Führer HQ (April 20, 1945)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
Zwischen den Sudeten und dem Oderbruch tobt die Schlacht gegen den bolschewistischen Massenansturm mit äußerster Erbitterung. Westlich, der Lausitzer Neiße griff der Feind mit zahlreichen Schützendivisionen und acht Panzerkorps an. Im Einbruchsraum Görlitz-Bautzen-Weißwasser warfen unsere Verbände nach Westen vorgedrungene Kräfte der Bolschewisten zurück. Während heftige Angriffe beiderseits Sprembergs unter holten Verlusten für den Gegner abgewehrt wurden, konnten die Sowjets durch eine Frontlüde südlich Cottbus weiter nach Nordwesten vorstoßen und in Tarlau eindringen.
In der Schlacht vor Berlin errangen unsere tapferen Divisionen beiderseits Frankfurts einen vollen Abwehrerfolg und stellten im Gegenangriff die alte Hauptkampflinie wieder her. Bei Müncheberg und Wriezen hat sich die Lage verschärft. Trotz zäher Gegenwehr gelang es starken feindlichen Panzerkräften, aus dem Raum von Müncheberg weiter nach Südwesten und Süden bis in den Raum von Tempelburg und Buchholz vorzustoßen. Gegenangriffe sind angesetzt. Bei Wriezen war en die Sowjets neu herangeführte Verbände in den Kampf. Im Raum von Sternchen und Rötzel wird erbittert gekämpft. Nach unvollständigen Meldungen wurden in der Schlacht vor Berlin gestern erneut 226 Panzer vernichtet.
Im Süden der Ostfront gewannen Gegenangriffe südlich des Semmering gegen zähen Widerstand weiteres Gelände zurück. Bolschewistische Angriffe südöstlich St. Pölzten brachten dem Gegner nur geringen Geländegewinn.
Südlich Brünn brachen schwächere Angriffe des Feindes zusammen. Der verstärkte Druck gegen das Industriegebiet von Mährisch Ostrau blieb dank der tapferen Haltung unserer Divisionen ohne nennenswerten Bodengewinn für den Gegner.
Infolge seiner hohen Verluste griff der Feind gegen die Südwestfront von Breslau, gestern nur mit schwächeren Kräften an.
Bei Bissau hielten unsere Truppen auch gestern den Angriffen der Bolschewisten stand, nahmen eine Höhe wieder und brachten Gefangene und Beute ein.
Jagd- und Schlachtflieger vernichteten an der Ostfront weiters 83 Panzer 20 Saldengeschütze und zahlreiche Fahrzeuge. In Luftkämpfen wurden 51 Flugzeuge abgeschossen. Nach bisher noch unvollständigen Meldungen verloren die Sowjets in der Zeit vom 1. bis 19. April 2.807 Panzer.
Am Atlantik trat der Feind nach mehrstündigem Trommelfeuer und rollenden Schlachtfliegerangriffen erneut gegen die Festung Gironde-Süd au. Die erbitterten Abwehrkämpfe dauern an. Die tapfere Besatzung von Gironde-Nord wurde nach mehrtägigem heldenhaftem Kampf von starken Kräften überwältigt.
In den schweren Kämpfen im Ijssel-Bogen wurden nach jetzt vorliegenden Meldungen in der Zeit vom 1. bis 18. April 134 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge vernichtet.
Zwischen Ems und unterer Weser nahm der Gegner seine Angriffe wieder auf. In schweren, den ganzen Tag andauernden Kämpfen erzielte er einige Einbrüche und drückte unsere Truppen in den Raum südlich Delmenhorst zurück.
Auch in der Lüneburger Heide setzten die Briten ihre Angriffe auf breiter Front fort und stießen mit Panzerrudeln bis in die Elbe-Niederung nördlich Lüneburgs vor.
An der Elbe eroberten unsere Grenadiere einige Ortschaften östlich Barby zurück und warfen südlich davon eine über den Fluss gesetzte Kampfgruppe auf das Westufer zurück.
Im Harz leisten unsere Truppen überlegenen feindlichen Kräften verbissenen Widerstand.
Während due aus engstem Raum zusammengedrängte Besatzung von Halle der Übermacht erlegen ist, hielten die in einzelne Kampfgruppen aufgespaltenen Verteidiger von Leipzig weiterhin starken Angriffen stand. Nordöstlich dauern wurden an einzelnen Stellen auf das Ostufer der Mulde vorgedrungene feindliche Kräfte über dem Fluss zurückgeworfen.
Aus dem Raum zwischen Zwickau stießen gepanzerte Kampfgruppen der Amerikaner gegen das Erzgebirge nach Süden vor. Sie wurden, wie die aus dem Raum von Hof nach Osten, Westen und Süden vorgedrungenen Kräfte, von Jagdkommandos und Eingreifreserven aufgefangen.
Unsere Angriffe in die Flau en der von Hersbruck bis Neumarkt in der Ober Pfalz durchgebrochenen Amerikaner sind in guten Fortschritten: auch zwischen Nürnberg und Ansbach sind Gegenangriffe gegen den nach Süden verbringenden Feind im Gange.
Weit vorgetriebene Panzerspitzen wurden unter Abschuss vor 17 Kampfwagen zurückgeschlagen. Die Besatzung von Nürnberg steht im Städtern in schwerem Abwehrkampf.
Zwischen Crailsheim und dem Neckar südlich Heilbronn angreifende Infanterie- und Panzerverbände blieben kurz nach Verlassen ihrer Ausgangsstellungen liegen. Lediglich westlich Schwäbisch-Hall erzwang der Gegner einen tieferen Einbruch in den Mainhardter Wald.
Nach erbitterten Kämpfen, in deinen eine größere Anzahl Panzer abgeschlossen wurde, brach eine starke feindliche Kampfgruppe in den Raum südöstlich Nagold ein und drang bis an den Neckar bei Tübingen und Rottenburg vor. Übersetzversuche über den Fluss bei Horb scheiterten. Weiter westlich drängt der Gegner auf den Gebirgsstraßen des Schwarzwaldes, im Kinzigtal in der Rheinebene südwestlich Lahr nach Süden.
An der Westfront wurden nach unvollständigen Meldungen in der Zeit vom 1. bis 18. April 1.079 feindliche ganzer abgeschossen.
An der mittelitalienischen Front lag der Schwerpunkt der Kämpfe gestern an unterem Frontbogen südlich Bolognas, beiderseits der Via Emilia und nordwestlich Argenta. Den mit starken Kräften angreifenden Amerikanern blieben trotz stärkster Artillerie- und Fliegerunterstützung wesentliche Erfolge versagt. Örtliche Einbrüche wurden in schneidigen Gegenstößen unter Abschuss zahlreicher Panzer abgeriegelt, eine nordwestlich Medicina durchgebrochene Kampfgruppe auf ihre Ausgangsstellung zurückgeworfen.
Die Insel Helgoland wurde gestern erneut von britischen Bombenflugzeugen angegriffen. Amerikanische Kampfverbände warfen Bomben auf süddeutsches Gebiet. In der Nacht waren Orte in Schleswig und die Reichshauptstadt das Angriffsziel britischer Terrorbomber.