Führer HQ (April 24, 1945)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
Im Frontbogen südlich des Semmering warfen unsere Truppen die Sowjets noch weiter zurück und wiesen Angriffe bei Altmark und Traisen ab. Zwischen Laa an der Thaya und Nikolsburg sowie südlich Brünn konnte der Feind keine nennenswerten Erfolge erzielen. In diesem Kampfraum wurden 52 Panzer abgeschossen.
Im Südabschnitt der großen Schlacht zwischen den Sudeten und der Pommerschen Bucht drangen unsere Truppen in schwungvollem Angriff bis in den Raum hart östlich Wart vor. In der Stadt verteidigt sich die Besatzung weiter gegen starke Angriffe. Durch die Unterbrechung seiner rückwärtigen Verbindungen nordwestlich Brünn wurde der Gegner gezwungen, seine auf Dresden vorgeschobenen Angriffsspitzen zurückzunehmen. Priegnitz und Kamenz sind wieder in unserer Hand. Im Raum südlich Spremberg binden eigene Truppen in harten Kämpfen starke Kräfte der Bolschewisten.
Von Jüterbog stößt der Feind auf Wittenberg vor. An der Linie Guben-Frankfurt-Fürstenwalde wurden heftige Angriffe abgewiesen oder aufgefangen.
In der Schlacht um die Reichshauptstadt stießen die Bolschewisten trotz erbitterten Widerstandes unserer Truppen und Volkssturmeinheiten bis in den Raum südöstlich Brandenburg, südlich Potsdam und nördlich Königs Wusterhausen bis in die Randgebiete der östlichen und westlichen Stadtgebiete vor.
An der nördlichen Oderfront griff der Feind bei Schwetz erfolglos an, konnte seinen Brückenkopf zwischen Schwetz und Stettin dagegen erweitern. Nordöstlich Pillau vereitelten unsere Verbände in schweren Waldkämpfen nächtliche Durchbruchsversuche.
Beiderseits der unteren Ems wurden wiederholte Angriffe abgewiesen, dabei eine große Anzahl Panzer abgeschossen und Gefangene eingebracht.
Der Schwerpunkt der Kampfhandlungen in Nordwestdeutschland lag gestern zwischen der Aller, der nördlichen Weser und der Elbe bei Stade. In schweren wechselvollen Kämpfen gelang es dem Gegner trotz vielfacher Überlegenheit nicht unsere Front zu durchbrechen. Während im sächsischen Raum und im Vogtland weiterhin Kampfruhe herrscht, halten die feindlichen Angriffe gegen den Raum Eger-Weiden an.
In Süddeutschland richtete sich der Hauptdruck der Amerikaner nach Südosten gegen den Nordteil des Bayrischen Waldes und den Großraum Regensburg. Unsere Gegenangriffe gegen die tiefe Flanke der auf die Donau durchgedrungenen Kräfte sind zwischen Ehingen und Regensburg in gutem Fortschreiten. Versuche, der Amerikaner, ihren Brückenkopf südlich Dillingens zu erweitern, brachen verlustreich zusammen. Aus dem Raum Sigmaringen drang der Feind weiter, nach Südosten vor. Mit den westlich davon durchgebrochenen Panzerspitzen sind heftige Kämpfe im Abschnitt Tuttlingen-Donaueschingen und weiter südlich im Gange.
In Italien hält das erbitterte Ringen in unverminderter Härte an, ohne dass sich die Gesamtlage wesentlich veränderte.