Disappointment among U.S. troops in Tunisia (2-23-43)

Völkischer Beobachter (February 23, 1943)

Enttäuschung bei den USA.-Truppen in Tunesien

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dnb. Stockholm, 22. Februar –
Die Mißstimmung der englischen Öffentlichkeit über die unerwartete Schlappe der USA.-Truppen in Tunesien steigert, sich, wie aus Londoner Berichten hervorgeht, immer noch. In England hatte man zunächst ein Gefühl, das an Schadenfreude grenzte, nicht ganz unterdrücken können, da das anmaßende Auftreten der Nordamerikaner den Engländern immer auf die Nerven fiel. Man hatte sich, wie erinnerlich, auch nur widerstrebend mit der Übernahme des Oberkommandos durch einen amerikanischen General abgefunden und immer wieder bedauert, daß die „kriegserfahrenen“ britischen Generale an zweite Stelle gerückt seien. Unterdessen hat man aber erkannt, daß die Niederlage der USA.-Truppen umfangreicher war, als man zunächst angenommen hatte.

In anderen Berichten des englischen Nachrichtendienstes wird zugegeben, daß man im USA.-Hauptquartier die Kampfkraft des deutsch-italienischen Gegners sehr unterschätzt habe. Man habe geglaubt, einer kampfmüden feindlichen Streitmacht in Afrika gegenüberzustehen. Das Gegenteil sei aber der Fall; denn die Truppen der Achse in Tunesien seien sehr gut versorgt und ausgerüstet. Im Bostoner Nachrichtendienst wurde ein Stimmungsbild verbreitet, das von der „Wut und Enttäuschung" der Truppen spricht.

Unsere Jungens müssen jetzt wieder nach Westen in Richtung Neuyork marschieren, anstatt vorwärts nach Osten in Richtung auf Tunis.

Göteborgs Morgenpost bezeichnet in einem Leitartikel zu den deutschen Erfolgen in Tunesien den ersten Zusammenstoß zwischen USA.- und Achsentruppen in Tunesien als recht sensationell. Den Deutschen sei es gelungen, die Nordamerikaner in einem einzigen Schwung aus ihren wichtigen Stellungen zu werfen.

Briten sollen den Yankees helfen

Von unserer Stockholmer Schriftleitung

dr. th. b. Stockholm, 22. Februar –
General Alexander, der jetzt die Führung über alle Landtruppen im algerisch-tunesischen Grenzgebiet übernommen hat und von Algier aus die Operationen leitet, wirft in aller Eile neue englische Verbände an die Front, um den schwerbedrängten Amerikanern zu Hilfe zu eilen. Die amerikanischen Truppen wurden erneut zum Rückzug gezwungen, nachdem es den deutschen und italienischen Truppen gelungen ist, einen wichtigen Paß zu erobern.

Wie aus dem Hauptquartier des Generals Eisenhower gemeldet wird, erfolgte der Durchbruch durch die amerikanischen Stellungen nach heftigen Kämpfen, bei denen die Amerikaner alle verfügbaren Panzer und ihre gesamte Artillerie einsetzten. Die Amerikaner hätten empfindliche Verluste gehabt. Der deutsche Angriff sei von Panzern eröffnet worden, denen Panzergrenadiere folgten. Man habe im alliierten Hauptquartier, so heißt es in der Meldung aus Algier weiter, sich schwer mit der Annahme verrechnet, daß die Deutschen in den letzten Monaten nicht genügend Verstärkungen heranführen konnten. Den Amerikanern fehlte vollkommen Artillerie, die den großen deutschen Panzern, die stark bestückt sind, gewachsen seien.

So der Daily Telegraph schreibt:

Es kann nicht geleugnet werden, daß die Lage in Tunesien immer ernster wird. Die vielleicht beunruhigendste Tatsache ist die auffällige Langsamkeit, mit der wir unsere Reserven für einen Gegenstoß heranführen.

Im Hauptquartier General Eisenhowers scheint man recht gut zu wissen, welche Gefahr in der neuerlichen Niederlage der amerikanischen Truppen liegt. Aus allen Berichten klingt ein Ton der Besorgnis hervor. Ein amerikanischer Berichterstatter. schreibt::

Der wichtige Sieg, den die Deutschen hier gewonnen haben, kann entscheidende Bedeutung für die künftige Entwicklung in Tunesien bekommen.

Philipp Jordan, der nordamerikanische Korrespondent des News Chronicle, spricht davon, daß die in deutscher Hand befindlichen Stellungen:

…eine schwere Bedrohung für die englischen und amerikanischen Stellungen nördlich und südlich von diesem Gebiet werden können.

Aus den Kampfberichten selbst geht hervor, daß die von der schweren Niederlage betroffenen amerikanischen Streitkräfte aus zwei Armeekorps bestanden. Sie waren 30 Stunden hindurch ununterbrochen schwerstem deutschem Artilleriefeuer ausgesetzt und zogen sich, als sie von überlegenen deutschen Infanterietruppen angegriffen wurden, bereits am Samstag zurück. Der offizielle Heeresbericht spricht zwar von einem „Rückzug in guter Ordnung,“ dem widersprechen jedoch die Berichte der an den Kämpfen beteiligten Kriegskorrespondenten, die von „einem Teil Verkehrsstockungen“ sprechen und Verluste an Fahrzeugen und Mannschaften aufzählen.