individual.

I reported in my first article from Nuernberg that there was doubt that certain of the prisoners could be convicted, that the military leaders might escape on the slender excuse that they merely obeyed orders, the minor sub-humans like Streicher because they were too small to be caught in the meshes of an all-enveloping law. Since then the prosecution has shown how all these men were deeply involved in the vicious plot and counterplot of Nazidom whose prime purpose was aggressive, predatory war itself.

Why didn’t we shoot the conspirators in the first place and be done with it? Because we wished to show to the world that democratic nations can put behind them the law of the jungle, an eye for an eye and a tooth for a tooth. Because we wish to demonstrate that we, the conquerors, do not intend to invoke the law of the conqueror – “victor, volentes per populos, dat dura” – that we believe in the dignity of man and are willing to give that spark of manhood a chance to be judged by his peers, that we do not believe that two wrongs make a right or that that right is implemented by might alone.

Must reform German mind

The battle of the democracies is not a fight of body against body, it is a fight of mind against mind. The democratic concept which is based on the teachings of the Christian religion must triumph unless the world be divided forever into a race of fighters and a race of slaves. The long task ahead of us in Germany is the re-forming of the German mind. That will take the patience of the teacher, not the skill of the fighter. If we are unwilling to spend the money and the time and make the sacrifices necessary to re-mould the German mentality, that mentality will be used by others who know only too well how to channel it back into the ways of the warrior.

It is no trick to kill Nazism, that itself is unpalatable to those who have borne its yoke. The Germans are sick of it for it brought them only defeat. But Nazism was only a local afflication of the German people. Their chronic ailment is militarism. It will take a long and patient schooling to remove that poison from their blood and to transmute its power, its sacrifice, its stubborn energy into the constructive forces without which Europe cannot survive nor live at peace with its neighbors.

As I look back on the efforts which were made by the United States military government to exploit the trials as a means of developing an understanding of democracy in Germany, I feel that they have missed a remarkable opportunity. As far as I know at this writing, the speech of Justice Jackson, which explained the purpose of the trials and convicted Nazidom out of its own mouth, is yet to reach the Germans in full text. It is exceedingly difficult for the Information Control division (former OWI) to take any positive steps over and beyond the established institutions which they created before the lid was clamped down (the few established American-published magazines, the one newspaper, the news service and the radio). However, the speech will eventually be translated and appear as a brochure which will be sold at a low price and will be greedily absorbed like every other piece of reading matter in the book-hungry Reich.

Nor was the trial properly covered by the German newspaper men. After a long argument an arrangement was finally permitted, whereby a certain number of seats – eight at first – were assigned to German newspaper men. They were never all filled while I was there. The explanation was that transportation was difficult for Germans. Newsmen were furnished with permits to travel but they weren’t furnished with jeeps, or space in a bouncing truck, or seats on the overcrowded trains. They were left to fight it out for themselves. And believe me, there is no room for a “kraut” on a vehicle if anyone else wants the space and if he does get a seat, what will he eat? There is no food available for the itinerant ex-enemy. The authorities should have seen to it that every German newsman for whom space at the trials was available was occupying that space. And he wouldn’t have needed a second invitation.

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Wiener Kurier (February 16, 1946)

Hans Frank in Nürnberg: Ein Massenmörder gesteht

Nürnberg, 16. Februar (AND) - „Wenn ich die Erschießung Jedes Polen öffentlich bekanntmachen lassen wollte, dann würden die Wälder Polens nicht ausreichen, um das Papier für die notwendigen Plakate herzustellen“, erklärte der frühere Nazigouvemeur von Polen, Hans Frank, gegenüber einem Korrespondenten des „Völkischen Beobachters“ am 6. Februar 1940. Dieses Interview wurde von dem sowjetischen Anklagevertreter Smirnow über die deutschen Greueltaten in Ost- und Südosteuropa des Näheren bekanntgegeben. Hans Frank, gegen den sich die gestrigen Ausführungen der Anklage Vertretung richteten, behauptet zwar, daß er ein Feind Hitlers war, doch die Beweise, die der russische Ankläger gegen ihn vorbrachte, strafen ihn Lügen.

