Dōmei: Hostile operations against Truk (2-19-44)

Völkischer Beobachter (February 20, 1944)

Ein Domei-Kommentar zu dem neuen Vorstoß –
Feindliche Operationen gegen Truk

dnb. Tokio, 19. Februar –
Das Kaiserliche Hauptquartier gab am Freitagnachmittag bekannt, daß Verbände von feindlichen Flugzeugen, die von Flugzeugträgern aus starteten und zu einem feindlichen Einsatzgeschwader gehörten, seit Donnerstagvormittag die japanischen Stellungen auf der Insel Truk angriffen. In der Mitteilung heißt es weiter, daß erbitterte Kämpfe im Gange sind. Die Insel Truk, auch Hogolu, gehört zur mittleren Karolinengruppe.

Domeis militärischer Kommentator befaßt sich in einer Betrachtung mit den feindlichen Operationen bei den Trukinseln. Er schreibt, der Gegner habe mit einem Sprung über die Marshallinseln diesmal seine Operationen in gewagter Weise bis zur strategischen Schlüsselstellung in der von den Japanern beherrschten inneren Südsee ausgedehnt.

Der Feind sei sich durchaus bewußt, daß in den von den Japanern beherrschten Südgebieten unbegrenzte Naturschätze vorhanden sind und daß, sobald diese für die Kriegführung Japans erst einmal zur Verfügung stehen, die Durchführung der Gegenoffensive gegen ein Japan mit einer derartigen Kampfkraft unmöglich wäre.

Es gebe zwei Gründe für die jetzige Gegenangriffstrategie von Nimitz. Erstens glaube Nimitz, daß es möglich sei, die Inselstützpunkte mit Hilfe von Überwassereinheiten der Flotte anzugreifen, falls sie von einer überlegenen Luftflotte geschützt werden. Zweitens meine er, daß die USA sich den Verlust einiger Kriegsschiffe leisten können. Diese beiden Gründe dienten als Stütze für die Invasionsstrategie des Gegners gegen die Gilbert- und die Marshallinseln.

Es sei indessen bedeutsam, daß die gegenwärtige Operation des Feindes gegen die Trukinseln noch einen Schritt weitergehe und die bisherige Strategie der Umwege verlasse. Der direkte Vorstoß gegen die Trukinseln bezwecke augenscheinlich die Vertreibung eines Keiles in die strategische Schlüsselstellung im Zentral-Pazifik. Der Gegner sei ungeduldig bemüht, seine sogenannte „Rückkehr nach Manila“ zu erzwingen, aber dieser Versuch gebe den japanischen Flottenstreitkräften nur weitere Gelegenheit, ihn zurückzuwerfen.


Von einem japanischen Stützpunkt im Südpazifik meldet Domei: Die japanischen Küstenbatterien beschädigten in der Nacht zum 14. Februar in den Gewässern südwestlich von Madang drei feindliche Torpedoboote schwer.

Die feindlichen Boote wollten offenbar die japanischen Streitkräfte angreifen, sie wurden jedoch durch das heftige Feuer der japanischen Batterien daran gehindert. Eines der Boote ergriff die Flucht und zog eine weiße Rauchfahne hinter sich, während das zweite nach Volltreffern abdrehte. Ein weiteres feindliches Torpedoboot, das bald darauf gesichtet wurde, ist von den japanischen Batterien, die zwei Volltreffer am Bug erzielten, ebenfalls rasch abgewiesen worden. Vermutlich sind alle drei Torpedoboote gesunken.

Weiterhin wird von einer Frontstellung im Südpazifik gemeldet, daß Einheiten der japanischen Marineluftwaffe am gleichen Tage einen erfolgreichen Angriff auf einen feindlichen Geleitzug nordwestlich Bougainville unternahmen. Bei diesem Angriff wurde ein Transporter versenkt, zwei mittelgroße Transporter wurden schwer beschädigt. Außerdem erlitten ein großer Kreuzer, ein Kreuzer und ein Zerstörer schwere Beschädigungen. Fünf japanische Flugzeuge gingen verloren.