Der Weg zur Ordnung
vb. Wien, 26. September –
Wie sich unsere Feinde die Welt nach dem Kriege vorstellen, das hat der Morgenthau-Plan erneut erwiesen, das entnehmen wir dem Unglück und Elend, das auf den Spuren englischer und amerikanischer Lehre ebenso unkrautartig wuchert wie der Bolschewismus, der wiederum in seinem Machtbereich erbarmungslos wütet.
Für die feindliche Koalition würde der angebliche „Friede“ so aussehen, daß das deutsche, japanische und italienische Volk zur Hälfte durch Hunger, Exekutionen und Verschleppungen ausgerottet und zur anderen Hälfte zu einer grauen Sklavenherde herabgewürdigt würde, die unter den elendesten und primitivsten Lebensumständen und zwangsregiert durch eine alliierte Säbeldiktatur ein ehrloses Dasein fristeten. Die anderen Völker aber möchten die drei großen Räuber durch einen sogenannten Völkerbund in Schach halten, in dem niemand außer Amerikanern, Sowjets und Engländern etwas mitzureden hätte.
In dieser Lage fragen die Völker: Gibt es einen Ausweg, der zu einem wahren und dauerhaften Frieden führt und zur Rettung der höchsten Werte, die allein das Dasein lebenswert machen? Der Dreimächtepakt, der heute vor drei Jahren abgeschlossen wurde, hat diesen Ausweg gewiesen, indem er folgendes Ordnungsprinzip zum Ausdruck brachte: Die Erde zerfällt in mehrere natürlich begrenzte und durch gemeinsame geschichtliche Erleben und durch die Eigenart der lebenden Völker zusammengehörige Großräume. Von ihnen nannte der Dreimächtepakt Europa und Ostasien. Die dortigen Staaten sollten sich unter der Führung von Deutschland und Italien auf der einen und von Japan auf der anderen Seite zur Wahrung ihrer gemeinsamen Interessen eng zusammenschließen, wobei jedem der zugehörigen Völker ein weiter Spielraum zur Pflege seiner Eigenart gewahrt blieb. Innerhalb dieser Gemeinschaft war dann jedem Volk die Möglichkeit gegeben, nach dem Maßstab seiner Leistung den gebührenden Platz einzunehmen und sich auch zur Eigenstaatlichkeit zu entwickeln, wie es Slowenen und Kroaten in Europa, Burmesen und Filipinos in Ostasien möglich war.
Durch die Bildung dieser beiden machtvollen Großräume war dann zugleich die beste Garantie zur. Erhaltung des Weltfriedens gegeben. Den schrankenlosen Weltimperialismus, der in seiner ewigen Raublust stets die Quelle von Kriegen zu sein pflegt, hatten Deutschland, Japan und Italien ausdrücklich verworfen und an seine Stelle die ausdrückliche Selbstbeschränkung auf die natürlich zugeordneten Räume gesetzt. In ihrer geschlossenen Stärke waren diese also unangreifbar, nach außen hin aber auf vertrauensvolle Zusammenarbeit mit anderen Großräumen eingestellt, an die sie sonst keine weiteren Forderungen hatten.
Diesem Ordnungsprinzip sind die Unterzeichneten des Dreimächtepaktes unverbrüchlich treu geblieben, und es ist auch weiterhin ihr höchstes Kriegsziel. Es kann für sie überhaupt keine andere Zukunftsidee geben.
Wie steht es dagegen bei den Briten und Amerikanern? Sie besaßen keinerlei positive Kriegsziele, für die sie andere Völker hätten gewinnen können. Daher verkündeten im August 1941 Roosevelt und Churchill die Atlantik-Charta, die vortäuschen sollte, daß Briten und Amerikaner Vorkämpfer für hohe Menschheitsideale wären.
