Oberdonau-Zeitung (April 17, 1945)
Die große Entscheidungsschlacht
Cs. Linz, 16. April. – Das deutsche Volk und seine Wehrmacht haben in diesen bitteren Tagen und Wochen des Höhepunktes der Krise in diesem Kriege lange vergeblich auf ein Wort des Führers gewartet.
Der Mann an der Spitze von Volk und Reich, auf dem unsere ganze Hoffnung steht, hatte Wichtigeres zu tun, als zu reden in einer Zeit, in der von Ost und West die Feinde zum Generalsturm auf das Reich ansetzten. Jetzt hat der Führer aber sein strenges Schweigen gebrochen. Der Tagesbefehl an die Kämpfer der Ostfront ist in seiner kurzen soldatischen Form zugleich eine erschöpfende Darstellung der Lage Deutschlands.
Seit gestern früh sind die Bolschewisten auf der breiten Oder-Front zu ihrem letzten Ansturm auf das Reich angetreten. Der Führer unterstreicht ausdrücklich, dass er diesen Stoß vorausgesehen habe und dass bereits seit Jänner dieses Jahres alles geschehen ist, um eine starke Ostfront aufzubauen. Den Feind empfängt eine gewaltige deutsche Artilleriemasse die er seit langem mit gutem Grunde am meisten fürchtet. Die deutsche Infanterie ist durch zahllose neue Einheiten ergänzt. Neben jungen Jahrgängen, die trotz des Krisenzustandes einer systematischen Ausbildung unterzogen wurden, stehen Alarmeinheiten aller Waffen und Formationen und steht der Volkssturm, der heute vor allem im Osten auch bereits Fronterfahrung besitzt und militärisch ausgebildet ist. Der Führer weist die Soldaten der Ostfront nochmals nachdrücklich und ernst auf ihre schicksalhafte Aufgabe hin, das deutsche Volk vor der Ermordung durch den Bolschewismus zu retten. Heute weiß der letzte deutsche Soldat, welches Schicksal seinen Angehörigen in der Heimat bevorsteht, wenn der Bolschewismus seinen Einzug hält. Deshalb wird die deutsche Ostfront die Erwartung des Führers erfüllen und stehen!
In dieser Stunde der Entscheidung – und der Anbruch dieser letzten großen bolschewistischen Offensive an der Ostfront in den deutschen Ostgauen ist wirklich die Stunde der Entscheidung! – darf Feigheit nicht geduldet werden, ist jede feige Tat des einzelnen Soldaten oder einer Formation ein Verbrechen am ganzen Volk. Der Führer weist die Soldaten im Osten darauf hin, dass jedes Regiment oder jede Division, die ihre Stellung verlässt, von der Heimat, von den deutschen Frauen und Kindern beschämt ist, die dem Bombenterror standzuhalten wissen. In dieser Stunde der Entscheidung zu weichen, wäre so schimpflich wie nie eine Tat in der ganzen Geschichte unseres deutschen Volkes verwerflich gewesen ist. Ausdrücklich werden unsere tapferen Ostkämpfer auf die Gefahr aufmerksam gemacht, die in jenen wenigen Verrätern droht, die im russischen Solde und vielleicht sogar in deutscher Uniform gegen uns kämpfen, um ihr erbärmliches Leben in vermeintliche Sicherheit zu bringen. Der deutsche Soldat hat durch den Tagesbefehl des Führers vollkommene Freiheit und Klarheit. Wer den Befehl zu einem Rückzug gibt und den betroffenen Soldaten nicht genau bekannt ist, ist festzunehmen und wird notfalls augenblicklich ohne Rücksicht auf Rang oder Auszeichnungen erschossen. Jeder Verräter also spielt mit seinem Leben, und die deutschen Ostkämpfer werden zweifellos nicht zögern, auch diesen Teil des Tagesbefehls des Führers mit aller Schärfe durchzuführen.
Als der Führer das letztemal zu seinem Volke sprach, kündigte er seine Absicht vor der Geschichte an, noch in diesem Jahre die Wende des Krieges herbeizuführen. Jetzt, wo der Bolschewismus zum letzten Generalsturm auf das Reich angetreten ist, im selben Augenblick, in dem ein gerechtes Schicksal mit Roosevelt den größten Kriegsverbrecher aller Zeiten plötzlich ausgetilgt hat, stellt der Führer fest, dass die Wende des Krieges begonnen hat. Die Standhaftigkeit und der Fanatismus unserer Divisionen an der Ostfront werden nach dem Willen des Führers den bolschewistischen Ansturm in einem Blutbad ersticken, wie es die Geschichte der Kriege aller Zeiten noch nicht erlebt hat. Das alte Schicksal Asiens wird sich im Sturm der bolschewistischen Horden auf die Reichshauptstadt wiederum erfüllen: Berlin bleibt deutsch, Wien wird wieder deutsch, und Europa wird niemals russisch! So hat es der Führer im Tagesbefehl an seine Kämpfer der Ostfront festgestellt, und so wird es sein: Die große letzte Entscheidung hat begonnen – seien wir auch in der Heimat für sie so bereit, wie es der Führer von den Soldaten der Ostfront ernst und bestimmt erwartet!