Völkischer Beobachter (June 5, 1944)
Schwere Kämpfe östlich von Rom –
Seit 12. Mai 400 Panzer vernichtet
dnb. Aus dem Führer-Hauptquartier, 4. Juni –
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Der Feind setzte gestern seine heftigen, von starken Panzer- und Schlachtfliegerverbänden unterstützten Durchbruchsangriffe nördlich der Albaner Berge beiderseits der Via Casilina fort. In äußerst schweren und verlustreichen Kämpfen gelang es ihm, unsere Abriegelungsfront bis in den Raum zehn Kilometer östlich Rom zurückzudrücken.
In heldenhaftem Kampfe zerschlugen die Verteidiger des Monte Cavo bei Rocca di Papa unter Führung des Oberleutnants Schöngreen alle den ganzen Tag über gegen diese Schlüsselstellung geführten Angriffe des weit überlegenen Feindes. Erst als die letzte Munition verschossen war, kämpfte sich die Besatzung befehlsgemäß auf die eigenen Linien zurück. In Nahkämpfen zeichnete sich der Leutnant Brose eines Flakregiments besonders aus.
Die Fallschirmpanzerdivision „Hermann Göring“ hat sich bei den schweren Kämpfen im Raum nordwestlich Valmontone heldenhaft geschlagen.
Westlich der Albaner Berge setzten sich unsere Truppen auf den Tiber ab.
Die Ausweitung des feindlichen Einbruchs nach Nordosten wurde von den Besatzungen unserer Stützpunkte bei Zagarolo und Palestrina in zähem Kampf verhindert.
Auch beiderseits Cave und im Frontabschnitt südlich Paliano scheiterten alle feindlichen Angriffe in schweren Abwehrkämpfen.
Kampf- und Nachtschlachtflugzeuge griffen auch in der vergangenen Nacht feindliche Kolonnen und Bereitstellungen im Raum von Valmontone wirksam an.
Im Abschnitt nördlich Frosinone konnte der Feind unseren Absetzbewegungen infolge der nachhaltigen Straßenzerstörungen nur langsam folgen. Auf dem Ostufer des Liri nördlich Sora wurden mehrfach starke feindliche Angriffe abgewiesen, ein Einbruch abgeriegelt. Seit dem 12. Mai wurden im Bereich des hier eingesetzten Korps 400 feindliche Panzer vernichtet.
Geleitstreitkräfte der Kriegsmarine wehrten vor der westitalienischen Küste feindliche Schnellbootangriffe ab und beschädigten dabei mehrere Boote.
Deutsche Schnellboote versenkten in der Adria im Seegebiet vor Split vier feindliche Nachschubfahrzeuge und brachten zahlreiche Gefangene ein. In einem anschließenden Gefecht mit feindlichen Artillerieträgern beschädigten sie mehrere dieser schwerbewaffneten und gepanzerten Fahrzeuge.
Im Osten warfen deutsch-rumänische Truppen die Sowjets im Kampfraum nordwestlich Jassy, von rollenden Angriffen starker deutsch-rumänischer Kampf- und Schlachtfliegerverbände unterstützt, weiter zurück und nahmen mehrere Höhenstellungen. Starke von Schlachtfliegern und Panzern unterstützte Gegenangriffe des Feindes scheiterten. 25 feindliche Panzer wurden abgeschossen und 33 sowjetische Flugzeuge in Luftkämpfen vernichtet.
Einzelne britische Flugzeuge warfen in der vergangenen Nacht Bomben auf die Städte Mannheim und Ludwigshafen.