Operation OVERLORD (1944)

Kritischer Bericht der anderen Seite –
Rückblick auf die ersten Invasionstage

map.062344.dnb

Genf, 23. Juni –
In Gestalt einer rückschauenden Betrachtung auf die ersten zwei Wochen alliierter Invasionskämpfe erscheint im Daily Telegraph aus der Feder des Sonderkorrespondenten Christopher Buckley die erste nüchterne und zugleich für die anglo-amerikanische Kriegführung ungewöhnlich kritische Situationsschilderung.

Buckley schreibt, den Invasionsstreitkräften ständen zurzeit 15 wohlausgerüstete Divisionen einschließlich fünf Panzerdivisionen gegenüber, und viele weitere würden in Kürze noch zu ihnen stoßen. Die Deutschen befänden sich deshalb in keiner schlechten Lage, den lange erwarteten Gegenstoß zu führen. Aber alle deutschen Angriffe, so heftig sie auch manchmal gewesen seien, trügen einen rein örtlichen Charakter.

Buckley schildert dann die unübersichtlichen normannischen Bodenverhältnisse, die keinen weiten Durchblick zuließen. Man brauche kein Stratege zu sein, fährt er fort, um einzusehen, daß diese Landschaft eine Offensive nicht begünstige. Eine Kompanie, eine Abteilung, ein einziges Pakgeschütz oder ein einzelner Tank Seien in der Lage, den Angriff eines ganzen Bataillons zurückzuschlagen.

Jetzt, da die feindliche Front sich genügend gefestigt habe, könnten die Alliierten nicht mehr länger irgendwelche Risiken mit ihren leichten oder schweren Panzern eingehen. Die Erfolge der deutschen Scharfschützen hätten die alliierten Truppen häufig genug aus nur zu unangenehmer Nähe zu spüren bekommen. Die Deutschen zeigten in dieser Art der Kriegführung Mut und Stärke, doch sei es eine Art der Kriegführung, in der die Alliierten bisher noch keinerlei Erfahrungen sammeln konnten. Offen gestanden zeigen sich unsere Männer nicht immer als die Besten, wenn sie es mit feindlichen Scharfschützen zu tun haben. Das gleiche gelte für die Infiltrationstaktik der Deutschen.

Neben all dem spiele das Wetter eine entscheidende Rolle. Es sei in deprimierender Weise das gleiche geblieben seit dem ersten Invasionstage: immer grauer Himmel, scharfer Wind und stürmische See. Daher seien die Ausladungen am Strand über alle Erwartungen hinaus aufgehalten worden. Aber weiterhin sei es Luftmarschall Tedder nicht ein einziges Mal möglich gewesen, mit den vollen ihm zur Verfügung stehenden Verbänden im unmittelbaren Kampfraum einzugreifen. Es ist unumstößlich wahr, daß es unseren Truppen an genügender Ausbildung in den Kampfmethoden fehlt, die für die Deutschen heute selbstverständlich sind. Afrika und Italien lieferten uns keine Erfahrungen und deshalb empfinden wir jetzt in der Normandie, daß es für uns schwer wird.

In Geschützen und Panzerung, urteilt Buckley, könnten sich die deutschen Tanks durchaus gegen die Alliierten in der Verteidigung halten. Nur ein Durchbruch könnte die Alliierten in eine für ihre Tankwaffe günstigere Lage bringen, Solange das aber nicht der Fall sei, behalte ein gefangengenommener deutscher Tankoffizier recht, der sagte:

Es wird allmählich Zeit, daß ihr Wüstenmäuse erkennt, daß ihr nicht mehr länger mit euren Tanks in der Wüste operiert.

In 16 Tagen 70.000 bis 80.000 Mann Verluste

Aus einem Bericht des US-Kriegsministers

Genf, 23. Juni –
Der Sender London gab eine Meldung aus Neuyork wieder, nach der der US-Kriegsminister Stimson die Verluste der amerikanischen Armee bekanntgab. Danach beziffern sich diese Verluste auf mehr als eine Viertelmillion Menschen. Bis zum Tag „D,“ also dem Tage des Beginns der Invasion, so heißt es weiter, belief sich die Verlustziffer auf 178.677 Mann.

Durch die Bekanntgabe der Verlustzahl hat sich der amerikanische Kriegsminister der peinlichen Aufgabe entzogen, mitzuteilen, wie hoch sich die Opfer bisher belaufen, die das Invasionsabenteuer gekostet hat. Nach der Rechnung, die Stimson aufgemacht hat, ergibt sich jedoch ein Verlust von etwa 70.000 bis 80.000 Mann aus der Differenz von 178.000 zu 250.000. Das bedeutet also, daß die USA die ersten 16 Tage der Invasion mit einem Blutopfer von 70.000 Soldaten bezahlt haben. Damit bestätigt der US-Kriegsminister die Berichte der anglo-amerikanischen Kriegskorrespondenten, die immer wieder hervorheben, daß jeder Quadratmeter Boden an der Invasionsfront mit Strömen von Blut erkauft werden muß.

Innsbrucker Nachrichten (June 24, 1944)

Amerikanischer Angriff auf den Festungshafen Cherbourg

Anschwellen der Kämpfe an der mittleren Ostfront – heftige Kämpfe in Italien – London weiterhin unter dem Störungsfeuer

rd. Berlin, 23. Juni –
Der erwartete Großangriff der Amerikaner gegen Cherbourg hat verhältnismäßig früh eingesetzt, weil der Feind es offenbar nicht für notwendig gehalten hat, das Eintreffen schwerer Artillerie abzuwarten, sondern sich auf die Reichweite seiner Schiffsgeschütze und auf den Einsatz starker Luftstreitkräfte verlegt. Nach heftigen Bombardements traten amerikanische Truppen in großer Zahl von Süden nach Norden gegen die Landfront der Festung an und stießen hierbei auf die ersten deutschen Widerstandsnester der Festungsfront. Damit kam aber der Feind gleichzeitig in den Bereich der Cherbourger Küstenbatterien des Heeres und der Kriegsmarine, die den Angreifern starke Verluste beibrachten. Aus der Eile, mit der der Feind seinen nunmehrigen Angriff vortragt, ist ersichtlich, dass der Besitz eines Hafens zu den dringendsten Voraussetzungen der Invasionsarmeen gehört.

Cherbourg ist keine große Stadt, sie zählte vor dem Kriege nur rund 40.000 Einwohner und ihre Bedeutung liegt einzig in dem Kriegs- und Handelshafen, den die großen Überseelinien berühren. Die Stadt liegt am Ende einer breiten Bucht, die durch einen gewaltigen künstlichen Damm abgeriegelt und gegen Sturmfluten geschützt ist. Im Süden, also nach der Landseite zu, wird Cherbourg durch Höhenzüge beherrscht.

An der italienischen Front Hat sich der Angriff nunmehr über die gesamte Frontbreite etwa auf der Höhe von Grosseto ausgedehnt. Die Kämpfe mit unseren Nachhuttruppen find heftig und brachten dem Feind nur geringe Geländegewinne ein. Seine riesigen Verluste im Italien-Feldzug gehen aus der Zusammenstellung des OKW-Berichtes hervor, wonach seit Beginn des feindlichen Großangriffes in Italien 1.046 feindliche Panzer vernichtet oder erbeutet worden find.

Auch an der Ostfront ist das erwartete Anschwellen der Kampfhandlungen im mittleren Abschnitt eingetreten. Hier haben die Sowjets ihre seit langem schon vorbereiteten Angriffe mit Offensivhandlungen eingeleitet, die der Auftakt neuer schwerer Kämpfe an der Ostfront sein durften. Als Hauptbrennpunkt werden vorläufig die bereits bekannten Kampffelder bei Witebsk und nördlich Ostrow genannt, wo jedoch alle Feindangriffe bisher abgewiesen werden konnten. Die an der Südfront im Osten erkannten Bereitstellungen lassen darauf schließen, dass es sich bei den Angriffen im mittleren Abschnitt vorerst um feindliche Fesselungsversuche handelt, denen jedoch der feindliche Hauptstoß im Süden der Ostfront alsbald folgen dürfte. Die deutscherseits getroffenen Vorbereitungen gegen die erwarteten Angriffe der Sowjets find umfangreich, so dass die feindliche Offensive auf eine harte und entschlossene Abwehr stoßen wird.

London, die britische Hauptstadt, lag weiter unter dem Störungsfeuer der neuen deutschen Waffe, die mit nur geringfügigen Unterbrechungen Tag und Nacht auf das politische und militärische Zentrum dieses Krieges gegen Deutschland einwirkt.

K. S.

Supreme HQ Allied Expeditionary Force (June 24, 1944)

Communiqué No. 37

Fighting is heavy and resistance strong immediately before CHERBOURG. We are making steady progress and are now within a short distance of the north coast on both sides of the fortress.

West of CARENTAN, enemy resistance has increased.

Northeast of CAEN, our troops have made a local advance after fierce fighting.

To the east of the river ORNE, warships have bombarded enemy troops and armor.

Intermittent shelling of the eastern anchorage continues and brief gun duels between Allied warships and mobile batteries ensue.

