Battle of Stalingrad

Völkischer Beobachter (August 24, 1942)

161 Panzer bei Kaluga und Rschew vernichtet –
Feindstellungen im Kaukasus durchbrochen

dnb. Aus dem Führer-Hauptquartier, 23. August –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Im Kaukasus durchbrachen deutsche und verbündete Truppen starke feindliche Stellungen und Straßensperren. Gegenangriffe des Feindes wurden abgewiesen. Auf der Wolga wurden am 21. und 22. August ein Schleppdampfer und zwei Frachter durch Bombentreffer versenkt‚ ein weiterer Schlepper und vier Tanker in Brand geworfen. An der Donfront wurden an verschiedenen Stellen Übersetzversuche des Gegners abgewiesen. Im Raum südwestlich Kaluga und bei Rschew wurden Angriffe starker Infanterie- und Panzerkräfte des Feindes in harten Kämpfen, unterstützt durch wirksames Eingreifen der Luftwaffe, abgeschlagen. Hiebei wurden am gestrigen Tage 161 Panzer vernichtet, davon 86 allein im Abschnitt eines Armeekorps.

Südostwärts des Ilmensees und vor Leningrad blieben einzelne feindliche Vorstöße im deutschen Abwehrfeuer liegen.

Die Sowjetluftwaffe verlor am gestrigen Tage in Luftkämpfen und durch Flakartillerie 122 Flugzeuge, drei weitere wurden am Boden zerstört. Vier eigene Flugzeuge kehrten vom Einsatz nicht zurück.

In Ägypten bekämpften deutsche Kampfflugzeuge in den Nächten zum 22. und 23. August erfolgreich mehrere britische Flugplätze südlich Alexandria. Deutsche Jäger schossen gestern vier britische Flugzeuge ohne eigene Verluste ab.

Bei Tag- und Nachtangriffen gegen mehrere Rüstungs- und Verkehrsanlagen in Süd- und Ostengland wurden starke Explosionen und Brände beobachtet. An der Südküste wurden sieben britische Landungsboote durch Bombentreffer versenkt.

Bei Tageseinflügen in die besetzten Westgebiete schossen Flakartillerie und Jäger vier britische Flugzeuge ab.

Hartnäckige Kämpfe an der gesamten Ostfront

Die Kämpfe an der Ostfront haben sich in der vergangenen Woche zu einem hartnäckigen Ringen an den verschiedenen Brennpunkten ausgewachsen, die über die ganze Front zwischen dem Kaukasus und Leningrad verteilt sind. Das Schwergewicht liegt nach wie vor im Südabschnitt, wo es deutschen Truppen trotz der Erschwerung durch das nunmehr zu überwindende Gebirgsgelände dennoch gelang, die Sowjets täglich weiter zurückzudrängen. Vom Kaukasus bis zum Wolgaknie wird um eine Hauptentscheidung in diesem Feldzug gerungen‚ wobei deutlich zu beobachten ist‚ daß die Sowjets geradezu verzweifelt versuchen, den deutschen Vormarsch endlich zum Stehen zu bringen.

Die hartnäckigen Kämpfe am Unterlauf des Kuban und im Nordwestgebiet des Kaukasus erklären sich aus dem heißen Bemühen der Sowjets, den deutschen Truppen den Zugang zur Schwarzmeerküste und zu den dortigen wichtigen Einschiffungshäfen Anapa, Noworossijsk und Tuapse zu verwehren. Die Kämpfe selber wurden zunächst erschwert durch die geradezu tropische Hitze‚ später durch starke Gewitterregen‚ ferner durch das unübersichtliche Wald- und Gebirgsgelände und durch feindliche Straßen-‚ Baum- und Minensperren. Dennoch gelang es deutschen und rumänischen Verbänden‚ wie bereits berichtet, im Gebiet des unteren Kuban die Städte Kurtschanskaja und Krymskaja zu erobern und 25 Kilometer südlich des Unterlaufs des Kuban vorzudringen.

Unterdessen belegt die deutsche Luftwaffe die mit Bolschewisten vollgestopften Rückzugsstraßen und Einschiffungshäfen des Gegners ständig mit schweren Bomben. Dabei wurden bereits in den für den Rückzug nach Transkaukasien zur Verfügung stehenden an und für sich schon beschränkten Schiffspark der Sowjets erhebliche Lücken gerissen. Durch Einwirkung der deutschen Luftwaffe wurden in den genannten drei Einschiffungshäfen und im Bereich der nordwestkaukasischen Küste in der Zeit vom 1. bis 21. August, 1 Zerstörer, 22 Küstenfahrzeuge, 1 Transporter mit 4000 BRT, 12 Handelsschiffe mit 16.700 BRT und 3 Leichter versenkt und 2 Zerstörer‚ 8 Küstenfahrzeuge, 15 Transporter, 8 Munitionskähne und 1 Tankschiff beschädigt.

Da auch die Truppen zwischen Don und Wolga südlich Stalingrad ein stark auskühnen Angriffssturm durchstießen, hat sich die deutsche Front südlich, westlich und nordwestlich Stalingrad in der vergangenen Woche wieder um ein Stück vorwärts geschoben. Zwischen Wolga und Don verloren die Sowjets allein an zwei Tagen 3.301 Gefangene, während gleichzeitig 52 Panzer, 56 Geschütze, 90 Maschinengewehre und Granatwerfer sowie 66 Flammenwerfer vernichtet wurden oder in deutsche Hand fielen.

Ein neuer Brennpunkt der Kämpfe ist seit dem 11. August in dem Raum nördlich Orel entstanden. Dort hat ein eigenes Angriffsunternehmen gegen tiefgestaffelte starke Feindstellungen 14.000 Gefangene eingebracht und gleichzeitig erhebliche Kräfte der Sowjets auf sich gezogen und damit auch gebunden. Das an und für sich schwierige, schluchtenreiche Kampfgelände war durch anhaltende Regenfälle versumpft und mit breiten Minengürteln durchsetzt. Da in dieser Lage die Wirkung der schweren Waffen and der Panzer nicht zum Tragen kam, lag die Hauptlast der Kämpfe auf der Infanterie, die durch Flakartillerie und Flieger wirksam unterstützt wurde.

