Battle of Stalingrad

Sowjetangriffe bei Woronesch abgewiesen –
Zwei Feindbataillone am Terek vernichtet

dnb. Aus dem Führer-Hauptquartier, 18. September –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Am Terek vernichteten deutsche Panzerverbände, von Zerstörerflugzeugen unterstützt, durch umfassenden Angriff die Masse von zwei feindlichen Bataillonen und erbeuteten 41 Geschütze. Im Kampf um Stalingrad wurden in erbitterten Kämpfen in enger Zusammenarbeit von Heer und Luftwaffe weitere Erfolge erzielt. Erneute Angriffe des Feindes gegen den Brückenkopf von Woro nesch wurden unter blutigen Verlusten abgewiesen. Seit dem 15. September wurden in diesem Raum 91 Sowietpanzer vernichtet. Nachtangriffe der Luftwaffe richteten sich gegen FIugplätze im rückwärtigen Gebiet des Feindes.

Südostwärts des Ilmensees und südlich des Ladogasees brachen wiederholte örtliche Angriffe stärkerer felndlicher Kräfte verlustreich zusammen.

Die Sowjetluftwaffe verlor am 16. und 11. September 146 Flugzeuge. Sechs eigene Flugzeuge werden vermißt.

Tag- und Nachtangriffe deutscher Kampfflugzeuge richteten sich gegen kriegswichtige Anlagen in Süd- und Ostengland. Im Kanal wurde ein britisches Vorpostenboot durch Bombentrefier versenkt. Marlneartillerie schoß zwei brltische Flugzeuge ab.


dnb. Berlin, 18. September –
Ein deutsches Artillerieregiment vernichtete in den Abwehrkämpfen bei Rschew zwölf am Boden stehende und drei auf Lastkraftwagen montierte Salvengeschütze des Feindes durch Volltreffer. Das in einer Scheune befindliche Munitionslager dieser Geschütze flog mit hoher Stichflamme in die Luft.

Hinter den bolschewistischen Stellungen im Raum von Rschew erzielten deutsche Kampfflugzeuge beim Angriff auf feindliche Truppenbewegungen vemichtende Wirkung. Über die ScbIagkraft unserer Luftwaffe geben die Erfolgsziffern einer dort eingesetzten Gruppe eines Kampfgeschwaders Aufschluß. Sie vernichtete in der Zeit vom 1. August bis zum 15. September 208 bolschewistische Panzerkarnpfwagen und beschädigte 339 weitere schwer.

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Luftwaffe im Kampf um Stalingrad

vb. Wien, 18. September –
Ein Offizier der Luftwaffe, OberIeutnant Tiedick, gab vor Vertretern der Presse über den Einäatz der Luftwaffe bei Stalingrad interessante Einzelheiten bekannt. Danach begann der Einsatz der Luftwaffe gegen Stalingrad‚ als mit dem 23. August der erste große Schlag geführt wurde. Der Schlag kam so plötzlich und mit einer solchen Stärke‚ daß die Sowjets überrascht wurden und zunächst nicht über genügend Luftkräfte verfügten, um dem Ansturm der deutschen Kräfte standhalten zu können. An dem Tage, an welchem die deutschen Panzer über den zwei Tage vorher gebildeten Brückenkopf in südostwärtiger Richtung zur Wolga vorstießen, setzten die Kampfverbände der Luftwaffe ihre Bomben auf die Verteidigungsanlagen vor der Stadt. Die Sturzkampfverbände»flogen unmittelbar vor den Panzern und räumten die Widerstandsnester weg. Im gleichen Augenblick waren Schlacht- und Zerstörerverbände eingesetzt, die ununterbrochen vom Morgen bis zum Abend im Tiefflug die Stellungen der Sowjets angriffen. Ihnen allein war es möglich, auf die Infanterie des Gegners einzuwirken, die in zahllosen kleinen Löchern, in Gräben und in den Balkas lag, welch letztere für die Beurteilung des ganzen dortigen Geländes wesentlich sind. Es ist nicht möglich, in solchen Löchern liegende Infanterie durch Bomben alIein zu vernichten. Bei dieser Lage haben sich die Schlachtflieger unendlich verdient gemacht.

48 Stunden rollender Angriff

Die Zelte der Feldflughäfen wurden, wenn möglich‚ in den Balkas angelegt. Sonst liegt alles vollkommen offen. Dort ist genug Platz, Hunderte von Flugplätzen anzulegen. Die Steppe ist zum großen Teil vollkomrnen eben. Das trockene Gras und das Wermutkraut geben dem Boden das Gepräge. Schon ein Schuß Leuchtspurmunition kann das Steppengras entzünden. Jedes weggeworfene Streichholz ist gefährlich. Man kann oft Steppenbrände beobachten. Das Klima hat sich schon recht unangenehm ausgewirkt. Einer Temperatur von vielleicht 45 und mehr Grad im Schatten am Tage stand bereits am 24. Juli Nachtfrost gegenüber. Diese Temperaturunterschiede wirken sich besonders in den schmalen Schluchten der Balkas äußerst unangenehm aus. In dieser ebenen Steppe kann der Flieger die Kämpfe auf der Erde sehr gut beobachten‚ er kann auch seine Erfolge gut erkennen.

Als der erste Vorstoß bis zur Wolga geglückt war, verlegten bereits in der gleichen Nacht die Kampfverbände der Luftwaffe ihre Bombenangriffe auf die Stadt Stalingrad selbst. 48 Stunden lang lag Stalingrad unter dem rollenden Einsatz der Luftwaffe. Auf den Feldflugplätzen der Stukas gingen die Sterts und Landungen so schnell hintereinander vonstatten, daß die Plätze unter einer riesigen Staubwolke lagen, so daß manche startende oder zurückkehrende Staffel warten mußte, bis sich der Staub verzogen hatte. Ähnlich war es auf den weiter zurückliegenden Plätzen der Zerstörer- und Schlachtflieger.

Bei der notwendigen Zusammenarbeit zwischen Luftwaffe und Heer, wo oft nur geringe Zeiträume bleiben, um eine Gefahr zu erkennen und sie wirksam zu bekämpfen, kommt es in hohem Maße auf die Tätigkeit der Aufklärer an, besonders auf die Tätigkeit derjenigen Aufklärerverbände, die unmittelbar mit den Erdtruppen zusammenarbeiten. Die Nahaufklärer werden in allen Höhen bis zu 300 oder 400 m herab eingesetzt‚ so daß sie den einzelnen Mann am Boden erkennen können. So gab es zum Beispiel Truppenführer auf der Erde, die sich ausschließlich auf die Meldungen aus der Luft verließen und die ihren Einsatz ausschließlich nach den entweder durch Funk oder durch Abwurf einkornmenden Meldungen steuerten. Die Aufklärer standen dabei in Funksprechverbindung mit den Panzern. So spielte sich manche Kampfhandlung in Form einer Funkreportage ab, die man sowohl auf dem Gefechtsstand wie in den Befehlsstellen der Panzer oder bei anderen DienststelIen mit verfolgen konnte. Hierdurch zeigt sich die enge Zusammenarbeit zwischen Heer und Luftwaffe. Die Zusammenarbeit ist gerade in den dortigen Räumen von Bedeutung wo sich beispielsweise in den Balkas Panzeransammlungen und größere Infanterieeinheiten bereitstellen können, die man von der Erde aus auf eine Entfernung von 50 Meter nicht mehr erkennen kann.