The Allied air forces yesterday concentrated their attacks on enemy reinforcements attempting to move westward from PARIS and up from southern FRANCE. Principal road and rail arteries and airfields from below the LOIRE estuary to the OISE were bombed and strafed despite changeable weather and determined opposition by the enemy in some areas.

From noon till dusk fighter bombers and fighters followed the main railways east and west of CHARTRES and to the south, hitting railway yards at NANTES and CHÂTEAU-DU-LOIR, cutting tracks in many places and destroying locomotives and freight cars especially at QUINCÉ, SAUMUR and south of NANTES. Bridges and viaducts at CHARTRES, JUSSY, NOGENT and over the OISE and SOMME were also attacked.

At least 11 enemy aircraft were shot down, ten of them in combat over the CAEN-ÉVREUX area. Eight of our fighters are missing from the day’s operations.

On their second mission of the day our heavy bombers, eight of which are missing, attacked airfields at ATHIES and JUVINCOURT near LAON. Their fighter escort hit rail and road and other targets east of PARIS.

Towards dusk medium and light bombers attacked military objectives in the PAS-DE-CALAIS. Later, heavy night bombers attacked rail centers at SAINTES and LIMOGES, losing two aircraft.


Communiqué No. 38

Allied forces are steadily closing in on CHERBOURG. Despite fierce enemy resistance each link in the chain of the defenses is being systematically destroyed. In the center of the semicircular front, our troops are within two miles of the heart of the city.

In the river ORNE sector, a strong Allied attack has liberated the village of SAINTE-HONORINE after hard fighting in which infantry and armor were engaged. Some enemy tanks were knocked out.

A convoy of seven small enemy ships, attempting to escape from CHERBOURG to the west under escort, was intercepted early this morning by light coastal forces. Two of the enemy vessels were destroyed and three more are believed sunk.

Rocket-firing aircraft and fighter bombers damages three 1,000-ton motor vessels near SAINT-MALO and left one of them on fire.

Our air forces continued their program of obstructing the flow of enemy supplies and reinforcements to the battle area. Key points in a semicircle west and south of PARIS were under attack during the day by both heavy and fighter-bombers.

Armed reconnaissance in some force was flown over a broad belt extending from the line FALAISE-ARGENTAN-SAINT-GERMAIN in the north to the ANGERS-SAUMUR line in the south to oppose military movements in this area. Railways east of the FALAISE were bombed; a military train was attacked near DREUX and tank cars, ammunition cars, and armored vehicles were destroyed.

In the AVRANCHES-COUTANCES area, aircraft on patrol attacked targets of opportunity. Gun emplacements north of LA HAYE-DU-PUITS were attacked by fighter-bombers.

Heavy day bombers bombed railway bridges at SAUMUR and TOURS and airfields at CHÂTEAUDUN and ORLÉANS/BRICY.

During the period, attacks were made on flying-bomb sites.

Four Me 190s, of a formation of twelve which appeared in the CAEN area, were destroyed by our fighters without loss.

Reconnaissance shows that the bombing attacks on the night of June 23-24 on LIMOGES and SAINTES were highly successful.

1 Like

The Free Lance-Star (June 24, 1944)

AMERICANS FIGHTING IN CHERBOURG STREETS
Advance slowed by fierce Nazi resistance

Fighting renewed by British at Caen

SHAEF, England (AP) –
U.S. doughboys smashing yard-by-yard deep into the powerful outer shell of the Cherbourg line drove this morning within 2,000 yards – little more than a mile – of the port on the south, and “enemy defenses showed signs of crumbling,” a field dispatch declared.

An American spearhead punctured the stubborn, interlaced Nazi pillbox defenses southeast of Octeville, the fortress just southwest of Cherbourg, after a pulverizing air and artillery bombardment, Associated Press correspondent Don Whitehead said in a dispatch written at 9:15 a.m. (local time).

Headquarters said the doughboys fought forward slowly and had all but reached the sea on both sides of the besieged port in hand-to-hand struggle with Germans resisting fanatically. The assault troops are battling “within sight of the docks,” Supreme Headquarters said.

Whitehead wrote that 1,200 prisoners have been taken in the last 24 hours, and that the Cherbourg line had become a “deathtrap” for hundreds of Nazis who refused an Allied ultimatum to surrender and were forced to fight by German officers holding guns at their backs.

In bitter battle, the Americans have blasted a wedge deep into the German line, and “Cherbourg is doomed as an enemy stronghold,” he added.

20 tanks destroyed

On the eastern wing of the Normandy beachhead, Gen. Sir Bernard L. Montgomery lashed out in a swift attack yesterday at the outer perimeter of Caen’s defenses, and 20 Nazi tanks were wrecked in day-long battle. British troops captured Sainte-Honorine-la-Chardronette, four miles northeast of Caen, and the Germans fell back to Cuverville, a mile to the southeast. Montgomery struck after a powerful build-up of his forces.

A field dispatch from this British sector declared the German command was moving up reinforcements from deep within France, and even drawing on strategic reserves in Germany itself “to replace forces thrown into the beachhead area.”

Clear, calm weather sped the flow of power into Normandy today from hundreds of landing craft, and sky trains of Allied bombers roared over France.

Cherbourg’s elaborate defenses buckled under the massive artillery and air bombardment, and so close were the doughboys to the Germans in the desperate struggle that Lt. Gen. Omar N. Bradley pulled his men back while the bombers came in to soften up the enemy pillboxes and trenches.

1 Like

U.S. heavies out over France

SHAEF, England (AP) –
U.S. Fortresses and Liberators, ranging over France with escorting fighters which made up a total force of 500 planes, hammered rail bridges, airfields and other enemy installations behind the Normandy battle zone today while Marauders ripped up four German gun positions blocking the advance of infantry into Cherbourg.

The Berlin radio reported U.S. heavy bombers were also heading into Northwest Germany.

The Channel skies were jammed with Allied planes of all types which roared back and forth continuously for more than five hours this morning and which were still going strong at noon.

1 Like

Mosley: Commandos keep date in France only 2.5 minutes late

By Leonard Mosley

Somewhere in Normandy, France (AP) –
This is one of the stories I have been aching to tell ever since I landed with the 6th British Airborne Division by parachute in Normandy – the story of a small group of daredevil men to whom most of the airborne troops owe their lives and safety today.

It is the story of tall, handsome Brig. Lord Lovat and the group of tough Commandos under his command and how they fought, were wounded and killed in order to keep Lovat’s pledge to the airborne forces, “We won’t let your paratroops down.”

Lovat gave that pledge to the general commanding the 6th Airborne Division at a conference which the two men held somewhere in southern England just before the invasion began. He had just heard what our airborne troops were expected to do – how they were to descend by glider and parachute upon vital bridges spanning the Orne River and the Caen canal and were to hold on until help arrived.

The general said:

Yours will be the first help we shall get. You’ll land on the beach 10 miles from us. I want you to fight your way across country, reach the bridge we are holding and pass through to aid us in fighting the Nazis in the country beyond, and I want you to be there on time. You land on the beaches sometime after 8:00 a.m. on D-Day. I want you to be at the bridges by 12:15, four and a quarter hours later. Do you think you can do it?

Makes promise

Lovat said:

We may be a bit press now and then, sir, but at 12:15 we shall be there.

It was a promise that could not have been made good had not he and his men been of such caliber. For the Nazi opposition in the bridge sector was fiercer than we might have expected. Though the Germans defending the bridge were taken by surprise at first, their reaction was swift. All through D-Day from 1:00 a.m., when our paratroops and gliders landed, the Nazis counterattacked and reattacked our defenders on the bridges, and guessing that we were expecting help from the sea, they massed men, tanks and guns between our airborne troops and the roads to the beaches. As attack succeeded attack, the paratroopers looked at their watches gloomily and began to feel that help would not get through.

At 12:14, a paratroop officer said, “They’ll never make it now.”

Even as he spoke amid the noise of exploding shells and mortar bombs and the rattle of machine-gun fire, there was the wailing of pipes in the distance and grins cracked the sweating, painted faces of the weary paratroopers. From mouth to mouth, the message passed, “The Commandos are here.”

Bagpipe signal

That swirl of bagpipes was the recognition signal. If the bridge were cleared, we were to send back the reveille signal by trumpet. But the road wasn’t clear and instead we sounded “defaulters” to give Lovat the hint that he must find another way around. He found it. It was just 17½ minutes past twelve when a tall slim man in a green beret, with a rifle slung over his shoulder, scrambled up the bank of the Caen canal.

Behind him came the sweating piper, 21-year-old William Millin from Sandy Hills near Glasgow, and in the rear, a line of green bereted Commandos stretching as far as I could see.

The British brigadier was waiting. He smilingly shook Lovat’s hand and said, “We really are most pleased to see you.”

“Thank you,” said Lovat. Then, glancing at his watch, “Sorry, we were two and a half minutes late.”

Lovat and his men had fought their way through some of the fiercest opposition that the British troops had encountered in the landing. They had come the whole ten miles afoot.


Violent fighting around Cherbourg

With U.S. forces in France (AP) –
The Cherbourg Peninsula, the first major American battlefield of the war in France, is full of evidence of the violence with which the Germans were cut in two and part of their defense forces pushed back into the port of Cherbourg.

