Führer HQ (March 8, 1945)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
In der mittleren Slowakei stehen Grenadiere und Jäger seit zehn Tagen in erbitterten Wald- und Gebirgskämpfen gegen den von Süden und Osten auf das Grantal bei Altsohl angreifenden Feind. In verlustreichen Gefechten beiderseits Schemnitz erzielten die Sowjets geringe Bodengewinne.
Beiderseits Lauban haben Truppen des Heeres, der Waffen-SS und Volkssturmeinheiten, hervorragend durch die Luftwaffe unterstützt, starke Teile der sowjetischen 3. Garde-Panzerarmee verlustreich geschlagen. Die Stadt ist befreit. 162 feindliche Panzer, 159 Geschütze, 74 Granatwerfer und 106 Kraftfahrzeuge wurden vernichtet oder erbeutet.
Bei Küstrin zerschlugen unsere Truppen auch gestern zahlreiche von Schlachtfliegern und starker Artillerie unterstützte Angriffe der Bolschewisten.
Im Brennpunkt der Abwehrschlacht um Pommern wurden die Durchbruchsangriffe starker sowjetischer Kräfte auf Stettin innerhalb unseres Sperrgürtels zwischen Greifenhagen und Gollnow aufgefangen. Südlich Cammin und vor Kolberg stehen eigene Kampfgruppen in erfolgreicher Abwehr gegenüber starkem Feind. Marineeinheiten vernichteten hier, größtenteils mit Nahkampfwaffen, in zwei Tagen 40 Sowjetpanzer.
In Westpreußen wurden die mit Schwerpunkt auf Stolp und beiderseits Preußisch-Stargard vorgedrungenen starken bolschewistischen Panzerverbände nach erbitterten Kämpfen in einer Sehnenstellung aufgefangen.
Die Besatzung der Festung Graudenz unter ihrem Kommandanten Generalmajor Fricke ist nach fast dreiwöchiger Sperrung des wichtigen Weichselüberganges in heldenhaftem Kampf dem übermächtigen feindlichen Ansturm erlegen.
Im Kampfraum von Ostpreußen wurden westlich Zinten zusammenhanglose Vorstöße der Sowjets abgewehrt.
Die Abwehrschlacht in Kurland blieb auf den Raum östlich Frauenburg beschränkt, wo unsere kampferprobten Truppen auch gestern den mit verstärkten Kräften und hohem Materialaufwand erstrebten Durchbruch des Feindes vereitelten.
Am Niederrhein hielten unsere Truppen den Brückenkopf Wesel gegen erneute feindliche Angriffe, warfen vorübergehend vorgedrungenen Gegner unter schweren Verlusten für ihn zurück und vernichteten zahlreiche Panzer.
Im Abschnitt Düsseldorf–Köln wurde unsere Front in schweren Kämpfen auf das Ostufer des Rheins zurückgedrückt. Auf dem Westufer wird noch in den Trümmern von Köln gekämpft. Gegen den Brückenkopf Bonn führt der Feind heftige Angriffe.
An der Ahr entwickelten sich lebhafte Gefechte mit feindlichen Panzerkräften, deren Spitzen bis Remagen vorstießen. Auch durch die Eifel konnten amerikanische Panzerspitzen in das Rhein-Mosel-Dreieck Vordringen. Durch unsere Angriffe gegen seine tiefen Flanken erlitt der Feind schwere Verluste.
An der unteren Kyll örtlich angreifender Gegner blieb in unserem Hauptkampffeld liegen. Am Osburger Hochwald südlich Trier scheiterten die Versuche der Amerikaner, eine durch unsere Truppen abgeschnittene Kampfgruppe zu entsetzen. In den Unteren Vogesen brachen zahlreiche feindliche Vorstöße in unserem Feuer zusammen.
Die Kampfpause in Mittelitalien dauert an. Aufklärungsvorstöße der Amerikaner in den Bergen östlich Montese blieben ohne Erfolg.
Bei Angriffen nordamerikanischer Terrorbomber auf westdeutsches Reichsgebiet wurden Wohnviertel mehrerer Städte zum Teil schwer getroffen. Die Briten führten in der vergangenen Nacht einen Terrorangriff gegen Dessau und warfen Bomben auf weitere Städte in West-, Nordwest- und Mitteldeutschland. Besonders in Groß-Hamburg und Leipzig entstanden Schäden. Luftverteidigungskräfte brachten 59 anglo-amerikanische Flugzeuge, fast ausschließlich viermotorige Bomber, zum Absturz.