Führer HQ (March 4, 1945)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
Im slowakischen Erzgebirge setzte der Feind seine Angriffe gegen den Frontbogen von Schemnitz und Altsohl fort und erzielte bei und westlich Karpfen geringe Einbrüche. Volksgrenadiere fingen südlich der Hohen Tatra die Angriffe eines sowjetischen Schützenverbandes im Hauptkampffeld auf.
Schwächere Angriffe der Bolschewisten im schlesischen Raum brachen am Nord- und Ostrand des Zobten im Abwehrfeuer zusammen. Beiderseits Lauban verbesserten unsere Angriffsgruppen gegen zähen Widerstand und zahlreiche Gegenangriffe sowjetischer Panzerverbände auch gestern ihre Stellungen und schossen 31 feindliche Panzer ab. Die Kampftätigkeit an der Neiße- und Oderfront blieb auf vereinzelte erfolglose Aufklärungsvorstöße der Sowjets beschränkt.
Zwischen Stargard und Dramburg in Pommern warfen die Bolschewisten starke Teile von zwei Panzerarmeen in den Kampf und drängten die eigenen Abwehrkräfte trotz verbissener Gegenwehr über die Linie Daher–Schiefelbein zurück. Die aus dem Raum Bublitz nach Norden vorgestoßenen sowjetischen Panzerverbände wurden östlich Köslin und bei Schlawe aufgefangen. Rummelsburg ging nach hartem Kampf verloren. Schlacht- und Jagdflugzeuge vernichteten in diesem Raum wiederum 24 sowjetische Panzer.
Durch das Beispiel ihrer Offiziere mitgerissen, vereitelten unsere tapferen Truppen an den Brennpunkten der Abwehrschlacht in Ostpreußen in entschlossenen Gegenstößen weiterhin alle Durchbruchsversuche der Bolschewisten.
In Kurland nahm der Feind südöstlich Libau seihe Angriffe nach starker Feuervorbereitung wieder auf, blieb jedoch nach geringen Anfangserfolgen innerhalb des Hauptkampffeldes liegen.
Im Westen dauert die Materialschlacht nach Zuführung neuer feindlicher Kräfte in unverminderter Stärke an. Vom Rheinknie bei Rees bis Geldern schlugen unsere Truppen starke Angriffe blutig zurück. Südöstlich davon bis zum Rhein konnte der Gegner unsere Verbände in erbittertem Ringen zurückdrücken und in Krefeld eindringen.
Am Erft-Abschnitt bis in den Raum nördlich Euskirchen wurde der Feind, nachdem er den Fluss auf breiter Front nach Osten überschritten hatte, in Gegenstößen wieder aufgefangen.
Beiderseits Prüm und an der Kyll, östlich Bitburg, dauern die Stellungskämpfe an, ohne dass die angreifenden Amerikaner über örtliche Bodengewinne hinauskamen. Im Raum von Forbach, bei Saargemünd und in den unteren Vogesen führte der Gegner zahlreiche Ablenkungs- und Fesselungsangriffe.
Nach bisher vorliegenden Meldungen vernichteten unsere Truppen an der Westfront gestern 75 feindliche Panzer.
In Mittelitalien nahm der Feind nordwestlich Poretta seine Angriffe mit stärket Artillerie- und Schlachtfliegerunterstützung wieder auf. Nach harten Kämpfen konnte er übers den Monte Belvedere und Monte della Torrazza etwa drei Kilometer nach Norden vordringen. Ein stärkerer Angriff der Briten am Senio nördlich Faenza scheiterte. Auf der Landzunge östlich des Comacchiosees wurde ein örtlicher Einbruch abgeriegelt.
Die Besatzung der kleinen Insel Piscopi nordwestlich Rhodos hat vier Monate lang beträchtliche feindliche Seestreitkräfte gebunden. Die Kompanie wurde jetzt, nachdem sie zahlreiche Angriffe des Gegners abgewiesen hatte, von überlegenem Feind überwältigt.
Amerikanische Bomberverbände unternahmen am Tage weiträumige Angriffe gegen das Reichsgebiet, wobei vor allem Personenverluste und Schäden in Chemnitz, Magdeburg, Hannover und Bielefeld entstanden. In der Nacht war Dortmund das Ziel eines britischen Terrorangriffs. Kampfflugzeuge stießen bis in den Raum Berlin vor. Luftverteidigungskräfte brachten nach bisherigen Meldungen 39, meist viermotorige Bomber zum Absturz.