Nachdem die sowjetische Luftwaffe etwa eine Woche vor dem ersten Schlag der deutschen Luftwaffe gegen Stalingrad Angriffe auf deutsche Flugplätze versucht und dadurch den Verlust des größten Teils der angreifenden Flugzeuge herbeigeführt hat, hat sie einige Zeit lang nicht allzuviel getan. Die Jäger wagten sich in den ersten Tagen des Angriffs fast nur noch in größeren Verbänden gegen deutsche Stuka-Angriffe vor, und selbst die deutschen Aufklärer hatten die Möglichkeit, sogar in den Raum östlich der Wolga in geringer Höhe zu fliegen. Die Aufklärer haben es sogar fertig gebracht, Angriffe jenseits der Wolga, wo sich die feindlichen Flugplätze massierten, zu fliegen und die Plätze abzuräurnen. Zum Beispiel hat der Ritterkreuzträger Leutnant Kroll bei zwei Flügen an einem Tage 15 feindliche Maschinen am Boden zerstört oder in der Luft abgeschossen.

Absolute Überlegenheit

Die Lage änderte sich vor mehr als acht Tagen, als der Gegner in den Raum von Stalingrad starke Luftwaffenkräfte, überwiegend Jäger, nachschob. Es wurden nicht nur sowjetische Jäger aller Baumuster dort angetroffen, sondern auch ausländische Fabrikate, zum Beispiel der amerikanische „Curtiss P 40“. Mit diesem Augenblick wurde der Einsatz der Luftwaffe, der bis dahin keineswegs als leicht zu bezeichnen war – die Flakabwehr in Stalingrad erinnerte durchaus an die schwersten Angriffe, die gegen englische Rüstungszentren geflogen wurden – wesentlich gefährlicher. Dennoch beherrschte die deutsche Luftwaffe aller Gattungen ständig in allen Höhen das Feld. Über den Panzern flogen die Zerstörer und Schlachtflieger, sie warfen ihre Bomben und schossen aus ihren Bordwaffen. In der Mitte flogen die Nahaufklärer. Über ihnen flogen die Stuka, am höchsten die Kampfverbände. Gerade beim Einsatz auf Stalingrad war es oft so, daß die Rauchwolken, die sich über der Stadt erhoben, den Einsatz der Luftwaffe erschwerten. Man konnte nicht einmal die Ziele mehr genau ausmachen. Die Jäger mußten sich bemühen, ihre Luftkämpfe wenn moglich über diesen Wolken auszutragen. Man wußte manchmal nicht, was in dem Ölqualm alles herumflog. Beim Fliegen besonders im Vorgelände der Stadt passierte es einem häufig, daß plötzlich dicht neben einem Stuke und dann wieder einige Schlachtflieger vorbeisausten. Man mußte achtgeben, daß nicht ein Zusammenstoß erfolgte. Dem Gegner blieb im wesentlichen die Nacht überlassen, wo er mit verhältnismäßig langsamen Maschinen herüberkam, um vorwiegend einen Angriff auf die Donbrücken und die deutschen Flugplätze zu versuchen.

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Brooklyn Eagle (September 19, 1942)

New planes aid Stalingrad as Reds retake vital hill

Defenders take oaths to battle to the last man

Moscow, USSR (UP) –
Soviet air reinforcements arrived today to beat off swarms of German bombers assailing Stalingrad, while the Russians drove the enemy back from a vital hill in the northwestern suburbs.

The fighting men of Stalingrad, meeting in groups on all sectors amid a rain of shells and bombs, took oaths to defend their city to the last man.

The fighter plane reinforcements followed fresh detachments of Siberian troops brought across the Volga River and thrown into the battle.

The hill that the Russians recaptured, after a five-hour battle, controls river crossings (presumably of the Volga) and the center of Stalingrad.

Bombers and defenders

Bombers as well as fighters were brought up to aid the defense and were delivering increasingly heavy attacks on German positions and communications.

But frontline dispatches emphasized that the situation was more acute, and said the fighting now was for the city itself. The Germans had also brought up aerial reinforcements, from as far away as Africa.

The Soviet communiqué said:

On the northwestern outskirts of Stalingrad, fierce fighting continued. One of our units repulsed several German attacks and destroyed four tanks.

The Germans repeatedly attempted to attack our positions defending one important objective [apparently the hill]. Our men with hand grenades in fierce hand-to-hand fighting destroyed six German tanks. The Germans were compelled to retreat.

The battle of Stalingrad proper was in its tenth day, considering that it began when the Germans opened a general assault on every sector. The battle in the far and near approaches has lasted for weeks.

The Soviet Army organ, Red Star, emphasizing the gravity of the situation, said the German High Command was continually throwing in fresh reinforcements and trying to wear the Russians down with uninterrupted attacks.

Fighting hand-to-hand

Stalingrad itself was the front, but circumstances were particularly acute on the northwestern outskirts, where the Germans were making their greatest effort to crumble the defenders’ positions – half demolished walls, houses and street barricades.

Red Star reported bloody hand-to-hand fighting in the streets and small battles for every house.

The Russians officially acknowledged last midnight another penetration since Wednesday. The first two had been wiped out.

The Germans tried to move along a narrow stream and reach the Volga in the northwestern suburbs. One hundred tanks and two infantry regiments attacked yesterday, after German planes had mass-bombed the defenders, but Russian artillery and mine-throwers shattered 26 tanks and 49 trucks loaded with infantry.

The Russians retreated slightly, but restored their positions after severe fighting.

Some of the bloodiest fighting raged for the hill in the northwestern suburbs.

Fifty German tanks attacked and took it after 22 of them were smashed. German occupation seriously threatened adjoining sectors and enabled small groups of German tanks, camouflaged with Russian colors and numerals, and Tommy-gunners in Soviet uniforms to penetrate Soviet lines.

Russian tanks, supported by aircraft, finally recaptured the hill after a five-hour battle and helped to restore the situation on neighboring sectors. The Germans reattacked, trying to again take the hill which was indispensable to them.

The midnight communiqué said:

On the northwestern outskirts of Stalingrad, Soviet forces fiercely engaged the enemy. On one sector where the enemy had concentrated large infantry and tank forces, the Germans succeeded in capturing some sectors of streets at the cost of heavy losses. Parts of this sector were recaptured by the Soviet forces in the course of the fighting.

