Führer HQ (November 24, 1944)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
Im verkleinerten Maas-Brückenkopf südöstlich Helmond haben unsere Grenadiere in den letzten Tagen zahlreiche englische Angriffe abgewiesen. Die schwere Schlacht im Raum von Aachen stand gestern im Zeichen eigener erfolgreicher Gegenangriffe auf dem gesamten rechten Flügel unserer Abwehrfront. Grenadiere, Volksgrenadiere und Panzertruppen eroberten eine Reihe von Ortschaften wieder und säuberten sie vom Feinde. Nordamerikanische Angriffe, die in der Mitte und am linken Flügel dieses Kampfraumes mehrere Male vorgetragen wurden, brachen in unserem Feuer zusammen. Nur bei und südöstlich Eschweiler konnte der Feind geringfügig in unser Kampffeld eindringen.
Im Raum von Metz halten sich die Besatzungen mehrerer Befestigungsanlagen weiterhin gegen heftige feindliche Angriffe.
In Ostlothringen hat sich die Lage bei lebhafter örtlicher Kampftätigkeit nicht wesentlich verändert. Beiderseits der unteren Vogesenfingen unsere Truppen vordringenden Gegner auf und warfen ihn in Gegenangriffen zurück. Von Zabern aus ist es einer feindlichen Panzergruppe gelungen, unsere Sicherungen zu durchstoßen und in die Stadt Straßburg einzudringen.
Gegnerische Angriffe vor der Burgundischen Pforte- wurden zerschlagen, der Sperrriegel unserer Truppen an der Schweizer Grenze durch kräftige Vorstöße verstärkt; Die im Raum Mülhausen abgeschnittenen feindlichen Kräfte versuchten vergeblich, nach Westen und Nordwesten auszubrechen. Eigene Gegenangriffe aus dem Raum südöstlich Mülhausen sind in gutem Fortschreiten.
Groß-London und die Industriebezirke von Lüttich lagen bei Tag und Nacht unter stärkerem Fernbeschuss.
Am Ostrand des Etruskischen Apennin rannte die 8. englische Armee mit der zusammengefassten Masse ihrer Kräfte unter starkem Materialeinsatz gegen eine einzige deutsche Division an und versuchte den entscheidenden Durchbruch in die Ebene der Romagna zu erzwingen. In beispielhafter Standhaftigkeit behauptete die hier unter Führung von Oberst Crasemann eingesetzte 26. Panzerdivision mit unterstellten Verbänden den Zusammenhalt ihrer Front. Die erbitterten Abwehrkämpfe gehen weiter.
Auf dem Balkan zerschlugen unsere Truppen im Raum Skutari und Podgorica zahlreiche feindliche Angriffe.
In Südungarn wiesen unsere Verbände in einer neuen Abwehrfront westlich von Apatin und Batina die mit starken Kräften fortgesetzt angreifenden Bolschewisten ab.
Zwischen Budapest und dem Mátragebirge brachen auch gestern alle von zahlreichen Panzern unterstützten Durchbruchsversuche der Sowjets durch die zähe Abwehr und die Gegenangriffe unserer Truppen bei wirksamer Unterstützung durch die Luftwaffe zusammen. Erneut wurden hier 35 feindliche Panzer vernichtet.
Südlich Miskolc blieben mehrere Angriffe der Bolschewisten im Abwehrfeuer liegen. Im Ostteil der Talsenke gelangen dem Gegner geringe Einbrüche.
Nordwestlich Ungvár traten die Sowjets mit starken Kräften zum Angriff an. Sie wurden in einer Rückhaltsstellung aufgefangen.
Im Nordabschnitt ist die Abwehrschlacht östlich Libau bis in den Raum von Autz bei stärkstem Materialeinsatz erneut entbrannt. Alle Angriffe der Bolschewisten zerbrachen bis auf unbedeutende Einbrüche an der Standhaftigkeit unserer bewährten Divisionen.
In Kurland wurden gestern 50 feindliche Panzer abgeschossen.
Auf Sworbe hat sich die tapfere Besatzung gegenüber mehrfach überlegenem Feind auf die Südspitze der Halbinsel zurückgekämpft. Schweres Feuer unserer Seestreitkräfte lag trotz fortgesetzter Angriffe sowjetischer Bomben- und Torpedoflugzeuge den ganzen Tag über auf den feindlichen Stellungen.
Schwächere Verbände anglo-amerikanischer Terrorflieger warfen durch eine geschlossene Wolkendecke am Tage Bomben auf Westdeutschland und in der Nacht verstreut auf nordwest- und mitteldeutsches Gebiet.
In den harten Abwehrkämpfen um die Festung Metz hat das Sicherungsregiment 1010 unter Führung von Oberstleutnant Richter besondere Standhaftigkeit bewiesen. Leutnant Werner, Kompanieführer der 3. Kompanie des Regiments, verteidigte bei einem Feindeinbruch in Bataillonsstärke mit dem Kompanietrupp und zwei Mann seinen Gefechtsstand über sieben Stunden lang gegen eine vielfache feindliche Übermacht. Das Widerstandsnest konnte von den Amerikanern erst genommen werden, als die Verteidiger sämtlich durch Tod oder Verwundung ausgefallen waren.
In der Abwehrschlacht südöstlich Libau zeichnete sich das Grenadierregiment 4 unter Führung von Major von Bismarck durch hervorragende Standfestigkeit aus.
Im gleichen Kampfraum hat der Stabsgefreite Eil einer Füsilierschwadron in aufopferndem Heldenmut allein einen feindlichen Stoßtrupp im Nahkampf zurückgeschlagen und hierbei vier ihn umklammernde Bolschewisten durch Abziehen einer Handgranate vernichtet, wobei dem tapferen Füsilier die Hand abgerissen wurde.
Im heldenmütigen Kampf auf Sworbe hat sich die dort eingesetzte Artillerie unter Führung von Oberst Remer bei der Abwehr von mehr als 170 Angriffen des überlegenen Gegners besonders bewährt.