Ich darf nur auf ein Beispiel hinweisen: Wenn Sie den sowjetischen Heeresbericht seit dem 22. Juni 1941 studieren, dann werden Sie jeden Tag folgendes lesen: „Kämpfe unbedeutenden Charakters“ oder auch „bedeutenden Charakters“. Sie haben immer das Dreifache an deutschen Flugzeugen abgeschossen. Die Zahl der von ihnen angeblich versenkten Tonnage in der Ostsee ist bereits größer als die gesamte Tonnage, die Deutschland überhaupt vor dem Kriege besaß. Sie haben so viel Divisionen von uns vernichtet, die wir gar nicht aufstellen können. Vor allem aber: sie kämpfen immer am gleichen Platz. Hie und da sagen sie dann bescheiden nach vierzehn Tagen: „Wir haben eine Stadt evakuiert“, aber im allgemeinen kämpfen sie seit dem 22. Juni am gleichen Platz immer erfolgreich! Immer werden wir zurückgeschlagen und sind bei diesem fortgesetzten Zurückschlagen jetzt langsam bis zum Kaukasus gekommen. Ich sage „langsam“, ich möchte das für meine Gegner sagen, nicht für unsere Soldaten, denn was unsere Soldaten an Tempo hier zurückgelegt haben, ist gigantisch. Auch das, was in diesem Jahre wieder zurückgelegt wurde, ist gewaltig und geschichtlich einmalig. Daß ich die Sachen nun nicht immer so machte, wie die anderen es gerade wollen – ja, ich überlege mir eben, was die anderen wahrscheinlich glauben, und mache es dann grundsätzlich anders.
Wenn also Herr Stalin erwartet hat‚ daß wir in der Mitte angreifen – ich wollte gar nicht in der Mitte angreifen. Nicht nur deswegen nicht, weil vielleicht Herr Stalin daran glaubte, sondern weil mir daran gar nicht so viel lag. Ich wollte zur Wolga kommen, und zwar an einer bestimmten Stelle, an einer bestimmten Stadt. Zufälligerweise trägt sie den Namen von Stalin selber. Aber denken Sie nur nicht, daß ich aus diesem Grunde dorthin marschiert bin – sie könnte auch ganz anders heißen – sondern weil dort ein ganz wichtiger Punkt ist. Dort schneidet man nämlich 30 Millionen Tonnen Verkehr ab, darunter fast 9 Millionen Tonnen Ulverkehr. Dort floß der ganze Weizen aus diesen gewaltigen Gebieten der Ukraine, des Kubangebietes, zusammen, um nach Norden transportiert zu werden. Dort ist das Manganerz befördert worden, dort war ein gigantischer Umschlagplatz. Den wollte ich nehmen und – wissen Sie – wir sind ganz bescheiden. Wir haben ihn nämlich! Es sind nur noch ein paar ganz kleine Plätzchen da. Nun sagen die anderen: „Warum kämpfen sie dann nicht schneller?“ – Weil ich dort kein zweites Verdun haben will, sondern es lieber mit ganz kleinen Stoßtrupps mache. Die Zeit spielt dabei gar keine Rolle. Es kommt kein Schiff mehr die Wolga hoch. Und das ist das Entscheidende!
Sie haben uns auch den Vorwurf gemacht, warum wir bei Sewastopol so lange warteten. Nun, weil ich auch dort nicht ein gigantisches Massenmorden ansetzen wollte. Aber Sewastopol ist in unsere Hand gefallen, und die Krim ist in unsere Hand gefallen,und wir haben Ziel um Ziel beharrlich erreicht. Und wenn nun der Gegner seinerseits anstalten macht, anzugreifen – glauben sie nur nicht, daß ich ihm zuvorkommen will Wir lassen ihn angreifen, wenn er will‚ denn die Verteidigung ist dann immer noch billiger. Er soll ruhig angreifen, er wird sich dabei schwer ausbluten, und wir haben Einbrüche noch immer korrigiert. Jedenfalls steh;n nicht die Russen an den Pyrenäen oder vor Sevilla – das sind nämlich dieselben Entfernungen, wie für uns heute bis nach Stalingrad oder sagen wir bis zum Terek. Und wir stehen doch dort, das kann am Ende nicht abgestritten werden, das ist doch eine Tatsache.
