Führer HQ (November 26, 1944)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
Gegen unsere Abwehrfront östlich Aachen griffen die 9. und 1. amerikanische Armee auch gestern mit stärkeren Kräften an. Gegenstöße und Gegenangriffe warfen den in einzelnen Abschnitten geringfügig eingebrochenen Feind zurück, soweit er nicht schon im Abwehrfeuer liegen blieb. Die Nordamerikaner verloren dabei eine größere Anzahl von Panzern und Gefangenen.
Im Raume von Metz halten sich weiterhin Stützpunkte des äußeren Verteidigungsringes. In Lothringen hielt der Gegner seinen Druck gegen unsere gesamte Front in einer Reihe von Vorstößen und Panzerangriffen aufrecht. Nordwestlich und östlich des Bischwaldes sind ihm dabei einige kleinere Einbrüche gelungen. Unsere Panzerkräfte nördlich Saarburg stehen in erbitterten Kämpfen mit starken feindlichen Verbänden.
Im Umkreis von Straßburg, in dem sich die Besatzungen einiger Befestigungen hartnäckig verteidigen, konnte der Feind seinen Einbruchsraum nur geringfügig nach Norden und Süden erweitern. Auf dem Vogesenkamm wird vor allem bei Markirch erbittert gekämpft. Nordöstlich Belfort brachten unsere Truppen nach einer geringfügigen Absetzbewegung die nachstoßenden feindlichen Kräfte wieder zum Stehen.
Im Ober-Elsass und an der Schweizer Grenze sind neue Kämpfe mit frisch herangeführten feindlichen Verbänden entbrannt. Geschwader deutscher Jagdflieger zersprengten bei erfolgreicher Straßenjagd feindliche Nachschubkolonnen.
Die Besatzung von La Rochelle durchstieß 20 Kilometer östlich der Stadt stark befestigte feindliehe Stellungen, machte mehrere hundert Gefangene und warf den Gegner, der im Kampf und auf der Flucht schwere Verluste erlitt, aus einer Reihe von Orten. Nach Erfüllung ihres Auftrages kehrten unsere Truppen mit umfangreicher Beute an Waffen und Versorgungsgütern zurück.
In heftigen Luftkämpfen wurden über der Westfront 14 anglo-amerikanische Flugzeuge abgeschossen.
Die deutschen Fernwaffen belegten weiterhin den Großraum von London, Lüttich und Antwerpen mit ihren schweren Geschossen.
Im adriatischen Küstenabschnitt hat sich die Abwehrschlacht bis in den Raum von Faenza ausgedehnt. Unsere tapfer kämpfenden Divisionen vereitelten die erneut mit starken Kräften geführten gegnerischen Durchbruchsversuche vor neuen Stellungen südlich des Lajone-Abschnittes.
Seit dem Abfall Bulgariens werden die Marschbewegungen unserer Armeen aus Griechenland und dem östlichen und südlichen Balkan fortgesetzt. Unter ständig härter werdenden Gefechten und bei schlechtesten Wetter- und Straßenverhältnissen zerschlagen unsere Truppen in immer wiederholten Gegenangriffen alle Versuche starker bulgarischer und bolschewistischer Kräfte, in die Flanke dieser Bewegung zu stoßen. Starke Nachhuten schüttelten überlegen nachdrängende wurde unsere Front im mittleren und nördlichen Balkan laufend verstärkt.
Im Raum westlich Apatin und Batina blieben die erneut angreifenden Sowjets vor unseren Stellungen liegen. In Mittelungarn führten die Bolschewisten zwischen Budapest und Ungvár zahlreiche Angriffe. Sie scheiterten im Feuer unserer Grenadiere, das Artillerie- und Werferbatterien wirksam verstärkten.
In Kurland splitterte sich der feindliche Großangriff an der hartnäckigen Gegenwehr unserer Truppen in örtlich begrenzte Kämpfe auf. Sie brachten unseren Divisionen einen erneuten Abwehrerfolg.
Anglo-amerikanische Kampf- und Tiefflieger griffen in den Westgebieten am Tage Städte im frontnahen Raum und die Zivilbevölkerung durch Bombenwurf und Bordwaffenbeschuss an. Bei einem Angriff nordamerikanischer Terrorverbände auf Mitteldeutschland wurde vor allem das Stadtgebiet von Merseburg betroffen. Störflugzeuge warfen in der vergangenen Nacht verstreut Bomben, besonders auf Süd- und Mitteldeutschland. Flakartillerie brachte acht Flugzeuge zum Absturz.
Bei den harten Abwehrkämpfen im Raum Geilenkirchen hat sich die 9. Panzerdivision mit zugeteilten Heerestruppen unter Führung von Generalmajor Freiherrn von Elverfeldt durch besondere Standhaftigkeit ausgezeichnet. Vom 17. Bis 22. November wurden durch die Division 134 feindliche Panzer, teilweise im Nahkampf, vernichtet und mehrere hundert Gefangene eingebracht. Im gleichen Kampfraum zeichnete sich der Gefreite Deld in einer Panzerjägerabteilung durch hervorragende Tapferkeit aus. Er schoss als Richtschütze mit seinem Geschütz zehn nordamerikanische Panzer ab. In den bisherigen Kämpfen bei Aachen haben sich die 3. Panzergrenadierdivision unter Führung von Generalmajor Denkert und die 12. Volksgrenadierdivision unter Generalmajor Engel durch unerschütterliche Standhaftigkeit und hartnäckiges Zupacken bewährt. Ihrer vorbildlichen Haltung und Ausdauer sind in diesem Frontabschnitt im Wesentlichen das Scheitern der feindlichen Durchbruchsversuche zu verdanken.