Völkischer Beobachter (June 1, 1944)
US-Neger als Arbeitsaufseher –
Dakar wird amerikanisiert
Madrid, 31. Mai –
„Dakar ist eine amerikanische Stadt geworden,“ berichten französische Offiziere, die vom Senegal nach Algier versetzt worden sind. In der kurzen Zeit, seit die Nordamerikaner dort sind, sei der ganze militärische und Verwaltungsapparat nach US-Muster umgestellt worden und die englische Sprache sei tonangebend. Die Beschriftung der Straßen und Plätze erfolgte dementsprechend. Unter der englischen Benennung stehe die französische, und auch diese soll nur so lange beibehalten werden, bis das Gros der Bevölkerung ausreichend englisch spricht. Es fänden Massenkurse statt, um die Bevölkerung dazu zu bringen. Wer sich weigere, dem würden die Lebensmittelkarten entzogen. Außerdem verliere der Betreffende seine Arbeit und werde Strafbataillonen zugeteilt, deren Mitglieder keinerlei Lohn empfingen und die für schwierige und gesundheitsschädliche Arbeiten herangezogen werden. Ein großer Teil der französischen Beamten im Senegal sei bereits nach Algier und Französisch-Marokko abgeschoben und durch nordamerikanische ersetzt worden, woraus jeder erkenne, daß die Yankees nicht die Absicht hätten, das Land jemals wieder zu verlassen.
Um die eingeborene Bevölkerung schneller an die neuen Verhältnisse zu gewöhnen, hätten die nordamerikanischen Behörden aus den USA Negerinstrukteure kommen lassen, die als Arbeiteraufseher fungieren. In US-Kreisen sehe man diese Verpflanzung amerikanischer Neger nach Afrika aber auch als interessantes Experiment an, denn man wolle feststellen, wie sich die Verpflanzten in ihrer neuen Heimat akklimatisieren. Der Gedanke, Neger von Nordamerika wieder nach Afrika zu schicken, in die Heimat ihrer Väter oder Urväter, spuke schon lange in den Köpfen nordamerikanischer Biologen und Wirtschaftler, sei bisher aber nicht in die Tat umgesetzt worden. Man erwarte in Kürze noch weitere Transporte nordamerikanischer Neger, die man auch unter die Arbeiter mischen wolle. Es bestehe schon kein Zweifel mehr, so heißt es in diesen Berichten dann weiter, daß die Nordamerikaner aus diesem Teil Afrikas die Europäer völlig verdrängen wollen. Das beziehe sich auch auf die Engländer, die übrigens versucht hätten, mit Hilfe einiger Finnen Boden zu fassen. Dieser Versuch müsse heute schon als fehlgeschlagen betrachtet werden. Sie würden von den Nordamerikanern zwar noch geduldet, aber so sehr in ihre Schranken verwiesen, daß sie keinerlei maßgeblichen Einfluß ausüben könnten. Der französische Einfluß sei heute schon so gut wie ausgeschaltet.