Wenn es natürlich gar nicht mehr anders geht, dann stellt man sich plötzlich um und sagt, es sei überhaupt ein Fehler, daß die Deutschen nach Kirkenes gegangen sind, oder nach Narvik, oder jetzt zum Beispiel nach Stalingrad. Man soll doch abwarten, ob das ein strategischer Fehler war!
Wir merken es schon an sehr vielen Anzeichen, ob es ein Fehler war, daß wir die Ukraine besetzten, daß wir das Erzgebiet von Kriwoirog besetzten, daß wir die Manganerze in unsere Hand brachten. Ob es wirklich ein großer Fehler war, daß wir das Kubangebiet, die vielleicht größte Kornkammer der Welt überhaupt, besetzten? Ob das auch ein Fehler war, daß wir wohl rund vier Fünftel oder fünf Sechstel aller Raffinerien zerstörten oder einnahmen, daß wir allein eine Produktion von neun bis zehn Millionen Tonnen Öl zunächst einmal in unsere Hand brachten beziehungsWeise vollständig stillegten, oder daß wir einen weiteren Transport von vielleicht sieben, acht oder neun Millionen Tonnen auf der Wolga verhindert haben. Ich weiß wirklich nicht, ob das alles nur Fehler Waren. Wir merken es ja schon. Wenn es den Engländern gelungen wäre, uns das Ruhrgebiet zu nehmen und den Rhein dazu und dann auch die Donau und noch die Elbe und dann auch Oberschlesien – das ist ungefähr das Donezgebiet und das Erzgebiet von Kriwoirog – und Wenn sie noch einen Teil unserer Petroleumquellen und nachher auch die Magdeburger Förde bekommen hätten, ob sie dann wohl auch sagen würden, daß das ein großer Fehler war, daß sie den Deutschen diese Sachen weggenommen hätten?
Das mögen sie einigen geistig beschränkten Völkern einreden, ob die ihnen dann einen Teil davon auch glauben wollen oder nicht. Uns können sie das nicht einreden! Und wenn sie es gar vielleicht mir einreden wollen, so kann ich nur sagen: Meine strategischen Pläne habe ich noch nie nach den Rezepten oder Auffassungen anderer gemacht. Es war ja auch sicherlich fehlerhaft, daß ich in Frankreich den Durchbruch machte und nicht oben herum ging. Aber es hat sich gelohnt. Jedenfalls sind die Engländer aus Frankreich hinausexerziert worden. Sie sind damals so nahe an unserer Grenze gewesen. Sie hatten 13 Divisionen dort und außerdem noch über 130 französische Divisionen und noch ungefähr 24 belgische Divisionen und noch 20 holländische Divisionen, ganz nahe an unserer Grenze am Rhein, an unserem Rhein, und wo sind sie jetzt? Und wenn sie deshalb heute sagen, sie rückten irgendwo in der Wüste etwas vor – sie sind schon einige Melle vorgerückt und sind wieder zurückgerückt.
Das Entscheidende ist in diesem Kriege, wer den endgültigen Haken austeilt. Und daß wir dies sein werden, davon können Sie überzeugt sein!
So ist es auch mit ihrer Produktion. Sie produzieren alles und natürlich alles viel besser als wir. Ich las vor ein paar Tagen, daß die Amerikaner ein neues U-Boot konstruieren… Als ich das Ias, dachte ich gleich: das wird sicherlich auch wieder das beste sein Und richtig‚ darunter stand „das beste U-Boot der Welt“… es ist das schnellste, und auch sonst ist es das beste. Wir sind die reinen Stümper mit unseren U-Booten dagegen!
Meine deutschen Volksgenossen, wir schlafen nicht, und auch nicht unsere Konstrukteure! Im Winter 1939/40 hat ein gewisser Herr Churchill erklärt, die U-Boot-Gefahr sei beseitigt, einfach erledigt. Er hat jeden Tag zwei‚ drei, fünf U-Boote vernichtet. Er hat mehr vernichtet‚ als wir seinerzeit überhaupt besessen hatten‚ er hat nichts vernichtet, sondern ich habe damals wieder „einen sehr großen Fehler“ gemacht. Der Fehler war nämlich der‚ daß ich nur einen ganz kleinen Teil unserer U-Boote kämpfen ließ und den größeren Teil zurückhielt für die Ausbildung der Mannschaften neu auslaufender U-Boote. Es war damals nur eine so kleine U-Boot-Zahl am Feind, daß ich mich heute noch geniere‚ es überhaupt zu sagen. Die größere Zahl, und zwar mehr als die zehnfache, war damals in der Heimat geblieben‚ und hat immer neue Besatzungen ausgebildet. Dann, von einem gewissen Moment an, begann auch bei uns die Massenanfertigung.
