Operation HUSKY (1943)

Italienischer Wehrmachtbericht –
Feindkreuzer torpediert

dnb. Rom, 18. August –
Die harte Schlacht in Sizilien, in der die italienisch-deutschen Truppen 40 Tage lang erbittert gegen die starke Übermacht der englisch-amerikanischen Luft-, See- und Landstreitkräfte kämpften, fand, wie der Italienische Wehrmachtbericht vom Mittwoch meldet, gestern ihren Abschluß. Die letzten Nachhutverbände verließen die nordöstlichste Spitze der Insel und erreichten die Küste Kalabriens.

Die italienisch-deutsche Luftwaffe war sehr aktiv, griff wirksam feindliche im Hafen von Biserta vor Anker liegende Schiffe an und verursachte im Hafen von Syrakus einen starken Brand. Ein Tanker wurde bei der Insel Cani von einem unserer Bomber getroffen und in Brand gesetzt. Torpedoflugzeuge trafen einen feindlichen Kreuzer in der Nähe von Cap Passero, versenkten ein Handelsschiff nördlich von Bone und beschädigten einen weiteren Dampfer des gleichen Geleitzuges schwer. Zwei feindliche Flugzeuge wurden von Jägern abgeschossen.

Feindliche Flugzeuge warfen Bomben auf Castrovillari, das Gebiet von Salerno und einige Ortschaften der Umgebung von Neapel. Es entsland einiger Schaden. Ein Verband viermotoriger Flugzeuge verlor in Norditalien drei Flugzeuge, die von der Flak abgeschossen wurden, ein viertes Flugzeug stürzte, von unserer Bodenabwehr getroffen, bei Hyeres ab.

Hube – der einarmige Panzergeneral –
Die Seele des sizilianischen Widerstandes

Von Kriegsberichter Lutz Koch

dnb. …, 18. August, pk. –
Wenn heute die tapferen deutschen Divisionen, die mehr als fünf Wochen auf Sizilien der vielfachen Überzahl an Soldaten, Waffen und Material der 8. englischen und 7. amerikanischen Armee mit einem beispiellosen Heldentum standgehalten haben, sich auf europäischem Festland befinden, um mit den dort schon stehenden anderen deutschen Divisionen den Kontinent selbst gegen anglo-amerikanische Landungsabsichten verteidigen zu können, so ist das nicht zuletzt das große Verdienst des Kommandierenden Generals der deutschen Truppen auf Sizilien, General der Panzertruppe Hans Hube. Schon in dem Augenblick, als ihm die oberste militärische Führung zur Verteidigung Siziliens nach dem Süden berief, war es neben der Organisierung des beispielhaften Widerstands an allen sizilianischen Fronten, der Tag für Tag schwerere Lücken in die englisch-nordamerikanische Angriffsfront riß und zu einem waren Aderlaß der von den Achsenmächten schon auf tunesischem Boden erprobten Feindarmeen wurde, damals schon seine Aufgabe, eine mögliche Aufgabe des Inselraums zu planen und ihr eine Durchführung zu geben, die ordnungsgemäße Rückführung der Einheiten, vor allem auch der wertvollen schweren Waffen und der Fahrzeuge, so sicherzustellen, daß auf dem Festland sofort wieder schlagartig einsatzbereite. Verbände vorhanden waren.

Wenn man weiß, wie das Angreifen, das Durchboxen um jeden Preis zu der besonderen Charakteristik dieses Panzergenerals gehört, der trotz eines schon im Weltkrieg verlorenen Armes der soldatischen Berufung seiner Familie treu blieb und im Ablauf von 17 Monaten das Ritterkreuz, das Eichenlaub und zuletzt am 21. Dezember 1942 das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für außerordentliche Führungs- und Tapferkeitstaten vom Führer verliehen bekam, kann man sich auch vorstellen, wie stark gerade diesen sich immer im Angriff verzehrenden General diese besondere Aufgabe zunächst seelisch belastet haben mag.

Zwei Ziele mußten erfüllt werden: Zerschlagung der gegnerischen Angriffe unter Einsatz aller Machtmittel und damit Gewinnung von Zeit, um das zweite, die planvolle Rückverlegung der Fronten, das langsame Heranschieben der Einheiten an die Straße von Messina und schließlich die allmähliche Rückführung von Menschen und Material bewerkstelligen zu können. Nichts ist dem mutig Kämpfenden verhaßter als das ständige Schielen nach einer Rückendeckung oder das Bewußtsein, daß die im Augenblick behauptete Stellung schon in Tagen oder Stunden aufgegeben wird.

