Völkischer Beobachter (December 8, 1943)
Weltsklaverei als Ziel der drei großen Räuber
vb. Wien, 7. Dezember –
Mit einem Stimmenaufwand ohnegleichen, als die größte Sensation des Krieges angekündigt, hat die Konferenz von Teheran mit einem phrasenhaften Kommuniqué ihren Abschluß gefunden. Nachdem Stalin sich vier Tage mit seinen Kumpanen Churchill und Roosevelt, die er gebieterisch herankommandiert hatte, verhandelt hat, sind fünf Tage und fünf Nächte verflossen, bis diese Verlautbarung formuliert war. Sie verrät denn auch nach Inhalt und Form alle Verlegenheiten, die zur Abhaltung dieser Konferenz zwangen. Die Bluffkonferenz schloß also mit einem Bluffkommuniqué, das in seinen Formulierungen weit unbestimmter ist, als die Verlautbarungen, die nach den Konferenzen von Casablanca und Moskau herausgegeben wurden. Sie ist mit einem Wort ein Wunschzettel, den nun die feindliche Agitation schon als einen durchschlagenden Erfolg sich ins Bewußtsein der Völker einprägen möchte. Auf den geplanten Aufruf an das deutsche Volk und seine Verbündeten hat man wohlweislich verzichtet, da man sich doch Rechenschaft davon geben mußte, wie völlig wirkungslos ein solcher Roßtäuschertrick angesichts der unbeugsamen Entschlossenheit Deutschlands sein müsse.
Das äußere Bild dieser, Konferenz war dadurch gekennzeichnet, daß sie in der Hauptstadt eines unglücklichen Landes stattfand, das die Sowjets und Briten gemeinsam unterjocht haben, und dadurch, daß die GPU die wesentlichsten Teilnehmer an den Besprechungen in der Teheraner Botschaft aufs strengste zu bewachen hatte.
Den Beobachtern erschien es, als ob Stalin die Konferenz beherrschte. Seine Stimmung wechselte von lebhafter Vergnügtheit an nächtlichen Festtafeln zu Augenblicken undurchsichtiger Gefühllosigkeit.
So schildert ein Reuters-Bericht nicht übel das Wesen dieser Konferenz, die im wesentlichen nur die Wünsche Stalins zu befriedigen hatte, und in der besonders Churchill nur noch die Rolle eines Mitläufers spielte.
Nur 44 Zeilen umfaßt das Kommuniqué, das zunächst zum soundsovielten Male die „Entschlossenheit bekundet, daß unsere Nationen im Krieg und dem darauffolgenden Frieden Zusammenarbeiten sollen.“ Daß dann weiter zeitlich festgelegte Operationen in allen Richtungen der Windrose angekündigt werden, mit dem Ziel einer „Vernichtung der deutschen Streitkräfte,“ besagt angesichts der bestehenden Kriegslage sehr wenig, den Wunsch nach einem Sieg haben die Teilhaber der Raubkoalition schon bei all den zahlreichen vorangegangenen Konferenzen immer wieder geäußert und schließlich haben sie den Krieg ja auch entfesselt, um dies Ziel zu erreichen, ohne es trotz der stärksten Anstrengungen verwirklichen zu können. Daß sie« es jetzt wieder obenan auf ihren Wunschzettel setzen, rechtfertigt in keiner Weise die bombastischen Behauptungen, ihr gemeinsames Einverständnis „verbürge den Sieg.“
Wie dieses Ziel unerreichbar vor ihnen liegt, so steht es auch mit dem sogenannten „dauerhaften Frieden,“ über dessen Wesen die Völker der Erde nach den aufschlußreichen Bekundungen der bolschewistischen und amerikanischen Weltherrschaftspläne schon besser im Bilde sind, als dies den Spießgesellen von Teheran lieb sein kann.
Grotesk und lächerlich
Es ist jedenfalls eine groteske Selbsttäuschung, wenn sich diese Burschen einbilden, ihre Absicht, die Welt zu bolschewisieren oder plutokratischer Ausbeutung zu unterwerfen, werde „von der überwältigenden Masse der Bevölkerung der Welt mit Bereitwilligkeit aufgenommen,“ und daß diese erbarmungslose Diktatur des Goldes oder der GPU „den Fluch und den Schrecken des Krieges auf viele Generationen hinaus beseitigen wird.“ Wären sie ernstlich dieser Ansicht, so würden nicht führende Männer Englands und Amerikas bei jeder Gelegenheit erzittern, man müsse nach dem Krieg eine ungleich stärkere Rüstung betreiben als vor 1939, eine Tatsache, zu der das fortgesetzte Heraufbeschwören des Gespenstes eines dritten Weltkrieges allerdings vorzüglich paßt.
