SATEVEPOST: Roosevelt’s pursuit of war (2-20-44)

Völkischer Beobachter (February 21, 1944)

US-Zeitschrift über die Kriegspolitik des Präsidenten –
Roosevelts Jagd nach dem Kriege

dnb. Genf, 20. Februar –
„Wir wollen aufhören, uns etwas vorzumachen,“ so schreibt die angesehen US-Zeitschrift Saturday Evening Post in einem Leitartikel. Sie befaßt sich mit den Kriegszielen der Vereinigten Staaten und stellt fest:

Das Gerede, das tatsächlich noch immer von Millionen naiver Amerikaner geglaubt wird, daß nämlich die USA zur Erhaltung von Demokratie und Selbstbestimmung aller Völker auf der Seite Englands kämpfen, ist weiter nichts als Propaganda jener Leute gewesen, die Amerika in den Krieg treiben wollten.

Ein kurzer Blick auf die Entwicklung der amerikanischen Verflechtungen in das Kriegsgeschehen strafe diese These Lügen. Man habe das, US-Volk mit diesen Phrasen eingenebelt, um ihm die Wirklichkeit der Weltpolitik zu verbergen. Als der Verfasser des Artikels im Oktober 1941 nach vierjähriger Abwesenheit in die USA zurückkehrte, sei er sich wie „Alice im Wunderland“ vorgekommen, denn in Europa hätte damals schon jeder gewußt, daß die USA bereits tief in den Europa-Krieg verwickelt waren und eine ganze Serie kriegerischer Handlungen gegen Deutschland begangen hatten.

Es weiter so hießt:

Durch das Pacht- und Leihgesetz verpflichteten wir uns die Feinde Deutschlands mit Waffen und jeder anderen Art von Hilfe zu unterstützen. Amerikanische Kriegsschiffe geleiteten die Versorgungsschiffe der Engländer durch die von Unterseebooten bedrohten Gewässer. Einige unserer Kriegsschiffe hatten sogar schon gegen deutsche U-Boote und Flugzeuge gekämpft. Immer wieder gab Roosevelt im Namen der USA die verpflichtende Erklärung ab, daß er den „Hitlerismus“ besiegen wolle; dennoch weigerte sich unsere Regierung, zuzugeben, daß wir gegen Deutschland Krieg führten, und bis Pearl Harbour war unser Volk so verwirrt und schlecht unterrichtet, daß es tatsächlich noch darüber debattierte, ob man sich aus dem Kriege heraushalten wolle. Diese Verwirrung wurde durch eine rohe und irreführende Darstellung der Probleme erhöht.

Verlogene Propaganda

Unsere Propagandisten appellierten an unser Gefühl, indem sie den europäischen Konflikt als einen Kampf zwischen Diktatur und Demokratie oder zwischen autoritären und demokratischen Staaten schilderten. Das war eine ganz grobe Entstellung; denn die Gegenseite hatte ebensolche Staatsformen wie die Achse, nämlich die Sowjetunion, Polen, Jugoslawien, Griechenland. Unter den Exilregierungen in London befand sich eine ganze Anzahl von autoritären Gruppen, die aber schon vor Pearl Harbour trotzdem von unserer Regierung als Verbündete im Kampf gegen die Achse anerkannt wurden.

Mit Ausnahme der Gaullisten hatten wir schon Jahre vor unserem Kriegseintritt alle Trabanten der Sowjetunion und Englands anerkannt und ihnen Pacht- und Leihhilfe zugesagt. Diese Regierungen, die wir zu unterstützen versprachen, durchliefen die ganze Skala von reiner Demokratie zu absoluter Diktatur. Niemals hat Roosevelt von ihnen verlangt, daß sie ihre Regierungsform ändern sollten. Die jugoslawische Exilregierung zum Beispiel, die wir auch anerkannten, bestand zum Teil aus Leuten, die Jugoslawien zu der Zeit diktatorisch regierten, als Prinz Paul sein Abkommen mit Deutschland im März 1941 schloß. Selbst mit größter Phantasie kann man sie nicht als Demokraten bezeichnen. Aber da sie die Revolte gegen den Pakt mit Deutschland vollführten, wurden sie von der amerikanischen Regierung ermutigt, ja man versprach ihnen aktive Unterstützung, wenn sie gegen Deutschland kämpften.

Ich war damals im Balkan und erfuhr an Ort und Stelle, daß die US-Regierung offiziell zu dem jugoslawischen Staatsstreich riet, durch den der deutsche Einmarsch in dieses Land provoziert wurde. Diese jugoslawischen Führer der Revolte gingen drei Monate später nach London, und eines Morgens las ich, der ich gleichzeitig mit ihnen dort angekommen war, daß die US-Regierung diese Exilregierung unter König Peter zur allgemeinen Überraschung anerkannt hatte, obwohl die englische Regierung das noch nicht einmal getan hatte. Vergeblich suchte ich nach dieser angeblichen Regierung. Ich fand nur ein paar Flüchtlinge. War diese schnelle Anerkennung eine Belohnung, die man für den Staatsstreich versprochen hatte? Die US-Regierung hatte durch diese jugoslawische Affäre das US-Volk in den europäischen Krieg hineingezogen, mehrere Monate vor Pearl Harbour.

Und wofür kämpfen wir nun? Um den Engländern, den Franzosen, den Belgiern, den Holländern ihre Kolonialreiche zu erhalten? Wer also glaubt, daß wir gegen den Imperialismus in der Welt kämpfen, ignoriert alle Beweise des Gegenteils. Das amerikanische Volk wird für diese Politik Roosevelts keinen Dank ernten.

Jeder kehre vor seiner Tür

Was bleibt also übrig? Wir kämpfen nicht, wie man uns vorgeredet hat, um in Europa autoritäre Systeme und den Imperialismus auszurotten; wir bildeten uns ein, daß die Sowjetunion bei Kriegsende nach unserer Pfeife werde tanzen müssen. Wir sprachen vom „amerikanischen Jahrhundert.“ Stattdessen wird, wenn der Krieg mit unserem Sieg enden sollte, die Diktatur der Sowjets noch eine große Rolle spielen, und die alten imperialistischen Staaten mit ihren Kolonialreichen werden weiter gedeihen. Und das nennt man „den Kampf der Demokratie gegen die Diktatoren.“

Wir wollen den Frieden und Sicherheit. Und wenn wir bei uns zu Hause umherschauen, so sehen wir, daß wir uns nicht einmal ein Ideal in der Heimat geschaffen haben und daher kaum in der Lage sein dürften, eine ideale Welt im Ausland zu schaffen.