Frank, der über einem Auge eine Binde trägt, wurde rot im Gesicht und wand sich hin und her, als Smirnow aus einer seiner Reden folgende Stelle zitierte: „Wenn ich zum Führer ginge und ihm erklärte, mein Führer, ich melde Ihnen, daß ich schon wieder 150.000 Polen beseitigt habe, dann würde er sagen: ‚Gut gemacht Frank.‘“

Frank betrachtet« die Ermordeten als ‚Kriegsopfer‘

Bezeichnend ist auch folgende Bemerkung Franks, die er bei einer Versammlung deutscher Polizeibeamter am 25. Jänner 1943 in Warschau gemacht hatte: „Ich möchte Ihnen eines einschärfen, wir dürfen uns keine grauen Haare wachsen lassen, wenn wir hören, daß 17.000 Menschen hingerichtet wurden, das sind eben auch Kriegsopfer. Wir wollen uns daran erinnern, daß wir alle, die wir hier versammelt sind, auf der Kriegsverbrecherliste des Herrn Roosevelt stehen. Ich habe die Ehre als Nummer 1 zu figurieren.

‚Wir sind alle Komplicen im weltgeschichtlichen Sinn‘

Frank führte auch ein Tagebuch, aus dem sich ganz klar seine Schuld ergibt. Aus diesem Tagebuch verlas der Ankläger eine Erklärung, die Frank gelegentlich einer Polizeisitzung im Jahre 1940 gemacht hatte.

„Am 10. Mai begann die Offensive im Westen“, sagte Frank damals, „das heißt, an diesem Tage erlosch das vorherrschende Interesse an den Vorgängen in Polen. Nach dem 10. Mai kann uns jede Greuelpropaganda vollkommen gleichgültig sein. Jetzt müssen wir den Augenblick benützen, der uns zur Verfügung steht. Wir brauchen diese Leute nicht erst in die Konzentrationslager des Reiches zu verschleppen, denn da hätten wir nur Scherereien und einen überflüssigen Briefwechsel mit ihren Familienangehörigen.

‚Wir liquidieren sie einfach im Lande‘

Bei der gleichen Gelegenheit versicherte Frank, der knapp vorher 500 polnische Intellektuelle hatte hinrichten lassen: „Auch nach Friedensschluß wird in unserem Vorgehen keine Änderung eintreten.“ Als Weltmacht werden wir die gleiche politische Richtlinie noch in verstärktem Maße weiterverfolgen. Der Friede wird im Grunde daran nichts ändern.

Göring lacht schallend

Die Aufdeckung der furchtbaren Greueltaten der Nazi scheint einigen Angeklagten die gute Laune noch immer nicht verdorben zu haben. Als Rudolf Heß während der gestrigen Sitzung in seine Zelle zurückgebracht wurde, weil er behauptete, an Magenkrämpfen zu leiden, drehte sich Göring zu dem hinter ihm sitzenden Dönitz um und sagte: „Jetzt geht er wieder.“ Dönitz lachte und gab eine leise Antwort, die Göring so sehr erheiterte, daß er Dönitz auf die Knie schlug und sich vor Lachen bog. Rosenberg wiederum schnitt eine Grimasse, als jemand eine Zeichenskizze von ihm anfertigen sollte.

Einwände der Verteidigung zurückgewiesen

Gestern verwahrte sich die Verteidigung gegen die Verlesung von Berichten über sowjetische Untersuchungsergebnisse. Das Gericht wies die Einwände mit der Begründung zurück, daß die Verfasser dieser Berichte im Kreuzverhör befragt werden können. Heute wird das Gericht unter Ausschluß der Öffentlichkeit über den Antrag der Verteidigung entscheiden, daß der Prozeß nach Beendigung der russischen Beweisführung unterbrochen werden solle. Am Montag wird über den gleichen Gegenstand in öffentlicher Sitzung verhandelt werden.

The Evening Star (February 16, 1946)

Court told of Nazis’ poisoning of children

NUERNBERG (AP) – Nazis poisoned all the school children in the Crimean port city of Kerch, smearing poison on the lips of all who refused to eat a lethal meal of cakes and coffee, the Russian prosecution charged yesterday at the war crimes trial of 22 former Nazi leaders.

