Auch im Invasionsraum Idealismus dem Materialismus überlegen –
SS-Panzerdivision ‚Hitler-Jugend‘ bewährt sich
Vom entschlossenen Einsatz der SS-Panzerdivision „Hitler-Jugend“ im Kampf gegen die Aggressoren im Invasionsraum, gibt folgender Bericht eines Kriegsberichterstatters dieser Division ein höchst anschauliches Bild. Der hier waltende Geist unserer jüngsten Kriegsgeneration wird sich stets dem anglo-amerikanischen Materialismus überlegen zeigen und verbürgt zusammen mit dem gleichen Geist, der das gesamtdeutsche soldatische Geschlecht beseelt, mit unerschütterlicher Gewißheit den deutschen Sieg.
Das Ergebnis der ersten Tage des Kampfes gegen die Aggressoren hat deutlich gezeigt, daß die Härte auf unserer Seite ist. Die jungen Kriegsfreiwilligen der SS-Panzerdivision „Hitler-Jugend,“ die sich im rasenden Anlauf auf den Gegner geworfen haben, zeigten schon in den ersten achtundvierzig Stunden zahllose Beispiele einer überlegenen Haltung und Tapferkeit, die mit den schwierigsten Lagen fertig wird. Dreißig junge Soldaten (beispielsweise) mit ebenso vielen Gefangenen, die sie eisern festhielten, verteidigten sich über vierundzwanzig Stunden, und jedesmal, wenn die Munition knapp wurde, schlichen sich zwei wie die Indianer durch die Reihen der Engländer, um ihren Stützpunkt neu mit Munition zu versehen. In später Nachtstunde setzte der Kommandeur einige Panzer in Marsch, um die Zurückkehrenden wieder hereinzuholen. Eine Gruppe von zwölf anderen jungen Soldaten, in Gefangenschaft geraten, nutzte die Verwirrung eines deutschen Artillerieüberfalls aus, ging ihre Bewachung mit den bloßen Fäusten an und kam zurück, zornig allein darüber, daß sie ihre Gewehre drüben lassen mußte.
Ein verwundeter Kommandeur führte Seine Abteilung weiter, und es ist dies dieselbe Haltung, die jenen vor Tagen schon durch Tieffliegerangriff verwundeten Kompaniechef aus dem Lazarett ausbrechen ließ, um seine Panzer wieder zu übernehmen.
Hier zeigt sich eine Gesinnung, der die Anglo-Amerikaner nicht mit ihren Luftgeschwadern beikommen können. Kompanieweise und zu hunderten haben sich die Kanadier schließlich ergeben, willenlos auf ein Schlachtfeld getrieben, das für sie den Tod bedeutet. In langen Kolonnen marschieren sie nun über die französischen Straßen. Sie hatten ihre Löhnung schon in großen Francscheinen in der Tasche, die sie nun auf den Tisch werfen. Einige von ihnen lachen, weil sie das Gefühl haben, den Krieg auf die für sie persönlich beste Weise beendet zu haben.
In nächtlichem Panzervorstoß wurden weitere Dörfer genommen. Im Feuer der brennenden Häuser sieht man die flüchtenden Kanadier. Unerbittlich werden sie gejagt. Der Schrecken der Nacht hat sie befallen, das Entsetzen vor einer Gewalt, die sie unaufhörlich und ohne Gnade treibt. Im erbarmungslosen Straßenkampf, im Handgemenge messen sich die Gegner, die jungen Soldaten, fechten den Kampf ihres Lebens. Sie fühlen ihre Überlegenheit, die Gerechtigkeit ihres inneren Auftrags und genießen ihre ersten Siege. Verzweifelt wehren sich die Kanadier und ergeben sich, unfähig, die erste erbitterte Phase zu überstehen. Gewohnt, nur unter dem Schutze gewaltig überlegener technischer Mittel zu kämpfen, gleichsam als Aufräumer des Schlachtfeldes dann erst in Erscheinung zu treten, halten sie den Kampf Mann gegen Mann nicht aus.
In unseren Gefechtsständen herrscht kühle und gelassene Ruhe. Seit Tagen ohne Schlaf, beugt sich der Kommandeur über die Karte. Er trägt in sich die absolute Ruhe des erfahrenen Ostkämpfers mit der blitzschnellen, überlegenen Führungskunst, die mehr kennt als taktische Grundsätze, die sich auf jenem Kriegsinstinkt verläßt, der, aus zahllosen Erfahrungen zusammengeflossen, zu einer besonderen Begabung wurde. In tödlicher Logik reihen sich die Befehle zu einem lückenlosen Netz, in dem sich die Engländer verfangen müssen. Keinen Blick wirft man zum Himmel, kein Ohr hat man für das Dröhnen der Flugzeuge, keine Nervosität beeinträchtigt die ununterbrochene Arbeit an den Kartenbrettern. Im Anblick der Soldaten, deren Durchschnittsalter Jugend bedeutet, die eine Kriegsgeneration darstellt, in der sich die politische Überzeugung sozusagen in die militärische Form gewandelt hat, im Anblick der Kommandeure, die mit eiskalter Ruhe ihre Anordnungen treffen, gibt es keinen anderen Glauben als den: den neuen Weltkrieg total für Deutschland zu entscheiden.
Bomben auf eigene Fallschirmjäger
An der Kanalküste, 11. Juni –
pk. Der Küstenstrich östlich der Ornemündung ist feindfrei, und auch die Stützpunkte im rückwärtigen Gebiet dieses Abschnitts sind freigekämpft. Der Feind ist nach Westen über die Orne zurückgedrängt. Andere Feindkräfte sind in einem Waldgebiet zwischen den Unterläufen der Orne und des Dives eingeschlossen. Die noch kämpfenden Feindverbände östlich der Orne sind somit ohne Verbindung mit der Versorgungsflotte.
Bei Durchkämmung des Küstenhinterlandes stieß man auf eine Ferme, von der man wußte, daß wenige Stunden vorher in ihrer Umgebung starke Feindkräfte aus der Luft gelandet waren. Zur gleichen Stunde, als die Fallschirmjäger auf die Ferme niedergingen, konnte auch beobachtet werden, wie ein feindlicher Bomberverband auf dieses Bauerngehöft und seine Umgebung einen Bombenteppich legte. Den deutschen Soldaten bot sich ein schauriges Bild.
Die feindlichen Fallschirmjäger mußten zur selben Minute, als die 80 bis 100 Bomben auf engem Raum explodierten, den Boden erreicht haben. Viele von ihnen hingen noch an Ihren Fallschirmen und waren bereits in der Luft durch Bombensplitter getötet worden. Die meisten Fallschirmjäger aber waren in Stücke zerrissen und unkenntlich geworden. An einzelnen Leichen konnte man die gelben Fliegererkennungstücher feststellen. Sie hatten die Briten vor ihren eigenen Bomben nicht schützen können. Die Stunden später abgeworfenen Versorgungsbomben konnten ebenfalls keinem von ihnen mehr helfen.
Kriegsberichter ERWIN SPECK