On another sector, heavy fighting developed for an important height. All enemy attacks were repulsed with heavy losses. On this sector, Soviet forces destroyed or disabled 26 German tanks, 49 motor vehicles filled with troops and killed two battalions of infantry.

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Völkischer Beobachter (September 20, 1942)

Schwere sowjetische Infanterie- und Panzerverluste –
Angriff nördlich Stalingrad zusammengebrochen

dnb. Aus dem Führer-Hauptquartier, 19. September –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Am Terek durchbrachen deutsche Truppen in harten Kämpfen stark ausgebaute und verminte Feldbefestigungen und warfen den Feind aus mehreren Hohenstellungen. Der Kampf um Stalingrad wurde gegen zähen Widerstand erfolgreich fortgesetzt. Ein von Norden gegen die deutsche Riegelstellung gefuhrter ortlicher Entlastungsangriff starker feindlicher Infanterie- und Panzerverbande brach unter schweren Verlusten zusammen. In die eigenen Stellungen eingedrungene feindliche Kräfte wurden in hervorragender Zusammenarbeit von Verbänden des Heeres und der Luftwaffe aufgerieben. Es wurden zahlreiche Gefangene eingebracht und 120 Panzer vernichtet.

In Luftkämpfen über Stalingrad verlor der Feind am gestrigen Tage 77 Flugzeuge. An der unteren Wolga warfen Kampfflugzeuge drei Olschiffe in Brand und setzten die Zerstörung von wichtigen Eisenbahnknotenpunkten mit Erfolg fort.

Bei Woronesch wurden fortgesetzt Angriffe des Feindes gegen den Brückenkopf in erbitterten Kämpfen zum Teil im Gegenangriff abgeschlagen. Verbände der deutschen und italienischen Luftwaffe brachten den Truppen des Heeres hiebei wirksame Entlastung.

In Nordafrika führte die deutsche und italienische Luftwaffe rollende Angriffe mit Bomben und Bordwaffen gegen britische Panzerbereitstellungen und motorisierte Kolonnen.

Bei nächtlichen Störflügen britischer Bomber im Küstengebiet der Ostsee wurden zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen.

Vor der englischen Südküste versenkten gestern leichte deutsche Kampfflugzeuge ein Handelsschiff von 1500 BRT. und beschädigten vier weitere Schiffe durch Bombentreffer.

Raumgewinn an der Terekfront

dnb. Berlin, 19. September –
Zu den Kämpfen an der Ostfront teilt das Oberkommando der Wehrmacht mit:

Im Flußgebiet des Terek gewannen die deutschen Angriffe unter hohen blutigen und Materialverlusten für den Gegner weiter Raum. Deutschen Panzerverbänden gelang es, unter wirksamer Unterstützung von Zerstörerflugzeugen tief in die befestigten Feldstellungen der Bolschewisten einzudringen, eine feindliche Kräftegruppe einzuschließen und zu vernichten. 41 Geschütze wurden erbeutet.

Im planmäßigen Fortgang der Schlacht um Stalingrad wurden die Bolschewisten trotz erbitterten Widerstandes weiter in das Stadtinnere zurückgeworfen. In die Kämpfe deutscher Stoßtrupps, die mit Handgranaten und blanker Waffe Straßenzug um Straßenzug säuberten‚ griffen Kampf- und Sturzkampfverbände der deutschen Luftwaffe mit nachhaltiger Wirkung ein. Bahnhofsanlagen‚ Wassertürme‚ verbarrikadierte Häuser und Fabrikhallen wurden mit Bomben aller Kaliber sturmreif gemacht und militärische Ziele im feindlichen Hinterland, Truppenansammlungen und Nachschubwege bei Tag und Nacht mit beobachteter guter Wirkung angegriffen.

Die von den Bolschewisten im Raum von Woronesch wieder aufgenommenen Angriffe gegen die deutschen Stellungen wurden im engen Zusammenwirken von Heer und Luftwaffe unter blutigen Verlusten für den Angreifer zurückgeschlagen.

Stimmen der Verzweiflung mehren sich –
Stalingrads Schicksal ist nicht abzuwenden

Von unserer Stockholmer Schriftleitung

Stockholm, 19. September –
Ein neuer Aufruf Stalins an die Verteidiger Stalingrads, zur „Offensive“ überzugehen, hat in London keinerlei Eindruck gemacht. Wenn man dort diesen Aufruf ntcht als das bezeichnet, was er in Wirklichkeit ist, nämlich als einen Akt der Verzweiflung, gibt man dennoch zu erkennen, daß man über die tatsächliche Lage bei Stalingrad im Bilde ist.

Deutlich geht das aus einer Meldung der Dagens Nyheter hervor, deren Londoner Berichterstatter die Auffassung in gut unterrichteten Londoner Kreisen wie folgt schildert: Zusammenfassend bestehe in London der Eindruck‚ daß sich die Lage in Stalingrad weiter verschlechtert habe‚ obwohl der erbitterte bolschewistische Widerstand mit ungebrochener Heftigkeit andauere. Die Auffassung, daß die Entscheidung so lange hinausgeschoben werden könne, bis die Deutschen gezwungen seien‚ den Kampf abzubrechen, finde nur sehr wenig Anhänger. Vielmehr wiese man darauf hin, daß die Sowjets wahrscheinlich noch gewisse Vorräte und auch Truppen herbeischaffen und auf diese Weise ihre Entschlossenheit beweisen könnten, Stalingrad so lange wie möglich zu verteidigen. Für eine Gegenoffensive bestehe aber keine Möglichkeit mehr, jedenfalls nicht für eine Offensive, die entscheidend für das Schicksal der Stadt sein könnte.

„London ist bereits auf den Fall von Stalingrad vorbereitet“, heißt es in der Meldung der Dagens Nyheter weiter,

…und die kritische militärische Lage an der Ostfront hat daher kaum eine größere Wirkung auf die hiesige Stimmung. Gewisse Andeutungen aber in den letzten Tagen wurden von der Presse über die Beunruhigung der Sowjets in der Frage der zweiten Front gemacht. Es ist von hier aus aber schwer zu beurteilen, ob diese Beunruhigung durch die drückende Lage bei Stalingrad verursacht wurde oder auf tiefere Meinungsverschiedenheiten in der Frage der alliierten Strategie zurückzuführen ist.

Moskauer Klagelied

Die Frage, die hier der Berichterstatter der Dagens Nyheter aufwirft, wird indessen durchaus eindeutig in einem Aufsatz beantwortet, den der bolschewistische Jude Ilja Ehrenburg in einem bürgerlichliberalen schwedischen Blatt veröffentlicht hat Unsere Armee, so klagt Ehrenburg,

…wartet auf die große Operation unserer Verbündeten. Es würde übertrieben sein, behaupten zu wollen, daß die Verbündeten nur Gegenstand der Bewunderung sind. Die bolschewistischen Soldaten und Offiziere warten darauf, wann es zu einer zweiten Front kommt‚ und fragen sich, ob die Alliierten überhaupt Neigung haben, sich zu schlagen. Bereits im Frühjahr war das russische Volk über die Passivität der Verbündeten erstaunt. Hier und da haben die Verbündeten gewiß eine gewisse Menge Waffen geschickt, eine zweite Front wird aber nicht durch Waffenlieferungen errichtet. Wenn die Briten nicht einmal genügend Schiffe haben, um Truppen über den Kanal zu transportieren, wie wollen sie da genügend Waffen für die bolschewistischen Millionenheere transportieren?