Es können ja nicht nur die Amerikaner Massenanfertigung betreiben, wenn sie auch so tun, als ob sie das allein verstünden. Wenn sie sagen: Wir bauen so und soviete Kriegsschiffe – ja, wenn sie ihre Korvetten und ihre Heringsschiffe und was alles dazu rechnen und dann eine Kanone darauf stellen, mag das ja der Fall sein. Wenn Wir aber alles rechnen, bauen wir garantiert nicht weniger, nur, glaube ich, zweckmäßigere Schiffe als sie. Das hat sich wieder einmal bewiesen.
Wir haben jetzt immerhin über 24 Millionen Tonnen versenkt – das sind fast zwölf Millionen Tonnen mehr als im Weltkrieg insgesamt, und die Zahl der U-Boote übertrifft heute die Zahl der U-Boote im Weltkrieg um ein Bedeutendes. Und wir bauen weiter und wir konstruieren weiter, und zwar in allen Waffen.
Und wenn die Herren da drüben sagen, daß sie eine wunderbare neue Waffe haben – ja, sie wissen doch gar nicht‚ ob wir sie nicht schon längst besser besitzen. Ich habe die Gepfiogenheit, eine neue Waffe nur dann herauszugeben‚ wenn die alte tatsächlich nichts mehr taugt. Warum denn vorher neue Waffen preisgeben? Es hat sich diese Taktik immer bewährt. Wir haben immer schlechtere Waffen gehabt, selbstverständlich! Wir haben die schlechteren Soldaten‚ das ist ganz klar. Wir hatten weiter eine schlechtere Organisation. Wen will das wundern! Wenn man diese Organisationsgenies Churchill und Duff Cooper und Chamberlain und alle die Leute, oder gar Roosevelt‚ diesen Organisator par exzellence – wenn man diese Leute mit uns vergleicht, dann sind wir eben organisatorisch lauter Stümper.
Aber wir haben einen Erfolg nach dem anderen erzielt, und darauf kommt es an. Es war ja auch im Innern so. Wir waren im Innern dauernd die Schlechteren. Wir haben überhaupt nichts gekonnt, wir haben gar keine Fähigkeiten besessen – aber eines Tages haben wir Macht in die Hand bekommen, und das war entscheidend!
Ist verständlich, daß man in einem so weltweiten Ringen, wie es sich heute uns darstellt, nicht damit rechnen kann, von Woche auf Woche einen neuen Erfolg zu bekommen. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Es ist auch gar nicht entscheidend. Entscheidend ist, daß man allmählich die Positionen bezieht, die den Gegner vernichten müssen, daß man sie auch hält, daß man sie so befestigt‚ daß sie nicht mehr genommen werden können.
Und das kann man mir schon glauben: Was wir einmal besitzen, das halten wir dann auch tatsächlich so fest, daß dort, wo wir in diesem Kriege in Europa stehen, ein anderer nicht mehr hinkommt.
Im übrigen ist dieser Krieg seitdem ungeheuer ausgeweitet worden. Zu unseren Verbündeten Italien‚ Rumänien‚ Ungarn, Finnland und all den anderen europäischen Völkern, Slowaken, Kroaten‚ Spaniern usw., die zum Teil Freiwillige abstellten, wie die nordischen Freiwilligen, ist jetzt noch eine weitere Weltmacht dazugekommen, eine Weltmacht‚ die auch fortgesetzt „Niederlagen“ erleidet. Seit Beginn des Eintrittes der Japaner haben sie nur Mißerfolge. Alles war ein thler‚ was die Japaner gemacht haben, aber wenn Sie die Fehler zusammenzählen‚ so ergibt das auch etwas Entscheidendes.
Sie haben bei dieser Gelegenheit allein etwa 98 Prozent der Gummiproduktion der Amerikaner bekommen, sie haben bei der Gelegenheit die größte Zinnproduktion der Welt erhalten, sie haben riesige Ölquellen bekommen usw. Also wenn man lauter solche Fehler macht, kann man auch damit zufrieden sein.
