Führer HQ (November 5, 1944)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
In erbitterten Kämpfen erwehren sich unsere Grenadiere auf der Insel Walcheren des von Westen, Süden und Osten vordringenden Feindes. An der unteren Maas verhinderten die eigenen Brückenkopfbesatzungen den beabsichtigten Durchbruch der Engländer und Kanadier auf die großen Maasbrücken bei Moerdijk.
Schnelle Kampf- und Nachtschlachtflugzeuge griffen in der vergangenen Nacht wiederholt einen feindlichen Nachschubstützpunkt bei Aachen an. Es entstanden Brände und Explosionen. Durch unsere Gegenangriffe südöstlich des Waldes von Hürtgen wurden mehrere vorübergehend verlorene Ortschaften zurückerobert. Die entschlossene Gegenwehr unserer Grenadiere brachte auch gestern wieder westlich St. Diö den beabsichtigten Durchstoß feindlicher Verbände ins Meurthetal zum Scheitern.
Stärkeres Feuer unserer „V1“ lag auf dem Großraum von London.
In Mittelitalien kam es zu keinen größeren Kampfhandlungen. Im dalmatinischen Küstengebiet griffen zwei zur Geleitsicherung eingesetzte U-Boot-Jäger und ein Torpedoboot in den Abendstunden, des 1. November einen überlegenen Verband britischer Seestreitkräfte an. In aufopferndem Kampf erzwangen sie die freie Fahrt des Geleits in seinen Bestimmungshafen. In Erfüllung dieser Aufgabe gingen die drei Fahrzeuge verloren.
In Mazedonien hat sich die Lage wenig verändert. Nordöstlich Skopje wurde durch unsere Gegenangriffe eine bulgarische Kräftegruppe abgeschnitten. Der feindliche Druck im Raum nordöstlich Pristina dauert an. Vorübergehend im Tal der westlichen Morava eingedrungene bolschewistische Kräfte wurden wieder geworfen.
Im Donaubrückenkopf Dunaföldvár wehrten deutsche und ungarische Verbände bolschewistische Angriffe ab. In der Panzerschlacht südöstlich Budapest scheiterten erneute sowjetische Durchbruchsversuche. Szolnok fiel nach heftigen Kämpfen in Feindeshand. Im Raum von Ungvár schränkten Hochwasser und Verschlammung des Geländes die Kampftätigkeit ein.
Bei Goldap wurden die Bolschewisten in schwungvollen Angriffen aus ihren Stellungen geworfen, feindliche Kräfte in der Stadt selbst abgeschnitten. Ihre Ausbruchsversuche und Entlastungsangriffe von Osten her scheiterten. In Kurland griffen die Sowjets in den bisherigen Schwerpunktabschnitten während des ganzen Tages erfolglos an. In den harten Abwehrkämpfen wurden 36 feindliche Panzer vernichtet.
Feindliche Terrorflieger warfen im Laufe des gestrigen Tages und in den ersten Nachtstunden im nordwestlichen, westlichen und südlichen Reichsgebiet Spreng- und Brandbomben, durch die in mehreren Städten Personenverluste und Gebäudeschäden verursacht wurden. Jäger und Flakartillerie der Luftwaffe schossen am Tage 29, in der Nacht 34 feindliche Flugzeuge ab, darunter Insgesamt 54 viermotorige Bomber.
Im ostungarischen Raum hat die ostmärkische 3. Gebirgsdivision unter Führung von Generalmajor Klatt einen großangelegten Umfassungsversuch des Feindes zunichte gemacht und sich durch vorbildliche Tapferkeit ausgezeichnet. Im westungarischen Raum hat sich die „Tiger“-Abteilung 503 unter Führung von Hauptmann Fromme hervorragend geschlagen.