Die Brennpunkte im Westen
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Tokio, 19. März – Wie das Kaiserliche Hauptquartier bekanntgibt, wehrte die japanische Luftwaffe die in den Gewässern südöstlich von Kyushu am Morgen des 18. März erschienenen feindlichen Sondereinheiten ab und setzte ihre Angriffe fort. Die Abschussergebnisse vom 18. März betragen:
VERSENKT: Ein Standard-Flugzeugträger, ein Flugzeugträger oder Schlachtschiff, ein Schlachtschiff oder Kreuzer und zwei Zerstörer.
SCHWER BESCHÄDIGT: Ein Standard-Flugzeugträger.
Neben diesen Abschussergebnissen erzielte die japanische Luftwaffe durch Selbstaufopferungstaktik bedeutende Erfolge, die Jedoch noch nicht im Einzelnen festgestellt sind.
Führer HQ (March 20, 1945)
Vom Feind ungestört haben unsere Truppen in der Nacht vom 18. zum 19. März den Drau-Brückenkopf südwestlich Siklós planmäßig geräumt. In Unkenntnis der Lage belegten sowjetische Schlachtflieger und Artillerie unsere inzwischen von bulgarischen und bolschewistischen Kräften besetzten Stellungen auf dem nördlichen Drau-Ufer mit Bomben und Feuer.
Zwischen Stuhlweißenburg und Felsögalla setzte der Gegner mit etwa 20 Schützendivisionen und zahlreichen Panzerverbänden seine Angriffe fort und konnte den Einbruchsraum an den Ausgängen des Vértesgebirges nach Nordosten erweitern. Hier kam er jedoch nach erbitterten Kämpfen vor unserer Abriegelungsfront westlich Tata zum Stehen. Am Ostrand des Bakonywaldes wurden die feindlichen Angriffsgruppen schon nach geringem Geländegewinn aufgefangen.
In zäher Abwehr vereitelten unsere Truppen im slowakischen Erzgebirge den in Richtung Neusohl erstrebten Durchbruch der Bolschewisten.
Infolge unserer Gegenangriffe im Raume beiderseits Leobschütz und Neiße konnten die Verbände der 1. ukrainischen Front ihre Einbrüche nach Westen und Süden gestern nicht mehr erweitern. Unsere Truppen behaupteten ihre neuausgebauten Stellungen in zähem Ringen und warfen eingebrochene feindliche Kräfte in mehreren Abschnitten nach Nordosten zurück.
Die tapferen Verteidiger des Brückenkopfes von Stettin fingen alle mit Panzern und Sturmgeschützten geführten Angriffe der Bolschewisten vor ihren verkürzten Linien auf.
Die große Schlacht um West- und Ostpreußen nahm gestern noch an Heftigkeit zu. An den Brennpunkten westlich Gotenhafen und Zoppot, südwestlich Praust sowie an der Front südlich des Frischen Haffs drang der Feind in einige Stellungsabschnitte ein. Trotzdem wahrten unsere Truppen, in ihrem Kampfwillen unerschüttert, den Zusammenhalt der Front, vernichteten erneut 119 Panzer und vereitelten den bedrohlichen Durchstoß der Sowjets zur Küste. Westlich Gotenhafen griffen schwere Seestreitkräfte und Marineflak wirksam in die Kämpfe ein. Auch in Kurland stehen unsere Divisionen beiderseits Frauenburg in hartem Kampf gegen die bolschewistischen Angriffsarmeen, die sie in Abwehr und Gegenstößen unter hohen feindlichen Verlusten auffingen. Die Sowjets verloren gestern 84 Flugzeuge.
Am Mittelrhein lag der Brennpunkt der Abwehrkämpfe auch gestern nördlich Königswinter und an der Autobahn östlich Honnefs. Trotz seines starken Einsatzes wurde der Gegner durch Gegenstöße zum Stehen gebracht oder zurückgeworfen. An der Südfront des Brückenkopfes konnte er weiter Boden gewinnen. Der Kampfkommandant von Koblenz verteidigt sich mit dem Rest der Besatzung tapfer gegen den von allen Seiten angreifenden Feind.
Zwischen Rhein und Pfälzer Bergland dauern schwere Kämpfe mit den über die Nahe und das Glantal vorgedrungenen feindlichen Panzerkräften an. An der Südgrenze der Rheinpfalz, wo unsere Truppen die Westwallbefestigungen bezogen haben, scheiterten sämtliche Angriffe der 7. Amerikanischen Armee unter hohen blutigen Verlusten für den Gegner. Im Kampf gegen Tiefflieger schossen unsere Jäger 15 anglo-amerikanischen Flugzeuge ab.
An der Front in Mittelitalien und in den Westalpen wurden durch Stoßtrupps mehrere Stützpunkte des Gegners vernichtet und Gefangene eingebracht.
In einem achttägigen Unternehmen säuberten kroatische Verbände und deutsche Kampfgruppen die fruchtbare Landschaft der Moslavina südlich Bjelovar von Banden und fügten ihnen hohe Verluste zu. Der Gegner ließ zahlreiche Waffen und mehrere Versorgungslager in unseren Händen.