The towns they attempted to defend have been virtually obliterated. The wrecks of German tanks, guns and vehicles sit on charred spots along the roadside. Reinforce concrete telephone poles had been smashed and broken, roads torn by bomb craters and marked by shell explosions.

The greatest devastation appears in towns such as Montebourg and Valognes, which the enemy wanted to defend. Most of the buildings were pulverized. A canning factory at Carentan was destroyed to an extent difficult to imagine.

The Americans haven’t pulled any punches in the attack on the German defenders, which is one reason for the enemy fallback into Cherbourg.

1 Like

Völkischer Beobachter (June 25, 1944)

Der Kampf um Cherbourg

vb. Berlin, 24. Juni –
Seitdem die amerikanische erste Armee auf der Halbinsel Cotentin bis zur Westküste vorgestoßen war, war es auch deutlich, daß es ihre erste Aufgabe sein würde, dem Hafen von Cherbourg in den Rücken zu kommen. Da die Verteidiger dieses Hafens mit dem Gros der deutschen Truppen nicht mehr in unmittelbarer Verbindung standen, waren sie seitdem in der Erfüllung ihrer Aufgabe vornehmlich auf sich angewiesen. Ihre Aufgabe läßt sich nicht allein von dem Namen Cherbourg her umschreiben. Sie muß im Rahmen der gesamten militärischen Lage gesehen werden.

Der erbitterte Widerstand, den die Verteidiger von Cherbourg unter ihrem tatkräftigen Kommandanten leisten, hat nicht allein zum Ziel die Behauptung der militärischen Ehre, das ist für den deutschen Soldaten ohnehin selbstverständlich. Die starke, von immer neuen Ausfällen und Gegenstößen getragene Verteidigung gliedert sich vor allem in das gesamtstrategische System der Deutschen ein. Sie hilft die notwendigen Vorkehrungen dafür zu treffen, daß die Absicht des Gegners für absehbare Zeit nicht in Erfüllung geht, einen gebrauchsfähigen Hafen in Besitz zu nehmen. Die deutschen Pioniere haben auch für den äußersten Fall die Möglichkeit und die Zeit, dem Gegner nur die Trümmer und nicht einen eigentlichen Hafen zu überlassen. Das Entscheidende aber ist, daß alle Kämpfe in der Normandie nur Vorbereitungskämpfe sind. Wie unsere Leser wissen, steht die eigentliche Entscheidung noch immer vor uns. Es ist von hoher operativer Wichtigkeit, daß die Verteidiger von Cherbourg starke Kräfte und wichtiges Material des Gegners so lange fesseln, bis die deutschen Kräfte für die eigentliche Folge von Entscheidungsschlachten aufmarschiert sind. In diesem Zeitgewinn für kommende Möglichkeiten liegt ein großes Verdienst der Streitkräfte von Cherbourg, und ihre Tapferkeit wie ihr Geschick haben an der Vorbereitung dieser Entscheidung den bedeutsamsten Anteil.

Die Nordamerikaner haben Teile des äußeren Befestigungsgürtels bewältigt. Sie stehen jetzt in erbittertem Kampf mit den deutschen Truppen im inneren Verteidigungsring. Die Kämpfe sind wie immer in diesem Bereich von der äußersten Härte. Die deutschen Truppen verteidigen jeden Fußbreit Bodens bis zum Letzen und nur mit dem Aufgebot aller Kräfte gelingt es den Amerikanern, hier Meter um Meter vorzudringen.

Inzwischen verstärken sich im Osten die bolschewistischen Angriffe. Ob diese Vorstöße in der Mitte der Ostfront der Beginn der lange erwarteten sowjetischen Großoffensive sind oder ob sie nur der Vorbereitung einer solchen Offensive an einer anderen Stelle dienen, läßt sich im Augenblick noch nicht übersehen. Die Front aber und die Heimat wissen, wieviel von dem Widerstand gegen eine bolschewistische Offensive gerade in dem gegenwärtigen, nach Entscheidung drängendem Augenblick des Krieges abhängt. Wir können sicher sein, daß die Front das Äußerste an Zähigkeit und Hingabe zeigen wird, um der furchtbarsten aller Gefahren Herr zu werden.

Kanadische Gefangene fragen:
‚Was sollen wir in Europa?‘

Paris, 24. Juni –
„Was tun wir eigentlich in diesem Erdteil?“ erklärten zwei kanadische Kriegsgefangene in der Normandie dem französischen Korrespondenten Gerald de Baecker, der in „Je suis partout“ diese und ähnliche Aussagen gefangener Kanadier veröffentlicht. Der Soldat Wilden Clark aus Quebec und sein Kamerad, ein Grubenarbeiter, fügten dieser Frage hinzu: „Was geht uns überhaupt die europäische Politik an?“ Sie erzählten, daß die französischen Kanadier, die man ebenfalls mobilisiert habe, alle in der Heimat zurückgeblieben sind. „Fürchtet man vielleicht,“ fragte Gerald de Baecker, „daß sie nicht mehr nach Hause zurückkehren möchten?“ „Das ist schon möglich,“ antworteten die beiden Kanadier.

Seibert: Das neue Gesicht des Krieges

Von Kriegsberichter Theodor Seibert

pk. Im Westen, 24. Juni –
Auf den zahllosen Straßen und Sträßchen des normannischen Hügellandes, deren Asphaltdecken heute von den breiten Ketten der „Tiger“ zermahlen werden, sind schon vor vier Jahren deutsche Marschkolonnen und Fahrzeuge zur Küste gezogen. Die Hecken und Apfelgärten, die jetzt von den Feuerstößen der MG zerzaust werden, haben schon anno 1940 das Zirpen der Gewehrkugeln französisch-englischer Nachhuten vernommen. Auch die donnernden Breitseiten schwerer Schiffsgeschütze sind für den deutschen Grenadier, der in Sizilien, Salerno oder Nettuno gekämpft hat, nichts absolut Neues. Nichts Neueres zumindest als die unaufhörliche Drohung überstarker feindlicher Bomber- und Jägerverbände zu seinen Häupten.

Man muß ihm nur ins Gesicht sehen, diesem gelassenen, durch alle männlichen Prüfungen des fünfjährigen Krieges gegangenen Krieger von 1944, um zu begreifen, daß für ihn im Grunde wirklich „alles schon dagewesen“ ist, und daß mehr nötig wäre als die militärische Phantasie des Misters Eisenhower, um solche Soldaten ratlos zu machen und gar zu erschüttern.

Gewiss, in den ersten Tagen der Schlacht in der Normandie hat der feldgraue Landser mehr als einmal weidlich geflucht, wenn er den Kopf kaum aus dem Busch am Straßenrand herausstrecken konnte, ohne die Leuchtspurgarben der in allen Höhen kurvenden Feindmaschinen auf seine Kolonne zu ziehen, oder wenn er – das lohnende Ziel vor Augen – auf Sprit und Munition warten mußte, deren Bringer sich auf den gebombten und beschossenen Nachschubstraßen mühsam nach vorne durchkämpften. Doch nicht umsonst ist er ein Meister der Improvisation, ein Genie der Aushilfen und Auswege geworden im Kampf mit der buntscheckigen Schar seiner Feinde, die alle Tugenden und Tücken, alle Laster und Schliche der fünf Kontinente in sich vereinigen.

Der deutsche Landser von 1944 ist in der baumlosen Weite der Oststeppe, in den Bergen und Tälern des Balkans und Skandinaviens, auf den gelben Sandböden Nordafrikas und im Kaktusgewirr der Mittelmeerländer ein Meister der Geländeanpassung geworden, dem die heimelige mitteleuropäische Landschaft der Normandie wesentlich nähersteht und mehr Chancen bietet als seinen landfremden Gegnern aus den USA und Kanada. Nur der Engländer selbst kämpft hier auf vertrautem Boden. Der deutsche Soldat hat auch rasch gelernt, seine Bewegungen der Luftlage anzupassen, er hat seine im Osten erworbenen Tarnungskünste nur wenig vervollkommnen müssen und bald herausgefunden, wie sehr diese Kriegslandschaft ihm hilft, den Masseneinsatz des Feindes zu durchlöchern und der letzten Durchschlagskraft zu berauben.

Sein Kämpfen ist dadurch nicht leichter, aber erfolgreicher geworden. Er hat vermocht, die eigenen Verluste herabzumindern und die des Gegners zu vermehren. Er hat wiederum die Erfahrung gemacht, daß er geschickter, kühner und standfester ist, wenn Mann gegen Mann steht, hat erfahren, daß auch die Eliteverbände, die Roosevelt und Churchill hier gegen ihn ansetzten, trotz glänzender Ausbildung und brutalem Behauptungswillen regelmäßig den Kürzeren ziehen, wo sie ihre Masse an Material nicht voll zur Wirkung zu bringen vermögen. Er wird mit ihnen fertig, so wie er vor vier Jahren als blutjunger Frontneuling im gleichen Nordfrankreich mit den krieg erfahrenen englischen Garderegimentern fertig geworden ist. Und wenn die Generation der Obergefreiten, der „Alten“ von heute, auf die strahlende junge Garde blickt, die in den Panzerdivisionen nach vorne kam, auf ihre ausgezeichneten Waffen und vollen Verbände, wenn er beobachtet, mit welcher rücksichtslosen Einsatzbereitschaft sich die eigenen Fliegerverbände wieder und wieder in den Strudel der feindlichen Übermacht werfen, wo es darauf ankommt, dann verstärkt sich in ihm das persönliche Überlegenheitsgefühl, das die Soldaten der nationalsozialistischen Wehrmacht in diesem ganzen Kriege niemals verlassen und durch alle Engpässe des Kriegsgeschickes durchgesteuert hat.