Ein Blick auf die reinen Abwehrfronten zeigt, daß die Sowjetangriffe bei Woronesch nachgelassen haben, weil der Gegner offenbar das Nutzlose seines Bemühens hat einsehen müssen. Dagegen rennen die Sowjets ostwärts Wjasma und im Raum von Rschew nach wie vor mit starken Kräften gegen die deutsche Front an. Zahlreiche und immer wiederholte Massenangriffe wurden durch das vereinte deutsche Abwehrfeuer und unter Mitwirkung der Luftwaffe zerschlagen. Dieser gelang es sogar verschiedentlich, erhebliche Feindkräfte schon in der Bereitstellung zu fassen und zu zerschlagen.

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Translated into english using google translate

161 tanks destroyed near Kaluga and Rzhev -
Enemy positions in the Caucasus broken through

dnb. From the Führer headquarters, August 23rd -
The Wehrmacht High Command announces:
In the Caucasus, German and allied troops broke through strong enemy positions and roadblocks. Counterattacks by the enemy were repulsed. A tugboat and two freighters were sunk by bombs on the Volga on August 21 and 22, and another tugboat and four tankers were set on fire. At various points on the Don Front, attempts by the enemy to translate were rejected. In the area southwest of Kaluga and near Rzhev, attacks by strong infantry and armored forces of the enemy were repulsed in hard fighting, supported by effective intervention by the air force. In doing so, 161 tanks were destroyed yesterday, 86 of them in the section of an army corps alone.
To the southeast of Lake Ilmen and in front of Leningrad, individual enemy advances remained in the German defensive fire.

The Soviet Air Force lost 122 aircraft yesterday in aerial battles and anti-aircraft artillery, and three more were devastated. Four own aircraft did not return from the mission.

In Egypt, German fighters successfully fought several British airfields south of Alexandria on the nights of August 22nd and 23rd. German fighters shot down four British planes yesterday with no losses of their own.

Strong explosions and fires were observed during day and night attacks against several arms and transport facilities in south and east England. Seven British landing craft were sunk by bombs on the south coast.

Anti-aircraft artillery and fighters shot down four British aircraft during daytime flights into the occupied western territories.

Persistent fighting all over the Eastern Front
The fighting on the Eastern Front over the past week has grown into a persistent struggle at the various hotspots that are spread across the entire front between the Caucasus and Leningrad. The main focus is still in the southern section, where German troops succeeded in pushing back the Soviets on a daily basis, despite the difficulty of the mountainous terrain that had now to be overcome. From the Caucasus to the Volga knee, a major decision is being fought for in this campaign, whereby it can be clearly observed that the Soviets are trying desperately to stop the German advance at last.

The stubborn fighting on the lower reaches of the Kuban and in the northwest region of the Caucasus can be explained by the hot efforts of the Soviets to deny German troops access to the Black Sea coast and to the important ports of embarkation there, Anapa, Novorossiysk and Tuapse. The fighting itself was initially made more difficult by the almost tropical heat, later by heavy thunderstorms, furthermore by the confusing forest and mountainous terrain and by enemy road, tree and mine barriers. Nevertheless, German and Romanian associations succeeded, as already reported, in conquering the cities of Kurchanskaya and Krymskaya in the area of ​​the lower Kuban and advancing 25 kilometers south of the lower reaches of the Kuban.

Meanwhile, the German Air Force is constantly bombing the enemy’s retreat streets and embarkation ports, which are crammed with Bolsheviks. In the process, considerable gaps were torn in the Soviet ship fleet, which was in and of itself limited for the retreat to Transcaucasia. As a result of the action of the German Air Force, 1 destroyer, 22 coast vehicles, 1 transporter with 4,000 GRT., 12 merchant ships with 16,700 GRT., 12 merchant ships with 16,700 GRT. and 3 lighters sunk and 2 destroyers, 8 coasters, 15 transporters, 8 ammunition barges and 1 tanker damaged.

Since the troops between the Don and the Volga south of Stalingrad also penetrated a bold attack storm, the German front moved a little further south, west and north-west of Stalingrad in the past week. Between the Volga and Don, the Soviets lost 3,301 prisoners in two days alone, while at the same time 52 tanks, 56 artillery pieces, 90 machine guns and grenade launchers as well as 66 flamethrowers were destroyed or fell into German hands.

A new focal point of the fighting has arisen in the area north of Orel since August 11th. There, its own attack company against deeply echeloned strong enemy positions brought 14,000 prisoners and at the same time attracted considerable Soviet forces and thus also tied them up. The battle terrain, which was difficult in and of itself and rich in ravines, was swamped by persistent rainfall and interspersed with broad belts of mines. Since in this situation the effects of the heavy weapons on the tanks did not have any effect, the main burden of the fighting was on the infantry, which was carried out by anti-aircraft artillery and airmen were effectively supported.

A look at the purely defensive fronts shows that the Soviet attacks at Voronezh have subsided because the enemy has evidently had to see the pointlessness of his efforts. On the other hand, the Soviets are running eastwards from Vyazma and in the Rzhev area with strong forces against the German front. Numerous and repeated mass attacks were crushed by the united German defensive fire and with the cooperation of the Luftwaffe. This even succeeded on various occasions in capturing and smashing considerable enemy forces while they were in readiness.

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I’ve corrected some mistakes in the transcription, so that you can edit the translation to account for the mistakes. :slight_smile:

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Done, though I have doubts that I may missed some corrections.

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Recheck my post above and see the edits. And then translate again and edit your post. :slight_smile:

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Great work both of you. A little error here and there does not keep one from getting the substance of the article. The propaganda flows on both sides. Exaggerate the good, minimize the bad, ignore the really bad.

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All credit goes to @NormanStewart , not me. I just copy pasted the article into google translate and pasted it here. He searched it up.

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Thank you :slight_smile: Though the big thanks would have to go to this website:
https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vob

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@1nt17cs152.ritvik Important to check my posts at least three times when you translate :slight_smile:

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Wait… weren’t the german archives destroyed in ww2 (and austria was part of germany).

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Something tells me you are going to edit it again. :stuck_out_tongue:

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Not this time, I’m done with this post :slight_smile:
It’s the next posts on this topic you have to look out for.

Something about this town called Stalingrad…

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Not all of it was destroyed. It’s a miracle these papers survived.