Allzu leicht – wie oft haben wir das bei unseren Feinden erlebt – wird eine solche theoretische Planung zu einer hemmungslosen Flucht. Nur einer Truppe wie den deutschen Sizilien-Divisionen konnte die höhere Führung in vollem Vertrauen den Befehl geben, zu kämpfen und dennoch in einem bestimmten Zeitpunkt das Feld zu räumen, weil ein höherer Zweck das Zurückgehen notwendig machte.

Die kämpferischen Qualitäten des Panzergenerals Hube, der einst im August 1941 das Ritterkreuz erhielt, weil der damalige Generalmajor an der Spitze seiner Panzerdivision in kühner, unaufhaltsamer Verfolgung des sowjetischen Gegners im südlichen Abschnitt der Ostfront maßgeblich zu den entscheidenden Erfolgen einer deutschen Armee beigetragen ha mußten sich nun in dieser Organisierung des ständigen harten Zupackens nach vorne und des allmählichen Herauslösens entbehrlicher Teile in doppeltem Sinne bewähren.

General Hube zwang in den letzten Wochen des Sizilien-Feldzuges, als sich für alle schon das Zurückgehen klar abzeichnete, seinen sich heldenmütig kämpfenden Einheiten ebenso seinen Willen zum Durchhalten und allzeit zu jedem Gegenschlag bereiten Zurückgehen auf die immer sich verengende Dreieckstellung mit der Spitze Messina auf, wie er es einst bei der großen Kesselschlacht von Kiew getan hatte, wo er, meist bei den vordersten Angriffstruppen führend, den ungestümen Drang nach vorwärts auf den letzten Soldaten seiner Division übertrug, so entscheidende Erfolge durch seine persönliche Tapferkeit miterringen half und dafür schon im Jänner 1942 das Eichenlaub zum Ritterkreuz erhielt.

Als 62. Soldat der deutschen Wehrmacht hat er diese hohe Auszeichnung aus der Hand des Führers empfangen, und, noch nicht ein Jahr später, wird ihm als 22. Offizier der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub mit Schwertern als „einem in zahlreichen Kämpfen zweier Kriege und jetzt in verantwortungsvoller Stellung auf das höchste bewährten Offizier“ verliehen.

Der Kommandeur auf der letzten Fähre

Noch als von den Divisionen nur noch Bataillone und schließlich nur noch Kompanien auf der Insel waren, fand die kämpfende Front ihren „Kommandierenden“ mitten unter sich, genau so wie die anderen deutschen Generale mit den letzten Teilen ihrer Divisionen sich übersetzen ließen.

Der aufrecht auf der letzten Fähre die Insel bei Messina, das in Rauch und Flammen untergeht, verlassende General Hube, der kämpfende Soldat unter seinen Männern, die sich fünf Wochen wie die Löwen geschlagen haben, wird in der letzten Stunde des Sizilien-Kampfes noch einmal zum Symbol des Widerstandes. Er hat seine Divisionen zu manchem Abwehrsieg auf der Insel geführt, und – das ist sein einmaliges und großes Verdienst – er hat sie mit ihren Waffen zurückgebracht, um sie in die europäische Abwehrfront dort einbauen zu können, wo er angesichts der Straße von Messina und der nahen sizilianischen Insel in jeder Minute die blutvolle Erinnerung des sizilianischen Heldenkampfes unserer Soldaten und schwerster, vernichtender Verluste des Gegners vor Augen hat.

Sizilien und Messina wurden zu keinem deutschen Dünkirchen, und General Hube ist es, der von der aufgegebenen Insel das wehende Banner des Widerstandes über die Straße von Messina, die nach dem Willen des Gegners unser Grab hätte sein sollen, nach der Festung Europa herüberbrachte.

The Pittsburgh Press (August 19, 1943)

President sends congratulations to Eisenhower

Québec, Canada (UP) –
President Roosevelt today sent to Gen. Dwight D. Eisenhower a warmly-worded message of congratulations on the successful Sicilian campaign which he said showed “what can be done by teamwork based on preparations, training, timing and, above all, gallantry on land, on sea, and in the air.”

The text said:

The Sicily campaign now successfully concluded in accordance with the timing and planning of the Allies had thrilled all of us. This is especially true when we realize that the enemy forces on Sicily amounted to 405,000 men.

Events of the past 38 days show what can be done by teamwork based on preparation, training, timing and above all gallantry on land, on sea and in the air.

From the ancient citadel of Québec, I send you my warm congratulations and to the officers and men of our command – British, Canadian, French and Americans – my thanks and enthusiastic approbation.

Tell them well done.

