Führer HQ (March 15, 1945)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
Südlich des Plattensees brachen unsere Kampfgruppen gegen zunehmenden Widerstand der Sowjets in das stark verminte feindliche Hauptkampffeld ein. Beiderseits des Sárvizkanals wurden in hartem Kampf weitere stark ausgebaute Stützpunkte der Bolschewisten genommen, unsere Front dadurch begradigt und heftige Gegenangriffe abgewehrt. Schlacht- und Jagdflieger unterstützten die Angriffe und fügten besonders dem sowjetischen Nachschubverkehr schwere Schäden zu. In Luftkämpfen und durch Flakartillerie der Luftwaffe wurden 36 feindliche Flugzeuge abgeschossen.
Im slowakischen Erzgebirge blieben vereinzelt weiter vorgedrungene Angriffsgruppen der Sowjets südlich Heiiigenkreuz und bei Altsohl vor unseren rückwärtigen Stützpunkten liegen.
Der gestrige Kampftag brachte bei Schwarzwasser unseren immer wieder zu entschlossenen Gegenstößen antretenden Panzern und Grenadieren einen vollen Abwehrerfolg. Feindliche Stellungen nordöstlich Striegau wurden in kühnem Vorstoß erobert und gegen alle Angriffe der Bolschewisten gehalten.
Die Festung Breslau wird in verbissenen Häuserkämpfen gegen den von Norden und Süden andrängenden Feind erfolgreich verteidigt. Auch die Besatzung von Glogau hält ihre Stellungen in tapferem Abwehrkampf.
An der Oder, vor Stettin und am Brückenkopf Dievenow blieben zusammenhanglose Angriffe der Bolschewisten in der Mehrzahl vor unseren Stellungen liegen. Die Verteidiger von Kolberg hielten unter schwerem Beschuss den anhaltend starken Angriffen des Feindes stand und ließen die zweimalige Aufforderung zur Übergabe unbeantwortet.
Am Frontbogen von Gotenhafen und Danzig, besonders im Raum von Quassendorf, wurden die Durchbruchsversuche der mit starken Panzerkräften angreifenden Bolschewisten wiederum in schwerem Kampf vereitelt.
In der Abwehrschlacht um Ostpreußen zerbrachen die auf breiter Front zwischen Eisenberg und dem Festungsbereich von Königsberg fortgesetzten Angriffe der feindlichen Armeen am hervorragenden Kampfgeist unserer Infanterie. Eingebrochene Sowjetkräfte wurden vor rückwärtigen- Stellungen aufgefangen oder im Gegenangriff zurückgeworfen. Die Vernichtung von 88 feindlichen Panzern kennzeichnet die Härte der Schlacht.
Der volle deutsche Abwehrerfolg während der fünften Schlacht in Kurland zwang den Feind, seine Durchbruchsversuche auch im Kampfraum von Frauenburg einzustellen.
Bewegungen und Ansammlungen des Gegners am Niederrhein wurden unter wirksames Artilleriefeuer genommen.
Trotz starken Widerstandes gewannen unsere Truppen im Gegenangriff östlich Remagen Höhen und Ortschaften zurück. Nach erneutem Antreten konnten jedoch die Amerikaner wieder einige Einbrüche erzielen, die abgeriegelt wurden.
Gegen unsere Front westlich des Rheins ist der Feind an der Mosel, an der Saar und im Unterelsass zum Großangriff angetreten. Unter starkem Einsatz von künstlichem Nebel gelang es Ihm, nordöstlich Kochem und bei Ürzig auf dem Ostufer der Mosel Fuß zu fassen. Zwischen dem Osburger und dem Schwarzwälder Hochwald dauern schwere Abwehrkampfe an. Auch um unsere Stellungen zwischen Forbach und Hagenau sind schwere Kämpfe entbrannt.
In Italien vernichtete ein Stoßtrupp von Fallschirmjägern südlich Imola einen feindlichen Stützpunkt, brachte zahlreiche Italiener als Gefangene ein und fügte dem Feind hohe blutige Verluste zu.
Durch Angriffe feindlicher Bomber gegen Nordwest- und Westdeutschland entstanden Schäden besonders in den Wohngebieten von Hannover, Hildesheim, Gütersloh und Hattingen an der Ruhr. Amerikanische Verbände warfen Bomben auf Orte ln Südostdeutschland. In der Nacht richtete sich der feindliche Bombenterror gegen mitteldeutsches Gebiet. Nach bisherigen Meldungen wurden durch Luftverteidigungskräfte 23 viermotorige Bomber zum Absturz gebracht.
In den letzten Tagen haben zahlreiche „Sturm-Wikinge“ und Kleinst-Unterseeboote Ziele im Schelderaum angegriffen. Nach bisherigen Meldungen wurden vier Schiffe mit 12.000 BRT versenkt. Weitere Erfolge nicht zurückgekehrter „Sturm-Wikinge“ sind mit Sicherheit anzunehmen.