Völkischer Beobachter (July 28, 1943)
Alle Durchbruchsversuche im Orelbogen abgewiesen –
Deutsch-italienische Stellung gegen alle Angriffe gehalten
Bei Terrorangriffen auf Hamburg und Hannover 30 viermotorige Bomber abgeschossen
dnb. Aus dem Führer-Hauptquartier, 27. Juli –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Der Schwerpunkt der Kämpfe im Osten lag auch gestern im Raum von Orel. Unsere Truppen, von starken Verbänden der Luftwaffe unterstützt, wiesen mehrere südlich, östlich und nördlich von Orel geführte feindliche Durchbruchsversuche nach wechselvollen Kämpfen blutig ab und vernichteten zahlreiche Panzer. An der übrigen Ostfront kam es am Kubanbrückenkopf, an der Miusfront und südlich des Ladogasees zu harten Abwehrkämpfen, während am Donez und im Raum von Bjelgorod nur örtliche Kampftätigkeit herrschte.
Nordwestlich Krymskaja und nordwestlich Kuibyschewo trat der Feind mit starken, von Panzern, Schlachtfliegern und Artillerie unterstützten Kräften zu neuen Angriffen an. Sie wurden in harten Kämpfen, zum Teil in erfolgreichen Gegenstößen, abgeschlagen. Auch südlich des Ladogasees führte der Feind neue Kräfte zum Angriff vor, die mit starker Schlachtfliegerunterstützung gegen die deutschen Stellungen anrannten. Die Sowjets wurden In erbitterten Nahkämpfen und wiederholten sofortigen Gegenstößen unter schweren Verlusten zurückgeschlagen.
An der gesamten Ostfront verlor der Feind am gestrigen Tage 213 Panzer.
In den monatelangen schweren Abwehrkämpfen am Kubanbrückenkopf zeichnete sich die bayrische 97. Jägerdivision besonders aus.
Auf Sizilien wurden auch gestern alle feindlichen Angriffe gegen die deutsch-italienischen Stellungen abgewiesen. Tiefangriffe deutscher Nahkampffliegerverbände fügten dem Feinde erhebliche Verluste zu. In den Gewässern nördlich der Insel erzielten Kampfflugzeuge zwei Bombenvolltreffer auf einem schweren feindlichen Kreuzer und trafen weitere sechs Einheiten. Das Hafengebiet von La Valetta auf Malta wurde in der Nacht von einem starken deutschen Kampffliegerverband erfolgreich bombardiert und dabei fünf Schiffe getroffen.
Im Mittelmeer wurde ein deutsches Geleit von sieben britischen Torpedoflugzeugen angegriffen. Sicherungsfahrzeuge schossen vier der angreifenden Flugzeuge ab. Das Geleit blieb unbeschädigt.
Nordamerikanische Bomberverbände griffen am gestrigen Tage die Städte Hannover und Hamburg sowie einige Orte im nordwestdeutschen Küstengebiet an. Die Bevölkerung, besonders in Hannover, hatte Verluste. Durch Jagd- und Flakabwehr wurden über den angegriffenen Städten und auf dem An- und Abflug nach vorläufigen Feststellungen 30 schwere viermotorige Bomber abgeschossen. Über den besetzten Westgebieten wurden weitere vier Flugzeuge vernichtet. In der vergangenen Nacht flog der Feind nur mit wenigen Flugzeugen in das Reichsgebiet ein, von denen eines abgeschossen wurde. Schnelle deutsche Flugzeuge griffen in der Nacht zum 27. Juli Einzelziele im Raum von London an.
Im Atlantik versenkte die Luftwaffe aus einem stark gesicherten feindlichen Geleitzug ein Frachtschiff von mindestens 8.000 BRT. und beschädigte ein zweites großes Schiff schwer. Aufklärungsflugzeuge schossen in diesem Seegebiet einen britischen Bomber ab.