Weiträumige Angriffe amerikanischer Terrorflugzeuge richteten sich gestern gegen Mittel- und Süddeutschland. Schäden entstanden besonders in Jena und Fulda. Außerdem waren Orte im rheinisch-westfälischen Gebiet das Ziel britischer Bomber. In der Nacht flogen schwächere. Verbände die Reichshauptstadt und die Steiermark an.
Unsere Schnellboote versenkten vor der englischen Küste aus einem stark gesicherten Geleitzug in harten Gefechten sieben Schiffe mit zusammen 24.500 BRT, beschädigten einen Zerstörer sowie zwei Motorkanonenboote. In der vorhergehenden Nacht schossen sie ein Artillerieschnellboot in Brand und beschädigten ein weiteres.
M 1518/45
Geheime Reichssache.
20.3.1945
Herrn Reichsminister Speer
(gleichlautend an …)
Der Führer hat am 19.3.45 nachstehenden Befehl erlassen:
Betr.: Zerstörungsmaßnahmen im Reichsgebiet.
Der Kampf um die Existenz unseres Volkes zwingt auch innerhalb des Reichsgebietes zur Ausnutzung aller Mittel, die die Kampfkraft unseres Feindes schwächen und sein weiteres Vordringen behindern. Alle Möglichkeiten, der Schlagkraft des Feindes unmittelbar oder mittelbar den nachhaltigsten Schaden zuzuführen, müssen ausgenutzt werden. Es ist ein Irrtum zu glauben, nicht zerstörte oder nur kurzfristig gelähmte Verkehrs-, Nachrichten-, Industrie-, und Versorgungsanlagen bei der Rückgewinnung verlorener Gebiete für eigene Zwecke wieder in Betrieb nehmen können. Der Feind wird bei seinen Rückzug uns nur eine verbrannte Erde zurücklassen und jede Rücksichtnahme auf die Bevölkerung fallen lassen.
Ich befehle daher:
alle militärischen, Verkehrs-, Nachrichten-, Industrie- und Versorgungsanlagen sowie Sachwerte innerhalb des Reichsgebietes, die sich der Feind für die Fortsetzung seines Kampfes irgendwie sofort oder in absehbarer Zeit nutzbar machen kann, sind zu zerstören.
Verantwortlich für die Durchführung dieser Zerstörungen sind die militärischen Kommandobehörden für alle militärischen Objekte einschließlich der Verkehrs- und Nachrichtenanlagen, die Gauleiter und Reichsverteidigungskommissare für alle Industrie-, und Versorgungslagen sowie sonstigen Sachwerte,
Den Gauleitern und Reichsverteidigungskommissaren ist bei der Durchführung ihrer Aufgabe durch die Truppe die notwendige Hilfe zu leisten.
Dieser Befehl ist schnellstens allen Truppenführers bekanntzugeben, entgegenstehende Weisungen sind ungültig.
gez.: ADOLF HITLER
OKW/WFST/Op/Qu 2 Nr. 002711/45 gKds
Supreme HQ Allied Expeditionary Force (March 20, 1945)
FROM
(A) SHAEF MAIN
ORIGINATOR
PRD, Communique Section
DATE-TIME OF ORIGIN
201100A March
TO FOR ACTION
(1) AGWAR
(2) NAVY DEPARTMENT
TO (W) FOR INFORMATION (INFO)
(3) TAC HQ 12 ARMY GP
(4) MAIN 12 ARMY GP
(5) AIR STAFF
(6) ANCXF
(7) EXFOR MAIN
(8) EXFOR REAR
(9) DEFENSOR, OTTAWA
(10) CANADIAN C/S, OTTAWA
(11) WAR OFFICE
(12) ADMIRALTY
(13) AIR MINISTRY
(14) UNITED KINGDOM BASE
(15) SACSEA
(16) CMHQ (Pass to RCAF & RCN)
(17) COM ZONE
(18) SHAEF REAR
(19) SHAEF MAIN
(20) PRO, ROME
(21) HQ SIXTH ARMY GP
(REF NO.)
NONE
(CLASSIFICATION)
IN THE CLEAR
UNCLASSIFIED: Allied forces continue to expand the Remagen bridgehead. We have pushed north to Oberkassel, on the Rhine River, and to the east have cleared Stockhausen and Windhagen against heavy enemy artillery fire. Another 1,500 yards of the autobahn southeast of Windhagen is in our hands.
In the southern sector of the bridgehead we cleared Rockenfeld, against moderate resistance, and reached Hammerstein. The bridgehead is 18 miles long and eight miles deep. Armored vehicles and transport in the Remagen bridgehead area were attacked by our aircraft. Koblenz has been cleared of the enemy and we control the west bank of the Rhine from Koblenz to Bingen. Bingerbrück, across the Nahe River west of Bingen, has been captured. In the area south of Bingen and east of Bad Kreuznach, heavy fighting is in progress. We have cleared Wolfsheim and Sprendlingen and entered Wöllstein. Bad Kreuznach and Sobernheim, to the southwest, are in our hands. Between Soberhnheim and Kirn to the west, our armored units crossed the Nahe River and pushed southeastward to clear Meisenheim and to reach the vicinity of Merzweiler, towns cleared in these advances include Meddersheim, Merxheim and Schmidthachenbach.