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The Gazette (August 24, 1942)

PRESSURE INTENSE
Nazis pour reinforcements into battle at river bend; Caucasus holding

Axis strength fails to advance spearhead toward Grozny oil field

Moscow, USSR (AP) –
A fierce give-and-take battle was in progress along the Don bend northwest of Stalingrad, the Soviet midnight communiqué indicated today, declaring the Russians had driven the Germans from some positions, but that the enemy had effected a new crossing of the river.

The communiqué said of the Don bend fighting:

In the area of Kletskaya, our troops fought active operations and improved their positions. Guardsmen of ‘X’ unit drove the Germans out of a number of populated places.

The Russians said, however, that in this area, fierce battles continued for Don River crossings and added:

On one sector, the enemy was able to get across troops and tanks and our troops are fighting fierce battles with these enemy groups.

An earlier report to the Soviet Army newspaper, Red Star, said the Russians had succeeded in smashing one German attempt to make a new crossing and the Germans had lost more than 1,000 men. The paper said:

The enemy is increasing his pressure in the center of the Don bend, but Soviet troops are firmly holding positions captured a few days ago.

The communiqué also spoke of heavy fighting here against an Italian division, declaring that at least half of this division had been killed.

Speaking of the southern prong of the battle for Stalingrad, the communiqué said:

In the area northeast of Kotelnikovsky, our troops fought intensive battles with large tank and infantry forces. On various sectors, the Germans, at the cost of tremendous losses, managed to advance.

Heavy fighting also continued south of Krasnodar, in the Caucasus, where the Germans are trying to drive through to the Black Sea, and southeast of Pyatigorsk, spearhead of the German thrust toward the Grozny oil field.

There was no indication, however, that the Germans had made any progress in either of these sectors.

In the Krasnodar sector, the communiqué said, one Russian detachment “repulsed a strong German attack and inflicted heavy losses on the enemy.”

Of the Pyatigorsk region, it said simply that:

Our units fought defensive engagements with enemy tanks and motorized infantry.

Fresh Nazi forces brought out of reserve pools or switched from other sectors were piled steadily into the tense battle for Stalingrad on which Hitler’s command hopes to deliver a mortal blow to the Red Army and Soviet economy.

Everywhere the Russians fought stubbornly against every enemy thrust, exacting a mounting toll of casualties in men and machines. Their lines appeared to be intact everywhere despite the wedge in the Kotelnikovsky sector. The Russians have not said officially how near the battle is in Stalingrad, but at one point in the Don elbow, Stalingrad is only 45 miles away. It appeared likely that the Germans were as close with the southern arm of their vast nutcracker.

In the other major battle of the Caucasus, the Red Army continued to roll back southward from Krasnodar toward the Black Sea before the overwhelming pressure of enemy forces. The Russians held successive lines as long as possible on the road to the naval base of Novorossiysk and then withdrew to new positions.

They also engaged in resolute fighting southeast of Pyatigorsk where the Germans were inching steadily closer to the Grozny oil fields, surpassed in value only by the Baku pool sheltered by the 18,000-foot Caucasus Mountains. The Germans were less than 100 miles from the Grozny derricks.

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Völkischer Beobachter (August 25, 1942)

Vorstoß schneller Truppen über den Don –
Harte Gebirgskämpfe im Kaukasus

xcv
(Weltbild-Gliese)

dnb. Aus dem Führer-Hauptquartier, 24. August –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Im Kaukasusgebiet schreitet der Angriff der deutschen und verbündeten Truppen in harten Gebirgskämpfen fort. Nordwestlich Stalingrad erzwangen deutsche Infanteriedivision und schnelle Truppen‚ von der Luftwaffe hervorragend unterstützt, den Übergang über den Don und durchbrachen im Vorstoß nach Osten stark ausgebaute feindliche Verteidigungsstellungen. An der übrigen Donfront scheiterten örtliche Angriffe des Feindes an dem Widerstand italienischer Truppen. Eisenbahnanlagen und Transportbewegungen im rückwärtigen Gebiet des Feindes sowie Schiffsverkehr auf der Wolga wurden durch die Luftwaffe wirkungsvoll bekämpft.

Südwestlich Kaluga‚ nordwestlich Medyn und bei Rschew wurden feindliche Angriffe abgewiesen oder in engem Zusammenwirken mit der Luftwaffe schon in der Bereitstellung zerschlagen. Südostwärts des Ilmensees und vor Leningrad wurden örtliche Geländegewinne erzielt und feindliche Gegenangriffe abgewiesen. An der Eismeerfront griffen Sturzkampfflugzeuge Truppenlager auf der Fischerhalbinsel an.

Die Sowjetluftwaffe verlor gestern in Luftkämpfen 157 Flugzeuge, neun weitere wurden durch Flakartillerie abgeschossen oder am Boden zerstört. Acht eigene Flugzeuge werden vermißt.

Im Westen bekämpften Fernkampfbatterien des Heeres militärische Ziele im Raum von Dover.

Bei Tagesstörflügen warfen einige britische Flugzeuge über dem nordwestdeutschen Küstengebiet Sprengbomben ab.

Leichte deutsche Kampfflugzeuge erzielten im Laufe des gestrigen Tages bei Tiefangriffen umfangreiche Zerstörungen in kriegswichtigen Anlagen an der englischen Südostküste. In der vergangenen Nacht belegten deutsche Kampfflugzeuge eine Stadt der britischen Rüstungsindustrie in den Midlands sowie kriegswichtige Ziele in Ostengland mit Spreng- und Brandbomben. Es entstanden zahlreiche Brände und Explosionen.

Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, versenkten deutsche Unterseeboote im östlichen und westlichen Atlantik sowie im Karibischen Meer 17 Schiffe mit 107.000 BRT. und zwei Transportsegler. Davon wurden 11 Schiffe mit 64.000 BRT aus Geleitzügen herausgeschossen. Zwei weitere Schiffe wurden torpediert. Ihr Sinken konnte wegen einsetzender Abwehr nicht beobachtet werden.


