Operation OVERLORD (1944)

Sündermann: Die Sowjetoffensive in Frankreich

Von Helmut Sündermann

Berlin, 6. Juni –
In den gleichen Morgenstunden des 6. Juni – fast genau vier Jahre nach der britischen Dünkirchen-Niederlage – ist gleichzeitig eine militärische Entscheidung begonnen und eine politische Entwicklung mit dem Siege Moskaus abgeschlossen worden. Als die anglo-amerikanischen Truppen sich zum Angriff gegen den Kontinent aufmachten, hat die Sowjetpolitik einen außergewöhnlichen Erfolg errungen – sie hat eine Armada zweier großer Staaten für ihre Zwecke in Bewegung gesetzt.

Es war bereits in den ersten Augusttagen des Jahres 1941, als die britische Sunday Times die folgenden bemerkenswerten Worte schrieb:

Selbst wenn die Invasion den Engländern Zehntausende von Toten und Verletzten kosten würde – so bemerkt man in Moskau – dürfte eine derartige Offensive trotzdem nicht unterlassen werden.

Dieser vor nunmehr fast drei Jahren veröffentlichte Satz enthält alles, was auch heute noch zu sagen ist. Was man damals in Moskau „bemerkte,“ führen die Churchill und Roosevelt nunmehr nach langem Zögern, aber wortgetreu aus. Es ist wahrlich eine Sowjetoffensive, die wir im Westen erleben.

Dieses Wort gilt nicht nur für die Beweggründe, sondern auch für die Ziele der Operation, die der us.-amerikanische Invasionsgeneral Eisenhower eingeleitet hat. Wenn er den Krieg nach Frankreich hineinträgt, so tut er es mit de Gaulle im Rücken – dem Manne, der in Algier sich bereits als Intimus des Bolschewismus erwiesen hat. Und wenn Eisenhower das Ziel hat, vom Westen her den Krieg gegen Deutschland voranzutragen, so geschieht es auf Grund einer militärischen Konzeption, deren Hauptabsicht ist, die deutsche Kraft im Osten zu brechen. Ein bolschewisiertes Frankreich und ein den Sowjethorden preisgegebenes Europa – das sind die wahren Parolen, für die die anglo-amerikanischen Soldaten ihre blutige Aufgabe begonnen haben.

Die deutsche Auffassung, daß der europäische Lebenskampf, der um die Rettung des Kontinents vor der bolschewistischen Niedertrampelung geht, im Westen genauso entschlossen geführt werden muß wie im Osten, erweist sich heute als richtig und vorausschauend» Wenn sie unvermeidlich zur Folge hatte, daß manche Position im Osten und Süden aufgegeben werden mußte, so hat sich auch dies als zweckmäßig erwiesen: auch ein Söldnerheer ist gefährlich, auch das Landsknechttum, das für fremde Interessen kämpft, muß mit der gleichen Entschlossenheit bekämpft werden wie die Horden des Ostens. Deutschland und Europa sind durch die Ereignisse nicht überrascht worden. Sie erkennen das Gebot der Stunde, und das heißt im Westen ebenso wie im Osten: die Kulturvölker unseres Kontinents vor der sicheren Vernichtung retten!

Daß es eine Sowjetoffensive ist, die sie unternehmen, mag manchem einfachen anglo-amerikanischen Soldaten, der in dieses blutige Abenteuer gesandt wurde, heute noch nicht so klar sein wie den Völkern Europas. Auch in ihrer Heimat mag es manche geben, die – von Phrasen umnebelt – den wahren Kern der Sache noch nicht durchschauen. Aber – das dürfen wir heute sagen – es wird bei ihnen ein blutiges Erwachen geben, ein Erwachen, das sich heute schon ankündigt und das die Churchill und Roosevelt und ihre ganze Judengesellschaft, die zwei Reiche in das Fahrwasser des Bolschewismus gesteuert haben, hinwegfegen und eine neue, gereinigte Welt zum Aufstieg bringen wird. Das wird die Sache der Zukunft sein: Die Angelegenheit des Tages aber ist der Kampf, der leidenschaftliche Kampf um die Vernichtung des bolschewistischen Verbrechertums, das von Westen her die Tore nach Europa aufbrechen will, nachdem sie ihm im Osten durch die deutsche Wehrmacht verschlossen sind. Aber es wird sich zeigen, daß auch dort Deutschland auf der Wacht war und ist.