Nicht nur der Kampf an sich, nicht die Schlacht in der Normandie trägt wesentlich neue Züge – der Krieg als Ganzes hat sein Gesicht verändert. Mit dem 6. Juni 1944 ist nicht nur ein neuer Kriegsschauplatz eröffnet worden, so wie mit den Feldzügen in Norwegen und Frankreich, auf dem Balkan und im Osten neue Kriegsschauplätze eröffnet und neue Teilabschnitte des großen Völkerringens eingeleitet worden sind. Alles, was früher geschah, war – von beiden Seiten her – doch mehr oder minder Vorbereitung, war Durchgangsstadium zum entscheidenden Messen der seelischen und materiellen Kräfte, zur eigentlichen Entscheidungsschlacht.

Beide Seiten haben bisher, unbeschadet des gewaltigen Einsatzes, immer noch mit verhaltenem Arm gekämpft, immer noch Atem gespart für das Kommende. Nur die Sowjetmacht ist gezwungen worden, ganz aus sich herauszugehen, gezwungen durch die deutsche Strategie und den Betrug ihrer Verbündeten. Aber selbst sie hat in den letzten Monaten ihr stures Tempo gebremst, um möglichst stark zu sein für die große Stunde. Anders der plutokratische Westen: Wenn es nach den Wünschen von London und Washington gegangen wäre, hätte diese Stunde nie geschlagen! Wie ein roter Faden zieht sich durch die Geschichte dieses Krieges der Versuch der Seemächte, Englands voran, die große Entscheidung zu umgehen, sie überflüssig zu machen durch Zermürbung der mitteleuropäischen Kraft im Ringen mit gekauften Hilfsvölkern, durch gegenseitige Ausblutung der Mitte und des Ostens, durch Zerschmetterung der deutschen Moral mit Hilfe, des Luftterrors. England und die USA haben nichts unversucht gelassen, um das eigene Blut zu sparen und der Entscheidung auf dem Schlachtfelde auszuweichen.

Es gehört zu den seltsamen Zügen dieses Krieges, daß die beiden geschworenen Feinde auf dem Festlande, die europäische Revolution und die bolschewistische Dauerverschwörung, ein gleich starkes Interesse daran hatten, dieses Ausweichen der Westmächte zu vereiteln und sie aufs Schlachtfeld zu zwingen. Wir, weil wir wissen, daß eine dauernde Bannung der östlichen Gefahr unmöglich ist, solange die verrotteten Demokratien den Aufbau eines neuen gesunden Lebens in Europa und Übersee zu hindern vermögen. Der Sowjetgegner, weil er nicht wünschen kann, einseitig aufs stärkste geschwächt in einen „Frieden“ einzutreten, der nur eine kurze Atempause vor dem unvermeidlichen dritten Weltkrieg wäre – unvermeidlich, weil die Plutokratie als sterbendes Weltsystem keine dauernde Ordnung mehr zu schaffen vermag, was sie schon vor genau 25 Jahren in Versailles bewiesen hat.

Zwei ganze Jahre lang stand das Kriegsgeschehen also unter dem Zeichen der äußerlichen und innerlichen Vorbereitung auf den Kampf im Westen, auf die Invasion. Zwei Jahre lang hat der deutsche Soldat im Osten und im Mittelmeer Schweres erduldet und hingenommen, weil er wusste, daß die letzte Prüfung an anderer Stelle kommen würde. Er hatte auch genügend Erfahrung gesammelt, in Afrika, in Sizilien und in Süditalien, um zu wissen, daß die Belastungsprobe im Westen ungeheuer schwer werden würde, daß die ungestörten Rüstungswerke des amerikanischen Kontinents ihm eine materielle Übermacht entgegenstellen würden, die in den Massenangriffen der Terrorgeschwader auf die deutsche Heimat ihren ersten Ausdruck fand.

Trotzdem hat er die Kunde vom Morgen des 6. Juni mit einem Aufatmen begrüßt, denn sie bewies ihm, daß die zweijährige bittere Rechnung nun doch aufgegangen war, daß nun der Gegner angetreten war, der Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hatte, um sich davor zu drücken. Die Tatsache allein schon, daß er den britischen Kneifer endlich vor der Klinge hat – zum erstenmal richtig vor der Klinge, beflügelt seinen Kampfgeist und befähigt ihn zu außerordentlichen Leistungen. Der Kämpfer der normannischen Schlacht ist entschlossen, diesem Gegner nichts zu schenken und ihn jeden seiner Schritte mit ungeahnten Opfern bezahlen zu lassen. Was das bedeutet, hat der Feind in den ersten beiden Wochen des Westkrieges bereits erlebt. Er vermag jetzt schon nicht mehr seine Enttäuschung darüber zu verhehlen, daß er sich die Invasion wesentlich anders vorgestellt, daß er vor allem nicht mit einem so verbissenen und verlustreichen Erdkampf gerechnet hatte. Für ihn, der bisher fast ausschließlich mit seiner Luft- und Seemacht gekämpft hat, hat der Krieg auch in dieser Hinsicht ein gänzlich neues und höchst unerfreuliches Gesicht gewonnen. Sein ironisches Sicherheitsgefühl, das ihn mit der kaum verhehlten Schadenfreude des unbeteiligten Dritten die heißen Schlachten des Ostens verfolgen ließ, hat dem peinlichen Bewusstsein Platz gemacht, nun selbst in der vordersten Linie zu stehen und den so lange verzögerten Sprung ins eisige Wasser niemals mehr rückgängig machen zu können.

Aber auch für unsere Eltern und Frauen drüben in Deutschland hat der Krieg ein besonderes, neues Gesicht aufgesetzt: Ihre Standhaftigkeit war es nicht zuletzt, die den Feind hier im Westen zum Antreten zwang, und wenn seine Terrorgeschwader auch jetzt noch in Abständen ihre Überfälle wiederholen, so weiß die Heimat, daß diese Überfälle nicht mehr Selbstzweck, nicht mehr auf die Niederbrechung des deutschen Siegwillens gemünzt sind. Sie weiß, daß der Feind damit nur deutsche Abwehrkräfte in der Heimat zu binden versucht, daß mithin ihr tapferes Ausharren unmittelbar dem Kämpfer der Westfront Entlastung bringt. Jedes Feindgeschwader, das heute über deutschen Dörfern und Städten kreuzt, fehlt hier am Himmel der Normandie – hier, wo allein die Luftüberlegenheit dem Feinde den Mut zum Angriff gibt. Jeder Jäger, auf den die Heimat verzichtet, und jedes Flakgeschütz, das sie freigibt, kostet hier in Nordfrankreich ängstlich geschontes britisches Blut und spart junges deutsches Soldatenleben.

Front und Heimat vereint empfinden darüber hinaus mit grimmiger Genugtuung, daß die lange Zeit einseitigen Duldens vorüber ist: dem anglo-amerikanischen Luftverbrecher ist in aller Stille ein tödlicher Rächer entstanden, der nun pausenlos in die Wiege des Krieges, die britische Insel, hineinschlägt. Diese unheimliche Waffe, vor der es weder Schutz noch Ruhe gibt, hat das Gesicht des Krieges nicht nur in technischer Richtung verwandelt. Sie ist das sinnfälligste Symbol dafür, daß es nun aufs Ganze, daß es zum Endkampf geht.

Östlich der Ornemündung feindlicher Landungsverband zersprengt –
Erbittertes Ringen vor Cherbourg

Abwehrschlacht im mittleren Frontabschnitt der Ostfront mit steigender Heftigkeit

dnb. Aus dem Führerhauptquartier, 24. Juni –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Örtliche Vorstöße des Feindes im Brückenkopf der Normandie scheiterten. Gefangene wurden eingebracht. An der Landfront der Festung Cherbourg kam es gestern an verschiedenen Stellen zu erbitterten Nahkämpfen, die sich auch in der Nacht fortsetzten. In den Nachmittagsstunden gelang es dem Feind, einige Stützpunkte zu nehmen und weiter gegen die Festung vorzudringen. Im Rücken des Gegners kämpfen noch zahlreiche Widerstandsnester zäh und verbissen. In anderen Abschnitten wurden feindliche Angriffsspitzen im zusammengefassten Feuer zerschlagen.

Östlich der Ornemündung zersprengten unsere Küstenbatterien trotz starken Beschusses durch schwere Schiffsartillerie einen feindlichen Landungsverband und schossen mehrere Transporter und Frachter in Brand.

Seestreitkräfte versenkten vor der Invasionsfront ein vollbeladenes Landungsschiff von 3.000 BRT und einen Zerstörer.