Es ist daher von einer vollendeten Lächerlichkeit, wenn die drei großen Räuber sich so gebärden, als ob sie den Sieg sicher in der Tasche hätten, und irgendwie über einen geschichtlichen Auftrag verfügten, allen Völkern ihr Joch aufzuerlegen. Wo sie zum Zug kommen konnten, haben sie schon zur Genüge bewiesen, was hinter ihren öligen Phrasen von Freiheit und Wohlfahrt steckt. Davon konnte nicht zuletzt Iran ein Lied singen und mit ihm die ganzen Länder des nahen Ostens, Indien, die Kolonialvölker des Empire, die mit deutlicher Annektionsabsicht besetzten französischen Kolonien und jene kleinen Völker Europas, denen gegenüber England seine feierlichen Garantieverpflichtungen nicht einlöste und die es heute widerstandslos an die Sowjets auszuliefern bereit ist.
Es ist ja kein Zufall, daß gerade am Abschluß der Teheraner Konferenz die Preisgabe der serbischen Emigrantenregierung zugunsten des bolschewistischen Partisanenhäuptlings Tito steht und Stalins Leiborgan eindeutig feststellt, daß die Sowjets nur die polnischen Partisanen anerkennen, die auf Moskaus Weisung hinarbeiten und dafür belobt werden, daß sie jene Partisanen umbringen, die vom Londoner Polenausschuß dirigiert werden.
Unter diesem Gesichtspunkt ist es zu bewerten, wenn das Kommuniqué mit den folgenden Sätzen eine beispiellose dreiste Verfälschung der Tatsachen versucht:
Wir werden die Mitarbeit und die aktive Teilnahme aller Nationen suchen, sobald ihre Bevölkerungen der Beseitigung der Tyrannei, der Sklaverei, der Unterdrückung und der Intoleranz ergeben sind, wie dies bei unseren eigenen Völkern der Fall ist.
Wir haben bereits die „eigenen Völker“ angeführt, die die Ausführung dieser edlen Grundsätze am eigenen Leib zu verspüren hatten. Zu ihnen treten aber auch in hohem Maße die Bürger Englands, der USA und der Sowjetunion selbst.
Stalin markiert also Abscheu vor Sklaverei, Tyrannei, Unterdrückung und Intoleranz! Wir sind ja von den Bolschewisten allerhand gewöhnt, aber diese Frechheit übersteigt wohl selbst das Begriffsvermögen der weitaus meisten Untertanen jener Länder, deren Machthaber sich zu der Bekundung dieser ungeheuren Heuchelei in Teheran eingefunden haben. Mit heller Begeisterung werden wahrscheinlich die 18 Millionen Sklaven in den Zwangsarbeitslagern der GPU diesen frommen Sprüchen lauschen, von denen ja auch die 25 Millionen nicht wieder erwachen, die der Bolschewismus durch Genickschuß oder Hungersnöte hingemordet hat, und auch nicht die polnischen Offiziere, die im Wald von Katyn abgeschlachtet wurden.
Daß aber Roosevelt und Churchill ihre Unterschriften unter diese widerwärtige und verlogene Fälschung geschichtsnotorischer Tatsachen gesetzt haben, ist weiter nicht überraschend, denn die Ideale, zu denen sich diese drei Gangster bekannt haben, stehen ja auch unter dem Union Jack und dem Sternenbanner weithin nur auf dem Papier, ganz abgesehen davon, daß man in London und Washington geradezu in einen Begeisterungstaumel geriet, als Stalin seine Absicht bekanntgab, nach dem Kriege viele Millionen Deutsche als todgeweihte Arbeitssklaven nach Sibirien zu verfrachten.
