Bis in den Tod getreu –
Saipan – Zeugnis japanischen Heldentums
Lissabon, 23. Juli –
Der Außenpolitiker des Diario da Manha schreibt: „Saipan wird für immer ein einzigartiges Zeugnis der großartigen Tapferkeit des japanischen Soldaten bleiben, der es versteht, bis zu seinem eigenen Tode und bis zum Ende des Widerstandes zu kämpfen. Im Buch der japanischen Geschichte wird Saipan eine weitere Seite des urwüchsigen Heldentums und ein Titel unvergleichlichen Stolzes sein.“
Zum japanischen Kabinettswechsel schreibt die Zeitung weiter: „Man kann überzeugt sein, daß das Ziel sein wird, den Krieg mit verdoppelter Energie fortzuführen.“ Die erlittenen Schläge haben den Kampfeswillen und den Entschluss zur Erringung des Endsieges im japanischen Volk nicht beeinflussen können. Der Regierungswechsel bedeutet daher ein Zugeständnis an die öffentliche Meinung, welche dringend nach einer energischeren und strafferen Kriegführung verlangte.
Gegenangriffe auf Guam
*Tokio, 23. Juli –
Die japanischen Besatzungstruppen von Omiyayima (Guam) unternahmen am 21. Juli einen Nachtangriff auf die feindlichen Truppen, die in der Schowabucht gelandet waren. Die feindlichen Verluste beliefen sich auf mehr als 500 Mann. Auch am 22. Juli in der Abenddämmerung und unter dem Schutz japanischer Artillerie griffen japanische Einheiten die feindlichen Truppen in wütenden Gefechten an. Nach den eingelaufenen Feldberichten erlitt der Feind bei diesem Gefecht allein Verluste von mehr als 1.200 Mann. Unsere Besatzungstruppen greifen weiterhin pausenlos an.
Gespräch mit Koiso –
Unveränderte Kriegspolitik
In dem ersten Presseinterview nach seiner Ernennung zum Premierminister erklärte General Koiso, daß die grundlegende japanische Kriegspolitik unter dem neuen Kabinett keinerlei Änderungen erfahren würde. Unter Bezugnahme auf die Außenpolitik erklärte der Premierminister, daß Japan die bestehenden Bande mit Deutschland weiterhin stärken werde zur Erreichung der gemeinsamen Kriegsziele.
Auf eine Anfrage über die japanische Politik im Innern des Landes stellte Koiso fest, daß zwei Maßnahmen der Regierungspolitik als Grundnote dienen würden:
- die Stärkung des Kampfgeistes und
- die Erhöhung der industriellen Produktion.
Koiso unterstrich, daß in Zeiten nationaler Krisen eine starke und treue Einigkeit das traditionelle Verdienst des japanischen Volkes sei und erklärte, daß, wo immer eine starke Einigkeit bestehe, auch ein starker Kampfgeist erwachse.