An order by Field Marshal Wilhelm Keitel, chief of staff of the German high command, banning punishment of Nazis who violated Soviet women and children, was the signal that touched off the poisoning, documents submitted by the Russians charged.

As Keitel sat impassively in the defendants’ dock this account was read into the court record:

“All the school children were ordered to report to school at a fixed time. After they arrived with school books under their arms, they were sent out of town to a factory school, allegedly for a walk.

“There the hungry and cold children were offered hot coffee and cakes which were poisoned. Those children who didn’t get coffee the Germans called to the dispensary and smeared their lips with quick-acting poison.”

Kerch, a bitterly contested city in the war, was lost by the Russians in May 1942, but recaptured in April 1944.

Rudolf Hess, former Hitler deputy, suffered a new attack of stomach cramps at yesterday’s trial and was removed from the court room during the tribunal’s midafternoon recess.

The Pittsburgh Press (February 17, 1946)

Allies may indict Nazi industrialists

12 face charges of war conspiracy

NUERNBERG, Germany (UP, Feb. 16) – The Allies may indict 12 German industrialists on charges of conspiracy to wage war, it was disclosed today.

A member of the prosecuting staff at the war guilt trials here said an I.G. Farben director accused of offering the firm’s foreign sales organization to the Nazis as an espionage agency would be included.

United States, British and French counsel have studied the possibilities of prosecution. But joint talks have not gone beyond the exploratory stage. Each nation was drawing up its own proposed list of the accused. The following list was given by one top prosecutor as the “most likely.”

  • Herman Beucher, electric power magnate;
  • Ernst Bengen, Ruhr coal magnate;
  • Hermann Rochling, Saar heavy industries and Messerschmitt planes;
  • Friedrich Flick, Dusseldorf iron, steel and coal man;
  • Hans Bilder, financier and Dresdener bank official;
  • Herman Siemens, of the electric trust and Deutsche Bank;
  • Wilhelm Zangen, whose financial fingers were in many things, even down to retail stores;
  • Wilhelm Tengelmann, coal and banks;
  • One or more representatives of the chemical and financial Stein family;
  • Herman Schmitz and Georg von Schnitzler of I.G. Farben.

It was Schnitzler who allegedly financed Nazi espionage and counterintelligence activities, culminating his aid to the party by offering Farben’s vast foreign staff to the high command as a ready-made espionage organization.

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Day 61

The Evening Star (February 18, 1946)

91,000 Greeks killed in Nazi occupation, Russians tell court

NUERNBERG (AP) – Soviet war crimes prosecutors presented to the International Military Tribunal today an official Greek government report showing that Nazi occupation forces executed approximately 91,000 hostages in Greece and systematically starved the civilian population.

The Nazi atrocities, the Russian prosecutors declared, were part of a planned program designed to smash Greek resistance.

Earlier, defense counsel for the 21 Nazi chieftains on trial asked the tribunal for a three-weeks adjournment at the end of the prosecution’s case.

Prof. Herbert Kraus requested the adjournment on the ground that documents vital to the defense had not been made available and that witnesses approved by the Tribunal last November still had not arrived in Nuernberg.

“I would like to point out that certain of the defendants do not wish any delay, but we defense counsel must follow our own conscience in this matter,” Prof. Kraus declared.

British Prosecutor Sir David Maxwell-Fyfe opposed the proposed recess, arguing for an adjournment of no more than one or two days.

Sir David identified the documents which Prof. Kraus said were unavailable as the so-called “U-boat diaries” and said he already had made arrangements “in writing” for the defense attorney to go to London and examine the documents there.

The defense maintains that the prosecution has put into evidence “incriminating portions” of the documents but withheld those which would tend to establish mitigating circumstances and be beneficial to the defense.