Bei der Insel Jersey versenkten Sicherungsfahrzeuge eines Nachschubgeleits aus einem angreifenden Verband britischer Schnellboote zwei Boote und beschädigten ein drittes so schwer, daß mit seinem Untergang zu rechnen ist. Alle übrigen feindlichen Boote wurden beschädigt. Ein eigenes Minensuchboot und ein kleines Transportfahrzeug gingen verloren.

Die Luftwaffe erzielte in der Nacht Treffer auf mehreren Handelsschiffen.

Über dem Landekopf und den besetzten Westgebieten wurden 40 feindliche Flugzeuge abgeschossen.

Das Störungsfeuer auf London wurde bei Tag und Nacht mit wuchtigen Feuerschlägen fortgesetzt.

In Italien wurde im Raum nördlich Grosseto auch gestern schwer gekämpft. Unter starker Massierung seiner Kräfte konnte der Feind dort in unsere Stellungen einbrechen. Durch sofort einsetzende Gegenangriffe wurde die Front wieder geschlossen. An der übrigen Front wurden zahlreiche feindliche Aufklärungsvorstöße blutig abgewiesen.

Bei den schweren Abwehrkämpfen der letzten Tage haben sich die unter Führung des Generals der Panzertruppen Herr stehenden Divisionen des Heeres und der Luftwaffe, besonders das Grenadierregiment 145 unter Oberst Kühl, hervorragend bewährt.

Im Golf von Genua versenkten Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine ein angreifendes britisches Torpedoschnellboot und beschädigten drei weitere schwer.

An der südlichen Ostfront scheiterten alle Vorstöße der Bolschewisten. Erneute Bereitstellungen wurden zerschlagen.

Im mittleren Frontabschnitt nahm der sowjetische Großangriff an Wucht zu und dehnte sich auf weitere Abschnitte aus. Während zwischen dem Pripjet und Tschaussy alle Angriffe erfolglos blieben, gelang es starken feindlichen Infanterie- und Panzerkräften östlich Mogilew beiderseits der Smolensker Rollbahn und beiderseits Witebsk in unsere vordersten Stellungen einzubrechen. Die Abwehrschlacht geht hier mit steigender Heftigkeit weiter. Die Bolschewisten verloren gestern im Mittelabschnitt der Ostfront 73 Panzer und 53 Flugzeuge.

Südöstlich Ostrow, im Raum von Pleskau und nordwestlich Narwa scheiterten zahlreiche sowjetische Angriffe.

Die Marinebatterie Tytters versenkte im Finnischen Meerbusen drei sowjetische Räumfahrzeuge.

Bei Angriffen eines nordamerikanischen Bomberverbandes auf serbisches und rumänisches Gebiet wurden Wohnviertel der Städte Giurgiu und Ploesti getroffen. Deutsche, rumänische und bulgarische Luftverteidigungskräfte vernichteten 18 feindliche Flugzeuge.

Einzelne britische Flugzeuge warfen in der letzten Nacht Bomben auf Bremen.

Deutsche Kampfflugzeuge griffen Ziele in Südostengland an.

Letzte Meldung –
Die ersten Schwerter an der Invasionsfront

dnb. Berlin, 24. Juni –
Der Führer verlieh am 22. Juni 1944 das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an SS-Obersturmführer Michael Wittmann, Kompanieführer einer schweren Panzerkompanie in der SS-Panzerdivision „Hitlerjugend“ als 71. Soldaten der Deutschen Wehrmacht.

Supreme HQ Allied Expeditionary Force (June 25, 1944)

Communiqué No. 39

Allied troops are in the outskirts of CHERBOURG and the final assault has begun. On a 10-mile front extending east and west of the city, our forces have advanced to within three miles of the sea. The enemy continues to fight desperately but relentless Allied pressure is steadily overcoming the defenses throughout the entire length of the narrow coastal strip.

In other sectors, local fighting has left the front almost unchanged.

Taking advantage of the improved weather, our Air Forces were out in great strength yesterday afternoon and evening, concentrating largely on the enemy communication system.

Fighters and fighter-bombers attacked railway yards, tracks, bridges, tunnels and rolling stock in a belt at the base of the CHERBOURG PENINSULA ranging from GRANVILLE and AVRANCHES in the west to SAINT-LÔ on the river VIRE. Similar attacks were made on targets more distant from the battle zone, including rolling stock in the yards at DREUX and at various points in the region of CHARTRES. Fighter-bombers also bombed the steel works at IJMUIDEN in HOLLAND.

Our fighters destroyed at least 30 enemy aircraft on airfields in the area of ANGERS.

Medium bombers attacked a railway bridge over the SEINE at MAISONS-LAFFITTE, and the railway centers at BEAUVAIS and HAZEBROUCK. They also bombed dumps in the FORÊT DE CONCHES and at BRUZ and BAGNOLES-DE-L’ORNE.

Heavy bombers attacked a number of electrical switching stations near BOULOGNE. Attacks were continued on flying bomb sites.

According to reports so far received, 20 enemy aircraft were shot down. Nineteen of our aircraft are missing.

Last night, light bombers attacked railway and road transport behind the battle area including the railway yards at MÉZIDON.

Our night fighters, one of which is missing, destroyed five enemy aircraft over northern FRANCE.


Communiqué No. 40

The Allies now hold high ground overlooking CHERBOURG and are gradually pressing forward into the suburbs. The enemy is resisting bitterly, but is unable to stem our steady advance.

Targets in the CHERBOURG area were subjected to a bombardment from seaward this afternoon by a force of Allied warships.

Local attacks have improved our positions in the eastern sector of the bridgehead after fierce fighting.

Air bombardment has given invaluable aid to ground units.

Continuing the obstruction of enemy movements towards the battle zone, our fighter-bombers today attacked a series of rail targets including bridges, fuel tanks and rolling stock in the CHARTRES-DREUX-MANTES area and the rail crossings at CONCHES and MÉZIDON.

On the railroad between CHARTRES and MANTES the tracks were severed at four points, and direct hits were registered on a tunnel.

The bridge at MAISONS-LAFFITTE and a radio installation at SAINT-SAUVEUR were damaged.

There was an increase in enemy air activity. On one occasion a formation of German fighters gave battle, and nine were destroyed; seven of ours are missing.

Four airfields in southern FRANCE at FRANCAZAL, BLAGNAC, AVORD and BOURGES were targets for our heavy bombers. Escorting fighters destroyed locomotives, freight cars and vehicles. Medium bombers operating closer to the battleline hit fuel dumps in the FORÊT D’ECOUVES.

Coastal aircraft attacked E-boats in the eastern Channel early this morning.

1 Like

The Brooklyn Eagle (June 25, 1944)

Yanks seize last Cherbourg heights

Hundreds of foe are captured as city’s fall nears
By Edward W. Beattie

SHAEF, London, England (UP) –
U.S. infantrymen captured the last heights overlooking Cherbourg and stormed down the slopes to within 1,000 yards of the flaming port today, sweeping up hundreds of exhausted prisoners and huge quantities of arms and ammunition abandoned by the retreating Germans.

Battered and stunned by the hellfire of bombs and shells rained on them from land, sea and air, the Nazi defenders still fought back with fanatical fury, but front dispatches said Lt. Gen. Omar N. Bradley’s Yankee veterans were beating them back foot by foot into a narrowing deathtrap inside the city.

Two of the three forts on the southern approaches to the port fell to the attacking Americans yesterday and United Press war correspondent Henry T. Gorrell reported from the battlefield that the last hours of Cherbourg’s siege were at hand.

Massed batteries of German 88mm cannon were firing over open sights into the ranks of the attacking Americans, while hundreds of hidden enemy machine guns fired incessantly from the farmhouses and fields bordering the main highway into Cherbourg.

Bradley’s doughboys were slugging their way through the maze of enemy defenses, however, and there were indications that the four-day assault had knocked much of the fight out of the 30,000-odd Germans holding the port.

Two Nazi generals dead

Two of their divisional generals were dead and front dispatches said hundreds of exhausted captives were being marched back into U.S. lines through a gantlet of jeering French peasants.

Late Saturday, the doughboys launched a final attack from their newly-won heights under a ringing order to “Push the b******* over and walk into town.” With a bayonet charge, they captured a huge stronghold of 16 subterranean rooms which had somehow absorbed the shock of the tremendous three-dimensional bombardment.

Henry T. Gorrell of the United Press watched the charge from an observation point itself only two kilometers (just over a mile) from Cherbourg. Earlier he flew over the besieged city in a Piper Cub observation plane and reported seeing the Americans “advancing en masse toward their final objectives.” “The infantry’s advance is rapid,” Gorrell said.

Nazis may try sea dash

He also noted a number of German ships in the harbor, possibly meaning that the enemy would make other evacuation attempts like Saturday’s pre-dawn getaway aboard seven small merchant ships escorted by E-boats and armed landing craft.

The British blockade patrol promptly sank two of the vessels, seriously damaged three others and left them wallowing helplessly off Cherbourg, while the remaining two succeeded in running through to Alderney in the Channel Islands. The British forces suffered superficial damage and a small number of casualties.

Supreme Headquarters said that if the enemy garrison did not surrender within a few hours, the fighting might develop into slow and costly street battles.