Der bolschewistische Agitator zerpflückt damit das von Churchill und Roosevelt immer wieder benutzte Argument des Schiffsraummangels. Man sieht, daß die Argumente für die Sowjets nicht überzeugend gewirkt haben und daß die Plutokraten und Bolschewisten immer noch aneinander vorbeireden. Ehrenburg wendet sich auch gegen das in England viel benutzte Argument, daß der Eintritt des Winters die große Wendung bringen werde. Er sieht im Gegenteil neue Schwierigkeiten voraus und begegnet den Hinweisen auf die vorgerückte Jahreszeit, indem er daran erinnert‚ daß der deutsche Angriff auf Moskau im vergangenen Jahr erst am 3. Oktober begann, und daß im Kaukasusgebiet mit Ausnahme des Hochgebirges den ganzen Winter über mildes Wetter herrsche. Man könne auch gewiß sein, so meint er abschließend, daß sich diesmal die deutsche Führung planmäßig auf den Winter vorbereitet habe.

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They bought aerial reinforcements as far as Africa? That doesn’t seem like a smart move considering that they are still fighting in Africa.

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Brooklyn Eagle (September 20, 1942)

Blazing Stalingrad still holding

Reds get aid in air, seize hill

Moscow, USSR (UP) – (Sept. 19)
Red Army men – aided by air reinforcements and strong diversionary attacks to the north – fought back waves of Nazi tanks tonight, crushing some beneath the toppling walls of Stalingrad factories, and recaptured a strategic hill that dominates the center of the city and several river crossings.

The battle was being fought in dust clouds and smoke so dense that day was almost indistinguishable from night. The darkness, however, was illuminated by the ghastly flares of burning buildings and the eerie flame of incendiary bombs.

New planes aid Stalingrad

Front dispatches said Soviet reinforcements, including fighters and bombers, had reached Stalingrad and were sent immediately into battle against German reinforcements from Africa and Western Europe.

The Russian reinforcements enabled Marshal Semyon K. Timoshenko to send new and stronger formations of assault planes and bombers, probably including the effective Russian Shturmovik dive bombers against German positions and communications.

Stockholm dispatches reported the Russians had launched two powerful diversionary attacks, one on the Finnish front and one, apparently, at Voronezh in a desperate effort to lighten the crushing Nazi pressure on Stalingrad.

See drive to crush Finns

The attack on the Finnish front was described as the most powerful since the Svir River offensive of last spring and was reported to be an attempt to crush Finnish resistance. A second drive, north of Stalingrad – presumably on the Voronezh salient – was believed to be an attempt to slash Nazi communications between the Volga and Don and open up the flank of the Nazi spearhead driven into Stalingrad.

The battle in Stalingrad’s streets was described as the bloodiest and most bitter of the war. The government newspaper Izvestia said the fighting had “no parallel in history.”

Reds recapture vital hill

Russian ground troops, aided by new arrivals from western Siberia, were making some progress against the uninterrupted German attacks, however. Soviet dispatches reported the recapture of a dominant hill, a position controlling several river crossings and the center of the city itself.

At Voronezh, the Russians had opened a four-way offensive that forced the Germans to retreat in heavy fighting losing several hundred men.

Stockholm dispatches said a furious battle had been raging for 24 hours north of Stalingrad, presumably at Voronezh, where Marshal Timoshenko was throwing in “enormous masses” of troops in an effort to relieve Stalingrad’s position. The Germans claimed the attacks were repulsed.

At Stalingrad, the Russian defenders, meeting in small groups amidst enemy artillery barrages and a steady rain of bombs, renewed their oath to defend the city to the last man. Political commissars and veteran soldiers urged the newer fighters to a death stand.

Germans claim Red Army chief captive

Berlin, Germany – (Sept. 19, German broadcast recorded by UP in New York)
A Russian “Chief of General Staff” was taken prisoner by the Germans with his officers near Stalingrad, it was reported today.

The paper still exist, I wonder if the German translation was ad verbatim. We will see if there won’t be another counterattack :smiling_imp:

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This reminds of the first mission in COD finest hour where you had to capture a hill and silence the weapons. It was extremely brutal.

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Völkischer Beobachter (September 21, 1942)

Die Kämpfe in Stalingrad dauern an –
Weitere Fortschritte am Terek

dnb. Aus dem Führer-Hauptquartier‚ 20. September –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Am Terek warfen deutsche Truppen den Feind aus befestigten Stellungen. Im Raum von Stalingrad dauern die Kämpfe in unverminderter Härte an. Entlastungsangriffe des Feindes von Norden scheiterten.

Bei Woronesch wurden feindIlche Angriffe zum Teil im Nahkampf unter hohen blutigen Verlusten abgewiesen.

Im Mittelmeer versenkte ein deutsches Unterseeboot einen Dampfer von 1200 BRT. und vier Transportsegler.

Einzelne britische Flugzeuge führten am Tage wirkungslose Störflüge über dem Reichsgebiet durch. Ein Flugzeug wurde abgeschossen.

In der Nacht flogen britische Bombenflugzeuge nach Südwest- und Süddeutschland ein. An einigen Orten, unter anderem in der Stadt München, entstanden Spreng- und Brandschäden vorwiegend in Wohnvierteln und an öffentlichen Gebäuden. Die Zivilbevölkerung hatte Verluste. Zwölf der angreifenden Bomber wurden teils durch Flak, teils durch Nachtjäger zum Absturz gebracht.

Nach Tagesangriffen auf Industrieanlagen an der britischen Südostküste, belegten deutsche Kampfflugzeuge in der Nacht zum 20. September das Industriegebiet von Sunderland mit Bomben schweren Kalibers.

Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, ist im Nordmeer eine große Geleitzugschlacht gewonnen worden. Nach der völligen Vernichtung eines Großgeleitzuges im Nordmeer in der Zeit vom 2. bis 7. Juli 1942 wurde am 13. September von britischer Seite ein erneuter Versuch unternommen, ein von starken Flotteneinheiten gesichertes Großgeleit durch das Nordmeer in einen sowjetischen Hafen zu führen. Die sehr schlechten Wetterbedingungen und die einen weit nördlichen Kurs erlaubende Eisgrenze begünstigten dieses Vorhaben.

Deutsche Kampffliegerverbände und Unterseeboote gritfen an und zerschlugen auch diesen aus rund 45 Handelsschiffen bestehenden Geleitzug in tagelangen aufopferungsvollen Kämpfen.