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Day 62

Wiener Kurier (February 19, 1946)

Die Nürnberger Verbrecher sehen die Leichenberge ihrer Opfer im Film

Nürnberg, 19. Februar (AND) - Ganze Berge menschlicher Köpfe – die grauenhaften Trophäen einer Enthauptungswelle, die die Deutschen in einem russischen Lager inszenierten – halbnackte Russen, die unter den Augen grinsender Zuschauer knapp vor den Massenhinrichtungen an Haufen von Leichen vorbeimarschieren mußten, und knieende Gefangene, denen am Rande ihrer Gräber die Nazihenker Pistolenschäfte in den Nacken preßten – das waren die Bilder, die am gestrigen Tage der sowjetische Anklagevertreter Smirnow im Gerichtssaal auf der Filmleinwand wiedergeben ließ. Diese Photos, die Smirnow als Beweismaterial gegen die 21 Hauptkriegsverbrecher vorzeigte, waren gefallenen deutschen Soldaten und gefangenen Gestapobeamten weggenommen worden.

Kinder wurden zu Tode gefoltert

Der Punkt, auf den die sowjetische Anklagevertretung besonders hinwies, war der förmliche Wettbewerb, der zwischen den Naziführern darin bestand, immer neue und noch fürchterlichere Methoden zur Folterung und Tötung zu ersinnen, wobei sie es besonders auf kleine Kinder abgesehen hatten. Um die Jahreswende von 1943 auf 1944 wurden beispielsweise unter den Insassen des KZ Birkenau 64 Knaben ausgesucht, die in ein Lazarett gebracht und dort durch Einflößung von Karbolsäure in die Ohren getötet wurden. Verbreitet war auch die Methode, russische Kinder dadurch zu töten, daß man ihnen die Beine mit rostigen Sägen amputierte und die abgesägten Glieder an die Rote Armee übersendete.

Ein deutscher Major als Zeuge

Der Anklagevertreter verlas dann den Bericht eines deutschen Majors über Massenhinrichtungen von Russen in der Nähe von Shitomir. In diesem Bericht, der in den deutschen Archiven aufgefunden worden war und seinerzeit an den stellvertretenden Befehlshaber des 9. deutschen Militärbezirkes gerichtet wurde, wird geschildert, wie die zum Tode Verurteilten – Männer, Frauen und Kinder – an den Rand einer tiefen Grube geführt wurden, wo man sie tötete und ihre Leichen auf die Leichen derer fallen ließ, die schon vor ihnen niedergeschossen worden waren.

Als ein älterer Mann in der Grube noch Lebenszeichen von sich gab und man einen der Henker darauf aufmerksam machte, erklärte dieser: „Er soll sehen, wie er von alleine stirbt.“

Die Leiden des griechischen Volkes

Ein offizieller Bericht der griechischen Regierung weist darauf hin, daß die Hungersnot und das Elend in Griechenland während der dreijährigen Besatzungszeit durch die deutsche Ausbeutung großen Stils hervorgerufen war. Die Deutschen kümmerten sich nicht im mindesten um die elementarsten Bedürfnisse der Bevölkerung. Die Terrormaßnahmen bedrohten ein ganzes Volk mit der Ausrottung.

Ungeheure Besatzungskosten wurden dem Lande auferlegt. In der Zeit zwischen August und September 1941 wurden weit über 26 Milliarden Drachmen – etwa 60 Prozent mehr, als das gesamte Volkseinkommen in dieser Zeit betrug – dem Lande abgepreßt und überdies alle vorhandenen Vorräte requiriert.

Massenmord auf kaltem Weg

Als dann eine Hungersnot ausbrach und die Leute als Folge der Ausbeutungsmaßnahmen in den Straßen starben, ersann die deutsche Regierung neue Methoden des „Massenmordes auf kaltem Weg“. Nicht nur, daß sie keine Hilfe sandte, um die Lage zu verbessern, sie fuhr sogar noch fort, alle landwirtschaftlichen und sonstigen Erzeugnisse für den Gebrauch der deutschen Streitkräfte in Griechenland, für das Expeditionskorps in Afrika und für den Verbrauch im Reich selbst, wegzuschleppen.

Gegen die Widerstandsbewegung wurden im Jahre 1943 besondere schwere Vergeltungsmaßnahmen angewandt. 600 Dörfer wurden vollkommen oder zum Teil zerstört und mehr als 1,200.000 Menschen wurden im Elend zurückgelassen.

Wird die Verhandlung unterbrochen?

