Führer HQ (October 19, 1944)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
In Holland zerschlugen unsere Truppen östlich Helmond die mit stärkstem Artillerie- und Schlachtfliegereinsatz geführten Durchbruchsangriffe des Gegners. Zehn Panzer wurden abgeschossen. In dem heißen Ringen um Aachen vereitelten unsere Panzergrenadiere feindliche Angriffe südwestlich Würselens und entrissen den Nordamerikanern eine Reihe vorübergehend verlorener Bunkerstellungen. Haus um Haus am Stadtrand von Aachen wird erbittert gegen den von Norden, Osten und Süden angreifenden Feind verteidigt.
Schnelle deutsche Kampf- und Nachtschlachtflugzeuge griffen mit beobachteter guter Wirkung feindliche Nachschubstützpunkte in diesem Kampfraum an.
Im Walde von Roetgen dauern die Stellungskämpfe fort. Nordwestlich Épinal wird im Raum von Bruyères seit Tagen heftig gekämpft. Gegenangriffe unserer Truppen südöstlich Remiremont warfen den Feind aus seinen Stellungen. Unsere Artillerie schoss ein feindliches Betriebsstofflager in Brand.
Das Störungsfeuer der „V1“ auf London geht weiter.
Die Angriffe der 5. amerikanischen Armee in Mittelitalien nahmen im Laufe des Tages an Heftigkeit zu. Entschlossene eigene Gegenangriffe warfen den Feind aus kleineren Einbruchsstellen und eroberten eine wichtige Höhe zurück. Erst in den Abendstunden konnte der Feind unter hohen Verlusten geringe Einbrüche an der Straße nach Bologna erzielen. Der starke britische Druck im Raum von Cesena hält an. Bei Säuberungen im rückwärtigen italienischen Heeresgebiet wurden neuerdings zahlreiche Bandengruppen zerschlagen. Mit ihren Lagern fiel reiche Beute in unsere Hand.
In Mittelgriechenland wurde die Stadt Theben im Zuge unserer Absetzbewegungen geräumt.
In Serbien wird vor allem in den Räumen östlich Kraljevo und Kragujevac sowie südöstlich Belgrad gekämpft.
Um Debrecen stehen unsere Truppen in schweren Kämpfen mit dem nach Norden vordringenden Feind. Deutsche Schlachtfliegerverbände vernichteten über 100 sowjetische Fahrzeuge und zahlreiche Geschütze. An der Front der Waldkarpaten kam es westlich des Vereckei- und des Czirokatalpasses zu örtlichen Kämpfen. Westlich des Duklapasses wurden stärkere feindliche Angriffe abgewiesen.
Die Schlacht an der ostpreußischen Grenze zwischen Sudauen und Schirwindt dauert mit steigender Heftigkeit an. Eydtkau ging verloren, aber unsere tapfer kämpfenden Truppen verhinderten den von den Sowjets erstrebten Durchbruch. In der dreitägigen Schlacht wurden bisher 250 feindliche Panzer vernichtet.
Auch südöstlich Libau sowie zwischen Doblen und der Rigaer Bucht setzten die Bolschewisten ihre starken Angriffe fort. Sie wurden unter Abschuß von 38 Panzern abgeschlagen.
In Mittelfinnland verlaufen unsere Absetzbewegungen nach Norden und Nordwesten wie vorgesehen. Nachdem bolschewistische Angriffe auf und nördlich der Eismeerstraße gescheitert waren, ist der Feind heute früh erneut zum Angriff angetreten. Die Kämpfe sind in vollem Gange.
Bei einem Terrorangriff anglo-amerikanischer Bomber auf Bonn wurde das Stadtgebiet schwer getroffen, unter anderem fielen die Universität, viele Kulturstätten und 16 Krankenhäuser den Bomben zum Opfer. Weitere Terrorangriffe richteten sich gegen Kassel und Köln. Einzelne britische Flugzeuge warfen in der vergangenen Nacht Bomben auf Hannover und Mannheim.
Bei den erfolgreichen Kämpfen um das Fort Driant haben sich Hauptmann Weiler, Kommandeur des III. Bataillons Regiment Stössel und neben ihm die Leutnante Wösner und Hohmann durch vorbildliche Tapferkeit ausgezeichnet. Mit ihrem Stoßtrupp haben sie starken Feind in den Kasematten und Gängen der Festung eingeschlossen und vernichtet.
In den Kämpfen im südungarischen Raum zeichnete sich das Flakregiment 12 unter Führung von Oberstleutnant Jansa aus.
In den Waldkarpaten haben sich die märkische 8. Panzerdivision unter Führung von Generalmajor Frölich und die unter Führung von Generalleutnant Prinner stehenden Artillerieverbände eines Panzerkorps besonders bewährt.