Unter schweren Kampfbedingungen auf weite Entfernungen bei schlechtem Wetter und starker feindlicher Flak- und Jagdabwehr versenkten unsere. Kampfflieger aus dem Geleitzug insgesamt 25 Handelsschiffe mit zusammen 177.000 BRT. Acht weitere Dampfer wurden so schwer beschädigt, daß sie als verloren anzusehen sind. Außerdem vernichtete die Luftwaffe von den Sicherungsfahrzeugen einen Zerstörer sowie zwei Bewacher und warf einen zweiten Zerstörer in Brand.

Unsere Unterseeboote schossen in harter Verfolgungsjagd fünf Handelsschiffe mit zusammen 29.000 BRT. aus dem Geleitzug heraus und erzielten auf zwei britischen Zerstörern Torpedotreffer, deren Untergang bei der herrschenden Wetterlage nicht beobachtet werden konnte.

Damit erlitt der Feind eine seiner schwersten Niederlagen in Geleitzugkämpfen. Er verlor innerhalb von sechs Tagen 38 mit Kriegsmaterial aller Art beladene Handelsschiffe, darunter auch Tanker, mit zusammen 270.000 BRT. Dazu kommt der Verlust von sechs Kriegsfahrzeugen. Nur Reste des Geleitzuges, zum Teil erheblich beschädigte Schiffe‚ konnten entkommen.

Ferner gibt das Oberkommando Wehrmacht bekannt:

Die von amtlicher sowjetischer Seite bekanntgegebene und von der Reuter-Agentur übernommene Behauptung, daß Generaloberst von Kleist gefallen sei, ist unwahr.

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Durchbruchsversuch bei Stalingrad gescheitert

dnb. Berlin, 20. September –
Im Verlauf mehrerer Entlastungsangriffe die die Bolschewisten am 18. September im Raum nordwestlich Stalingrad unternahmen, wurde ein von zahlreichen Panzerkampfwagen unterstützter feindlicher Durchbruchsversuch durch den unerschrokkenen Einsatz einer Flakabteilung der Luftwaffe unter hohen blutigen Verlusten für die Bolschewisten zurückgeschlagen.

Drei kurz vor dem feindlichen Angriff in Stellung gegangene Flakbatterien nahmen die anrollenden bolschewistischen Stahlkolosse unter zusammengefaßtes Feuer und schossen einen Panzer nach dem anderen in Brand. Als die feindlichen Durchbruchsabsichten im Vorgelände der deutschen Stellungen ins Stocken gerieten, setzten die Bolschewisten gepanzerte Schlachtflugzeugeéin, die in wiederholten Tiefflügen gegen die deutschen Flakbatterien vorstießen. Aber auch diese feindliche Angriffsunterstützung blieb völlig wirkungslos. Die Flakartilleristen schossen in wenigen Minuten vier der angreifenden Flugzeuge ab und nahmen zur gleichen Zeit die im Schutz der Panzerkampfwagen vorgehende bolschewistische Infanterie unter schweres Feuer. Aus dem Feuerhagel der deutschen Flakbatterien konnten sich nur kleine Reste der feindlichen Kräftegruppen retten.

Damit war der bolschewistische Durchbruchsversuch gescheitert und das Schlachtfeld vor den deutschen Stellungen mit 24 brennenden und zerstörten Panzerkampfwagen bedeckt.

Zu den Kämpfen im mittleren Abschnitt der Ostfront teilt das Oberkommando der Wehrmacht ergänzend mit:

Gegen den Brückenkopf Woronesch sowie nördlich und ostwärts der Stadt setzten die Bolschewisten am 18. September ihre mit stärksten Kräften vorgetragenen Angriffe fort. Es kam zu erbitterten Nahkämpfen, bei denen unsere tapferen Infanteristen Sieger blieben und den Feind im Gegenstoß zurückschlugen.

Südostwärts Orel wiesen deutsche Truppen stärkere durch Panzerkampfwagen unterstützte Angriffe des Gegners ab. Viermal hintereinander versuchten die Bolschewisten die deutsche Abwehrstellung zu überrennen. Stürmisches Wetter und Regen erschwerten den Verteidigungskampf, jedoch wurden sämtliche Angriffe unter hohen Verlusten für den Feind abgeschlagen.

Im Kampfabschnitt Rschew führten die Bolschewisten ihre zusammenhängenden Angriffe nicht weiter fort. Das Anstürmen der letzten Tage und die schweren Verluste an Menschen und Material schwächten den Gegner erheblich. Auch in diesem Kampfabschnitt der mittleren Front herrschte stürmisches und regnerisches Wetter, so daß die Wege aufgeweicht waren und größere Kampfhandlungen nicht durchgeführt werden konnten.

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Brooklyn Eagle (September 21, 1942)

Reds, foe wage war’s greatest artillery duel

Soviet railroad guns return withering fire as Nazis inch forwards in Stalingrad ruins

Moscow, USSR (UP) –
Front reports said today the Red Army was fighting back with railroad artillery and armored trains against an unprecedented Nazi cannon and air bombardment of battered Stalingrad.

The Soviet dispatches said the railroad guns were making a thunderous reply to the long-range cannon with which the Germans were blasting the city.

Despite repeated attacks by Luftwaffe squadrons, the reports said, Soviet armored trains were laying down a withering fire in support of the defenders of Stalingrad, concentrating particularly on points hastily fortified by the Germans.

The bombardment by the Germans and the counter-bombardment by the big Russian guns was described as the greatest of the Russo-German War.

Nazis gain, yard by yard

Attacking by the thousands under cover of the pulverizing bombardment, the Nazis were reported to be pressing the Stalingrad defenders back, yard by yard, often over ruins and streets slippery with the blood of dying defenders and attackers.

Nazi casualties were said to be mounting, especially in the rumble-heaped northwestern sector of Stalingrad, where a battle was in progress for every house and every heap of broken brick and mortar which could be transformed into a pillbox.

The crash of heavy shells and a steady rain of bombs, reports to the Communist Party newspaper Pravda said, caused the ground to tremble under the feet of the Red Army battalions. The flames from burning buildings could be seen for miles away.

Vivid account of battle

Dispatches gave a vivid picture of the battleground, one of the bloodiest in history.

Huge clouds of smoke enveloped Stalingrad’s outskirts and the earth trembled, as if by earthquake. The roar of cannon, the rack of rifles, the firing of machine guns and the bursting of bombs were submerged in the noise of them all, a deafening, terrifying sound that never ceased.

Bombs fell in a steady rain and huge gaps in Stalingrad’s skyline gradually merged. German long-range artillery and bombers were giving Stalingrad the heaviest punishment a Russian city had ever taken in this war, and that included Sevastopol, where nothing remained but ruins.

Enormous Nazi losses

The Exchange Telegraph Agency quoted Pravda that the Germans were losing such enormous numbers that they were unable to evacuate their wounded or bury their dead.