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Völkischer Beobachter (August 20, 1943)

383 Panzer, 652 Flugzeuge, 568.850 BRT. vernichtet –
Sizilien kam den Feinden teuer zu stehen

dnb. Aus dem Führer-Hauptquartier, 19. August –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

In der am 16. Juli begonnenen fünften Abwehrschlacht am Kubanbrückenkopf haben die unter Führung des Generalfeldmarschalls von Kleist und des Generals der Pioniere Jänicke stehenden deutschen und rumänischen Truppen bis zum 12. August andauernde Durchbruchsversuche von 17 Schützendivisionen, 2 Panzerbrigaden und 3 Panzerregimentern der Sowjets in harten Kämpfen abgeschlagen und dem Feind sehr hohe blutige Verluste zugefügt. An diesem Abwehrerfolg sind deutsche, unter Führung des Generalleutnants Angerstein stehende Luftwaffenverbände, und rumänische, von General Gheorgiu befehligte Fliegerkräfte beteiligt.

An der Mius front trat der Feind im Raum von Kuibyschewo nach starker Artillerievorbereitung erneut zum Angriff an. Bei Isjum setzte er die Durchbruchsversuche mit starken Kräften fort. In beiden Abschnitten schlugen unsere Truppen im Zusammenwirken mit der Luftwaffe und rumänischen Schlachtfliegern die Angriffswellen des Gegners in zähen Kämpfen blutig ab.

Im Kampfraum von BjeIgorod dauert der harte und für die Sowjets äußerst verlustreiche Abwehrkampf an. über 100 Panzer und Sturmgeschütze der Sowjets wurden hier abgeschossen.

Im mittleren Frontabschnitt griffen die Bolschewisten weiterhin in wechselnder Stärke an. Alle Anstrengungen des Feindes, unsere Stellungen zu durchbrechen, scheiterten. Auch bei Staraja Russa und am Ladogasee brachen alle sowjetischen Angriffe unter schwersten Verlusten zusammen. Deutsche Gebirgsjäger warfen im Louhiabschnitt den auch gestern wieder anstürmenden Feind unter hohen Verlusten zurück. In Luftkämpfen wurden ohne eigene Verluste 21 feindliche Flugzeuge abgeschossen.

Am 18. August verloren die Sowjets 284 Panzer. In den letzten Tagen büßten sie 168 Flugzeuge ein. Sicherungsstreitkräfte der Kriegsmarine versenkten in der Nacht zum 18. August im Asowschen Meer zwei sowjetische Motorkanonenboote. Im Seegebiet der Fischerhalbinsel vernichteten schnelle deutsche Kampfflugzeuge vier mit Nachschub beladene sowjetische Küstenfrachter.

In der Zeit vom 10. Juli bis zur Beendigung der Kämpfe am 17. August fügten die im Raume von Sizilien kämpfenden Verbände aller Wehrmachtteile und Waffengattungen den amerikanisch-britischen Armeen schwere Verluste zu. Neben einer hohen Zahl von Gefangenen verloren sie etwa ein Drittel ihrer eingesetzten Truppen an Toten und Verwundeten. Vernichtet oder erbeutet wurden 383 Panzer und Panzerspähwagen, 63 Geschütze aller Art, 652 Flugzeuge und 11 Lastensegler.

61 meist mit Mannschaften oder Kriegsgerät beladene Transportschiffe mit insgesamt 290.100 BRT., ferner ein Kreuzer, sieben Zerstörer, drei Korvetten sowie zahlreiche Motorkanonenboote und kleinere Kriegsfahrzeuge wurden versenkt. Weitere 59 Fracht- oder Transportschiffe mit 278.750 BRT. wurden im gleichen Zeitraum so schwer beschädigt, daß mit ihrem Verlust gerechnet werden kann.

In den ersten zwei Wochen des August sind von Sizilien aüf das Festland mit Kleinschiffsraum überführt worden rund 17.000 Tonnen Munition, Betriebsstoff und Stückgut, fast 10.000 Kraftfahrzeuge sowie sämtliche deutschen und italienischen Truppen mit allen Waffen und Kriegsgerät. Zurückbefördert wurden schließlich mehr als 4000 Verwundete.

Bei diesen Transporten sind von den Besatzungen der Fähren und Kleinfahrzeuge insgesamt 48 feindliche Flugzeuge abgeschossen worden.

Ein Verband deutscher Kampfflugzeuge erzielte in der gestrigen Nacht bei einem Angriff in den Gewässern um Biserta Bombentreffer auf einem Kriegsschiff, 25 Transportern mit zusammen über 100.000 BRT. und Landungsfahrzeugen. In der Straße von Messina wurden durch Flakartillerie der Luftwaffe 7 feindliche Flugzeuge zum Absturz gebracht.

Im Morgengrauen des heutigen Tages kam es vor der holländischen Küste zu einem Gefecht zwischen den Sicherungsstreitkräften eines eigenen Geleits und britischen Schnellbooten. Der Feind verlor bei seinen erfolglosen Angriffen ein Schnellboot. Drei weitere wurden durch Artillerietreffer beschädigt.

