In der Normandie erfolgreiche Abwehr- und Angriffskämpfe
Südengland unter Dauerfeuer
dnb. Aus dem Führer-Hauptquartier, 17. Juni –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Seit dem 15. Juni, 23,40 Uhr, liegen Südengland und das Stadtgebiet von London mit nur geringen Unterbrechungen ständig unter dem Feuer unserer schwersten Sprengmittel. Mit stärksten Zerstörungen in den betroffenen Gebieten ist zu rechnen.
In der Normandie kam es gestern wieder zu für uns erfolgreichen Angriffs- und Abwehrkämpfen. östlich der Orne gewann unser Angriff trotz starker feindlicher Gegenwehr nach heftigen Kämpfen den größten Teil des Waldgebietes südlich Bavent.
Gegen den mit starken Panzerkräften während des ganzen Tages südwestlich Tilly angreifenden Feind errangen unsere Panzerverbände einen vollen Abwehrerfolg. Einige durch unsere Stellungen durchgebrochene feindliche Panzer wurden vernichtet. Auch beiderseits der Straße Bayeux-Saint-Lô griff der Feind gestern mit starken Kräften an. Die Kämpfe sind noch im Gange.
Südwestlich Carentan scheiterten starke Angriffe des Gegners unter schweren Verlusten für ihn. Nur im Raum Sainte-Mère-Église gelang es dem Feind, nach Westen bis Saint-Sauveur-le-Vicomte vorzudringen, wo weiterhin schwer gekämpft wird.
Bei den Kämpfen auf der Halbinsel Cherbourg haben sich eine Kampfgruppe unter Führung von Oberstleutnant Keil und das Pionierbataillon 191 unter Führung von Hauptmann Bonenkamp besonders ausgezeichnet.
In Mittelitalien verlegte der Feind gestern seinen Schwerpunkt in den Raum nordwestlich des Bolsenasees. Es gelang ihm dort nach erbittertem Ringen, in den Stellungen unserer Nachtruppen einige Einbrüche zu erzielen. Im Raum von Grosseto und östlich davon wurden alle feindlichen Angriffe blutig zerschlagen. Die Verluste des Feindes waren hoch. Zahlreiche Panzer und Lastkraftwagen blieben brennend liegen.
In den frühen Morgenstunden des heutigen Tages landete der Gegner nach schweren Luftangriffen an mehreren Stellen auf der Insel Elba. Heftige Kämpfe mit den schwachen deutschen Besatzungskräften sind im Gange.
Aus dem Osten werden keine besonderen Kampfhandlungen gemeldet.
In den Morgenstunden des 16. Juni flog ein nordamerikanischer Bomberverband mit Jagdschutz nach Südostdeutschland ein und warf Bomben in Außenbezirken der Stadt Wien und auf Preßburg. Es entstanden Schäden und Verluste unter der Bevölkerung.
In der vergangenen Nacht griffen britische Bomber die Städte Duisburg und Oberhausen an und verursachten dort Gebäudeschäden und geringe Personenverluste. Einzelne britische Flugzeuge warfen Bomben auf Berlin.
Über dem Reichsgebiet und den besetzten Westgebieten wurden am Tage und in der vergangenen Nacht durch Luftverteidigungskräfte 83 feindliche Flugzeuge zum Absturz gebracht.
Unterseeboote versenkten im Atlantik zwei Schiffe mit 11.000 BRT und einen Zerstörer.