The enemy literally advanced over the bodies of his own dead, but was incessantly throwing new regiments and divisions, fresh tank columns and new airplane squadrons into the battle.

Now the battle raged in a semicircle, southwest, west and northwest of Stalingrad. The Germans had thrown their main weight onto the northwestern fringes, where they had penetrated several streets.

In the Mozdok area of the Eastern Caucasus, Soviet units repulsed several enemy attacks, the communiqué said. The Germans had broken across the Terek River, in a drive toward the Grozny oil fields, near Mozdok, and had suffered heavily. German Field Marshal Ewald von Kleist was killed in that area and his first tank army suffered heavy losses.

Southeast of Novorossiysk, the Black Sea naval base, Soviet trench mortar units repulsed several attacks, the communiqué added.

The tank forces of Field Marshal von Kleist suffered such disaster in the Eastern Caucasus that his officers shot their men in the back and them committed suicide, Pravda reported.

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Völkischer Beobachter (September 22, 1942)

In Stalingrad noch erbitterte Straßenkämpfe –
Terek und Wladimirowskij genommen

dnb. Aus dem Führer-Hauptquartier, 21. September –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekanut:

Am Terek wurden nach Überwindung schwierigen und verminten Geländes die wichtigen‚ vom Gegner zäh verteidigten Städte Terek und Wladimirowskij im Sturm genommen. In einzelnen Stadtteilen von Stalingrad, das der Feind unter Zuführung neuer Kräfte verzweifelt zu halten versucht, sind noch erbitterte Straßenkämpfe im Gange. Erneute Entlastungsangriffe gegen die Riegelstellung nördlich der Stadt brachen verlustreich zusammen. Bei Saratow warf die Luftwaffe Tanklager an der Wolga in Brand.

Nordwestlich Woronesch scheiterten wieder mehrere feindliche Angriffe. Auch südostwärts des Ilmensees und südlich des Ladogasees wurden wiederholte Angriffe der Sowjets durch zusammengefaßtes Feuer aller Waffen unter schweren blutigen Verlusten zerschlagen. Die Luftwaffe versenkte auf dem Ladogasee ein Frachtschiff, ein weiteres Schiff wurde beschädigt und ein Bewacher in Brand geworfen.

Deutsche Kampfflugzeuge bekämpften gestern in der Dwinabucht bei Archangelsk trotz besonders schwieriger Wetterlage dle Reste des britisch-amerikanischen Großgeleits. Drei Handelsschiffe wurden mehrmals getroffen.

In Nordafrika griffen Verbände der deutschen Luftwaffe feindliche Kräfte an der El-Alamein-Front und im südlichen Wüstengebiet mit Bomben und Bordwaffen an. Vier britische Jäger wurden in Luftkämpfen abgeschossen.

In der Zeit vom 9. bis 20. September verlor die britische Luftwaffe 189 Flugzeuge, davon 46 über dem Mittelmeer und in Nordafrika. Während der gleichen Zeit gingen im Kampf gegen Großbritannien 22 eigene Flugzeuge verloren.

In den Kämpfen im Raum von Stalingrad schoß eine pommersch-westpreußische motorisierte Infanteriedivision bei der erfolgreichen Abwehr starker Entlastungsangriffe des Feindes an einem Tage 129 Sowjetpanzerkampfwagen ab.

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Oelzug aus dem Kaukasus vernichtet

dnb. Berlin, 21. September –
Deutsche Kampfflugzeuge waren nach Mitteilungen des Oberkommandos der Wehrmacht im Laufe des 20. September zu Angriffen gegen den feindlichen Transportverkehr auf den nach Astrachan führenden Bahnlinien eingesetzt. Ein langer, aus dem Kaukasus kommender Ölzug wurde durch mehrere Bombentreffer vernichtet. Auf einer am Ostufer der Wolga entlang führenden Eisenbahnstrecke wurden in Tiefangriffen fünf Lokomotiven durch Beschuß mit den Bordwaffen außer Betrieb gesetzt.

Weitere Angriffe deutscher Kampfflugzeuge richteten sich am Sonntag gegen Öltanklager der Bolschewisten im Raume von Kamyschin und Saratow an der Wolga. Nach mehreren Bombentreffern entstanden Explosionen mit schnell sich ausbreitenden Bränden. Dichte, dunkle Rauchschwaden stiegen von den in Flammen stehenden Öltanks auf und wurden noch aus weiter Entfernung gesichtet.

Bomben auf englische Batterien

Nach Mitteilung des Oberkommandos der Wehrmacht unternahmen im Laufe des 20. September Sturzkampf- und leichte Kampfflugzeuge wiederholte Angriffe gegen britische Transportkolonnen und stark befestigte ArtilleriesteIlungen ostwärts und südlich von El Alamein an der ägyptischen Front. Durch Bombenvolltreffer wurden wehrere Batterien zum Schweigen gebracht und einzeln feuernde Geschütze vernichtet. – In der Nähe der Artilleriestellungen aufgesta_pelte Munition flog nach Bombentreffern in die Luft. Leichte Kampfflugzeuge nahmen in Tiefangriffen feindliche Truppenkolonnen und einzeln fahrende Lastkraftwagen unter wirkungsvollen Beschuß. Deutsche Jäger, die die Angriffe der Kampfflugzeuge sicherten, schossen am Sonntag vier britische Jagdflugzeuge ab.

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Brooklyn Eagle (September 22, 1942)

Nazis hurled back 1 mile by Stalingrad defenders

Crack Red troops charge through steel city’s streets

Moscow, USSR –
Soviet guard troops today were reported to have smashed Nazi positions in one district of Stalingrad and to have driven back a mile and a quarter in a fierce charge through the city streets.

The Red Army newspaper, Red Star, said that crack guard detachments of the army smashed through barriers set up by the Germans within Stalingrad.

The guard detachments then drove forward, exposing the flank of an enemy infantry unit, the report said.

The attack was one of several in various sectors of the Stalingrad front in which Soviet forces pushed back the Nazis.

Radio Moscow, heard in London, reported today that 700 German planes have been shot down on the Russian front in the past two weeks. The Russian radio said German air losses have been eight times larger than admitted by the Nazi communiqués.

Tank unit praised

Red Star singled out a Soviet tank unit commanded by Lt. Col. Bubnev for special mention, reporting the detachment had destroyed 233 German tanks, 68 cannon and “thousands” of Nazi troops in continuous fighting since Aug. 4.

In four battles fought in a single day, the unit destroyed 35 tanks and 15 cannon with a loss of three Russian machines, Red Star said.

Red Star reported that bloody fighting was in progress at every point where Nazi forces have penetrated the outskirts of Stalingrad.

Frequently, it said, the Russians occupy one portion of a house and the Nazis the other and battle for possession with rifles, bayonets, hand grenades and flaming benzene bottles.

The Germans were said to be bringing up a steady stream of reinforcements by transport plane, rushing the men into battle.

