Führer HQ (March 13, 1945)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
Nördlich der Drau brachen erneute bolschewistische und bulgarische Angriffe gegen unsere Brückenköpfe unter hohen feindlichen Verlusten zusammen.
Panzer und Grenadiere kämpften sich östlich des Plattensees trotz tiefgestaffelter Sperren und starker Panzerabwehr weiter in die Tiefe der sowjetischen Stellungen vor.
An der Gebirgsfront der mittleren Slowakei erzielten die Bolschewisten gegen zähen Widerstand unserer Stützpunktbesatzungen nördlich Schemnitz nur geringen Bodengewinn.
Die im Raum von Schwarzwasser weiter angreifenden Sowjets wurden vor rückwärtigen Stellungen aufgefangen oder wieder nach Südosten zurückgeworfen. Südlich des Oberlaufs der Weichsel brachen alle Durchbruchsversuche der Bolschewisten in unserem Abwehrfeuer zusammen. Nördlich Ratibor setzte der Feind die Angriffe des Vortages unter dem Eindruck seiner hohen Ausfälle nur mit Schwächeren Kräften fort. Die in Striegau eingeschlossene bolschewistische Kampfgruppe wurde aufgerieben, nachdem vor den Höhen nördlich der Stadt wiederum zahlreiche Entlastungsangriffe gescheitert waren. In den viertägigen Kämpfen verloren die Sowjets neben hohen blutigen Verlusten 42 Panzer, 40 Geschütze und zahlreiche Handwaffen.
Nördlich Frankfurt verhinderten unsere Truppen bei anhaltendem feindlichem Druck auch gestern eine Ausweitung des sowjetischen Brückenkopfes. Am Südrand von Küstrin wurde der Gegner aus einer Einbruchsstelle geworfen.
Vor Stettin verloren die Durchbruchsversuche der Bolschewisten infolge ihrer hohen Verluste an Wucht und Geschlossenheit. Sie führten nur im Nordteil des Brückenkopfes zu unbedeutenden Einbrüchen. Nordöstlich Greifenhagen gewannen eigene Panzer einen verlorenen Stellungsabschnitt gegen zähen Widerstand der Sowjets zurück. Die Verteidiger von Kolberg schlugen wiederholte, von Panzern unterstützte Angriffe des Feindes ab.
In Westpreußen drangen starke sowjetische Panzerkräfte im Raum von Neustadt trotz verbissener Gegenwehr weiter nach Nordosten vor. Der auf Gotenhafen angreifende Feind wurde nordwestlich Quassendorf durch Gegenangriff aufgefangen. Vor dem Frontbogen zwischen Zuckau und Tiegenhof blieb die Mehrzahl der bolschewistischen Angriffe nach hohen Verlusten liegen. Dirschau ging nach hartem Kampf verloren. Unsere in Westpreußen eingesetzte Armee vernichtete seit Beginn der sowjetischen Winteroffensive 2.046 Panzer.
Die Kampftätigkeit in Ostpreußen blieb auf zahlreiche erfolglose Aufklärungsvorstöße und Einzelangriffe der Bolschewisten im Raum von Zinten beschränkt.
Auch am 10. Tag der Abwehrschlacht in Kurland zerbrachen die Durchbruchsversuche der 22. Sowjetarmee südöstlich Frauenburg ohne entscheidenden Geländegewinn. Seit Beginn des Großkampfes wurden in diesem Raum 205 feindliche Panzer vernichtet.
Im Westen scheiterten feindliche Aufklärungsvorstöße gegen die holländische Insel Schouwen ebenso wie am Nieder- und Mittelrhein. östlich Remagen warfen die Amerikaner weiter Kräfte in den Kampf, um die Ausweitung ihres Brückenkopfes zu erzwingen. Nach harten Kämpfen konnte der Gegner einige Ortschaften und Höhen nehmen.
Im Abschnitt östlich Wittlich scheiterten feindliche Angriffe gegen unsere Stellungen auf dem westlichen Ufer der Mosel. Eigene Vorstöße warfen den Gegner westlich Bernkastel auch gestern weiter vom Fluss zurück. An dem Ruwer brachen die erneut angreifenden Amerikaner in unserem Feuer zusammen und verloren dabei die Mehrzahl der dort eingesetzten Panzer.
In Mittelitalien scheiterten britische Aufklärungsvorstöße bei Bagnacavallo.
Durch die Angriffe amerikanischer Bomberverbände erlitten vor allem die Wohnviertel von Swinemünde, Wien und Marburg an der Lahn schwere Schäden. Britische Terrorflieger griffen Orte im rheinisch-westfälischen Raum an und trafen besonders Dortmund. In der Nacht war die Reichshauptstadt das Ziel feindlicher Bomber.
Der bereits am 21. Februar im Wehrmachtbericht genannte Oberfeldwebel Mischke, Flugzeugführer in einem Schlachtgeschwader, schoss am 11. März über der Ostfront neun sowjetische Flugzeuge ab, davon wiederum vier bei Belastung seines Flugzeuges durch eingehängte Bomben.