Die Verteidigung im Nürnberger Prozeß beantragte gestern eine dreiwöchige Unterbrechung der Verhandlungen.

Der Antrag wurde von Professor Kraus, dem Vertreter Schachts, gestellt.

Sir Maxwell Fyfe, einer der britischen Ankläger, sprach sich gegen eine länger als einige Tage oder höchstens eine Woche dauernde Pause des Prozesses aus- und sagte, daß die Verteidigung genug Zeit hätte, ihre Plädoyers auszuarbeiten. Die Anklage, in der „mehr Details enthalten waren als in irgend einer Anklage, die in der Geschichte der Justiz bekannt wurde“, war am 18. Oktober vorgelegt worden – also genau vor vier Monaten. Eine erste Liste der Dokumente wurde der Verteidigung am 1. November überreicht und vier Tage später wurden viele hundert Dokumente übergeben. Auf jeden Fall hatten die Verteidiger die Dokumente und Unterlagen spätestens Mitte Jänner in Händen.

Richter Lawrence gab bekannt, daß das Gericht vertagt werde, um den Antrag auf Unterbrechung zu beraten.

The Evening Star (February 19, 1946)

Russians give court sample of soap made from humans by Nazis

NUERNBERG (AP) – Russian prosecutors presented as evidence to the International Military Tribunal today what they said was a sample of soap made from human bodies by the Nazis.

The Soviet prosecution introduced an affidavit of a German assistant who said he had helped boil down human bodies and refine the fat into soap at a special factory at Danzig.

The assistant’s affidavit, given to Soviet interrogators, said the factory was built in the summer of 1943 and that refining of the soap began the following January. He said he had used some of the soap.

The first bodies used, the affidavit said, came from a hospital where the mentally and physically unfit were killed. Other bodies, he said, were received from Koenigsberg Prison.

Russian prosecutor Col. L. N. Smirnov described to the tribunal the frantic haste with which he said retreating Nazis slaughtered countless thousands of Russian civilians and prisoners of war in 1943.

Soviet prosecutors told the tribunal that 632,253 residents of Leningrad perished of hunger during the 900-day siege of Russia’s second largest city by the German Army.

An additional 16,747 were reported slain and more than 33,000 wounded by artillery fire and air bombardment. At the height of the siege the daily ration of bread – the only available food – dropped to about a fifth of an ounce, the Russians said.

The tribunal earlier denied defense motions for a three-week adjournment of the trial on completion of the prosecution case.

Lord Justice Sir Geoffrey Lawrence, president of the tribunal, said the members felt sufficient time already was available for preparation of the defense and explained that defense counsel would be able to absent themselves from the court room much of the time during the remainder of the prosecution for such preparation.

The Pittsburgh Press (February 19, 1946)

2-day blood bath in Lithuania told

NUERNBERG (UP) – Soviet prosecutor Ivan Smirnov charged today that the Nazis slaughtered 32,000 persons in a 48-hour blood bath at Kaunas, Lithuania, in December 1941.

The Kaunas massacre was carried out, Smirnov told the war crimes court, at the “Fort of Death” on the outskirts of the Lithuanian capital.

Altogether, Smirnov said, 70,000 French, Austrian, Czechoslovak and other prisoners entered the “Fort of Death” – a converted concrete fortification – and none left alive.

During the two days of slaughter in 1941, the Soviet prosecutor said, the German machine guns rattled hour after hour, but were unable to keep up with the flow of prisoners into the camp. Naked men, women and children had to stand for hours in the bitter cold before the gunners could get to them.

The parade of the doomed stretched for miles back from the ready-dug mass graves, Smirnov said.

The tribunal refused a defense request for a three-week recess when the prosecution is finished, probably early next month.

nuremberg.tribunal

Day 63

Wiener Kurier (February 20, 1946)

Die Nazi-Handelsware: Seife aus Menschenfett!