Armored trains blast foe

The newspaper Bolshevik reported Soviet armored trains steam along the front, blasting key Nazi positions. One attack by an armored train was directed against a Nazi-occupied railroad station and, with the aid of Soviet infantry, the Russians managed to captured 13 tanks and many German cannon.

German losses were reported so heavy that whole regiments had virtually disappeared, front reports said. The battle was being fought, the Soviet youth newspaper Komsomolskaya Pravda said, under the most dismal conditions imaginable.

Most of Stalingrad was in ruins or ablaze from the constant rain of German fire and explosive bombs and heavy artillery shells. A cold September wind swept the steppes, driving the smoke of battle far across the plains. Frequent driving rains were said to have set in, while overhead the constant drone of Nazi planes drowned the trumpeting of flocks of cranes on their autumn flights.

Report typical battle

Reporting a typical Stalingrad battle, the newspaper Red Fleet told how a detachment of Nazi Tommy-gunners installed themselves in a four-story building.

Russians, armed with grenades and machine guns, attacked the building. They rushed the entrance and fought their way up the staircase, cleaning it out room by room. By the time the Russians had won the building, the ground outside was littered with the bodies of slain Nazis, tossed from the windows.

Fail again to gain

The government newspaper Izvestia said the Germans had failed to gain in the last few days, despite the most smashing attacks they could muster. The situation was still serious, Izvestia said, but the defenders, in the 29th day of one of the most violent battles in history, were hurling back repeated assaults and inflicting “extremely heavy losses.”

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Völkischer Beobachter (September 23, 1942)

Landungsversuch nordwestlich Noworossijsk äbgewiesen –
Stadt Deiskoje im Sturm genommen

dnb. Aus dem Führer-Hauptquartier, 22. September –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Nordwestlich von Noworossijsk versuchte der Feind in der Nacht zum 21. September mit Schnellbooten und Unterseebootjägern zu landen. Fahrzeuge der deutschen Kriegsmarine wiesen diesen Versuch ab. Die Luftwaffe bornbardierte feindliche Stellungen um Gelendschik sowie Schiffsziele im Hafen von Tuapse. Bei den Operationen zwischen dem Kuban und dem Kaspischen Meer gelang es deutschen Truppen, ein tiefgegliedertes und stark vermintes Stellungssystem zu durchbrechen. Die Stadt Deiskoje wurde im Sturm genommen.

Im Kampf um Stalingrad wurden in harten Nahkämpfen gegen erbitterten feindlichen Widerstand weitere hefestigte Häuserblocks genommen und Gefangene eingebracht. Entlastungsangrlffe gegen die Riegelstellung nördlich der Stadt scheiterten unter hohen Verlusten des Feindes, der dabei 21 Panzerkampfwagen verlor.

An der Donfront setzten deutsche Stoßtrupps über den Fluß und zerstörten auf dem Ostufer 35 Kampfstände. Ungarische Truppen wiesen örtliche Angriffe ab.

Unter dem Eindruck der hohen Verluste setzte der Feind seine Angriffe gegen die Stadt Woronesch gestern nicht mehr fort. Nordwestlich Woronesch brachen wiederholte feindliche Angriffe im zusammengefaßten Abwehrfeuer aller Waffen zusammen.

Bei Rschew nahm der Feind seine Angriffe mit stärkeren Kräften wieder auf. Sie wurden zum Teil schon in der Entwicklung, teils im Gegenstoß abgeschlagen und dabei 28 Panzer vernichtet.

Im östlichen Mittelmeer versenkte ein deutsches Unterseeboot einen Transportsegler von 500 BRT.

Bei Anflügen einzelner britischer Flugzeuge über der Küste der besetzten Westgebiete und bel nächtlichen Störflügen über den Gewässern um Dänemark verlor der Feind sechs Flugzeuge. Leichte deutsche Kampfflugzeuge bekämpften am Tage an der Südküste Englands militärische Ziele mit Bomben und Bordwaffen.

Hauptmann Graf errang als Jagdflieger am 21. September seinen 182. bis 185. Luftsieg.

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The Pittsburgh Press (September 23, 1942)

Stalingrad battle seesaws as Reds say they’ll hold

By Henry Shapiro, United Press staff writer

Moscow, USSR –
Front dispatches today reported a Red Army counterattack has smashed through Nazi lines in northwestern Stalingrad, regaining a dominating height, but in other sectors, German pressure drove the Russians out of positions along several battered streets.

With the tide of battle flowing indecisively in the littered ruins of what had once been Russia’s model industrial city, the Red Army’s organ, Red Star, proclaimed that the result of street fighting thus far disclosed that:

Stalingrad can and will be held.

Front reports indicated that the fighting had taken on a seesaw aspect. Soviet forces were bombing and blasting their way forward, particularly in the critical northwestern portion of the city. But all other points, sometimes only a few blocks distant, they were falling back before masses of Nazi tanks attacking in close order.

Great air battles

While ground forces fought with utmost bitterness, one of the greatest air displays of the war was being staged in the skies over Stalingrad.

German air sorties were said to be averaging as high as 2,000 a day with the Nazi planes apparently aiming for the complete destruction of Stalingrad. Many of the city’s new buildings were reported in ruins, among them a model eye hospital.

The noon communiqué admitted that in the flaming corpse-strewn streets, enemy infantry supported by 100 tanks had pushed the Russians back and captured several streets in one area, but said that in […] German attacks had been repulsed.

Defending house to house

Soviet troops were defending the city house to house, and streets and individual houses changed hands time and again, dispatches reported.

A dispatch to Red Star said that the Russian attacks northwest of Stalingrad were making slow but steady progress, which, if developed, would threaten the German left flank.

The Germans flung in masses of tanks and planes in a vain attempt to stop the Russian attacks, Red Star reported.

Reinforcements of the crack Red Army Guards regiments crossed the Volga by night, a dispatch said, and hitting the Germans on the flanks reconquered several streets and individual buildings, and wiped out numerous enemy submachine gunners fortified in ruined buildings.

Reds clear buildings

Special storm detachments cleared the buildings from floor to floor, destroying many machine guns.

Fighting, as the battle for Stalingrad entered its 30th day, had turned the city’s streets into a cauldron of destruction.

Hand-to-hand fighting continued, over the bodies of the dead and the debris of tanks, guns, trucks and wrecked buildings.

The Germans started to concentrate attacks on three or four blocks at once, trying to level them by a combined bombardment by field guns, mortars and airplane bombs.

Small groups of submachine gunners followed up each bombardment, moving from house to house, and after them came infantrymen and engineers who fortified such houses as had escaped destruction.

Thousands of men perished under the debris of burned buildings.

Many tanks destroyed

The noon communiqué reported that in the northern part of Stalingrad, Russian troops destroyed six tanks and 14 trucks bearing troops and supplies, and killed about 400 Germans. A Red Army tank unit was credited with destroying 11 German tanks, seven anti-tank guns, 12 trucks and two companies, or up to 600, German troops.

