Bitter laments of American war victims (2-17-44)

Völkischer Beobachter (February 18, 1944)

Entlassene Soldaten stehen vor dem Nichts –
Erbitterte Klagen amerikanischer Kriegsopfer

Eigener Bericht des „Völkischen Beobachters“

rd. Lissabon, 17. Februar –
Die skandalöse Vernachlässigung der amerikanischen Kriegsopfer, die in wachsendem Maße von den Fronten in die USA zurückkehren und entlassen werden, beginnt zu einem sehr ernsten Problem zu werden und enthüllt die ganze soziale Rückständigkeit des Roosevelt-Programms.

Die US-Zeitschrift Newsweek brachte in diesen Tagen die Nachricht, gegenwärtig müßten monatlich bereits mindestens 70.000 amerikanische Soldaten wegen Dienstuntauglichkeit aus dem Heer entlassen werden. Die Hälfte davon ist infolge von Verwundungen oder körperlichen Schäden, die die Soldaten im Dienst davontrugen, untauglich geworden.

Ihre Unterbringung führt zu größten sozialen Schwierigkeiten. Die vielgenannte Kommission Roosevelts für die Regelung des Arbeitskraftproblems im Krieg, die WMC, hat zwar besondere Dienste eingerichtet, die die verwundeten oder kranken Soldaten vor ihrer Entlassung aus den Lazaretten über Arbeitsmöglichkeiten beraten sollen. Aber wie die bitteren Klagen kriegsverletzter Soldaten in den amerikanischen Zeitschriften ergeben, funktionieren diese Hilfsmaßnahmen praktisch so gut wie gar nicht, und die wieder ins Privatleben zurückkehrenden Verwundeten stehen, wenn sie nicht über private Mittel verfügen, vor dem Nichts.

Die Stimmung dieser entlassenen Soldaten kommt in einem Eingesandt im San Francisco Examiner mit voller Deutlichkeit zum Ausdruck. Ein Feldwebel schreibt darin erbittert, er und zahllose seiner Kameraden müßten tagelang warten, bis sie auch nur einen Cent Unterstützung erhielten. Das veranlaßte die verwundeten Amerikaner dazu, mit sehr gemischten Gefühlen in die Heimat zurückzukehren, da sie dort tatsächlich dem Elend ausgeliefert seien. Ein anderer Soldat namens Jakob King erklärt im gleichen Blatt, diese erschütternde Vernachlässigung der kranken und verwundeten amerikanischen Soldaten sei ein treffendes Beispiel für die vagen und leeren Versprechungen, mit denen das „New Deal“ die amerikanische Bevölkerung abfinde.

Einziger Ausweg: Verbrechen

Bei einem Erinnerungsgottesdienst für Gefallene in Boston, der von der Vereinigung der Kriegsverletzten des Staates Massachusetts veranstaltet wurde, erklärte der Marinesoldat Kellisher New World Telegram zufolge in einer öffentlichen Ansprache, wenn die Regierung nicht endlich die zurückgekehrten und oft arbeitsunfähigen Kriegsteilnehmer ausreichend versorge, würden sich die USA sehr bald der größten und gefährlichsten Welle von Verbrechen gegenüber befinden, die sie je in ihrer Geschichte gekannt hätten. Wenn die Regierung nicht eingreife, müsse es die Bevölkerung selbst tun, denn sie werde am ersten darunter zu leiden haben, wenn man weiterhin die heimgekehrten Kriegsopfer in der gleichen sträflichen Weise wie bisher behandle.

Mit dieser Anklage des Marinesoldaten, der vier Monate lang an den Kämpfen um Guadalcanal teilgenommen hat, wird ein Problem aufgedeckt, das, wie die US-Presse zugibt, zahlreiche Kreise bereits sehr weitgehend mit Besorgnis erfüllt. Unter den aus dem Dienst entlassenen US-Soldaten befindet sich ein erschreckend großer Prozentsatz von Männern, die in den Dschungelkämpfen des Pazifiks und unter dem Einfluß der dort herrschenden Fieberkrankheiten schwere geistige Störungen davongetragen haben und wirklich eine öffentliche Gefahr darstellen. Wenn diese Zum großen Teil arbeitsunfähigen Soldaten, wie es tatsächlich heute der Fall ist, in der Musterdemokratie Roosevelts dem Elend preisgegeben sind, ist es nur zu verständlich, daß Verbrechen und Laster bei ihnen den günstigsten Nährboden finden, den man sich vorstellen kann.