Völkischer Beobachter (February 14, 1943)
Prahlerische Rede zur Vertuschung der Gegensätze –
Europa als Kaufpreis für Stalins Gunst
Roosevelt kündigt wieder einmal „große Offensiven“ an
vb. Berlin, 13. Februar –
Nach Churchill hat nun auch Roosevelt das Wort ergriffen und in einer prahlerischen Rundfunkansprache angekündigt, die Amerikaner würden zunächst in Tunesien und dann auch auf anderen Fronten mit einer Offensive beginnen. Die Rede, in der sich Roosevelt in auffallender Schärfe gegen seine innenpolitischen Gegner wandte, bestätigt im übrigen, was die Roosevelt nahestehenden jüdischen Publizisten Brown und Lippman schon ausführlich dargelegt haben: daß Roosevelt entschlossen ist, die Völker Europas an den Bolschewismus auszuliefern, in der Erwartung, sich dadurch eine „Zusammenarbeit“ mit Moskau erkaufen zu können. In diesem Sinn erklärte auch der Leiter des Kriegsproduktionsamtes, Davies, vor der Pressekonferenz in Washington:
Lord Beaverbrook hat mit seiner Behauptung, nur die Dummen könnten glauben, daß ein sowjetischer Sieg England gefährden könnte, vollkommen recht.
Vor Roosevelt hatte der Unterstaatssekretär des Außenministeriums, Sumner Welles, gesagt, die Partnerschaft der Sowjetunion an einem System, das auf der Atlantik-Charta aufgebaut sei, müsse „unbedingt notwendig“ erscheinen. Da es ihm nicht unbekannt sein kann, daß Stalin sich an der Zukunftsmusik der Briten und Amerikaner nicht beteiligt, weil er in der Ausbreitung der bolschewistischen Weltrevolution ein eigenes Programm hat, suchte Welles die Verbündeten Amerikas davon zu überzeugen, daß ihre Zusammenarbeit auch nach dem Kriege für alle vorteilhaft, ein Austragen der alten Rivalitäten aber eine Gefahr für alle sei. Er gab damit zu verstehen, daß solche Meinungsverschiedenheiten, und zwar solche von grundlegender Bedeutung, vorhanden sind, während Roosevelt das in seiner Rede einfach abstritt und davon faselte, solche Differenzen seien eine reine Erfindung der „Achsenpropaganda.“
Wir sind keineswegs gewohnt, den Gegner zu unterschätzen und irgendwelche Wunderwirkung von Reibungen im feindlichen Lager zu erwarten. Wir haben lediglich verzeichnet, was sich dort in dieser Hinsicht kundgetan hat, und die Erbitterung, die Roosevelt bei der Feststellung dieser Tatsachen erfüllt, ist nur ein Beweis dafür, daß wir hier einen sehr wunden Punkt berührt haben, zumal sich Roosevelt veranlaßt sah, sehr ausführlich auf die Bereitschaft Englands hinzuweisen, es werde Amerika nach einer Beendigung des Krieges in Europa beim Sturm auf Japan helfen.
Was die Sowjetunion anbetrifft, so beschränkte er sich lediglich auf den Hinweis, daß die Sowjets den Krieg mit allem Kräfteaufwand führten, und daß dies durchaus die englischen und amerikanischen Erwartungen befriedige. Auf die weltrevolutionären Tendenzen des Bolschewismus ging er selbstverständlich nicht ein. Er bleibt vielmehr bestrebt, die Sowjetunion als eine große Ordnungsmacht zu feiern, womit er ja nur die Auslassungen seiner Leibjuden in der USA.-Presse bekräftigt.
Ein plumper Sowjetschwindel
Die Sowjets machen sich das aufs beste zunutze. So warf die Prawda den Hilfsvölkern in England und den USA. den Ball zu, die Sowjets kämpften nur um „ihr eigenes Gebiet.“ Darunter versteht das Sowjetblatt ausdrücklich die Sowjetunion mit den Grenzen von 1941, insbesondere also einschließlich der baltischen Länder und Bessarabien. Außerdem fügt das Blatt hinzu, es würde auch jeder Staat zur Sowjetunion gehören, der sich dem Bolschewismus zuwende, und es erwähnt in diesem Zusammenhang ausdrücklich Finnland und Rumänien. Es soll dadurch den Engländern und Amerikanern gesagt werden, daß eine Bolschewisierung Europas sich nicht unter einem Druck Moskaus vollziehen werde, sondern im freien Ermessen aller Völker stände. Stalin weiß ganz genau, daß Roosevelt und Churchill von ihm so unbedingt abhängig sind, daß sie diesen plumpen Schwindel (man denke an das Schicksal der baltischen Staaten 1940!) als bare Münze hinnehmen müssen, zumal sie ja ohnehin entschlossen sind, Europa den Sowjets ans Messer zu liefern.
Was Mister Roosevelt sonst seinen Hörern vorzusetzen hatte, waren die üblichen Prahlereien und ein dilettantenhaftes Schwelgen in billigen Vorschußlorbeeren, wenn er auch zugab, daß in Tunenisen ein harter Kampf bevorstünde. Kritiken an seiner Kriegführung suchte er dadurch zu beschwichtigen, daß er sagte, das Schwergewicht der amerikanischen Kriegführung liege zwar im Atlantik und im Vorfeld Europas, aber der Krieg im Pazifik würde darüber nicht vernachlässigt. Man wolle:
…den Krieg so schnell wie möglich unter den kompromißlosen Bedingungen der vorbehaltlosen Kapitulation beenden.
Daß das fernere Kriegsziel Roosevelts die Weltherrschaft der USA. ist, wissen wir aus zahllosen anmaßenden Aussprüchen Roosevelts und seiner Berater. Wenn sein Marineminister Knox jetzt ausführte, die USA. wollten „nicht mehr internationale Verpflichtungen, sondern internationale Rechte übernehmen,“ so ist das nach all dem Vorausgegangenen deutlich genug. Was seine Verbündeten angeht, so will Roosevelt das Empire beerben, China praktisch zu einem amerikanischen Protektorat erniedrigen, während er die Sowjets mit Europa und Teilen des Nahen Ostens abspeisen zu können hofft. Die Deutschen, Italiener und Japaner möchte er zu rechtlosen Sklavenvölkern machen und damit für alle Zukunft jeden Widerstand gegen den Dollarimperialismus unterdrücken.
Diese unsauberen Wunschträume werden nicht in Erfüllung gehen. Wir legen sie zum übrigen, werden uns ihrer aber zu gegebener Zeit nachdrücklichst erinnern, und wissen, was wir zu tun haben, um Europas Freiheit und Frieden zu sichern.