Völkischer Beobachter (December 2, 1943)
Unter dem Druck ihrer militärischen Sorgen –
Der Nervenkrieg soll die Entscheidung bringen
Konferenz der Bluffstrategen in Teheran
vb. Wien, 1. Dezember –
Da die militärische Lage der Raubkoalition an der Ostfront, in Italien und in Ostasien keineswegs den Erwartungen entspricht, die aus den großmäuligen Erklärungen Churchills, Roosevelts und Stalins zur Zeit der Konferenzen von Quebec und Moskau herauszulesen waren, haben sich diese drei Betrüger zu einem neuen Kunstgriff entschlossen: sie nehmen ihre Zuflucht wieder einmal zum Nervenkrieg. Nach Meldungen aus Kairo haben dort Roosevelt und Churchill Besprechungen abgehalten, zu denen auch Tschiangkaischek hinzugezogen wurde. Wie es weiter heißt, werden sie sich nunmehr nach Teheran begeben, um dort oder anderswo mit Stalin zusammenzutreffen.
Die feindliche Agitation bemüht sich schon jetzt, diese Besprechungen als Zeichen der Einigkeit über alle Streitfragen, als Ausgangspunkt neuer militärischer Unternehmungen und nicht zuletzt als Steigerung der Nervenoffensive hinzustellen.
In dieser Hinsicht ist eine Meldung des Stockholmer Svenska Dagbladet bemerkenswert, derzufolge Churchill, Roosevelt und Stalin allen Ernstes einen Aufruf an das deutsche Volk und seine Verbündeten richten wollen, in dem sie naiverweise zum Selbstmord auffordern würden. Dieser Aufruf würde nämlich die „unbedingte Übergabe“ Deutschlands verlangen. Man würde sich also tatsächlich von einer Wiederholung des italienischen Experiments am denkbar untauglichsten Objekt etwas versprechen!
Das deutsche Volk, das sich durch keine Wechselfälle dieses Krieges jemals in seinem Siegesbewußtsein beirren ließ, kann nur darüber lachen, wenn man sich draußen einbildet, sein starkes Herz mit papierenen Kugeln treffen zu können. Wenn der Führer in seiner Münchener Rede versicherte, er werde niemals die Nerven verlieren, so gilt das auch von unserem ganzen Volk, das sich durch den Kriegsverlauf niemals aus der Fassung bringen ließ und erst recht bei den schweren Luftangriffen im letzten Kriegsabschnitt Kaltblütigkeit, Ruhe und nüchternen Verstand behielt und damit auch diese Schrecken zu besiegen wußte.
Daß es dafür um die Nerven auf der Gegenseite um so schlechter steht, dafür ist gerade diese Konferenz ein beredter Beweis. Sie verrät einmal, daß die Moskauer Konferenz keineswegs alle Streitpunkte zwischen diesen drei Partnern ausgeräumt hat und daß sie auf einen Sieg mit den Waffen nicht mehr zu hoffen wagen.
Ihre ganze Hoffnung richtet sich daher auf die Zersetzung des deutschen Kampfwillens, auf eine Generaloffensive gegen die Nerven unseres Volkes, was ein Neuyorker Bericht von Svenska Dagbladet dahin überschreibt, man wolle „psychologische Riesenbomben auf Deutschland werfen.“
Einig und entschlossen im Kampf um unser Leben, unsere Ehre und unsere Zukunft werden wir schon dafür sorgen, daß auch diesmal der feindliche Nervenkrieg nur die ohnehin schon überreizten Nerven ihrer Urheber belastet und zum Zerreißen bringt. Im übrigen werden auch hier Roosevelt und Churchill nur Handlanger Stalins sein, dem sie schon auf der Moskauer Konferenz Europa, das ihnen gar nicht gehört, zu Füßen, legten. Es ist bezeichnend, daß gerade jetzt der Bankrotteur Benesch in Moskau einen Vertrag unterschreiben will, durch den er sich und seinesgleichen dem absoluten Gebot Moskaus unterwirft, daß also Stalin bereits dazu übergeht, Vasallen heranzukommandieren, die als erste bolschewisiert werden sollen.
Stalin weiß wohl ganz genau, daß seine ganzen Bemühungen, die englisch-amerikanische Beihilfe zu seinen Plänen zu erhalten, praktisch überhaupt nichts bedeuten, da ihnen die Ostfront den Weg nach Europa versperrt und die deutsche Wehrmacht auch Briten und Amerikaner energisch in Schach hält. Auch er hat daher das größte Interesse daran, durch einen Nervenkrieg zu versuchen, was auf dem Schlachtfeld nicht gelingt, zumal er aus zwingenden Gründen immer wieder sehr dringlich betont hat, daß die Sowjets unbedingt den Krieg schnell zu Ende bringen müßten. Die Nervenoffensive richtet sich also keineswegs nur gegen Deutschland, sondern sie zielt darüber hinaus darauf ab, Europa dem bolschewistischen Einbruch zu ebnen und damit den Sieg der bolschewistischen Weltrevolution auch über die drei Bundesgenossen zu entscheiden, mit denen sich Stalin jetzt trifft.