Americans reach heights

Gorrell reported from the front, however, that the Americans reached heights overlooking the city at 3:20 a.m. with only slight resistance.

About 1,250 Germans had surrendered in the Cherbourg area in 24 hours, and this fact, plus the enemy’s failure to react to the breaching of the port’s perimeter defenses, “indicates a rapid deterioration of the enemy morale and ability to defend Cherbourg much longer,” a front dispatch said.

More than 300 Marauder medium bombers saturated Cherbourg’s defenses in a series of raids before noon, but a thick weather front precluded almost all aerial support in the afternoon.

Citadel spouts flame

Richard McMillan of the United Press said long-range cannon, field artillery, naval guns, tanks and infantry as well as planes were “all massing fire upon the citadel, which is belching smoke and flames as the Germans attempt to destroy it.”

Fires were burning in the center of the city and at several points east and south of it, according to a London Evening News dispatch, by a correspondent who flew over the front. The reporter said:

There was an air of fateful brooding over Cherbourg, but there were no signs of the battle which was raging in the suburbs. The enemy, one felt, was like a rat in a hole nervously awaiting the fate soon to overtake him.

German broadcasts admitted Saturday that the Americans had managed to capture several strongholds, breaking into Cherbourg’s outer defenses at three points through the use of heavy shellfire. The Allied command is using 10 divisions in the assault on the fortress, Berlin asserted.

The German DNB Agency said particularly heavy fighting was raging for Cherbourg’s airdrome west of the city, which had been under Allied shellfire for several days and hence no longer useable by the Luftwaffe.

The U.S. column, which slugged its way north of La Mare à Canards, had advanced more than a mile in 36 hours of grueling fighting from one German strongpoint to another.

At Allied headquarters, where reports are apt to be up to 24 hours old, it was stated that the Germans, including 40-year-old coastal defense crews who had been thrown into the line, were battling savagely with no sign of a surrender. The Germans in and around the town number 30,000 at a minimum, it was said, including marine units, Todt Organization workers and dockhands.

They include the remnants of four divisions – the 91st, the 77th, 70th and 243rd Divisions, the last named composed mostly of Bavarians and Austrians.

The commanders of the 91st, a Gen. Falley, and of the 243rd, Gen. Hellmich, have been killed in the battle for Cherbourg, headquarters announced.

The 77th Division suffered heavily when it tried to break through as the Americans cut across the base of the Cherbourg Peninsula. A few units got through but the bulk fell back to Cherbourg with bloody losses.

There were few changes elsewhere on the French invasion front except that northeast of Caen, the British captured the wrecked village of Sainte-Honorine-la-Chardronette after heavy fighting in which 12 German tanks were knocked out.

The bulk of four German tank divisions is concentrated around Caen, the primary counterattack area for the Germans if Field Marshal Erwin Rommel should try to compensate for the loss of Cherbourg by wiping out the east part of our bridgehead.

1 Like

Gorrell: Norman countryside set afire by big guns

Massed batteries fire into onrushing Yanks; peasants hand out cognac to doughboys
By Henry T. Gorrell

Outside Cherbourg, France (UP) – (June 24, 7:10 p.m. CET)
U.S. troops battering the Germans back along the flaming road to Cherbourg were within 1,000 yards of the port tonight, and the order has gone out to our infantry: “Push the b******* over and walk into the town.”

From a vantage point on the road overlooking Cherbourg, I see massed batteries of German 88s firing over open sights into the onrushing Americans.

The whole countryside seems to be on fire from a frightful storm of bombs and shells. Flames are licking up the slopes of the hills dominating the city.

Sound resembles surf’s roar

The roar of small-arms fire rolling back from hand-to-hand fighting just down the road resembles the roar of surf on a rocky shore during a tropical storm.

The Germans have dug into the outlying houses around Cherbourg and are covering the roads with machine-gun fire while their heavy artillery is trying to halt the main American forces closing in from the south and southwest.

As I joined the forward companies moving up for the assault, I saw dozens of subterranean concrete and steel pillboxes that had been bypassed in the initial sweep and mopped up later.

Dead as yet unburied

Black smoke mushroomed up from the ruined pillboxes and the Germans, Poles and Russians who manned them are piled up in grotesque heaps of dead or crammed into nearby prison-cages, trembling in terror at the crash of their own shells.

In the heat of the battle, there has been no time to pick up even American dead, let alone enemy dead, and the bodies of fallen Germans lie in roadside ditches covered with blood-soaked coats and blankets.

The advance is progressing under the personal direction of an American general who many times today escaped death by the narrowest of margins.

French peasants who remained in their partially ruined farmhouses as the battle of Cherbourg swirled around them are dashing back and forth, handing out cognac to tired frontline doughboys.

Fighting is going on all around this post, but the peasants line the road to watch hundreds of captured Germans streaming back to the rear.

French hoot Nazi prisoners

Many of the peasants hoot derisively at the Nazis and draw their hands across their throats, yelling “Dirty Boches!”

All indications tonight are that the siege of Cherbourg is entering its final hours. The Germans must now surrender or die fighting in the streets. Militarily, Cherbourg is untenable.

Word has just come back that the doughboys have fought their way across the pillbox-studded heights overlooking the port, where the Germans had their last major defense line.

Poked dynamite down periscope

The captain of an infantry company told me how Cpl. John D. Kelly knocked out a pillbox with concrete and steel walls six feet thick.

The captain said:

We were pinned down by machine guns with dead and wounded all around us when I saw this guy carrying a long pole. It was Kelly with his pole charges – long sticks with a charge of dynamite on the end.

He dropped three or four of them down the hole where the periscope sticks out of the pillbox and smoked the Heinies out. He did all this under heavy fire.

1 Like

Germans threaten 10–1 ‘reprisal’ on U.S. captives

By the United Press

A German DNB Agency broadcast, reported to the United Press Saturday by the FCC, quoted a German High Command announcement that it had received reports that the Allies were shooting Nazi prisoners taken around Cherbourg and threatened a 10–1 reprisal on U.S. prisoners “if these reports should prove true.”

The German broadcast followed by a day the disclosure in Commons by Foreign Secretary Anthony Eden that the British government had full evidence showing the Germans murdered in cold blood 50 Allied war prisoners after they tried to escape from a prison camp near Breslau last March and that “exemplary justice” would be meted out to the guilty after the war.

1 Like

4 U.S. bomber fleets blast France, Germany and Balkans

Yanks rake robot ramps, rail targets
By Walter Cronkite

SHAEF, London, England (UP) – (June 24)
Four flights of U.S. heavy bombers blasted France, Germany and the Balkans today, maintaining constant aerial assault on European on rail targets, airfields and the Calais rocket coast and Cherbourg Peninsula in France.

Three heavy bomber task forces sallied from Britain. The first pounded airfields and rail bridges: the second struck in Northwest Germany. and third hit nine robot bomb installations near Calais and switching stations near Boulogne.

The assault on the robot bomb ramps was the tenth by the heavyweights of the 8th Air Force this week, following an earlier raid by Havocs and Thunderbolt dive bombers. The Thunderbolts, providing top cover for the bombers, followed the Havocs’ bombs down in steep dives, loosening loads of heavy demolition bombs.

A third assault on the flying bomb installations was made by a daylight flight of British Lancasters and Halifaxes, escorted by fighters. One bomber was lost.

The day’s bomber operations opened with an attack on Cherbourg’s crumbling defenses by Marauders, which roared out at daylight to pitch 250 tons of bombs on four groups of heavy German guns, delaying the final lunge of ground troops into the prize port.

The once heavily-defended city greeted the Marauders with only slight ground fire and there was no enemy interception.

Although the sky was nearly clear of German aircraft, one squadron of Spitfires flown by Norwegian pilots engaged 12 Me 109s over Caen and shot down four without loss. Six of 15 Me 109s found aground on an airdrome in France were destroyed.

Meanwhile, numerous formations of 9th Air Force dive bombers and rocket-firing fighters of the RAF 2nd Tactical Air Force roared out over France to attack a series of rail targets ranging in a wide 200-mile arc from the Paris area to Granville on the south coast of Cherbourg Peninsula.

1 Like

Gorrell: Twisted steel and battle debris mark Nazi boast at Cherbourg

By Henry T. Gorrell

In a Piper Club over the Cherbourg battlefront, France (UP) – (June 24)
This Grasshopper spotter plane is tickling along only a few hundred feet above the battlefield on which the Americans are contesting with the German defenders of Cherbourg.

Below, I can see American infantrymen advancing en masse along winding roads and across fields pockmarked by huge bomb craters toward their final objectives.

From the heights dominating Cherbourg southward, I saw only one German strongpoint still firing. What had once been a formidable line of fortifications in depth is now just a part of the steadily piling debris of battle.

As this tiny ship hovers like a seagull over the battlefront, I can look down into the remains of scores of German strongpoints with what had been fine guns of all calibers, now just a mass of twisted steel.

Gun crews are corpses

No one is manning these guns. Their crews are corpses amid the wreckage, like ants after you’ve walked down their hill.

