Führer HQ (April 4, 1945)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
Im Südabschnitt der Ostfront hält der feindliche Druck zwischen der Drau und der oberen Raab an. Südlich Wien fingen unsere Truppen die über Baden vorgedrungenen Sowjets in erbitterten Kämpfen auf und schossen zahlreiche Panzer ab. Zwischen dem Neusiedler See und der Donau sowie am Verteidigungsring von Preßburg wurden stärkere Angriffe des Gegners nach anfänglichem Geländegewinn zum Stehen gebracht. In den Kleinen Karpaten und beiderseits der Waag konnten die Bolschewisten unsere Linien an einzelnen Stellen zurückdrücken, wurden im Übrigen aber abgewiesen.
In Oberschlesien vereitelten unsere Divisionen zwischen Loslau und Jägerndorf erneute Durchbruchsversuche des Feindes. Gegen die Festung Breslau setzte der Gegner seine Angriffe mit starken Kräften fort. An der Westfront eingebrochene Sowjets wurden nach schweren Kämpfen abgeriegelt. An der Westküste der Danziger Bucht stehen unsere Truppen in der Oxhöfter Kämpe und in der westlichen Weichselniederung weiterhin in schwerem Kampf gegen fortgesetzte starke Angriffe. Nordwestlich Doblen scheiterten wiederholte Angriffe der Bolschewisten.
Im Westen drückten die Engländer unsere Gefechtsvorposten am Waal beiderseits Arnheim nach schweren Kämpfen auf das nördliche Stromufer zurück. An der Issel wie im Raum zwischen Henglo und den nordwestlichen Ausläufern des Teutoburger Waldes sind heftige Angriffe des Feindes und eigene Gegenangriffe im Gange. Panzergrenadiere stießen nordwestlich Burgsteinfurt in die tiefe Flanke des Gegners und vernichteten eine Panzergruppe. In den Straßen von Rheine und Osnabrück wird gekämpft. Über Herford stoßen Panzerspitzen gegen das Gebiet von Bad Oeynhausen vor, während die Besatzung von Münster dem Feind weiter verbissen Widerstand leistet. Im Nordabschnitt der Westfront wurden gestern 54 Panzer abgeschossen.
An der Sieg wiesen unsere Verbände zahlreiche Angriffe zurück und riegelten einzelne örtliche Einbrüche ab. Auch die am Rothaar-Gebirge angreifenden Amerikaner gewannen nur geringfügig Boden.
In Thüringen verteidigen unsere Besatzungen Eisenach und Meiningen. An ihnen vorbeistoßend, gelangten feindliche Kräfte bis in den Raum von Gotha und Suhl. Die Amerikaner verloren in diesen Kämpfen 23 Panzer.
Auch im östlichen Spessart und am Main beiderseits Würzburg wurde die Verteidigung gefestigt. Südlich Ochsenfurt wurde eine schwächere feindliche Panzergruppe zurückgeworfen. Westlich Wimpfen am Neckar musste der Gegner vor den Angriffen unserer Gebirgsjäger zurückweichen. In der Rheinebene südwestlich Bruchsal blieben seine Angriffe in unserem Abwehrfeuer liegen.
Auf der Landbrücke zwischen der Adria und dem Comacchio-See wurden nach starken feindlichen Angriffen unsere Stellungen um wenige Kilometer an den Kanal bei Porto Garibaldi zurückgenommen.
Anglo-amerikanische Bomberverbände griffen gestern Orte in Nord- und Mitteldeutschland an und verursachten besonders schwere Schäden in der Stadt Kiel. In der Nacht war der Großraum Berlin das Ziel britischer Bombenangriffe.