Battle of Berlin (1945)

Führer HQ (April 29, 1945)

Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht

Tag und Nacht tobt nun der fanatische Kampf in den Stadtteilen Berlins. Die tapfere Besatzung verteidigt sich in schwerem Ringen gegen die unaufhörlichen Angriffe der bolschewistischen Massen. Trotzdem konnte weiteres Vordringen des Feindes in einzelnen Stadtteilen nicht verhindert werde: Zwischen der Potsdamer Straße und dem Belle-Alliance-Platz wird noch erbittert gekämpft. Von Plötzensee drang der Gegner bis zur Spree durch.

Südlich Berlin führten die Sowjets neue Verbände gegen unsere im Angriff befindlichen Divisionen heran, mit denen wechselvolle Kämpfe entbrannt sind. Beelitz wurde genommen und östlich Werder die Verbindung mit dem Verteidigungsbereich in Potsdam hergestellt. Angriffe gegen die Ostflanke dieses Vorstoßes nordwestlich und südlich Treuenbrietzen wurden abgewiesen.

Im Mecklenburg-pommerschen Raum wurde die sowjetische fünfte Panzerbrigade neu herangeführt und drängte unsere Verbände von Templin auf die Seenkette zwischen Lychen-Neubrandenburg und Anklang zurück.

In Nordwestdeutschland kam es an der unteren Ems zu heftigen Ortskämpfen, in deren Verlauf leer verlorenging. An der Elbe, südöstlich Hamburg, bildeten die Engländer unter starkem Artillerieschutz einen kleinen Brückenkopf auf dem Nordufer des Flusses bei Lauenburg. Reserven sind zum Gegenangriff angetreten. In Oberschwaben drängt der Feind gegen die Linie Memmingen-Augsburg.

In Italien versucht der Gegner, sich den Absetzbewegungen unserer Divisionen durch starke Vorstöße aus dem Raum Parma nach Nordwesten und aus seinem Po-Brückenkopf nach Norden vorzulegen. Bei Piadena und Verona sind heftige Kämpfe mit vorgezogenen feindlichen Abteilungen im Gange.

Auch gestern beschränkten sich die Bolschewisten im Südabschritt der Ostfront auf örtliche Vorstöße. Aus dem Raum Brünn setzten sie ihre Durchbruchsversuche fort und traten auch westlich Mährisch-Ostrau zu dem erwarteten Angriff an. Austerlitz ging in feindliche Hand. Schwere Kämpfe mit eingebrochenen sowjetischen Angriffstruppen sind im Gange. Die tapferen Verteidiger von Breslau schlugen starke Angriffe an der Westfront unter Verlusten für den Gegner ob. Im Kampfraum Bautzen und Meißen drangen unsere Angriffe weiter nach Norden vor. Kamenz und Königsbrück wurden wieder genommen und die Sowjets unter hohen Verlusten zurückgeworfen.

Der Feind konnte gestern nach starker Artillerievorbereitung vom Festland her on der Ostküste der Frischen Nehrung Fuß fassen. In diesen verlustreichen Kämpfen mussten unsere Truppen dem Gegner geringfügig Raum geben.

Über dem gesamten Reichsgebiet herrschte gestern nur geringe feindliche Jagdfliegertätigkeit.

In Fortsetzung ihres Kampfes gegen den feindlichen Nachschubverkehr versenkten Unterseeboote erneut acht vollbeladene Dampfer mit 45.000 BRT, drei Zerstörer und zwei Korvetten.