The communiqué said that in a desperate attempt to stop the Russian attack northwest of Stalingrad, the Germans opened new counterattacks but said that they had been repulsed and that more than 1,000 Germans had been killed.

In the Mozdok area of the Caucasus, where the Germans are driving for the Grozny oil fields, the communiqué reported that an enemy attack supported by 40 tanks bearing special submachine gunners was broken and that eight tanks and more than 100 Tommy-gunners were destroyed.

Front dispatches supplemented this by saying that the Russians had checked the Germans on the south bank of the Terek River.

Russian troops holding a ridge recaptured from the Germans repulsed an attack by 35 tanks, dispatches said, and 25 of the tanks were destroyed.

Gains near Novorossiysk

On the Novorossiysk Front of the Caucasus, on the Black Sea coast, the Russians improved their positions and forced the Germans to abandon some mountain passes, dispatches said.

The noon communiqué said that in the Leningrad area, Russian artillerymen in three days had destroyed 19 enemy pillboxes, 10 dugouts and two field guns and killed 200 Germans.

Russia’s midnight communiqué had reported that in the attacks northwest of Stalingrad the Russians had killed 3,000 men and destroyed 30 tanks.

The loss of two Stalingrad streets to the Germans was admitted. But the noon communiqué said that this gain had cost the Germans more than 300 killed and 10 tanks, three light field guns, seven machine guns and nine trucks.

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Völkischer Beobachter (September 24, 1942)

Weiterer Bodengewinn im Zentrum von Stalingrad –
Angriffe im Kaukasusgebiet fortgesetzt

dnb. Aus dem Führer-Hauptquartier, 23. September –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Im Kaukasusgebiet wurden unsere Angriffe unter Abwehr starker feindlicher Gegenwehr fortgesetzt. Vor einem Kaukasushafen wurden ein Schwimmdock und ein Frachtschiff mittlerer Größe durch Bombentreffer beschädigt. Die Kämpfe in und um Stalingrad gehen in unverminderter Härte weiter. Im Zentrum der Stadt wurde trotz hartnäckiger Gegenwehr weiter Boden gewonnen. Feindliche Gegenangriffe scheiterten.

Nordwestlich Woronesch verlor der Feind in harten Abwehrkämpfen 25 Panzerkampfwagen. Im mittleren und nördlichen Frontabschnitt wurden eigene örtliche Angriffsunternehmungen erfolgreich weitergeführt. Starke Kampffiiegerkräfte griffen bei Tag und Nacht Nachschublager und Eisenbatherbindungen der Sowjets im Raum um Rschew mit vernichtender Wirkung an.

An der Küste der, Fischerhalbinsel bombardierten Sturzkampfflieger einen wichtigen sowjetischen Stützpunkt. In Luftkämpfen schossen deutsche und finnische Jäger im hohen Norden ohne eigene Verluste 19 feindliche Flugzeuge ab.

An der Kanalküste wurden bei Einflügen schwacher britischer Kräfte vier feindliche Flugzeuge abgeschossen.

In Südengland belegten leichte deutsche Kampfflugzeuge am Tage kriegswichtige Ziele mit Bomben schweren Kalibers. Bei Dover wurden drei Sperrballone abgeschossen.

Der Kampf um Stalingrad –
„Jedes Gebäude ein Schlachtfeld“

vb. Wien, 23. September –
Der deutsche Angriff auf Stalingrad hält mit unverminderter Heftiglceit an. Er hat dabei zwei Arten von Widerstand zu überwinden: die bis zum kleinsten Mauervorsprung organisierte Verteidigung der Stadt selbst und die mit größter Erbitterung geführten Entlastungsversuche des Gegners vorwiegend von Norden her. In den Häuserruinen entrissen Infanteristen, Pioniere und Panzergrenadiere den Bolschewisten in erbitterten Nahkämpfen weitere hartnäckig verteidigte Häuserviertel. Der Widerstand einer feindlichen Gruppe, die sich tagelang gewehrt hatte, wurde gebrochen. Auf engem Raum zusammengedrängt, wurde sie bis auf mehrere hundert Gefangene vernichtet.

Deutsche Kampf- und Sturzkampfflugzeuge griffen am 21. September die zäh verteidigten Widerstandsnester in den Häuserruinen von Stalingrad mit Bomben schweren Kalibers wirkungsvoll an. Die Bolschewisten hatten in den festungsartig ausgebauten Häuserblocks zahlreiche leichte und mittlere Geschütze in Stellung gebracht, deren Feuer den Ansturm der deutschen Truppen abwehren sollten. Vier dieser Geschütze wurden durch Bombentreffer vernichtet, zahlreiche weitere mußten schwer getroffen das Feuer einstellen.

Im Norden der Stadt richtete sich der Einsatz deutscher Zerstörerflugzeuge gegen die verzweifelten Versuche der Bolschewisten, mit Unterstützung zahlreicher Panzerkampfwagen und schwerer Artillerie einen Durchbruch zu erzwingen. Im Bombenhagel der deutschen Luftwaffe gerieten die feindlichen Angriffe ins Stocken, noch ehe sie sich entfalten konnten.

Der Moskauer Berichterstatter von Reuter meldet nach London, daß nunmehr dem Moskauer Nachrichtendienst zufolge die Schlacht um Stalingrad ihren Höhepunkt an Gewaltsamkeit erreicht habe. Nach einem Artillerieduell würden jetzt die heftigsten Nahkämpfe ausgefochten. Jedes Gebäude sei zu einem Schlachtfeld geworden. In einem anderen Bericht heißt es, daß die Deutschen ihre Angriffe von drei Seiten aus gegen die bolschewistischen Verteidiger der Stadt richteten und überall würden sie von Kampfwagen und Flugzeugen unterstützt. Die Angriffe der deutschen Luftstreitkräfte seien besonders schwer. „Ununterbrochen“, so schreibt der englische Korrespondent,

…werfen sie ihre Bombenlasten über der Stadt ab und legen sie ganz und gar in Ruinen.

„Endlich hat sich Stalin entschlossen“, ein amerikanischer Berichterstatter,

…seinen unmenschlichen Befehl, die Frauen und Kinder in der Stadt bleiben zu lassen, aufzuheben und die Bevölkerung nach anderen sowjetischen Städten zu evakuieren.

Mit diesen Berichten versucht die amerikanische Presse, der sowjetischen Kriegführung moralische Schützenhilfe zu leisten, nachdem der Befehl Stalins selbst bei den Verbündeten größte Empörung hervorgerufen hatte. Dieses Agitationsmanöver wird in seiner ganzen Durchsichtigkeit enthüllt, wenn man sich vor Augen hält, daß in der gegenwärtigen Phase der Schlacht eine Evakuierung der Zivilbevölkerung gar nicht mehr möglich ist, da Stalin je selbst zu Beginn der Kampfhandlungen die Wolgabrücken und alle Fluchtmöglichkeiten nach Osten zerstören ließ.