Bisherige US-Opfer weit übertroffen –
Atlantikwall erfüllt seine Aufgabe
Lissabon, 16. Juli –
„Der Atlantikwall erfüllt seine Funktion, für die ihn das deutsche Oberkommando eingerichtet hat, nämlich alliierte Angriffe zu verzögern und kostspielig zu gestalten, in vollem Umfange.“ Das muß selbst die amerikanische Zeitschrift Newsweek zugeben. Die Zeitschrift so schreibt:
Die deutschen Befestigungsanlagen an der französischen Küste stellen ein wundervoll ineinander gebautes System von konzentrisch zusammengefasster Feuerwirkung dar, und das Anrennen gegen diese Anlagen und der Kampf mit ihnen ist eine mehr als harte Arbeit. In den meisten Fällen kam eine Landung der amerikanischen Truppen fast einer Katastrophe gleich, und die Landesoldaten und Angriffspioniere gerieten in ein Feuer, wie man es sich vorher gar nicht vorgestellt hatte.
Auch die Pläne für die Landungsschiffe, einen Weg durch die Küstenhindernisse und an der Wassersperre zu brechen, seien größtenteils verunglückt. Die amerikanischen Soldaten hätten meist vor der Küste die Boote verlassen müssen, während die Landungsboote durch Minen vernichtet oder auf deutsche Vorhindernisse getrieben wurden, wo sie die Wellen zerschlugen. Die Verluste der Yankees seien auf Grund dieser Tatsache, darüber läßt Newsweek keinen Zweifel, ganz außerordentlich schwer und stellten die bisherigen Opfer der US-Armee, die nach Pattersons Erklärung (ohne die Invasionsverluste) schon der Höhe der US-Weltkriegsverluste gleichkommen, weit in den Schatten.