Und umgekehrt haben die anderen nur lauter Siege vollbracht, geniale, tapfere, heroische, durchdachte Siege – mit ihren großen Feldherren wie MacArthur und Wavell oder irgend einem von diesen ganz Großen, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat. Diese Gauner schreiben bereits dicke Bücher über die Feldherren der Vergangenheit und trotzdem‚ trotz allem, die Leute, die keine Feldherren hatten, haben es in diesem Krieg jedenfalls etwas weiter gebracht, als die mit Feldherfen so reich gesegneten.
Gerade an dem heutigen Tag, der ja für uns die Erinnerung an den größten Zusammenbruch unserer Bewegung darstellt, einen Zusammenbruch, der damals für viele das Ende der Partei zu bedeuten schien, kann ich nur sagen: Für uns Nationalsozialisten muß diese Erinnerung eine ungeheure Stärkung bedeuten, eine Stärkung, allen Gefahren zu trotzen, nie zu wanken, nie zu weichen, jeder Not mutig zu begegnen und auch standzuhalten dann, wenn der Feind noch so dräut. Dann muß man sich schon zu dem Lutherischen Wort bekennen:
Und wenn die Welt voll Teufel wäre, es wird uns doch gelingen.
Ich sehe gerade heute mit einer so großen Zuversicht in die Zukunft, nachdem wir den vergangenen Winter überstanden haben, einen Winter‚ den man damals‚ als ich vor einem Jahr zu Ihnen sprach, noch nicht in seiner ganzen furchtbaren Gefahr erkennen konnte. Damals lastete doch irgendwie auf vielen Menschen die Erinnerung an das napoleonische Schicksal von 1812. Und nun war der Winter von 1812 nur genau 50 Prozent so kalt als der Winter, den wir im vergangenen Jahre hinter uns gebracht haben. In diesem Jahre sind wir nun anders vorbereitet. Es mag auch in diesem Winter dem einen und anderen dies und jenes fehlen. Aber im großen sind wir für diesen Winter sicher anders gerüstet. Das kann ich sagen. Auch wenn er genau so schwer werden sollte wie der letzte. Alles das, Was uns im vergangenen Winter passierte‚ passiert uns dismal nicht mehr‚ und ich sagte schon einmal, ein großer Philosoph sprach das Wort, daß, wenn ein Stoß einen starken Mann nicht umwirft, er ihn dann nur stärker macht.
Der Sturm, der uns im vergangenen Winter nicht umgeworfen hat, der hat uns nur stärker gemacht! Ganz gleich wie immer auch die Fronten stehen – immer wieder wird Deutschland parieren und wird zum Angriff vorgehen, und ich zweifle keine Sekunde, daß unseren Fahnen am Ende der. Erfolg beschieden sein wird.
Wenn heute Roosevelt seinen Angriff auf Nordafrika ausführt, mit der Bemerkung, er müsse es vor Deutschland und vor Italien schützen, so braucht man über diese verlogene Phrase dieses alten Gangsters kein Wort zu verlieren. Er ist ohne Zweifel der heuchlerischste dieses ganzen Klubs, der uns gegenübersteht. Aber das entscheidende und letzte Wort spricht sicherlich nicht Herr Roosevelt, davon kann er überzeugt sein. Wir werden alle unsere Schläge vorbereiten – wie immer gründlich – und sie sind immer noch zur rechten Zeit gekommen‚ und kein Schlag, den der andere gegen uns zu führen gedachte, hat bisher zum Erfolg geführt. Es gab auch einmal ein Triumphgeschrei, als die ersten Engländer in Boulogne landeten und dann vorrückten. Und sechs Monate später ist dieses Triumphgeschrei vorbei gewesen. Es ist anders gekommen und wird auch hier anders kommen. Sie können das volle Vertrauen besitzen, daß Führung und Wehrmacht alles das tun, was getan werden muß und was getan werden kann. lch habe die felsenfeste Überzeugung‚ daß hinter Führung und Wehrmacht vor allem aber die deutsche Heimat steht und hinter mir besonders die ganze nationalsozialistische Partei als eine verschworene Gemeinschaft!
Das, was die jetzige Zeit von der einstigen unterscheidet, ist eben doch das, daß damals hinter dem Kaiser kein Volk war, während hinter mir eine der großartigsten Organisationen steht. die je auf dieser Erde aufgebaut worden ist. Sie repräsentiert das deutsche Volk. Und was ferner die heutige Zeit von der damaligen unterscheidet, ist, daß an der Spitze dreses Volkes niemand steht, der jemals in kritischen Zeiten in das Ausland gehen würde, sondern an seiner Spitze jemand ist, der immer nur den Kampf und damit immer nur ein Prinzip gekannt hat: Schlagen, schlagen und wieder schlagen!