Nürnberg, 20. Februar (AND) - Der russische Ankläger Smirnow setzte gestern seinen Vortrag über Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung fort. Als Smirnow die Berichte zweier britischer Soldaten vorbrachte, die bekundeten, wie die Deutschen aus Leichen, die in das Danziger Laboratorium gebracht wurden. Sehe erzeugten, wurden im Gerichtssaal lange Streifen aus Menschenhaut und Seife, die aus Menschenfett erzeugt ist, ausgestellt. Die Leute, die gezwungen waren, in dem Laboratorium zu arbeiten, sollen gesagt haben, daß die aus den Leichen erzeugte Seife von den Laboranten zur Reinigung der Tische verwendet und auch an Danziger verkauft wurde, die sie sehr lobten. Smirnow sagte, daß die lange Liste der Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung der vorübergehend besetzten Gebiete der Sowjetunion, der Tschechoslowakei, Polens, Jugoslawiens und Griechenlands sich nicht erschöpfen lasse.

65.000 Russen in Minsk verbrannt

Smirnow beschrieb die deutschen Methoden von Massenexekutionen als Mittel, um Verbrechen zu verbergen. In dem Bestreben, das ungeheure Ausmaß ihres Vernichtungsprogrammes zu verschleiern und vor jedem Rückzug noch so viele Slawen als möglich umzubringen, zwangen die Nazi manchmal ihre Opfer, das Holz für die Scheiterhaufen zusammenzutragen. Smirnow schilderte, wie die Opfer gezwungen wurden, sich auf die Scheiterhaufen zu legen, worauf sie unverzüglich erschossen wurden. Die nächste Gruppe von Opfern mußte Holz auf die Leichen legen, worauf sich der Vorgang wiederholte. Schließlich wurde der ganze Scheiterhaufen mit Benzin übergossen und angezündet. In der Gegend von Minsk kamen 65.000 Russen auf diese Art ums Leben.

In der Eile, mit der die Massengräber geschlossen wurden, begruben oder verbrannten die Nazi oft lebende Menschen.

Vertagungsantrag abgelehnt

Das Internationale Militärgericht gab bekannt, daß der Antrag der Verteidigung auf eine dreiwöchige Aussetzung des Prozesses nach Abschluß der Anklage abgewiesen wurde. Dies bedeutet, daß die Verteidigung sofort nach Abschluß der Anklage gegen die nationalsozialistischen Organisationen einsetzen wird.

Der Vorsitzende, Richter Lawrence, sagte, das Gericht sehe nicht ein, warum nicht ein Teil der Zeit, die bis zum Abschluß der Anklage noch verstreichen wird, zur Vorbereitung der Verteidigung verwendet werden könnte.

Lawrence teilte weiter mit, daß nach Beendigung der Anklage gegen Einzelpersonen die Anklage gegen Gruppen und Organisationen vorgebracht werden wird. Hierauf werden in offener Verhandlung Anträge der Angeklagten auf die Vorlage von Dokumenten und Einvernahme von Zeugen entgegengenommen werden, sofern hierüber noch nicht entschieden wurde.

Die russischen Ankläger, die noch drei weitere Anklagen Vorbringen und Filme vorführen werden, werden ihre Anklage voraussichtlich Ende nächster Woche abschließen. Wahrscheinlich wird demnach die eigentliche Verteidigung ungefähr am 12. März eröffnet werden.

The Evening Star (February 20, 1946)

Hitler personally looted Prague of fine tapestries, court told

NUERNBERG (AP) – Adolf Hitler drove to Prague by fast automobile on the first day of the invasion of Czechoslovakia, personally stole a half dozen fine tapestries and left with them in his possession at daybreak the following morning, Soviet prosecutor L. R. Sheynin told the International Military Tribunal today.

“This example of low looting by the head of a state was typical of the predatory motives of the Nazi regime, which after careful planning set about the systematic plundering of private, public and national property in occupied countries,” Mr. Sheynin declared.

German troops were barely across the border before convoys of looted equipment were on the way back to the Reich, he said, adding that new streetcars and trams were lifted bodily off their tracks or taken from the factories and sent into Germany. River vessels, he said were seized and divided equally between the Germans and the Hungarians.

Within hours after the arrival of Nazi troops more than $25,000,000 in gold was confiscated, Mr. Sheynin told the court.

Mr. Sheynin also asserted that German nationals were settled or the farms of Czechs or Jews who had fled before the invading armies and that all cattle and farm equipment were confiscated from Czech estates.