Our armored columns advancing from the north and west met in the vicinity of Merzweiler. The resulting pocket, which extends northwest almost to the Moselle River, is estimated to contain about 2000 enemy troops. Farther to the southwest our units cleared Sankt Wendel and Dirmingen. We captured the personnel and guns of an entire field artillery battalion in the Dirmingen area. Troop concentrations and transport south and east of Bad Kreuznach and Sankt Wendel were attacked by Allied planes.
In the Saarlouis bridgehead our units made gains northeastward against heavy resistance. Our forces breached the Siegfried Line defenses at more than a dozen points along the sector between Saarbrücken and the Rhine River. Some units are through the fixed fortifications. Resistance continued to be stubborn. Except for stragglers, the enemy has been entirely expelled from French soil in this area.
West of Zweibrücken, Alschbach was cleared and 21 pillboxes were knocked out. Gains were made in the immediate Zweibrücken area. Farther east, the enemy’s main defense line was reached in the Hardt Mountain area. Fighting continued in Niederschlettenbach. In the northern Aslace plain, we cleared Öberhofen, Altenstadt and Wissembourg, and advance elements drove northward three miles to Oberotterbach. Lauterburg, near the Rhine River, was taken after hard fighting. Enemy defenses in the Siegfried Line south of Pirmasens and Landau were bombed by medium bombers.
Allied forces in the west captured 5,040 prisoners 18 March.
Medium, light, and fighter-bombers hit enemy road and rail traffic yesterday over an area ranging from north of the Ruhr to the Saar Valley. about 4000 motor and horse-drawn vehicles, rail cars and locomotives were destroyed and a very large number were damaged. Rail lines were cut in approximately 280 places including some in Holland. Among the day’s targets were railyards at Coesfeld, Dülmen, Barmen, Landau, around Osnabrück and Münster, southwest of Kassel and east of the upper Rhine and rail traffic in and south of the Ruhr.
Five bridges were attacked, two between Osnabrück and Hanover and three west of Kassel. Fighter bombers hit a large motor repair depot north of Emmerich, an ammunition dump near Terborg, both in Holland, and airfields north and east of the Ruhr Valley.
Escorted heavy bombers in very great strength, attacked industrial objectives at Plauen, Jena, Zwickau, jet aircraft factories at Neuburg, Leipheim, and Asbach, west of Neuburg, and marshalling yards at Fulda. A benzol plant at Gelsenkirchen, the railway viaduct at Arnsberg and another railway viaduct in the Bielefeld area were attacked by other escorted heavy bombers.
In all the day’s operations, 47 enemy aircraft were shot down and 20 others were destroyed on the ground. Nineteen of our fighters are missing, according to reports so far received.
Last night, bombers attacked targets in Berlin and rail communications from the Ruhr to Hanover and south to Koblenz.
COORDINATED WITH: G-2, G-3 to C/S
THIS MESSAGE MAY BE SENT IN CLEAR BY ANY MEANS
/s/
Precedence
“OP” - AGWAR
“P” - Others
ORIGINATING DIVISION
PRD, Communique Section
NAME AND RANK TYPED. TEL. NO.
D. R. JORDAN, Lt Col FA4655
AUTHENTICATING SIGNATURE
/s/
U.S. Navy Department (March 20, 1945)
After a day of destructive attacks on the enemy air force in Kyushu the Fast Carrier Task Force commanded by VADM Marc A. Mitscher, moved northeast and on March 19 (East Longitude Date) attacked the principal units of the Japanese Fleet in its home bases in the Inland Sea. During these attacks crippling damage was inflicted on the Japanese Fleet and many Japanese aircraft were destroyed.
A preliminary report from ADM R. A. Spruance, Commander Fifth Fleet, who was present in tactical command of the Fleet forces engaged shows that the following damage was inflicted on the enemy during the two days fighting:
AIRCRAFT:
SHIPS SUNK:
Six small freighters
SHIPS DAMAGED:
GROUND INSTALLATIONS:
A large number of installations including hangars, shops, arsenals and oil storage facilities were destroyed.
Our aircraft losses in combat were extremely light.
The enemy made many air attacks on our forces. None of our ships was lost. One of our ships was seriously damaged and is returning to port under her own power. A few others received minor damage but are fully operational.
Mopping-up operations were continued by the Marines in Iwo on March 20.
On March 19, Liberators of the 7th Army Air Force bombed the airfield on Chichi Jima in the Bonins causing explosions and large fires.
Navy search Mariners of Fleet Air Wing One bombed the town of Yap in the western Carolines on March 20.
Fourth Marine Aircraft Wing fighters continued attacks on enemy-held bases in the Marshalls.
The Pittsburgh Press (March 20, 1945)
Enemy escape roads blocked by U.S. air and ground forces
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Thought capital was reduced to ashes, broadcaster says in telling of 300-plane raid
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Bigger and better planes to be flown from deck of 45,000-ton vessel
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