Und noch eines unterscheidet das heutige Deutschland vom damaligen: Damals hatte es eine Führung, die keine Wurzeln im Volke hatte. Es war doch letzten Endes ein Klassenstaat gewesen‚ heute sind wir mitten in der Vollendung dessen, Was aus dem damaligen Krieg herausgewachsen ist. Denn als ich aus dem Kriege zurückkehrte, brachte ich das Fronterlebnis in die Heimat. Aus diesem Fronterlebnis heraus baute ich mir meine nationalsozialistische Volksgemeinschaft auf. Heute tritt die nationalsozialistische Volksgemeinschaft an die Front, und sie werden aus diesen Dingen bemerken‚ wie diese Wehrmacht von Monat zu Monat mehr nationalsozialistisch wird, wie sie immer mehr das Gepräge des neuen Deutschland annimmt‚ wie alle Vorrechte, Klassenvorurteile usw. immer mehr beseitigt werden, wie sich hier die deutsche Volksgemeinschaft von Monat zu Monat mehr durchsetzt‚ und Wie am Ende dieses Krieges die deutsche Volksgemeinschaft vielleicht ihre stärkste Bewährung erfahren haben wird – das unterscheidet das heutige Deutschland vom damaligen.
Diesem Geist verdanken wir ein unermeßliches Heldentum an der Front‚ ein Heldentum von Millionen einzelner Soldaten, bekannten und unbekannten, ein Heldentum von Zehn- und Zehntausenden tapferer Offiziere, die sich heute mit ihren Männern auch immer mehr als eine Gemeinschaft fühlen. Sie sind zum Teil bereits aus dieser Gemeinschaft hervorgegangen. Wir haben ja alle Hemmnisse beseitigt. So wie in der Partei jeder jede Stellung erreichen kann, wenn er nur fähig ist, wie jedem, auch dem Ärmsten unseres Volkes, jede, auch die höchste Staatsstelle‚ nunmehr offen ist, seit unsere Partei die Führung besitzt, so ist es genau auch in der Wehrmacht‚ und zwar nicht mehr nur theoretisch und als eine hie und da durchgeführte Ausnahme, sondern in der Praxis ist es heute so. Heute sind Unteroffiziere oder Gefreite Ritterkreuzoder Eichenlaubträger. Zahllose Offiziere sind aus dem. Mannschaftsstand hervorgegangen. Wir bauen uns ein Kriegsheer auf mitten im Kriege, wie es die Welt noch nie gesehen hat.
Und zu Hause‚ da arbeitet ein Volk und das muß ich nun – ich habe es schon im Reichstag ausgesprochen – auch der deutschen Heimat bescheinigen: Im Jahre 1917 auf 1918 der Streik in den Munitionsfabriken – und heute Überstunden, Arbeit über Arbeit! Heute weiß der deutsche Arbeiter zu Hause‚ daß er für seine Kameraden draußen die Waffen schmiedet. Was hier geschaffen wird auf dem Lande und in der Stadt‚ vom Mann und vor allem auch von unzähligen Frauen, das ist tatsächlich ungeheuer.
In einem können wir allerdings mit unserem Gegner nicht konkurrieren: so wie einst die Partei die ärmste gewesen ist, nur durch den IdeaIismus ihrer Anhänger gesiegt hat, so ist heute natürlich auch das deutsche Volk an Gold das ärmste‚ vielleicht aller Völker der Welt. Wir haben kein Gold. Aber was wir haben, ist lebendige Arbeitskraft. Was wir haben‚ das ist ein heiliger Fleiß und ein heiliger Wille, und das ist am Ende in einem solchen Kampf auf Leben und Tod tausendmal entscheidender als Gold. Denn was nützen jetzt den Amerikanern ihre Goldtressors, außer daß sie sich künstliche Gebisse machen lassen. Wenn sie zehn synthetische Gummifabriken hätten, dann wäre das mehr Wert als ihr ganzer Goldvorrat. Ich habe andere Sachen bauen lassen. Wir haben allerdings kein Gold in diesen Krieg hineingebracht‚ aber die Voraussetzung der Führung dieses Kampfes.
