Hier ist der Sieg! (9-2-42)

Völkischer Beobachter (September 2, 1942)

Hier ist der Sieg!

Gleichzeitig zum 1. September wurde in den Vereinigten Staaten und in Deutschland die Uberzeugung ausgesprochen, daß dort die amerikanische Bevölkerung, hier die deutsche Heimat bereit seien, ihren Anteil an dort den Lasten, hier den Opfern zu tragen‚ die der Krieg verlangt. Dort richtete der Finanzminister Morgenthau in diesem Sinne eine Botschaft an die Gesellschaft der amerikanischen Bankiers, hier erließ der Führer einen Aufruf an sein deutsches Volk.

Dort – das ist die jüdischeWelt des Geldes, der Bankiers, des Kapitalismus. Hier – das ist unsere Welt der Volksgemeinschaft der Soldaten, der Arbeiter. Im Gegensatz dieser beiden Welten liegt der Krieg begründet, ist sein Verlauf vorgezeichnet und wird sein Sieg entschieden. Uber die Technik der Schlachtfelder, über Strategie und Waffenwirkung hinaus greift die Erkenntnis der weltanschaulichen Gegensätze an den geistigen Kern der Auseinandersetzung‚ die auf den Kriegsschauplätzen ausgefochten, aber nicht erschöpft wird. Mit Bedacht ruft der Aufruf zum Winterhiifswerk die tiefsten Quellen des Krieges gerade zu den Tagen in unser Bewußtsein zurück, die uns in sein viertes Jahr hineinführen. Warum Krieg? Warum schon drei Jahre Krieg? Warum noch länger Krieg? Weil wir weder der bolschewistischen Barbarei noch der kapitalistischen Ausbeutung anheimfallen dürfen, sagt der Führer.

Hier knüpft sein Aufruf den Knoten der Gegenwart zwischen Vergangenheit und Zukunft. Dem Bolschewismus ans Messer geliefert oder dem Kapitalismus als Fronknechte dienstbar zu werden, war die über uns hängende Drohung, gegen die Adolf Hitler zur Erhebung rief. Die Werkzeuge beider Gefahren wurden im Inneren des Reiches zerbrochen. Das dauerte fast fünfzehn Jahre und der Sieg war nicht leicht. Die ihn sich zum Ziel gesetzt hatten, zahlten hohe Opfer an Blut und Gut dafür. Sie hatten dann die Gefahr über die Grenzen gedrückt. Aber die Millionen der fleißigen und intelligenten Deutschen waren eine zu lockendeBeute‚ als daß man sie aus dem Auge verlor. Bolschewisten und Kapitalisten blieben auf der Lauer. Als sie sich stark genug wähnten, das Opfer von neuem unter ihre Knute zu zwingen, begann der Krieg. Er setzt heute die Selbstverteidigung fort, in der wir vor zehn Jahren einen zeitweiligen Abschluß erringen konnten.

Damit war dem Winterhilfswerk sein Platz auch im Kriege gewiesen, als Waffe gegen Hunger gegen diese Erbteile des ersten Kampfabschnittes im Frieden bewährt, wuchs das Winterhilfswerk in größere Aufgaben zur Erhaltung der deutschen Volkskraft hinein. Sie gewannen im Krieg an Wert und Wichtigkeit. Wo Leben vernichtet wird, muß mehr Leben gezeugt und erhalten werden. Es geht „um Sein oder Nichtsein für Gegenwart und Zukunft“, mahnt uns der Führer. So große Worte setzt er nicht aus kleinen Gründen, und wie Deutschland von seinen Soldaten die Einsicht in die Unabdingbarkeit ihres Heldentums erwartet, verlangt es von seiner Heimat Opfer, die schwer genug in die Waagschale fallen.

Denn es wird nicht nur Volk gegen Volk, es wird auch Heimat gegen Front in einem Kriege ausgewogen, Als die Heimat 1918 zu leicht befunden wurde, war das Heldentum vergebens bewiesen worden. Die schöne Zukunft eines sicheren Friedens „findet Verwirklichung nicht nur durch die Opfer der Front, sondern auch durch die der Heimat“. Das ist eine Aufforderung, aber auch eine Gelegenheit, die der Führer gibt. Der nationalsozialistische Staat ist bereit, seinen Frieden auf beiden Säulen zu bauen und Front und Heimat in Ehren nebeneinander bestehen zu lassen. Auf den Schlachtfeldern bewährt sich die Würdigkeit der Zukunft in klaren Maßstäben, im friedlichen Hinterland fordert sie andere Wertung.

Gerade in diesem Jahr ist die Heimat verpflichtet, das Höchste an ihren Opfern zu geben, und selbst dann wird sie nur einen Bruchteil von dem leisten, was unsere Wehrmacht zu Lande, zur See und in der Luft vollbringt.