Führer HQ (March 6, 1945)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
Zwischen Dran und Donau lebte die Kampftätigkeit auf. In der Slowakei brachten unsere Truppen in zäher Abwehr die von Süden geführten Angriffe der Bolschewisten im Raum südlich Schemnitz zum Stehen.
An der mittleren Ostfront kam es nur im Raum von Lauban zu größeren Kämpfen. Nordöstlich der Stadt drängten unsere Truppen den Feind weiter zurück, hielten das im Angriff gewonnene Gelände gegen zahlreiche Gegenangriffe und vernichteten 30 feindliche Panzer.
Der Brennpunkt der großen Schlacht in Pommern liegt zwischen Stargard und Greifenberg. Die Angriffe starker Panzerkräfte der Sowjets in Richtung auf das Stettiner Haff wurden durch Verbände der Waffen-SS nördlich Stargard, nordöstlich Gollnow und bei Platte aufgefangen. Auch bei Kolberg und Belgard sind erbitterte Kämpfe mit den gegen die Küste drängenden Angriffsgruppen der Bolschewisten entbrannt. Eine in Pommern eingesetzte Panzerarmee vernichtete innerhalb der letzten acht Tage 300 feindliche Panzer, davon 135 durch Nahkampfwaffen.
In Westpreußen setzte der Feind auf breiter Front seine Angriffe fort. Seine Erfolge blieben trotz hohen Materialeinsatzes auf geringe Einbrüche nordöstlich Rummelsburgs und nördlich Großwollental beschränkt.
Die unerschütterliche Widerstandskraft unserer tapferen Truppen in Ostpreußen zwang die Bolschewisten infolge ihrer hohen Ausfälle an Menschen und Material gestern zu einer Kampfpause. Schwächere Vorstöße im Raum von Zinten brachen vor den eigenen Stellungen zusammen.
Auch in Kurland haben die Durchbruchsversuche der Sowjets südöstlich Libau unter dem Eindruck unserer Abwehrerfolge an Wucht und Geschlossenheit verloren. Südöstlich Frauenburg setzten die Sowjets ihren Großangriff fort, ohne daß ihnen ein tieferer Einbruch in unser Hauptkampffeld gelang.
Am Niederrhein wiesen unsere Verbände die Angriffe der Engländer und Kanadier im Raum von Xanten auch gestern ab. In der Zeit vom 2. bis 5. März wurden hier 203 feindliche Panzer vernichtet. Den Amerikanern gelang es nach blutigem Ringen von Südwesten und Süden auf Rheinberg vorzudringen, während ihre Angriffe gegen Orsoy scheiterten.
An der gesamten Front zwischen Düsseldorf und Euskirchen stehen unsere Truppen in erbitterter Abwehr gegen starke feindliche Kräfte, die in Richtung auf den Rhein Vordringen konnten. In den westlichen Vorstädten von Köln wird gekämpft.
Die Mehrzahl der amerikanischen Vorstöße zwischen der Schnee-Eifel und der Mosel Wurden abgewiesen. Nur nordöstlich Kyllburg gelang dem Feind ein tieferer Panzervorstoß, aus dem im Gegenangriff 12 Panzer abgeschossen wurden.
Die Stellungskämpfe bei Forbach und Stirning-Wendel dauern an.
Im Etruskischen Apennin haben die Amerikaner ihren Druck auf den gesamten Abschnitt zwischen Montese und Vergato ausgedehnt. Ihre Angriffe wurden vor neuen Bergstellungen zum Stehen gebracht.
Bei den Februarkämpfen in Kroatien verloren die Banden nach jetzt vorliegenden Meldungen über 7.000 Tote, 1.300 Gefangene, 250 Maschinengewehre und zahlreiches weiteres Kriegsgerät, größtenteils englischer Herkunft. Säuberungsunternehmungen deutscher und kroatischer Kampfgruppen im Großraum von Bihac an der dalmatinischen Küste schreiten gut vorwärts.
Nordamerikanische Bomber führten am Tage Terrorangriffe gegen Chemnitz, Groß-Hamburg und Gelsenkirchen. Durch weitere anglo-amerikanische Bomber- und Tieffliegerverbände wurden vorwiegend am Mittelrhein Verluste und Schäden verursacht. In der vergangenen Nacht war Chemnitz erneut das Ziel eines schweren Angriffs der Briten, die außerdem Bomben auf Städte im westlichen, südlichen und mittleren Reichsgebiet warfen. Durch Luft-Verteidigungskräfte wurden 32 amerikanische Flugzeuge, in der Mehrzahl viermotorige Bomber, zum Absturz gebracht.
Deutsche Flugzeuge, die in breiter Front in den Bereich der britischen Insel vorstießen, erzielten außer den bereits gemeldeten Abschüssen britischer Terrorbomber noch weitere Erfolge durch Bomben- und Bordwaffenangriffe gegen kriegswichtige Industrieziele und militärische Anlagen in beleuchteten Orten.
London liegt weiter unter unserem Vergeltungsfeuer.
In Kurland zeichnete sich Oberleutnant Heyduck Kompaniechef der ersten Kompanie des Grenadierregiments 44, durch entschlossenen Kampfwillen und kühnen Angriffsgeist aus. Er eroberte eine wichtige Höhe nach sechsmaligem Verlust im Gegenstoß mit nur acht Mann immer wieder und behauptete sie schließlich gegen alle feindlichen Angriffe.