Und jedenfalls‚ einen Tank ohne Gummirollenräder haben wir Deutschen nicht, aber die Engländer haben ihn heute. Wir werden den Krieg materialmäßig durchstehen, und jetzt erst recht! Denn wir haben uns in den Besitz der Rohstoffgebiete gesetzt‚ die notwendig sind. um diesen Krieg unter allen Umständen durchhalten zu können. Und wenn einer sagt:
davon merkt man ja noch nichts!
Ja – sehr einfach: Glauben Sie nur nicht‚ meine internationalen Kritiker, daß wir im Osten etwa vor den zerstörten Eisenbahnbrücken oder Eisenbahnstrecken, vor den zerstörten Wasserkraftwerken oder Erzgruben, vor den zerstörten Kohlengruben mit den Händen in den Hosentaschen gestanden haben und sie dauernd betrachtet haben. Nein, in diesem Jahre ist gearbeitet worden, und wie! Das beginnt sich jetzt allmählich bezahlt zu machen. Und wenn das nächste Jahr kommt, dann Werden erst recht die Früchte dieser Arbeit kommen.
Ich kann auch hier mit Stolz sagen, daß sich gerade dabei die Partei ungeheuer bewährt hat. Ungezählte tapferer Parteigenossen stehen draußen und organisieren hier mit einer Handvoll Menschen, als geborene nationalsozialistische Kreisleiter oder Ortsgruppenleiter, Riesengebiete und erschließen diese Gebiete für unsere Wirtschaft‚ für unsere Kriegswirtschaft‚ für unsere Ernährung und im weiteren Sinne tatsächlich für die Ernährung und Erhaltung ganz Europas.
Es ist eben kein Krieg, den Deutschland für sich allein führt, sondern ein Krieg, der für Europa geführt wird! Nur aus diesem Grunde ist es zu verstehen‚ daß sich so viele Freunde gefunden haben, vom Norden angefangen bis zum Süden, die teils in unseren Reihen kämpfen oder als selbständige Armeen unserer Verbündeten eingereiht sind in diese gewaltigste Front der Weltgeschichte.
Es ist daher auch unser unumstößlicher Entschluß, daß der Friede, der ja nun einmal kommen wird, weil er kommen muß, wirklich dann ein Friede für Europa sein wird, und zwar ohne die Bevormundung jener Leute mit dem feinen Instinkt für ideelle und materielle Werte.
Denn welchen Instinkt Herr Eden für ideelle Werte hat, das wissen wir nicht. Er hat das noch niemals bewiesen. Sein Umgang spricht auch nicht dafür. Vor allen Dingen die Kultur seines eigenen Landes ist keineswegs so, daß sie uns vielleicht imponieren könnte. Von dem Mann drüben jenseits des Ozeans will ich gar nicht reden. Ihr Instinkt für ideele Werte ist sicherlich kleiner als unserer. Wir haben wahrscheinlich mehr ideelle Werte der WeIt gegeben aIs die Gesellschaft, die von Mister Eden betreut wird. Das gleiche gilt für die Länder, die mit uns verbunden sind. Sie incken zum Teil auf Kulturen zurück, gegenüber denen die Kultur des angelsächsischen Inselreiches Wirklich eine unendIich junge, um nicht zu sagen infantile ist.
Was die materiellen Werte aber betrifft, so glaube ich, daß sie dafür allerdings feinen Instinkt haben. Aber den haben wir auch. Nur mit einem Unterschied, daß wir unter allen Umständen dafür sorgen‚ daß die materiellen Werte Europas in der Zukunft auch den europäischen Völkern zugute kommen und nicht einer außerkontinentalen kleinen internationalen Finanzclique. Das ist unser unerschütterlicher und unerbittlicher Entschluß. Die Völker Europas kämpfen nicht dafür, daß hinterher wieder ein paar Leute mit „feinem Instinkt“ kommen und die Menschheit ausplündern und Millionen ah Erwerbslosen zurücklassen, nur damit sie ihre Tresors füllen.
Wir haben einen guten Grund gehabt, warum wir uns von dem Goldstandard entfernten. Wir wollten damit eine der Voraussetzungen für diese Art von Wirtschaftsbetrachtung und Wirtschaftsbetreibung beseitigen. Und das ist ganz sicher:
Aus diesem Krieg wird Europa wirtschaftlich weitaus gesünder hervorgehen als zuvor. Denn ein großer Teil dieses Kontinents, der bisher gegen Europa organisiert war, wird nunmehr Dienst der europäischen Nationen gestellt.