The front line shortly after noon appears to be along the heights to the north of La Mare à Canards, from which the last German gun emplacements are firing at the advancing doughboys. There are other guns firing from the Cherbourg valley and from concrete platforms on the east side of the Cherbourg Harbor. I can see the flash of the guns and the bursts of their big shells in the smoke of the charred hilltops where our advanced infantry is pushing.

The pilot of this Cub is Lt. Peter A. Daly, 8148 Woodhaven Blvd., Glendale, Long Island. He is giving firing orders to our batteries of Long Toms a few thousand yards to the rear of the ground across which we fly.

Watches for shells to hit

He pinpoints the enemy targets and then watches for the burst of our shell.

“On the way.” comes the message from below. “Firing for effect… How’s that?” “Perfect,” Daly replies. “Pump it to them.”

Entire hillsides are aflame, sending up columns of gray-brown smoke. Medium and P-47 bombers have just been over this area, showing tremendous brown scars of craters against the green cow pastures. I can smell the smoke and feel the concussion.

Dives to avoid flak

Suddenly the German ack-ack opens up on us. Daly shouts, “Flak,” and then points to a shell burst a few yards off our left wing.

He throws the Cub into a power dive. I’m wishing right now that I could retract my head into my shoulders as the Germans send flak and tracers after us.

We seem to float downward, but eventually we are hedgehopping along the treetops out of range. That gives me an excellent view of shattered pillboxes, farmhouses and knocked-out enemy guns and vehicles.

Daly starts up again and we are floating over Cherbourg. Our artillery is pouring shells into the outskirts and there are fires in the center of the city.

Ships, railyards smashed

In the harbor are a number of ships, apparently German. The railyards are a jumble of broken locomotives and cars.

Swinging back over the battle line, we see a double line of dough boys walking slowly up the sides of a road lined with broken pillboxes and wrecked German transport. The troops are under heavy shellfire, but they keep slogging forward.

Beyond is a green hillside with the wreckage of an American Thunderbolt strewn over several hundred yards.

It seems that every crossroad south of Cherbourg has taken a direct bomb hit and is piled high with wrecked German vehicles, motor and horse.

Heading back, the radiophone warns us, “There’s a plane just behind you.” I feel again as if I’d like to haul in my head, expecting the crash of .50-caliber machine-gun slugs in the fuselage. But it’s only another spotter plane coming in for a landing in the French pasture, which is our airport.

1 Like

Völkischer Beobachter (June 26, 1944)

Französische Passion 1944

Von Kriegsberichter Fritz Zierke

pk. In Caen, 25. Juni –
Nun sind die Gewitter des Krieges, die seit Wochen ihre Vorboten über den Himmel Frankreichs geschickt hatten, mit wilder Wut losgebrochen, und sie rasen grausamer, als es die finstersten Seher vorausschauend verkündet hatten. Denn es gibt Grenzen der menschlichen Vorstellung, über die nicht einmal die Fieberträume der Furcht hinausdringen, es gibt Wirklichkeiten, die erst dann ihre ganze Abgründigkeit offenbaren, wenn sie den Menschen in ihren Strudel reißen. In einen solchen Abgrund blickt heute Frankreich – und ein Zittern geht durch seinen gepeinigten Leib.

Bis an die Schwelle des vergangenen Frühjahres war Frankreich von den schlimmsten Schrecken des Krieges verschont geblieben – mehr als jedes andere der großen europäischen Länder. Als wir in sechs Wochen von der Maginotlinie zum Atlantik flogen, zeigte der Krieg noch ein menschlicheres Antlitz. Nirgends, es sei denn in Serbien und Griechenland, hinterließ er weniger tiefe Spuren. Nur dort, wo wir die ersten Breschen in das feindliche Land schlugen und wo der Gegner, bereits schwankend, sich noch einmal zu aussichtslosem Widerstand stellte, an der Maas und an der Somme, an der Seine und der Aisne, sanken Dörfer in Schutt, fiel auch in einige Städte die Brandfackel der Schlachten, aber das alles wirkte doch wie ein Spuk, der ebenso rasch verflog, wie er kam. Und so blickten wir damals halb fragend auf die Karawanen der Flüchtlinge, die sich über alle Straßen des Landes wälzten.

Wovor flohen sie? Nicht eigentlich vor der Wirklichkeit des Krieges, die weit weniger grausam war als ihr Wahn, sondern vor Gespenstern, die eine aberwitzige Schreckpropaganda ihrer Regierung entfesselt hatte. Und schon auf dem Wege, als der Krieg, schneller als ihre den Schritt beflügelnde Angst, sie überholte, wurden sie ihrer Täuschung inne. Sie kehrten, erleichtert, ernüchtert, zum Teil beschämt und verbittert in ihre Dörfer und Städte zurück, und nur sehr wenige fanden verbrannte Erde und Ruinen vor, wo sie blühende Felder und freundliche Häuser verlassen hatten.

An jene Flüchtlingsscharen des Jahres 1940 mußten wir auf Schritt und Tritt denken, als uns der Krieg nun abermals durch die französische Landschaft trug. Ein verwandtes Bild und doch ganz anders. Damals fuhren sie in großen Lastwagen mit hochbeladenen Fuhrwerken, in Zügen ohne Ende strömten sie dahin, um von ihrem Besitz zu retten, was sich retten ließ – heute wandern sie einzeln, mit bescheidensten Kartons, mit einem Bett, manche nur mit ihrer letzten, freilich schönsten Habe, ihren kleinen Kindern, die Landstraßen entlang. Damals waren sie sinnlos davongestürzt, ohne zwingende Not, heute gingen die meisten, als es zu spät war. Oft genug war an sie die Aufforderung gelangt, ihre gefährdeten Städte zu verlassen – aber sie wollten ihr nicht folgen. War es die stille, feste Liebe zur Heimat, Haus und Herd vor allem, die sie festhielt – war es der trügerische Glaube, daß auch diesmal alles weniger schlimm kommen würde? Die sich diesem Wahn hingaben, sind inzwischen fürchterlich erwacht – sie wissen jetzt, wie es aussieht, wenn Briten und Amerikaner ihre Kreuzzüge für Menschlichkeit und „Freiheit von Not“ führen.

Es ist an dieser Stelle bereits an einem der ungeheuerlichsten Beispiele – an einem freilich nur neben anderen – aufgezeigt worden, mit welchen Methoden die Horden der Invasion über die Städte tief im Hinterland der Front hergefallen sind. (Vergleiche „VB.“ vom 15. Juni: „Das Verbrechen von Saint-Lô.“) Was damals, drei Tage nach Beginn des feindlichen Angriffs, in den Elementen sichtbar wurde, läßt sich heute im Gesamtbild erfassen – und dies Bild ist für Frankreich wahrhaft erschreckend. Zehn Tage Invasionsschlacht haben dem Lande bereits tiefere Wunden geschlagen als die sechs Wochen des Sommerfeldzuges von 1940 – und dabei feiert die Zerstörungswut der anglo-amerikanischen Geschwader täglich neue Orgien und verschlingt eine Stadt nach der anderen. Soviel ist bei jedem denkenden Franzosen im eigentlichen Kriegsgebiet und im weiteren Hinterlande der Front inzwischen klargeworden: wenn der Krieg in den bisherigen Formen weitergeht und wenn unsere Gegner sich tiefer in das Land hineinbohren könnten, so wäre das gleichbedeutend mit dem Ende Frankreichs.

Was die Normandie, eine der Kernprovinzen des Landes, heute schon an seelischer und materieller Substanz eingebüßt hat, läßt sich noch gar nicht ermessen. Der einfache Mann sieht und empfindet vielleicht nicht einmal so sehr den unwiederbringlichen Verlust einiger der stolzesten und reichsten Einzeldenkmäler der französischen Geschichte und Kunst – er beklagt vor allem die radikale Austilgung ganzer Landstädte und Zehntausender von Menschen, die unter ihren Trümmern begraben wurden, überall dort, wo sich wichtigere Durchgangsstraßen kreuzten, setzten Eisenhower und sein britischer Beigeordneter für den Luftkrieg ihre Bomber mit einer Rücksichtslosigkeit ein, für die selbst dieser Krieg kein Beispiel kennt. Niemals ist für einen derartig geringen militärischen Nutzeffekt – denn eine Unterbrechung des Straßenverkehrs ist bei dem engmaschigen und ausgezeichnet gepflegten französischen Netz ein Ding der Unmöglichkeit – die Flut absoluter Vernichtung gleich skrupellos und gleich mörderisch entfesselt worden. Es gibt ein rundes Dutzend normannischer Städte, die buchstäblich nur noch Trümmerhaufen sind. In Saint-Lô versucht man vergeblich zu erkennen, wo früher die Hauptstraßen verliefen – der frühere Stadtkern ist nur noch ein wildes Gemisch von Trichtern und Steinen, er ist nicht einmal, sondern mehrfach von Bomben ungeheuren Kalibers umgepflügt worden.