Was bedeutete es auch weiter als Unterdrückung und Intoleranz, wenn vier Fünftel der Amerikaner in einen Krieg ziehen mußten, von dem sie nichts wissen wollten und in den sie Roosevelts persönliche Politik hineingehetzt hat? Man hat es mit Toleranz zu tun, wenn Plutokraten und Bolschewisten drei grüßen Völkern dieser Erde vorschreiben wollen, welchen Lebensstil und welche Regierungsform sie haben sollen? Die Worte Sklaverei und Tyrannei nehmen jene Leute auch besser nicht in den Mund, die in ihren eigenen Ländern den schaffenden Menschen nur die fragwürdige Freiheit lassen, durch Massenarbeitslosigkeit hinzusiechen, in Slums zu verkommen und unter sozialen Zuständen zu leben, die so unerträglich sind, daß die Churchill und Roosevelt den Krieg entfesselten, um die Aufmerksamkeit von diesem Skandal abzulenken.
Kannibalismus und Verantwortungslosigkeit
Der Kannibalismus Stalins und die soziale Verantwortungslosigkeit seiner plutokratischen Spießgesellen lassen unschwer erahnen, was von ihren Verheißungen in Teheran zu erwarten Wäre, wenn sie in die Lage kämen, nach ihrem Belieben zu verfahren. Sie versprechen den Völkern der Welt mit eiserner Stirn, sie würden „unberührt von der Tyrannei und in Übereinstimmung mit ihren eigenen verschiedenen Wünschen und ihrem eigenen Gewissen ein freies Leben führen können.“ Das geschieht im gleichen Augenblick, da man in England und Amerika unterstreicht, daß selbstverständlich die Sowjetgrenze von 1941 wiederhergestellt werden müßte, womit die Karelier, die baltischen Völker, die Bewohner Ostpolens und Bessarabiens wieder unter die grausame Tyrannei gebeugt würden, die sie schon einmal erleben mußten, ehe die deutschen Waffen die Bolschewisten dort verjagten. Weit über diese Sowjetgrenze hinaus aber würde Land für Land unter das Sowjetjoch gebeugt werden, wenn sich die Wünsche der drei großen Banditen von Teheran verwirklichen ließen.
Wir glauben ihnen gerne, wenn sie versichern, sie hatten Teheran „verlassen als Freunde, zur Tat, im Geiste und in unserem Vorhaben geeint.“ An dieser Geistesverwandtschaft und an dem Willen, alle freien Völker der Erde zu versklaven, haben wir nie gezweifelt. Zwischen den unsauberen Wünschen dieser drei. Tyrannen und der Verwirklichung ihrer mörderischen Pläne steht aber das deutsche Schwert und die Kraft der Verbündeten des Reiches, steht die Willensmacht aller Völker, die einen wirklichen Frieden in Freiheit, Würde und Arbeit erstreben und niemals dulden werden, daß sie zur Beute des Bolschewismus und der Wall-Street-Juden werden.
Sobald die Todfeinde Europas und Ostasiens zu dem Waffengang antreten sollten, von dem sie sich so viel versprechen, werden sie sehr schnell merken, wie die Dinge in Wirklichkeit aussehen. Von ihren persischen Luftschlössern wird dann nichts mehr übrigbleiben. Das Kommuniqué aber, das Stalin seinen Bundesgenossen in die Feder diktierte, wird für alle Zeit als ein Meisterstück widerwärtigster Verlogenheit in die Geschichte eingehen. Wenn sich nach der Gepflogenheit des Raubbundes dann schon wieder eine Konferenz als nötig erweist, wird sie sich mit ganz anderen Problemen zu befassen haben, als mit prahlerischen Voraussagen und faulen Nachkriegsplänen und jenen Kautschukformeln, die alles erdenkliche Glück verheißen und deren Ausführung Stalin schon in gewohnter Weise besorgen würde.
Wir sehen dieser Kraftprobe im Gefühl unserer Stärke und inneren Entschlossenheit und in der Gewißheit unseres Sieges ruhig ins Auge und sind im übrigen der Überzeugung, daß auch kein anderes Volk, das noch über einen Funken politischen Instinkts verfügt, sich in seiner Beurteilung der Kriegslage irgendwie durch die agitatorischen Phrasen des Teheraner Kommuniqués beirren lassen kann, das nur der Verschleierung eines Fiaskos dient und wirkliches Kraftbewußtsein lediglich durch öde Kraftmeierei ersetzt.