Im Juni 312.600 BRT sowie zahlreiche Kriegsschiffe versenkt –
Heldenmütiger Kampf auf der Halbinsel Cherbourg
Starkes Vergeltungsfeuer liegt weiter auf London – Schwerer Abwehrkampf an der Ostfront
dnb. Aus dem Führerhauptquartier, 1. Juli –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Auf der Nordwestspitze der Halbinsel Cherbourg setzten unsere schwachen Kräfte, auf engem Raum zusammengedrängt, ihren erbitterten Widerstand gegen die feindliche Übermacht fort. Bis zuletzt kämpfend, fügten sie dem Gegner noch schwere Verluste zu.
Östlich der Orne führte der Feind mehrere erfolglose Vorstöße. Im Einbruchsraum südwestlich Caen wurde der Gegner in die Verteidigung gedrängt und beschränkte sich auf örtliche Aufklärungsvorstöße, die vor unseren Abriegelungsfronten zusammenbrachen. Unser Gegenangriff von Südwesten her gewann beiderseits des Odon trotz zähen Widerstandes und starken feindlichen Artilleriefeuers, besonders von See her, langsam weiter Boden.
Nordöstlich Saint-Lô traten nordamerikanische Truppen, von starker Artillerie, Panzer- und Luftangriffen unterstützt, zum Angriff an. Sie wurden im zusammengefassten Abwehrfeuer unter hohen blutigen Verlusten abgewiesen. 19 feindliche Panzer wurden vernichtet.
Die Luftwaffe unterstützte mit starken Schlachtfliegerkräften die Kämpfe des Heeres im normannischen Landekopf.
Über dem Landekopf und den besetzten Westgebieten wurden 25 feindliche Flugzeuge, darunter 15 viermotorige Bomber, zum Absturz gebracht.
Leutnant Schenk, Zugführer in einem Panzerregiment, schoss am 27. Juni südwestlich Caen 12 feindliche Panzer ab.
In den Kämpfen um Cherbourg hat sich ein Flakregiment unter Führung von Oberst Herrmann hervorragend bewährt.
Heeres-Küstenbatterien erzielten mehrere Treffer auf feindlichen Landungsbooten vor der Orne-Mündung und zwangen einen Zerstörer zum Abdrehen.
In der Bretagne wurde ein feindlicher Sabotagetrupp im Kampf niedergemacht
Schweres Vergeltungsfeuer liegt auf London.
Auf dem Westflügel der Italienischen Front griff der Gegner von der Küste bis zum Trasimenischen See mit zusammengefassten Infanterie- und Panzerkräften weiter an. In äußerst verlustreichen Kämpfen gelang es dem Feind im Küstenabschnitt und im Raum südlich Siena weiter vorzudringen. Die Kämpfe dauern hier mit unverminderter Heftigkeit an.
In der Adria versenkte Bordflak eines deutschen Dampfers ein feindliches Schnellboot.
Im Mittelabschnitt der Ostfront stehen unsere Truppen weiter in schwerem Abwehrkampf. In der Stadt Ssluzk sind Straßenkämpfe im Gange. Auch im Raum von Ossipowitschi und bei Borissow finden stärkere von Panzern unterstützte Angriffe der Sowjets statt. Am Oberlauf der Beresina sowie westlich und südwestlich Polozk wurden die feindlichen Angriffe in harten Kämpfen aufgefangen.
In die Abwehrkämpfe griffen deutsche Schlachtfliegergeschwader mit guter Wirkung ein. Sie fügten dem Feinde schwere blutige und Materialverluste zu.
Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine versenkten im Finnischen Meerbusen bei der Insel Narvi drei angreifende sowjetische Schnellboote und brachten Gefangene ein.
Ein starker nordamerikanischer Bomberverband warf gestern verstreut Bomben im ungarischen Raum. Deutsche und ungarische Jäger schossen 13 feindliche Flugzeuge, darunter 12 viermotorige Bomber ab.
Einzelne britische Flugzeuge warfen in der vergangenen Nacht Bomben im rheinisch-westfälischen Gebiet.
Im Kampf gegen die feindliche Invasionsflotte und den Nachschub über See versenkten Luftwaffe, Kriegsmarine, Heeres- und Marineküstenbatterien im Monat Juni 51 Fracht- und Transportschiffe mit 312.600 BRT 56 weitere Schiffe mit 328.000 BRT sowie zahlreiche kleinere Transportfahrzeuge und Landungsboote wurden zum Teil schwer beschädigt. An feindlichen Kriegsschiffen wurden zwei schwere und drei leichte Kreuzer, 22 Zerstörer, 15 Schnellboote, ein Unterseeboot, drei Landungsboote und ein Bewacher versenkt. Mehrere Schlachtschiffe, darunter ein Schiff der Nelson-Klasse, 21 Kreuzer, 22 Zerstörer, 26 Landungsspezialschiffe und 12 Schnellboote wurden durch Bomben-, Torpedo- und Artillerietreffer schwer beschädigt. Mit der Vernichtung eines Teiles dieser Schiffe kann gerechnet werden. Die feindlichen Schiffsverluste erhöhen sich noch durch Minentreffer.