Völkischer Beobachter (July 29, 1943)
Verstärkte beiderseitige Artillerietätigkeit in Sizilien –
Alle Angriffe im Raum von Orel zusammengebrochen
dnb. Aus dem Führer-Hauptquartier, 28. Juli –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Die schweren Abwehrkämpfe im Abschnitt Orel dauern an. An der übrigen Ostfront ließen die Angriffe der Sowjets an Stärke und Ausdehnung nach. Von den einzelnen Kampfabschnitten wird gemeldet: Am Kubanbrückenkopf, am Mius und am Donez scheiterten feindliche Angriffe. Im Raum von Orel griff der Feind auch gestern mit unverminderter Stärke an. Alle Angriffe brachen unter hohen Verlusten für die Sowjets zusammen. An dieser Front hat sich in den letzten Wochen die rheinisch-westfälische 86. Infanteriedivision besonders ausgezeichnet. Auch südlich des Ladogasees blieben feindliche Angriffe, die jedoch mit schwächeren Kräften als an den Vortagen geführt wurden, erfolglos.
Auf Sizilien nahm die beiderseitige Artillerietätigkeit erheblich zu. Im mittleren Frontabschnitt blieben Angriffe britischer und nordamerikanischer Verbände im Abwehrfeuer vor den deutsch-italienischen Stellungen liegen oder wurden durch sofort einsetzende Gegenstöße zerschlagen.
In den Gewässern der Insel vernichtete die Luftwaffe bei Tages- und Nachtangriffen einen Tanker von 7000 BRT. und eine Korvette, sechs große Transportschiffe wurden beschädigt.
Starke feindliche Bomberverbände setzten ihre Terrorangriffe in der vergangenen Nacht gegen die Stadt Hamburg fort. Es entstanden weitere Verwüstungen und zum Teil ausgebreitete Brände in mehreren Stadtteilen. Die Bevölkerung erlitt wieder Verluste. Von Nachtjägern und Flakartillerie wurden nach bisherigen Feststellungen 47 der angreifenden Bomber abgeschossen. Am gestrigen Tage brachten Luftverteidigungskräfte über den besetzten Westgebieten weitere 9 feindliche Flugzeuge zum Absturz.
Im Kampf mit einem britischen Schnellbootverband versenkten deutsche Sicherungsstreitkräfte vor der niederländischen Küste ein Artillerieschnellboot und beschädigten ein zweites so schwer, daß es als vernichtet angesehen werden kann. Unsere Fahrzeuge kehrten vollzählig in ihre Stützpunkte zurück.
Fernkampfflugzeuge griffen erneut den im Atlantik gesichteten feindlichen Geleitzug an und versenkten zwei Handelsschiffe mit 12.000 BRT. Ein Schiff von 5.000 BRT. erhielt so schwere Bombentreffer, daß es Schlagseite zeigte. Zwei weitere große Frachter wurden beschädigt.
Deutsche Unterseeboote versenkten im Atlantik und im Mittelmeer acht Schiffe mit zusammen 44.241 BRT., beschädigten einen leichten Kreuzer sowie sechs Frachter und schossen in der Abwehr drei feindliche Flugzeuge ab.