Wenn mir jemand sagt:
Sie wollen also die Holländer verpflanzen?
O, ich will niemand verpflanzen, aber ich glaube, daß viele Menschen dann glücklich sind, wenn sie eine eigene Scholle bekommen und arbeiten können, und Wenn sie sich nicht so mühen und plagen müssen, wie es zur Zeit noch in’diesem überbevölkerten Kontinent der Fall ist. Vor allem aber werden sie glücklich sein, wenn der Lohn dieser Arbeit ihnen selber und ihren Völkern zugute kommt, und nicht einem Tresor, der meinetwegen in einer Bank. in London oder Neuyork liegt. Ich glaube daher, daß das Ende dieses Krieges auch der Sturz dieser GoIdherrschaft sein wird und damit das Ende der ganzen Gesellschaft‚ die Schuld ist an diesem Krieg.
Die Mission der nationalsozialistischen Partei ist uns allen klar. Ich verlange von jedem Parteigenossen, daß er mit äußerstem Fanatismus genau so wie in der Kampfzeit der Träger des Glaubens an den Sieg und an den Erfolg ist. Heute ist es vielleicht leichter als damals. Ich muß heute jeden meiner damaligen Parteigenossen bewundern‚ diese Vielen Männer, die an den kleinen, unbekannten Soldaten aus dem Weltkrieg geglaubt haben. Diese Männer‚ die mir damals nachgegangen sind, die ihr Leben für mich damals einsetzten, die ihr Leben gegeben haben nicht nur im Altreich, sondern in der Ostmark, im Sudetenland und darüber hinaus auch noch in anderen Ländern, ich muß sie bewundern!
Heute steht vor uns das allen gemeinsame, gewaltige, große Reich in seinem Kampf um Sein oder Nichtsein unseres ganzen Volkes. Jeder Nationalsozialist, der damals an mich geglaubt hat, kann auch heute nur ein Fanatiker sein im Kampf nach außen. Er muß sich zur gleichen fanatischen Konsequenz durchringen, die wir damals schon hatten.
Es gibt Gegner, bei denen gibt es keinen Pardon, sondern es gibt nur eine einzige Möglichkeit: Entweder es fallen wir oder es fällt dieser Gegner. Wir sind uns dessen bewußt, und wir sind Männer genug, dieser. Erkenntnis eiskalt ins Auge zu sehen.
Und das unterscheidet auch mich von diesen Herren da in London und Amerika: Wenn ich vom deutschen Soldaten viel verlange, so verlange ich nicht mehr, als was ich auch immer selber zu leisten bereit war. Wenn ich vom deutschen Volke viel verlange‚ so verlange ich nicht mehr, als was ich selber auch arbeite. Wenn ich von ihm die vielen Überstunden verlange – ich weiß überhaupt gar nicht‚ was in meinem Leben eine Überstunde ist, denn jeder einzelne hat das Glück, daß er in einer gewissen Zeit sich aus seiner Arbeit entfernen kann und dann frei ist.
Meine Arbeit ist das Schicksal des Reiches. Ich kann mich von ihr nicht entfernen, sie folgt mir Tag und Nacht, seit ich an die Spitze der Nation getreten bin, ja schon in jenen Tagen des grauen Elends, des Jammers, der Bekümmernis und des Zusammenbruchs. Seit dieser Zeit würde auch jeder Urlaub für mich lächerlich sein. Was heißt für mich Urlaub? Meine Arbeit ist Deutschland, ist mein Volk, ist seine Zukunft, ist die Zukunft seiner Kinder. Ich verlange daher von keinem anderen mehr, als ich von mir selber verlange oder was ich selber zu tun bereit bin!
Ich weiß, daß meine alten Parteigenossen den Kern dieser Bewegung darstellen, daß sie schon in Erinnerung an die ersten Blutopfer, die wir brachten, den Weg vorbildlich in der Nation voranschreiten‚ und daß sich ihnen die Hunderttausende und Millionen von nationalsozialistischen Funktionären anschließen‚ von Parteimitgliedern und von Angehörigen der angeschlossenen Verbände, daß mitmarschieren alle unsere Männer der SA. und SS. mitmarschieren die Männer der Arbeitsfront‚ mitmarschieren die Männer des Reichsarbeitsdienstes usw. Kurz das ganze nationalsozialistische deutsche Volk.