Bei bewaffneter Aufklärung und freier Jagd über dem Atlantik warfen deutsche Kampfflugzeuge ein feindliches Handelsschiff von 5000 BRT. in Brand und schossen vier britisch-nordamerikanische Bomber, darunter zwei große Flugboote, ab.

In der gestrigen Nacht wurde bei Störeinflügen weniger feindlicher Flugzeuge im westdeutschen Grenzgebiet ein Flugzeug abgeschossen.

The Pittsburgh Press (August 20, 1943)

Allied Sicilian campaign is hailed by King George

London, England (UP) –
King George hailed the Sicilian campaign today as a “model of planning and execution” in a message of congratulations to Prime Minister Churchill.

The King, asking Mr. Churchill to convey his congratulations to those who took part, said they had made a “magnificent contribution.”

Mr. Churchill, in reply, cited the determination of Allied forces to “undertake with all possible energy whatever further tasks may be ahead.”

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The Pittsburgh Press (August 21, 1943)

U.S. casualties 7,400 in Sicily

British losses placed at 11,835 in campaign
By Ned Russell, United Press staff writer

15th Army Group HQ, Sicily, Italy – (Aug. 20, delayed)
Gen. Sir Harold R. L. G. Alexander, Allied ground commander in the Mediterranean theater, revealed today that 7,400 U.S. soldiers were killed, wounded or captured in the conquest of Sicily, which he said clinched the ultimate defeat of Germany.

The 38-day campaign put the Germans in the worst predicament they have yet faced, Gen. Alexander told Anglo-American war correspondents.

He said:

The Germans are in a jam. We are closing in on them now. We are bound to win now and the Germans must be thinking they are bound to lose. We’ve got them all right, but it will take time.

British lose heaviest

The British suffered the heaviest casualties in the Sicilian campaign, losing 11,835 dead, wounded and missing, he reported, while Canadian casualties totaled 2,388 for a grand total for all Allied forces of 21,623. The figures covered the period up to last Tuesday, when the campaign ended with the capture of Messina.

An official statement issued at Allied headquarters in North Africa last Wednesday estimated Allied casualties at 25,000, but this figure presumably included air force and naval casualties, while Gen. Alexander’s report covered only ground forces. The headquarters statement also estimated Axis dead and wounded at no fewer than 82,000 and Axis prisoners at more than 135,000.

30,000 killed, wounded

Gen. Alexander said the enemy lost 30,000 of their original 300,000 troops in killed and wounded, and 134,000 in prisoners. The original Axis forces comprised 94 Italian battalions assigned to coastal defenses, four Italian divisions of mobile reserves and two German divisions in “poor, widely-scattered positions” as battle groups, he said.

Many Sicilian soldiers deserted, donned civilian clothes and returned to their villages and farms. Gen. Alexander said he was not concerned with them unless they engaged in sabotage or espionage, which, he warned, would be punished with death.

Italians collapse

Gen. Alexander said the Italians “just collapsed” when the Allies landed, but the Germans fought bravely and hard to the end.

Gen. Alexander revealed he originally expected the Sicilian campaign to take up to three months, and was agreeably surprised when it took only one month and one week. He said the fighting taught the Allies many lessons, especially in the use of airborne troops, which he acknowledged had not been perfected completely.

He singled out U.S. Army Engineers for special praise, paying tribute to their “remarkable road-building feats in the wild Sicilian mountains.”

Fix bridges quickly

He said:

I visited the American front for several days and never saw such remarkable military engineering accomplishments. It was magnificent. The American engineers built miles of road at night over mountains you wouldn’t think you could get a mule over.

The Germans blew up 15 bridges in 20 miles along one sector of the coast, but they delayed the Americans only a matter of hours. It was a wonderful feat.

The Americans went from Palermo to Messina in a fortnight. You wouldn’t hike it in a fortnight in peacetime.

Enemy’s casualties put at 1,222,000

London, England (UP) –
Official British figures disclosed today that Axis casualties in the Mediterranean and African theaters since Italy’s entry into the war in June 1940, total 1,222,000 killed, wounded and captured – more than two-thirds of them Italian.

The Axis casualties included 227,000 killed or wounded and 995,000 prisoners.

British Empire losses in the same theaters up to last May 18 were placed at 220,000 killed, wounded or prisoners, including 35,000 casualties in the battle of Tunisia. In addition, British, American and Canadian casualties in Sicily have been estimated at 25,000 men.

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Wordy war

Allied HQ, North Africa –
Allied war correspondents sent out 2,305,429 words – equivalent to about 23 average-sized novels – on the Sicilian campaign, it was revealed today.