Völkischer Beobachter (February 13, 1945)
Rosenberg: Das Schicksal
Von Alfred Rosenberg
Als Neville Chamberlain und Eduard Daladier nach dem Münchener Abkommen zu Hause ankamen, wurden beide von ihren Völkern mit Jubel empfangen. Chamberlain von begeisterten Sprechchören, Daladier fuhr – entgegen seiner Erwartung – durch ein ihn wie einen Befreier begrüßendes Menschenspalier. Es schien, als ob diese vom Führer des Deutschen Reiches angebotene Sicherung der europäischen Kultur durch ein Zusammengehen der vier Mächte – Deutschland, Italien, England, Frankreich – Wirklichkeit werden könnte (ein Vorschlag, der mit Genehmigung des Führers für die nationalsozialistische Bewegung vor der Machtübernahme auch auf dem Europa-Kongress 1932 in Rom gemacht wurde).
Aber kaum merkten die Hetzer gegen den Frieden Europas die wahre Stimme der Völker nach München, da setzte eine niederträchtige Hetze gegen die „Verräter“ ein. Churchill wieder war es, der gegen die „Hitler-Clique“ in London wütende Aufsätze schrieb (die unter dem Schutz der Königin Wilhelmine im „neutralen“ Amsterdam in deutscher Sprache gesammelt erschienen). Und alle Pariser Bank- und Sowjetjuden begannen verstärkt in ihren Blättern gegen die Niederlage zu schreiben, mit dem Erfolg, dass den Völkern ohne Sprecher der Wunsch nach Frieden vergiftet worden ist und sie dann ungefragt durch ihre „demokratischen“ Parlamente in den Krieg gegen den Geist Europas geführt wurden. Damit war aber auch die aktivste Unterstützung des Weltbolschewismus unwiderruflich gegeben, auch wenn dieser noch eine Pause einlegte, um seinen Aufmarsch zu vollenden.
Seither geht ein ehernes Schicksal seinen Gang. Die guten Europäer in England wurden diffamiert (eingekerkert), in Frankreich werden sie jetzt zu Tausenden erschossen. Die Wut gegen das Reich richtete sich nunmehr auch gegen Frankreich selbst, das heißt gegen das Beste, was Frankreich an Kultur und europäischer Gesinnung aufzuweisen hatte. Im Hintergründe wirkte hetzend, dann aktiv eingreifend der jüdische Klüngel Roosevelts, des „Laufburschen der beiden jüdischen Brüder Rosenman,“ wie eine Wahlbroschüre eines amerikanischen Arbeiterverbandes diesen Missachten wahrer Interessen auch des amerikanischen Volkes mit Recht benannt hatte. Die „Demokratien“ in der heutigen Führung müssen die Sowjetunion unterstützen, alle ihre Forderungen’, trotz offenkundigsten Verrates an Jugoslawien, Polen usw., annehmen, weil es nicht nur eine Solidarität der Verteidiger eines großen Gedankens gibt, sondern auch eine Solidarität politischer Verbrecher.
In eine bejammernswerte Rolle hat Churchill England hineinmanövriert, das von den amerikanischen Blättern öffentlich als „kleine Insel“ irgendwo am Rande Europas bezeichnet wird. Roosevelt wiederum züchtet durch seinen Europahass den kommenden Feind der USA in der Sowjetunion. Diese steht in Nordnordwegen am Atlantik, sie streckt ihre Hand nach dem Persischen Golf aus, sie will das Erbe Tschiangkaischeks antreten, das immer mehr dahinschmilzt. Das bedeutet: Die Hoffnung Roosevelts auf neue Weltmärkte sinkt immer mehr zusammen. Die Anleihehoffnungen sind nur Ausweichversuche gegenüber dieser Entwicklung. Falls die USA wirklich sechs Milliarden Dollar den Sowjets „leihen“ wollten, könnten sie dieses Geld gleich in den Stillen Ozean werfen, denn sonst wird es auf bolschewistische Aufrüstung eingesetzt – und nie zurückgezahlt werden.
Nun hoffen sie alle immer noch „schnell zum Ende“ zu kommen, da die unausweichlichen Folgen ihres Verrates an ihren Völkern auch dumpferen Hirnen allmählich zum Bewusstsein zu kommen beginnen, und die Fragen durch Millionen Köpfe gehen, ob es Sinn des Kampfes sein kann, alljüdischen Hass durch eigenes Opfer zu befriedigen, ob es Sinn hat, unfähigen „Politikern“ den Ausweg aus ihrer Katastrophe durch Millionen Tote für eine Zeitlang zu ermöglichen, ob es Sinn hat, die Riesenheere bluten zu lassen, damit die Kriegslieferanten der Wall Street und die Spekulanten der City als kleine Teilhaber die Londoner Börsengeschäfte der Politik der Frankfurter, Hillman, Rosenman, Morgenthau angleichen dürfen.
Inmitten dieses Ansturmes aufgepeitschter Leidenschaft steht die kämpfende deutsche Nation. Auch ihr Schicksal war seit der Kriegserklärung vom 3. September 1939 unausweichbar geworden. Sie konnte entweder nur willenloses Objekt alljüdischen Vernichtungswillens und allgemeiner Ausbeutung oder Subjekt ihres eigenen Lebenswillens sein. Das deutsche Volk hat die Bejahung seiner Existenz gegen alle Anstürme und Überfälle durchgestanden, in einer Form, die einmal die Bewunderung der ganzen anständigen Nachwelt erringen wird.
In diesen Tagen fällt, falls noch vorhanden, alles Schönreden und Gleisend-Theatralische ab. Nüchtern, hart und ernst steht Deutschland vor dem Schicksal. Es weiß bis in das tiefste Innere um die Entscheidung der Erhaltung aller Substanz, aus der einst alle geschaffene Wette der Vorväter und Vormütter entstanden waren. In ihrer Erhaltung als Vorbedingung aller künftigen Gestaltung erkennt das Reich aller Deutschen den Sinn dieses Krieges, den Sinn der ganzen Sendung auch für alle jene, die jetzt willenlose Objekte des Bolschewismus geworden sind oder durch ihre betrügerischen Führer in den Zwang des Kriegsdienstes für den Weltbolschewismus gezwungen werden.
Kein oberflächlicher Optimismus, wohl aber harte, des Schicksals bewusste Sachlichkeit zeichnet das Gesicht dieser Tage. Die Schicksalsauffassung der Einheit der Frage von außen und der Antwort von innen, das ist die germanisch-deutsche Form vom Hildebrandt-Lied bis zu den Gesängen unserer heutigen Soldaten. Schlicht wie der Stahlhelm ist ohne Aufputz die Haltung zum Leben oder Tod der Nation. Härtester Lebenswille verbindet sich mit ebenso harter Staats- und Kriegsraison. Illusionen von außen finden in dieser Haltung keinen Wurzelboden mehr.
In dieser Sachlichkeit im Schicksalskampf aber liegt in den heutigen Tagen die größte Leidenschaft, historisch-volklicher Zweckmäßigkeit. Das fühlen und wissen heute alle Deutschen. Und in dieser Bejahung der kämpferischen inneren Antwort an die anbrandende Feindesflut dient unsere Zeit der großen Vergangenheit, dem Sinn der fordernden Gegenwart und aller Zukunft.