U-Boote versenkten wieder 107.000 BRT ­–
Angriff auf Stalingrad

Bestürzung in den Feindländern: „Die Kämpfe um Stalingrad die wichtigsten auf dem ganzen Erdball“

vb. Wien, 24. August –
Während Churchill noch immer vergeblich auf ein Danktelegramm Stalins für den Invasionsversuch von Dieppe wartet, hat man im Kreml Wichtigeres zu tun, als auf dieses mißglückte britische Abenteuer zu achten. Die Lage an der Südfront zwischen Stalingrad am Wolgaknie und den Kaukasushäfen entwickelt sich so eindeutig, wie Stalin es wohl befürchtete, als er Churchill ohne Umschweife und ultimativ um sofortige Entlastung ersuchte. Mit dem im heutigen OKW-Bericht gemeldeten Übergang über den Don nordwestlich Stalingrad und dem Vorstoß schneller Truppen durch stark ausgebaute feindliche Verteidigungsstellungen nach Osten hat der Angriff auf Stalingrad begonnen. Damit ist der Kampf in diesem wichtigsten Abschnitt der Südfront in sein entscheidendes Stadium getreten. Aber nicht nur an der Ostfront kündet sich eine neue Niederlage des Feindes an, sondern auch im Atlantik trafen weitere harte Schläge die alliierte Kriegführung. Trotz aller Verstärkung der Abwehr haben unsere U-Boote wieder mindestens 17 Schiffe mit 107.000 BRT, wie durch Sondermeldung bekanntgegeben wurde, versenkt.

Die harten und erfolgreichen Kämpfe der deutschen Wehrmacht während der letzten Wochen im Donbogen und jenseits des Don südwestlich Stalingrads haben in der feindlichen Auslandspresse bereits vielfach ihren Niederschlag gefunden. Die neueste Entwicklung an dieser wichtiger Nahtstelle der bolschewistischen Front aber hat die Öffentlichkeit der Feindländer in stärkste Bestürzung versetzt. „Es ist den Deutschen gelungen, nordwestlich und westlich von Stalingrad neue Gebiete zu erobern. Sie haben in breiter Front den Don überschritten,“ muß der Londoner Nachrichtendienst seinen Hörem mitteilen. Ein englischer Beficht aus Moskau spricht von gefährlicher Lage und betont, daß es den Deutschen gelungen sei, unter dem Schutz von Stukas den Don mit Artillerie und Panzern zu überschreiten. Die Schlacht um Stalingrad ist in ein für die Sowjets kritisches Stadium getreten. Der Londoner Nachrichtendienst bricht schließlich in die angstvolle Feststellung aus, die Augen der ganzen Welt seien auf die Kämpfe um Stalingrad gerichtet. Man könne gar nicht daran zweifeln, daß sie die wichtigsten auf dem Erdball seien.

Selbst Moskau muß die neuen deutschen Erfolge zugeben und erklärt, es sei „dem Feind gelungen, einen Keil in unsere Linien zu schlagen.“ Die Sowjets seien in erbitterte Kämpfe verwickelt.

Der Moskauer Berichterstatter der US-Agentur United Press berichtet von einem „weiteren Anwachsen des deutschen Drukkes“ gegen die Sowjets vor Stalingrad:

Die beiden Backen der deutschen Zange schließen sich mehr und mehr. Endlose deutsche Verstärkungen schieben sich gegen die Sowjets vor. In keiner Weise ist es den Sowjets gelungen, die Wucht des deutschen Vormarsches zu brechen. Die Erbitterung des deutschen Angriffs ist im Gegenteil gewachsen.

Der Observer in London weist auf die nicht zu unterschätzende moralische Bedeutung Stalingrads für die sowjetische Bevölkerung hin, für die sich mit dem Namen und der Geschichte dieser Stadt besondere Vorstellungen verknüpfen.

Stalingrad ist mit Stalins politischer Laufbahn auf das engste verbunden. Dort hat sich Stalin im Bürgerkrieg vor 24 Jahren als politischer Kommissar ausgezeichnet. Stalins Verteidigung von Zarizyn, wie die Stadt damals hieß, ist seitdem zur Legende geworden; die jetzige Verteidigung von Stalingrad erlangt deshalb für das russische Volk eine fast sinnbildliche Bedeutung; und Sinnbilder bedeuten in Rußland sehr viel – noch immer…

Die Bemühungen der britischen Presse, auf diese Art den Widerstandswillen der sowjetischen Verteidiger aufs höchste zu verstärken, werden genau so erfolglos in der Luft verpuffen wie alle die bisherigen dieser Art.

Während sich die Lage um Stalingrad für die Sowjets zu einer immer größeren Krise zuspitzt, geht gleichzeitig der deutsche Vormarsch im Kaukasus pausenlos weiter. Er hat auf englischer Seite bereits zu einer Maßnahme Anlaß gegeben, die tief blicken läßt. Die britischen Truppen im Irak und in Iran sind zu einem Armeekommando unter General Sir Henry Maitland Wilson zusammengefaßt worden, der im Frühjahr 1941 in Griechenland aufs Haupt geschlagen wurde und dann Reißaus nach Ägypten nahm. Die Aufgabe, die ihm jetzt übertragen wurde‚ ergibt sich von selbst der der Lage der Bolschewisten an der Südfront, die man in London richtig einzuschätzen scheint. Gleichzeitig unterstreicht man daß England nun sogar an drei Fronten kämpfen werde: Im Befehlsbereich Wilsons, in Ägypten und in Indien.

Im Kaukasus kann die zähe Verteidigung in einem Gebirgsgelände, das dem Angreifer schwerste Aufgaben stellt, das Fortschreiten der deutschen Operationen nicht hindern. Der Westkaukasus steigt im Elbrus auf 5.600 Meter an, das sind 800 Meter mehr als der Montblanc. Es sind dort Pässe in einer Höhe von über 2.000 Meter zu überwinden und in den engen Tälern wahre Urwälder zu durchschreiten. Hier setzt der Feind alles daran, um den Weg nach den Häfen am Schwarzen Meer zu sperren. Neben Anapa sind das vor allem Noworossijsk, der einzige wertvolle Kriegshafen, über den die Sowjets nach dem Fall von Sewastopol noch verfügen, und Suchum.