Niemals wieder, dass ahnen die Flüchtlinge, die diesen Stätten des Grauens als letzte den Rücken kehren, wird aus den Ruinen neues Leben erblühen. Wenn das deutsche Volk im Angesicht seiner ausgebrannten Städte den festen Glauben hegt, daß mit den Glocken des Friedens zugleich die Stunde des Wiederaufbauens schlagen wird – woher soll Frankreich die Kraft zu einem solchen umfassenden Werk nehmen? Verfielen nicht schon vor dem Kriege, im Wohlstand seines Überflusses, in seinen fruchtbarsten Landschaften stattliche Bauernhöfe von ehedem starben in den von der Natur stiefmütterlicher behandelten Departements nicht ganze Gemeinden ab, weil die nachlassende Volkskraft einfach nicht mehr ausreichte, das Bestehende zu erhalten? Und bis zu welcher Höhe werden die blutigen Verluste des französischen Volkes in diesem Kriege noch ansteigen? Schon heute kann man rechnen, daß allein die die Invasion vorbereitende Bombenoffensive und die ersten zehn Tage des Invasionsfeldzuges selbst 40.000 Franzosen das Leben gekostet haben. Wer die chaotischen Massengräber gesehen hat, in die sich ganze normannische Städte in wenigen Stunden verwandelten, wird geneigt sein zu bezweifeln, ob diese Zahl nicht weit hinter der Wirklichkeit zurückbleibt.

Die Gefühle, mit denen die französische Nation dieses Schauspiel der Vernichtung begleitet, lassen sich schwerlich auf eine einfache und allgemeingültige Formel bringen. Soviel ist gewiss, daß in den geschändeten Landstrichen selbst der Haß gegen England und die USA in wenigen Tagen zu einer Flamme angeschwollen ist, die nicht mehr erlöschen wird. Englische Gefangene waren bestürzt über die Drohungen und Verwünschungen, die ihnen auf ihrem Marsch durch die französischen Dörfer entgegenhallten – die Rolle der Befreier, in der Roosevelt und Churchill aufzutreten gedachten, ist schon gründlich ausgespielt. Sicherlich waren die französischen Massen in einem bis zur Selbstverleugnung gehenden Maß bereit, manche von den Handlungen unserer Feinde als ein Gebot kriegerischer Notwendigkeit zu entschuldigen – der Krieg aber, den die Anglo-Amerikaner nun nach Frankreich getragen haben, findet bei keinem mehr, der ihn sah oder gar am eigenen Leibe erlebte, Fürsprache und Verzeihung.

Wir sahen die verängstigten Flüchtlinge, die sich in die Straßengräben kauerten oder im tarnenden Buschwerk verkrochen, sobald sie nur das Geräusch eines amerikanischen Flugzeuges in der Luft vernahmen. In den ersten Tagen hatten einzelne Optimisten noch geglaubt, sie würden verschont bleiben von den Menschenjägern der demokratischen Welt, wenn sie mit weißen Tüchern oder mit Fahnen des Roten Kreuzes ihre Wagen und Karren kenntlich machten. In der Wahllösigkeit des mechanisierten Mordes verflogen bald die letzten Illusionen. Der Mann, der die Leiche seiner schönen jungen Frau aus der Hölle des brennenden Saint-Lô fuhr, sagte kein Wort in seinem gefrorenen Schmerz, aber seine Mitbürger, die gesehen hatten, wie die Beklagenswerte an seiner Seite auf offener Straße von einem Tiefflieger mit dem Maschinengewehr umgebracht worden war, als sie nebeneinander aufrecht dahingingen, riefen in wildem Grimm die Rache des Himmels auf die Mörder herab.

Niemals verspürte man aus einem politischen Gespräch mit Franzosen in der jüngsten Vergangenheit eine heißere Leidenschaft und tiefere Wahrheit, als aus dem Aufschrei einer alleinstehenden Frau, die mit tränenden Augen auf die Ruinen ihres Dorfes blickte – dabei hatte ein gnädiges Schicksal ihr eigenes Anwesen verschont. „Wenn ihr Deutschen diesen Krieg nicht gewinnen solltet,“ so sprach sie, „so will ich nur für eines am Leben bleiben: Ich will noch den Tag sehen, an dem Stalin auch die Engländer auffrisst. Sie haben es doppelt verdient, an euch so gut wie an uns!“

Es wäre falsch, wollte man diese Gefühle und die Regungen tätiger Vergeltung in der französischen Seele verallgemeinern, wenn auch im Kampfgebiet selbst der deutsche Soldat heute eine Hilfsbereitschaft findet wie nie zuvor, wenn die Wünsche der weit überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung für den Sieg unserer Waffen ehrlich sind und aus tieferer Quelle entspringen als der Hoffnung, nur so den vollen Schrecken des Krieges zu entrinnen. Abseits des Feldes der Not und Verwüstung scheint das französische Volk noch kaum erfaßt zu haben, daß heute auf den Fluren der Normandie sein Schicksal im Spiele ist. Die lahme Tatenlosigkeit des Abwartens, die seit dem Zusammenbruch von 1940 Frankreichs Tun und Denken kennzeichnet, liegt selbst in diesen Stunden der Entscheidung wie ein Schleier über dem Lande, und die Brandsäulen von Rouen und Caen, von Flers und Falaise wirken nicht weiter, als ihr feuriger Schein reicht. Es ist, als müsse die anglo-amerikanische Sintflut noch tiefer in das Land einbrechen, ehe Frankreich hinter den künstlichen Deichen seiner selbstmörderischen Ruhe erwacht. Der Weg der französischen Passion ist noch nicht an seiner letzten Station angelangt – und selbst in Frankreichs besten Herzen wohnt nicht der feste Glaube, sondern banger Zweifel, ob er sein krönendes Ende in einer Auferstehung findet.

Schwere Abwehrkämpfe im Osten –
Beispielhafte Tapferkeit der Verteidiger Cherbourgs

Fortsetzung des schweren Störungsfeuers auf London und seine Außenbezirke

dnb. Führerhauptquartier, 25. Juni –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Im Kampfraum der Festung Cherbourg erlitt der Feind gestern bei seinen Angriffen gegen unsere Widerstandstruppen, die mit beispielhafter Tapferkeit aushalten, besonders schwere Verluste. Erst nachdem in den Abendstunden südwestlich und südöstlich Cherbourg einige unserer Stützpunkte nach erbitterten Nahkämpfen verlorengingen, konnte der Gegner dort die Stadtränder erreichen. Im Raum von Tilly trat der Feind mit starken Kräften zum Angriff an. Die Kämpfe sind dort in vollem Gange.

Unsere Küstenbatterien griffen trotz schweren Feuers der feindlichen Schiffsartillerie und rollender Luftangriffe wirksam in die Erdkämpfe ein. Außerdem erzielten sie mehrere Treffer auf feindlichen Kreuzern und Zerstörern.

Im Ostteil der Seinebucht schossen Heeresküstenbatterien einen Transporter von 5.000 BRT in Brand. Ein feindlicher Monitor und mehrere feindliche Kriegsschiffe wurden zum Abdrehen gezwungen. Nach Minentreffern ging im gleichen Seegebiet ein feindlicher Zerstörer unter, ein weiterer größerer Transporter geriet in Brand.

Unsere Schnellboote und Vorpostenstreitkräfte erzielten im Gefecht mit feindlichen Seestreitkräfte Treffer auf Zerstörern und Schnellbooten.

Fernkampfbatterien der Kriegsmarine vernichteten im Kanal vor Dover einen feindlichen Frachter von 7.000 BRT.

Schweres Störungsfeuer lag weiterhin auf London und seinen Außenbezirken.

In Mittelitalien griff der Feind gestern im Westabschnitt unsere Front erneut an mehreren Stellen mit starken Kräften an. Nach schweren Kämpfen, die sich bis zum Abend hinzogen, konnte der Feind im Küstenabschnitt unsere Linien wenige Kilometer zurückdrücken. An den übrigen Stellen wurden alle Angriffe zerschlagen.

Im Osten stehen unsere Divisionen im gesamten mittleren Frontabschnitt im schweren Abwehrkampf gegen die mit starken Infanterie-, Panzer- und Luftstreitkräften geführte Offensive der Sowjets. Es gelang dem Feind nur östlich Mogilew, an der Smolensker Rollbahn und besonders im Raum von Witebsk seine Einbrüche zu erweitern. An allen anderen Stellen brach der feindliche Ansturm nach harten, wechselvollen Kämpfen blutig zusammen. 252 feindliche Panzer wurden vernichtet.

Jäger und Flakartillerie brachten 42 sowjetische Flugzeuge zum Absturz.

Zwischen Polock und Pleskau führten die Bolschewisten zahlreiche vergebliche Angriffe, bei denen weitere 27 Panzer abgeschossen wurden.

Ein nordamerikanischer Bomberverband griff erneut rumänisches Gebiet an und warf Bomben im Raum von Ploesti. Deutsche, rumänische und bulgarische Luftverteidigungskräfte vernichteten 23 feindliche Flugzeuge, darunter 20 viermotorige Bomber.

Nordamerikanische Bomber führten in den gestrigen Mittagsstunden einen Terrorangriff gegen Bremen. Es entstanden Schäden in Wohnvierteln. Die Bevölkerung hatte Verluste.

In der Nacht warfen einzelne britische Flugzeuge Bomben im Raum von Berlin.

Durch Luftverteidigungskräfte wurden über dem Reichsgebiet und den besetzten Westgebieten bei Tage und in der Nacht 59 feindliche Flugzeuge vernichtet.