Das ist heute das Wunderbare, daß wir nicht mehr vereinsamt als Prediger in der Wüste stehen, wie es mir einst gegangen ist, sondern daß jedes Wort‚ daß wir in das Volk hineinrufen, heute einen tausendfältigen Widerhall findet.
Und wenn der Gegner glaubt, uns durch irgend etwas mürbe zu machen, dann irrt er sich. Er kann mich nicht bewegen, von meinem Ziel abzugehen. Es kommt die Stunde, daschlage ich zurück und dann mit Zins- und Zinseszins.
Sie erinnern sich an die lange Zeit, da wir als Parteigenossen legal sein mußten. Wie oft sind damals Parteigenossen zu mir gekommen und sagten: Führer – sie sagten damals zu mir „Chef“ oder sagten auch „Adolf Hitler“ – warum dürfen wir nicht zurückschlagen, warum müssen wir uns das bieten lassen? Ich mußte sie jahrelang zwingen, legal zu bleiben. Ich habe schmerzenden Herzens Parteigenossen aus der Bewegung ausschließen müssen‚ weil sie glaubten, diesem Befehl nicht folgen zu können. Jahr für Jahr, bis die Stunde gekommen ist, in der ich sie aufrufen konnte.
So ist es auch heute. Ich muß manchmal monatelang irgendwo zusehen. Glauben Sie nur nicht‚ daß mir dann nicht auch das Herz von Grimm zerfressen wird‚ wenn ich von diesen Luftangriffen höre. Sie wissen, ich habe lange Zeit das nicht getan. Ich habe zum Beispiel in Paris nicht eine Bombe in die Stadt werfen lassen. Ich habe‚ bevor wir Warschau angriffen, fünfmal die Aufforderung zur Ergebung an sie gerichtet. Ich habe gebeten, man solle die Frauen und Kinder herausschicken. Nicht einmal der Parlamentär wurde von ihnen empfangen. Es wurde alles abgelehnt, und erst dann habe ich mich entschlossen, das zu tun, was nach jedem Kriegsrecht statthaft ist.
Als England anfing, unsere Städte zu bombardieren, habe ich zunächst dreieinhalb Monate geWartet. Es gab schon damals viele, die sagten:
Warum wird nicht geantwortet, warum dürfen wir nicht zurückschlagen?
Wir Waren stark genug, es zu tun. Ich habe gewartet in der Meinung, es würde doch noch die Vernunft zurückkehren. Sie kam nicht!
Glauben Sie, heute ist es nicht anders. Ich merke mir das alles genau. Sie werden es drüben noch erleben. daß der deutsche Erfindungsgeist nicht geruht hat, und sie werden eine Antwort bekommen, daß ihnen Hören und Sehen vergeht.
Ich habe schon früher einige Male gesagt: Wenn ich hier und da längere Zeit nicht rede, heißt das nicht, daß ich die Stimme verloren habe‚ sondern daß ich es nicht für zweckmäßig hielt, zu reden. Auch heute ist das so. Was soll ich jetzt viel reden? Heute spricht letzten Endes die Front. Nur in den seltensten Fällen möchte ich das Wort ergreifen. Denn die Sprache der Front ist so eindringlich‚ ist eine so einmalige Sprache, daß sie ohnehin jeden einzelnen Deutschen verpflichtet. Wer den täglichen Bericht unserer Wehrmacht liest und sich dann nicht fanatisch zu seinem Volk bekennt‚ wenn er immer wieder diese Unsumme von Heldentaten vernimmt, dem würde auch durch Reden nicht zu helfen sein.
Für das feindliche Ausland rede ich ohnehin nicht – ich rede ja gar nicht für Herrn Roosevelt. Mit ihm rede ich nur durch das Instrument, durch das jetzt allein gesprochen werden kann, und dieses Instrument spricht laut und deutlich genug. Ich rede nur in den seltensten Fällen‚ zur Bewegung und zu meinem eigenen deutschen Volk, alles, was ich durch eine solche Rede sagen kann, ist immer nur eines:
Denkt ausnahmslos, Mann und Weib, nur daran, daß in diesem Krieg Sein oder Nichtsein unseres Volkes entschieden wird. Und wenn ihr das begreift, dann wird jeder Gedanke von euch und jede Handlung immer nur ein Gebet für unser Deutschland sein!