Die englische Presse ist voll von erregten Mutmaßungen über den weiteren Verlauf der Dinge im Kaukasus und am Wolgaknie. Um so schweigsamer ist sie in eigener Sache. Über die Verluste bei Dieppe wird das englische Volk nicht unterrichtet. Churchill hat auch immer noch keinen Bericht über die Katastrophe des Geleitzuges im Mittelmeer erstattet, den er damals für die Zeit nach Abschluß dieses Kampfes versprach; Bisher hat er lediglich einige Verluste der Kriegsmarine zugegeben‚ aber daß von 21 Großfrachtern 15 verlorengegangen sind‚ verschweigt er mit der gleichen Zähigkeit wie seinerzeit die völlige Vernichtung des Geleitzuges im Eismeer‚ dessen Ausfall die Sowjets gerade jetzt bitter verspüren.

Die mit der heutigen Sondermeldung bekanntgegebenen neuen U-Boot-Erfolge rükken eine Erklärung des Leiters der US-Marinekommission, Admiral Land, ins rechte Licht, in der dieser davon spricht, daß die jetzt in Dienst gestellten Neubauten „nicht nur für Kriegszwecke gebaut seien,“ sondern auch nach dem Krieg „wertvolle Dienste leisten sollen“ – eine Ankündigung übrigens, die gerade in England mit gemischten Gefühlen aufgenömmen werden dürfte. Diese Zukunftsmusik läßt außer acht, daß die Neubautätigkeit der US-Werften unverändert erheblich hinter den Versenkungsergebnissen zurückbleibt. Wie viele dieser Schiffe nach dem Krieg noch schwimmen werden, hängt nicht von ihren Erbauern ab, sondern von unseren U-Booten. Jedenfalls verzeichnet man in England jeden Geleitzug, der die Insel zu erreichen vermag‚ mit einem Jubel, der deutlich verrät, mit welchen Angstgefühlen man seine Fahrt verfolgt hat.

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Sowjetische Elitetruppen geworfen –
Donübergang trotz heftiger Abwehr

dnb. Berlin, 24. August –
Im großen Donbogen hatten die deutschen Truppen bereits an den Vortagen kleinere Brückenköpfe über den Don gebildet und diese gegen heftige Gegenstöße bolschewistischer Elitetruppen gehalten, die dabei schwere Verluste erlitten. Im Bereich eines deutschen Armeekorps wurden in den beiden letzten Tagen bei der Verteidigung der ersten Brückenköpfe 47 feindliche Panzer abgeschossen.

Gestützt auf diese kleinen Brückenköpfe hat die Masse der angreifenden deutschen Divisionen am Sonntag an verschiedenen Stellen den Übergang über den Don erzwungen, wobei die Truppen des Heeres von der Luftwaffe hervorragend unterstützt wurden. Nach dem Übergang traf der deutsche Angriff am Ostufer des Flusses auf stark ausgebaute feindliche Stellungen. In energischem Vorstoß wurden diese tiefgestaffelten Stellungssysteme durchbrochen. Die Bolschewisten versuchten vergeblich, durch Gegenstöße den deutschen Angriff aufzuhalten. Es entwickelten sich erbitterte Kämpfe, bei denen besonders eine sowjetische Gardedivision schwerste Verluste an Menschen, Waffen und Gerät hatte.

Weitere Erfolge brachte die Bekämpfung von Eisenbahnzielen im Raume von Stalingrad. 15 beladene Transportzüge wurden durch Bombentreffer zerstört. Mehrere weitere Züge, Bahnhöfe und Gleisanlagen wurden schwer beschädigt. Auf der Wolga südlich Stalingrad wurden drei ankernde Tankschiffe bei einem überraschenden Tiefangriff durch Volltreffer versenkt.

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Brooklyn Eagle (August 25, 1942)

Dive bombers rip Reds near Stalingrad

Reich claims swastika hoisted atop highest Caucasian mountain

Moscow, USSR (UP) –
Frontline reports said today that strongly-reinforced Nazi armored columns were driving southeast toward Stalingrad on the east side of the Don, forcing back the outnumbered Russians under “tens of tons” of bombs from dive bomber fleets.

A British radio report said direct communications between Moscow and Stalingrad “may already have been severed.” The German High Command claimed that Nazi troops have hoisted the swastika over Mount Elbrus, the highest peak in the Caucasus, 60 miles southwest of Pyatigorsk.

A huge pall of smoke was reported hanging over the 60-mile front from Kletskaya south of Kotelnikovsky, rising up from the burning villages and prairie fires which raced across the steppes.

Smoke was so thick, the dispatches said, that even in daylight the sun was often no brighter than at dusk.

Into this inferno, reports to the Communist Party newspaper Pravda said, the Nazis were dropping large numbers of parachutists, attempting to establish positions along the line of Soviet retreat.

‘Bulk of army’ across Don

The Berlin radio reported today that the “bulk of the German divisions” attacking toward Stalingrad were now across the Don River and had pierced strong Soviet defenses east of the river.

Russian troops mopped up several parties of a hundred or more Nazi parachutists armed with Tommy guns, machine guns and mine-throwers which had been dropped behind the Soviet lines.

The Communist youth newspaper, Komsomolskaya Pravda, reported that the Nazis had brought up reinforcements sufficient to enable them to press southeast from Kletskaya in great strength. This paper reported:

German dive bombers unloaded tens of tons of projectiles, including screaming bombs.

The Russians, fighting from an elaborate trench system, halted the Nazis at some points, hurling bottles filled with flaming benzine at the Nazi tanks. However, it was admitted that the fighting was spreading over a larger and larger area as the German attack mechanism gained momentum.

Nazi tank wedge cut off

One German tank wedge was cut off on the approaches to Stalingrad, but others continued their progress.

Russian planes attacked the Helsinki area in force during the night in face of a furious barrage by anti-aircraft guns, according to phone messages to Stockholm from the Finnish capital. Eight waves of Red Air Force planes had roared over the capital area, but up to early today, no bomb explosions had been heard in the center of the city. Reports from outlying districts had not been received.

Frontline advices reported fierce combat between the German Air Force mass-raiding the North Caucasus and the Soviet Black Sea Fleet Air Arm. The Russians beat off an attack on “city N” (obviously the Black Sea naval base of Novorossiysk) and destroyed 13 enemy bombers and damaged five.

Marines, supported by a flotilla, repulsed a psychological attack – Germans goose-stepping straight toward Russian positions – and wiped out a whole regiment (3,000 men).