Die Atlantik-Charta, verkündet in einem Augenblick starker militärischer Depression sowohl für England wie für die Sowjetunion, Wurde von vornherein von ihren Vätern nicht ernst genommen. Aus diesem Grund nahm auch der Kreml keinen Anstand, diese vorgetäuschten Prinzipien anzuerkennen. Je mehr sich dann die Kampflage für die feindlich Koalition günstiger anließ, umso mehr verblassten die Atlantiktarnfarben. Heute sind wir Zeuge des grausigen Schauspiels, wie die Sowjets mit den kleinen Völkern nach Belieben umspringen, denen die Atlantik-Charta den Himmel auf Erden versprochen hat, und wie sie sich dabei der Zustimmung ihrer plutokratischen Spießgesellen erfreuen.
Nicht die Atlantik-Charta war das letzte Wort der Alliierten, sondern es sind die mörderischen Diktate, die Italien, Rumänien, Finnland und Bulgarien aufgezwungen wurden, es ist der infernalische Plan, den der Jude Morgenthau für die von Roosevelt geforderte „harte Behandlung“ Deutschlands entworfen hat und der die jubelnde Zustimmung der Öffentlichkeit in Amerika und England findet. Damit sind die fronten vollkommen klar abgesteckt. Die Dreierpaktmächte kämpfen für einen dauerhaften und anständigen Frieden, der jedem Volk nach seiner Leistung zuteilt, worauf es Anspruch erheben kann – die Anglo-Amerikaner und Sowjets wollen die Ausrottung von drei großen Kulturvölkern, damit das Judentum in bolschewistischer und plutokratischer Gestalt die unumschränkte Weltherrschaft ausüben kann.
Deutsche, Japaner und Italiener wissen also ganz genau, worum der Kampf geht, und sind daher entschlossen, die Waffen nicht ruhen zu lassen, ehe nicht der blinde Vernichtungswillen des Feindes endgültig gebrochen ist.
Der Dreimächtepakt ist nicht ein beliebiges diplomatisches Instrument, sondern seine Grundsätze bedeuten eine sittliche Verpflichtung und die einzige praktische Lösung, die die Welt vor dem Chaos retten kann, das ihr von Bolschewisten und Anglo-Amerikanern zugedacht ist. In dieser Erkenntnis straffen das deutsche und japanische Volk ihre Kräfte, um die entscheidende Wende in diesem Krieg herbeizuzwingen. Wir fechten an allen Fronten noch in harter Abwehr, aber der Feind muß bereits enttäuscht feststellen, daß der deutsche Gegendruck von Tag zu Tag wächst.
In dieser Lage konnte uns nichts erwünschter sein, als daß der Feind, noch trunken von den Erfolgen der letzten Monate, seine Karten offen auf den Tisch legte und sich durch Wort und Tat so lehrreich in seiner wahren Gestalt offenbarte. Jetzt aber tritt zu der kalten Entschlossenheit, unter gar keinen Umständen so zu handeln, wie es andere in falscher „Klugheit“ mit den furchtbarsten Folgen getan haben, der fanatische Wille zur erbarmungslosen Abrechnung mit den Todfeinden, deren ausgesprochenes Kriegsziel nichts mehr und nichts weniger ist, als die völlige Austilgung ihrer Gegner, wie sie einst die Indianer, ausrotteten und die Inder zu Dutzenden von Millionen sterben und verderben ließen. Die Welt würde zum Tollhaus, wenn diese wahnwitzigen Bestien das letzte Wort zu sprechen hätten. Jedes Opfer, das der Krieg zu ihrer Unschädlichmachung und zum Schutz unseres Lebens erfordert, kann daher bei aller Schwere nur als gering bezeichnet werden im Vergleich zu dem, was uns zuteilwürde, wenn wir uns selbst preisgäben.
Diese Opfer werden aber den Völkern, die um ihr Leben fechten, und damit auch den anderen Nationen das sichern, was ihnen das Höchste ist: die freie Entfaltung ihres besten Wesens, fruchtbare Zusammenarbeit, Wohlstand und den Frieden in Ehre und Arbeit.
kp.