Führer HQ (February 6, 1945)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
Im südlichen Grenzgebiet der Slowakei und nördlich der Westbeskiden wurden einige Einbruchsstellen, die der Feind erzielen konnte, abgeriegelt. Im Stadtgebiet um die Budapester Burg leistet die Besatzung weiterhin heroischen Widerstand gegen die mit überlegenen Kräften angreifenden Bolschewisten.
An der Oderfront wurden im Verlauf harter Angriffs- und Abwehrkämpfe zwischen Ratlbor und Glogau 71 feindliche Panzer abgeschossen, davon allein 22 durch die Besatzung von Brieg. Südwestlich von Brieg konnte der Feind seinen Brückenkopf trotz zäher Gegenwehr unserer Truppen ausweiten.
Der Pionier Justus Jürgensen des Pionierbauersatz- und Ausbildungsbataillons Crossen an der Oder sprengte unter Aufopferung seines eigenen Lebens die Oderbrücke bei Fürstenberg, er wurde nachträglich mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.
Feindliche Angriffe gegen unsere Sperrstellungen östlich Frankfurt an der Oder und gegen Küstrin wurden abgewiesen. Den Sowjets gelang es gestern, in das Stadtinnere von Posen einzudringen. Schwere Häuserkämpfe sind dort im Gange.
Im Südteil von Pommern und Westpreußen griff der Feind ohne Erfolg an. 51 Panzer und 71 Geschütze wurden in diesen Kämpfen vernichtet. Die Besatzung der Stadt Elbing verteidigte sich zäh gegen die anstürmenden Bolschewisten.
In Ostpreußen an der gesamten Front dauern die erbitterten Kämpfe an. Gegenangriffe unserer Verbände engten feindliche Einbruchsstellen ein.
In Kurland verlief der Tag ohne wesentliche Kampfhandlungen.
Im Westen setzten die Engländer und Amerikaner entlang der gesamten Roerfront ihre Aufklärungstätigkeit teilweise unter starker Einnebelung fort.
Im Kampfgebiet von Schleiden wiesen unsere Truppen zahlreiche feindliche Angriffe ab, während es südlich der Urftalsperre dem Gegner gelang, örtlich vorzudringen. Aus dem Westwallabschnitt östlich St. Vith werden heftige Orts- und Bunkerkämpfe gemeldet.
Unsere Artillerie bekämpfte feindliche Ansammlungen bei Bischweiler mit zusammengefasstem Feuer.
Die nordwestlich der Ill in den Vogesen stehenden deutschen Verbände kämpften sich befehlsgemäß über den Fluss zurück. Der Feind, der in die Absetzbewegungen hineinzustoßen versuchte, wurde abgewiesen.
Nach starker Artillerievorbereitung geführte Feindangriffe aus Enzisheim scheiterten unter hohen Verlusten für den Gegner.
In Mittelitalien eroberten unsere Truppen im Sergiotal bei Gallicano vorübergehend verlorengegangene Stellungen im Gegenstoß zurück. Aufklärungsvorstöße des Gegners südlich Bolognas blieben ohne Erfolg.
In Ostkroatien wurden Bandenangriffe gegen die Syrmienfront unter hohen Verlusten für den Feind abgewiesen. An der mittleren Drina eroberten unsere Grenadiere nach harten Kämpfen die Stadt Zvornik.
Nordamerikanische Terrorbomber griffen am gestrigen Tag Regensburg und weitere Orte im südlichen Reichsgebiet an. In der Nacht stießen britische Kampfflugzeuge bis zur Reichshauptstadt vor.
Die Heeresunterofflziersschule Jauer hat unter Führung ihres Kommandeurs Oberst Reichardt die Stadt Steinau in heldenhaftem Kampf fünf Tage lang gegen die Angriffe weit übeijegener Infanterie- und Panzerkräfte des Feindes gehalten. Erst als alle Munition verschossen war, hat sich die tapfere Besatzung befehlsgemäß zu den eigenen Linien durchgeschlagen.