The wedge was cut off northeast of Kotelnikovsky, 90 miles southwest of Stalingrad, where one spearhead is pointed toward Stalingrad and the other toward the Volga River between Stalingrad and Astrakhan, dispatches said.

Report some successes

Soviet forces separated the tanks from the infantry accompanying them. Many have already been destroyed, the dispatches said.

Other Russian successes were reported. Large enemy tanks and infantry forces that tried to break Russian defenses near Prokhladny, 85 miles northwest of the Grozny oil wells, were beaten off yesterday with “unusual losses,” a dispatch to the army organ Red Star said.

Red Star reported that stiffened resistance south of Krasnodar, from where the Germans have driven dangerously close to the Soviet Black Sea base of Novorossiysk, had checked and even flung back the enemy at some points.

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Völkischer Beobachter (August 26, 1942)

Deutsche Hochgebirgsgruppe auf dem höchsten Gipfel des Kaukasus –
Reichskriegsflagge auf dem Elbrus gehisst

‚Die Schlacht um Stalingrad hat gewaltige Ausmaße angenommen‘

vb. Wien‚ 25. August –
Wie das Oberkommando der Wehrmacht meldet, hat eine bayerische Hochgebirgsgruppe unter Führung von Hauptmann Groth während eines Schneesturms auf dem 5630 Meter hohen Gipfel des Elbrus, dem höchsten Berg des Kaukasusgebirges‚ die Reichskriegsflagge gehißt. Ein symbolischer Akt, dessen Bedeutung weit über die Tatsachen des Vordringens deutscher Truppen zum Kaukasus hinausreicht. Von Elbrus in ungefähr gerader Linie bis zu der auf Stalingrad vorstoßenden deutschen Panzerspitze schwingt die Sehne des Bogens der großangelegten deutschen Operationen‚ die die ganze Welt in den Zustand höchster Erregung versetzt haben. Die englischen Korrespondenten in Moskau‚ das sensible Fieberthermometer des bolschewistischen Hauptquartiers, reagieren darauf mit großer Nervosität. Der angsterfüllt Moskauer Exchange-Korrespondent erklärt:

Die Schlacht um Stalingrad hat gewaltige Ausmaße angenommen. Die Lage wird für die Bolschewisten bei Stalingrad immer kritischer!

Wie aus den Berichten weiter zu entnehmen ist, hat Stalin einen Befehl erlassen, aus dem deutlich hervorgeht, wie sehr den Bolschewisten die entscheidende Bedeutung dieses Kampfes klar geworden ist. Der Befehl lautet:

Haltet stand‚ komme was da wolle, irgend ein weiterer Rückzug darf nicht in Frage kommen!

Obwohl dieser Befehl die bolschewistischen Truppen noch einmal zur Aufbietung aller Kräfte und zu einem verzweifelten Widerstand getrieben hat, müssen andere Berichterstatter aus Moskau zugeben, daß „die deutschen Panzer mit gewaltiger Kraft über die brennenden Getreidefelder vorwärtsrollen und in die äußeren Verteidigungsstellungen der Sowjets eindringen.“

Die so wichtige Eisenbahnlinie Stalingrad-Moskau sei durch das ständig auf ihr liegende Artilleriefeuer sowie die Angriffe deutscher Panzer und motorisierter lnfanterieabteilungen unbrauchbar geworden. Südlich von Stalingrad sei es den Deutschen gelungen‚ einen Kampfwagenkeil in die sowjetischen Linien hineinzutreiben.

Die Bedeutung des so schwer bedrängten Stalingrad wird auch in London gewürdigt, wo man an den Ausspruch Stalins erinnert, nach dem Moskau der Kopf und Stalingrad als das Herz der Sowjetunion bezeichnet werden. Der Korrespondent von News Chronicle in Moskau erklärt:

Sollte Stalingrad fallen, so wäre das der größte Schlag, der in diesem Kriege der bolschewistischen Macht zugefügt worden ist.

Gerüchtweise verlautete bereits, daß Stalin sich persönlich zur Leitung der militärischen Operationen nach Stalingrad begeben haben soll. Dies würde noch eine andere Begründung in einer bisher unbestätigten Meldung der schwedischen Zeitung Folkets Dagbladet aus Helsinki finden, nach welcher Marschall Timoschenko von seinem Posten als Oberbefehlshaber abgesetzt und Woroschilow, der vor kurzem noch bei Stalin in Ungnade stand, an seine Stelle eingesetzt worden sein soll.

Churchill, der von der katastrophalen Lage der Sowjets an ihrer Südfront zweifellos unterrichtet ist und vielleicht auch während seines Moskauer Aufenthalts von den oben angedeuteten innerpolitischen Vorgängen Kenntnis erhalten hat‚ hat am Montag einen dementsprechend stillen Einzug nach seinem Moskauer Bittgang in London gehalten. Auf seiner Rückreise hatte er noch Unterredungen mit dem iranischen Ministerpräsidenten‚ eine Audienz bei dem von den Engländern eingesetzten Schah-in-Schah des Iran und Besprechungen mit den militärischen Befehlshabern in Kairo. Allen diesen Unterredungen haben zweifellos die Meldungen vom Vordringen der deutschen Truppen nordwestlich von Kotelnikowo und das Eingeständnis des sowjetischen Oberkommandos von einem erneuten Rückzug im nördlichen Kaukasus „südöstlich von Pjatigorsk, wodurch der Feind leider Grosnji noch näher gekommen ist,“ ihren Stempel aufgedrückt. Auch Smuts, der Ministerpräsident Südafrikas, war bei den Besprechungen in Kairo zugegen, was ihn dazu veranlaßte, wenige Tage später zu behaupten, daß alle Vorkehrungen zu einem neuen englischen Sieg in Afrika getroffen seien, eine Äußerung‚ die wir gemach in die bereits mit reichhaltigem Material versehene Mappe unter dem Titel „Hitler hat den Bus versäumt" legen können.

lm Schneesturm bezwungen

Die Besteigung des höchsten Kaukasusgipfels durch deutsche Gebirgstruppen stellt neben der militärischen eine alpine Sonderleistung dar, die den hohen Ausbildungsstand dieser Truppe erkennen läßt. Ihre Geschichte weist bereits zahlreiche hervorragende Erfolge auf. Erinnert sei an die schweren Kämpfe in Jugoslawien und in Griechenland, an die Bezwingung des Olymp oder an die Heldentaten bei den Kämpfen um Narvik. Sie alle haben mehr als einmal bewiesen, daß unseren Gebirgsjägern kein Berg zu hoch und keine Schlucht zu tief ist.

Den Elbrus bezwangen bayerische Gebirgsjäger, die seit Beginn der deutschen Angriffsoperationen im Mai 1942 1500 Kilometer durch Staub und Hitze, durch schattenlose, wasserarme Steppen kämpfend zurücklegten. Sie hatten bei ihrem Vordringen im Kaukasus schwere Kämpfe zu bestehen. So vernichteten sie bereits beim Eintritt in das Gebirge zwei Kavallerieregimenter‚ ein Infanterieregiment und zehn Panzer. Bei ihrem weiteren Vordringen nach Süden war jeder Tag mit harten Kämpfen gegen die Bolschewisten, die jede Straße, jede Felswand, jede Kuppe zäh verteidigten, erfüllt. Die Flaggenhissung auf dem Elbrus erfolgte während eines Schneesturmes durch eine Hochgebirgsgruppe unter Führung von Hauptmann Groth.

Der Elbrus krönt den gletscherreichen Zentralkaukasus, der sich von dort bis zum 5043 Meter hohen Kasbek erstreckt. Die Gletscher, von denen der Elbrus etwa 30 besitzt, erreichen mehrfach über zehn Kilometer Länge. Elbrus und Kasbek sind erloschene Vulkane. Die Gipfel sind von ausgeworfenen Lavagesteinsmassen bedeckt. Für die im Innern gegenwärtig noch Wirksamen vulkanischen Kräfte sprechen die vielen Badeorte mit Mineralquellen. Die Waldbedeckung ist im östlichen Zentralkaukasus recht gering und leidet gleicherweise unter Trockenheit und menschlichem Raubbau.

Der Montblanc des Kaukasus

„Minghi-Tau“ nennen die Bergbewohner ehrfürchtig den mächtigen Doppelkegel des Elbrus, der sich in schimmernder Helle hoch über die dunklen Rücken des mächtigen Kaukasusgebirgszuges erhebt. „Minghi-Tau“ – das bedeutet „weißer Berg.“ Der Elbrus ist der Mont Blanc des Kaukasus. Seine Namen sind zahlreich wie die uralten Sagen, die sich um den höchsten Gipfel der Grenzscheide zwischen Europa und Asien ranken. „Schat Cora“ — „Geisterberg“ lautet sein russischer Name. Schon die Arche Noah soll nach der örtlichen Überlieferung am Elbrus hängen geblieben sein, ehe sie endgültig am Ararat landete. Lange galt der Berg als göttlich und unersteigbar. Erst in den Jahren 1868 und 1874 wurde er zum erstenmal bezwungen.

Der Ungar von Dechy, dem in den Jahren nach der Jahrhundertwende eine Besteigung gelang, gab die folgende Schilderung seiner Eindrücke:

Vor mir lag der Elbrus. In einsamer Majestät, massig und blendend im gleißenden Licht erhob sich der doppelgipflige, in ewiges Eis gehüllte Vulkan. Ganz erfüllt sein Bild den Gesichtswinkel. Weder zu seiner Rechten noch zu seiner Linken, noch hinter ihm wagt sich eine andere Berggestalt an ihn heran. Seine Konturen schneiden in das dunkle Firmament und hinter ihm dehnt sich die leere Unendlichkeit aus. So muß der Herrscher thronen. Vulkanische Kräfte haben diesen konischen Gipfel gegen den Himmel getürmt. Schnee und Eis bedecken jetzt die erkaltete Materie‚ nur selten durchbrochen vorn dunklen Andesitgestein.

Von den blendenden Schnee- und Firnfeldern ergießen sich nach allen Richtungen mächtige Gletscherströme zu Tale. Unter ihnen ist der 10,5 Kilometer lange Irikgletscher der größte.

Brooklyn Eagle (August 26, 1942)

Nazi hordes closing in on Stalingrad

Tank legions crowd Reds in narrow front – 1 of 3 drives blocked

Moscow, USSR (UP) –
A German battle force of 750,000 men, spearheaded by an estimated 25 armored divisions, was reported today closing in on Stalingrad from three directions despite fierce Soviet resistance.

Soviet reports placed Nazi advance guards less than 40 miles from Stalingrad due west of the vital Volga River industrial and communications center.

Frontline dispatches said the Germans are approaching Stalingrad from the northwest, west and southwest with crushing pressure that is crowding the Soviet defenders into an ever-narrowing defensive front.

Huge German panzer and infantry forces had crashed through Russian lines, bulwarked by reserve forces which Marshal Semyon Timoshenko was sending into action.

German planes bombed Stalingrad, a city of 290,000 people, in waves, trying to reduce it to the rubble and ashes in which they had left the Crimean fortress city of Sevastopol.

Report Stalingrad ablaze

The German High Command said that fires were raging at Stalingrad after repeated attacks by the Luftwaffe and explosive and incendiary bombs.

The Rome radio said the suburbs of Stalingrad had been evacuated, and every house turned into a fortress.

One of the dangerous Nazi thrusts – that moving down on Stalingrad from the northwest – was said to have been checked, at least temporarily, but there was no indication that the German push was losing any of its momentum.

Fighting was said to be raging over a rectangular front area about 105 miles long and 40 miles wide between the Don, the Stalingrad-Novorossiysk Railroad and the Volga.

Nazis advance in Caucasus

In the North Caucasus, the Germans were advancing rapidly behind the retreating Russian forces south of Krasnodar.

The task of the forces defending Stalingrad, it was said, was made more difficult by the lack of good communications. Three railroads radiating from Stalingrad have been cut and traffic on the remaining lines is hampered by German air attacks.

The railroads already out of service are the Stalingrad-Moscow line, the Stalingrad-Novorossiysk line and the Stalingrad-Lichaya line, which runs due west to join the Moscow-Rostov line.

German might increases

Front reports indicated that the German superiority in manpower, armored forces and aircraft is increasing and that the masses of Nazi forces on the east bank of the Don are being reinforced constantly.

The Red Air Fleet has been attacking both night and day against German troop columns, concentrations and artillery emplacements.

German losses were fearful, but it was not doubted that they would pour more men, more tanks and more planes across the great bend of the Don River in an effort to take one of Adolf Hitler’s most coveted objectives.

The Soviet communiqué acknowledged another withdrawal on a sector of the front south of Krasnodar. There, the Germans had driven dangerously close to the Soviet Black Sea base of Novorossiysk, which is 6 miles from Krasnodar.

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Völkischer Beobachter (August 27, 1942)

Turmhohe Überlegenheit unserer Luftwaffe –
2505 Sowjetflugzeuge in 24 Tagen vernichtet

Steigende Schlagkraft im Osten ohne Schwächung der Abwehrkraft im Westen

vb. Wien, 26. August –
Der Wehrmachtbericht enthält eine Angabe, die trotz des überragenden Interesses besonders beachtet zu werden verdient, daß die fortschreitenden Angriffsoperationen unserer Truppen im Kaukasus und die Kämpfe um Stalingrad verdienen. Er nennt für die Zeit vom 1. bis 24. August einen Verlust der sowjetischen Luftwaffe von 2505 Flugzeugen, während in der gleichen Zeit an der Ostfront 140 eigene Flugzeuge verlorengingen. Diese Zahl bestätigt neben der Güte unseres fliegenden Materials die turmhohe Überlegenheit der Ausbildung und Kampfesfreude der deutschen Besatzungen. Sie ist um so höher zu werten, als in ihr der wesentliche Einsatz unserer deutschen Luftwaffe im Angriff mit Bomben und Bordwaffen gegen feindliche Rüstungszentren, Festungsanlagen, Transportwege, Feldstellungen und Marschkolonnen nicht zum Ausdruck kommt, der an allen Frontabschnitten den Vormarsch der Erdtruppen erleichtert, teilweise sogar erst ermöglicht hat und der auch in der Abwehr bolschewistischer Angriffe, wie etwa bei Rschew, immer wieder schlachtentscheidend war.

Die Verlustzahl Von 2505 Sowjetflugzeugen ist dabei keineswegs eine einmalige und etwa unter besonders günstigen Umständen erreichte Rekordziffer‚ sondern setzt die Entwicklung im Kampf um die Luftherrschaft konsequent fort, die am 28‚ Juni mit dem Beginn der deutschen Offensive getreu jener Kundmachung des Reichsmarschalls einsetzte, nach der die Zeit nahe war, daß die deutsche Luftwaffe nach der vom Wetter erzwungenen teilweisen Winterruhe den Feind „mit vermehrter Wucht“ treffen sollte.

Am 9. Juli konnte der Wehrmachtbericht bereits melden, daß die Sowjetluftwaffe vom 23. Juni bis 6. Juli 980 Flugzeuge eingebüßt hatte, denen der Verlust von 89 eigenen Flugzeugen an der Ostfront gegenüberstand. Das war ein überlegenes Verhältnis zu unseren Gunsten von 1:11. In der Zeit vom 8. bis 20. Juli verloren die Bolschewisten 829 Maschinen, die deutsche Luftwaffe dagegen nur 70 Flugzeuge. Das Verhältnis betrug annähernd 1:12. Vom 21. bis 31. Juli wurden 815 bolschewistische Flugzeuge zerstört, in der gleichen Zeit 61 deutsche Flugzeuge verloren. Das Zahlenverhältnis, in dem die zunehmende deutsche Vorherrschaft im Luftraum zutage trat, hatte sich also auf annähernd 1:14 verändert. Die nun für die Zeit bis zum 24. August bekanntgegebenen Verluste haben das Verhältnis 1:18 erreicht. Die Stetigkeit, mit der die Einbußen der Bolschewisten an fliegendem Material im Verhältnis zu den deutschen Verlusten steigen, kann als Beweis dafür gewertet werden, daß die allgemeine Entwicklung auf dem von unserer Offensive beherrschten östlichen Kriegsschauplatz mit einer zunehmenden Zerschlagung des sowjetischen Widerstands auch in der Luft Hand in Hand geht.

Dieser Blick auf die Luftwaffensiege an der Ostfront muß aber außerdem berücksichtigen, daß Flieger und Flak an allen Kriegsschauplätzen vom Nördlichen Eismeer bis zur nordafrikanischen Wüste eingesetzt sind. Die Luftwaffe hat den Großgeleitzug amerikanischen Kriegsmaterials nach Murmansk und vor kurzem den britischen Konvoi im Mittelmeer auf dem Wege nach Malta und Alexandria in kameradschaftlicher Zusammenarbeit mit der Unterseebootwaffe zerschlagen. Sie kontrolliert die Meere um Europa, soweit der Aktionsradius von Flugzeugen reicht, und sie sichert schließlich im Westen mit unverminderter Kraft den Luftraum gegen die englische Fliegerei. Gerade bei Dieppe haben die Briten die Schlagkraft der deutschen Luftverteidigung so überraschend zu spüren bekommen‚ daß ihr eigener Versuch die Operation ihrer Invasionsarmee Von oben her durch massierte Angriffe mit Kampf- und Jagdflugzeugen zu decken und die Stellungen der deutschen Küstenverteidigung lahmzulegen, völlig mißglückte. Das Fiasko ihres Angriffsplans wurde mit der Vernichtung zahlreicher schwimmender Einheiten durch Bombenangriffe und mit der Abschußziffer von 127 britischen Flugzeugen durch deutsche Jäger so gesteigert, daß die britische Agitation tagelang versuchte, von der mißglückten Invasion durch breitangelegte Diskussionen über die Luftschlacht von Dieppe abzulenken.

So spannt sich der Erfolgsbogen der deutschen Luftwaffe gleich stark von Osten nach Westen. Weit davon entfernt, die eigenen Verluste zu verkleinern und unsere Opfer an wertvollern Material und wertvolleren Menschen zu übersehen, können wir doch mit Befriedigung feststellen, daß bei diesem günstigen Abschußverhältnis, das an der Ostfront am 23. August bei acht Eigenverlusten sogar 166 vernichtete Sowjetflugzeuge zählte‚ also nahezu 1 zu 21 betrug, Stalins Fliegerei der deutschen Luftwaffe nie mehr gefährlich werden kann.