Führer HQ (October 31, 1944)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
Unter dem Eindruck der nachhaltigen Abwehr unserer Besatzungen hat der Feind gestern seine Angriffe weder auf die Festung Dünkirchen, noch gegen unseren Brückenkopf nordöstlich Brügge fortgesetzt. In schweren Kämpfen haben sich unsere auf Südbeveland kämpfenden Truppen nach Walcheren zurückgezogen. Kanadier, die sich den Zugang dorthin erzwingen wollten, wurden durch zusammengefasstes Feuer zerschlagen.
In der Schlacht in Nordbrabant fasste der Feind seine Panzerverbände vor allem zwischen Roosendaal und Breda und östlich Oosterhout zu starken Durchbruchskeilen zusammen. In erbitterter Abwehr vereitelten unsere schwer ringenden Truppen alle Versuche, ihre Front aufzuspalten und brachten die vordringenden gegnerischen Divisionen an vorbereiteten Brückenkopfstellungen südlich der unteren Maas und ihrer Mündung zum Stehen.
Eigene Angriffsunternehmen südöstlich Helmond führten zu Stellungsverbesserungen. Feindliche Gegenangriffe scheiterten. Bei diesen Kämpfen wurden innerhalb von drei Tagen 85 feindliche Panzer abgeschossen.
In den Wäldern zwischen der oberen Meurthe und Mortagne wurde auch gestern erbittert gekämpft. Die immer wieder angreifenden Nordamerikaner kamen nur wenig über ihre Ausgangsstellungen hinaus. Ein eigener Angriff nordöstlich Remiremont stieß in angreifende nordamerikanische Bataillone.
London lag wieder unter dem Feuer von „V1.“
In Mittelitalien griff der Feind im westlichen Frontabschnitt vergeblich den Raum von
Castelnuovo an. Zäher Widerstand unserer Truppen brachte auch südwestlich Vergato die feindlichen Angriffe zum Scheitern. Nach starker Feuervorbereitung konnten britische Verbände nördlich Melaola den Übergang über den Ronco erzwingen.
Unsere Stützpunktbesatzungen, die auch nach der Räumung Griechenlands auf einigen ägäischen Inseln belassen wurden, stehen auf Milos und Piscopi im Kampf gegen gelandete feindliche Kräfte.
Auf dem Balkan wurden bulgarische Angriffe gegen unsere Stellungen östlich des Vardartales abgewiesen. Auch bei Pristina und an der westlichen Morava hat sich die Lage trotz anhaltenden bolschewistischen Druckes nicht wesentlich verändert.
Zwischen Donau und unterer Theiß dringt der Feind mit neu herangeführten Verbänden in Richtung auf Kecskemét vor. Deutsche und ungarische Schlachtflieger führten wirkungsvolle Angriffe gegen die feindlichen Angriffsspitzen. Flakartillerie der Luftwaffe vernichtete dort gestern 20 Panzer.
Bei Ungvár drängten unsere Gegenangriffe den in einen Abschnitt eingebrochenen Feind auf engem Raum zusammen. In den Ostbeskiden erlitt der Gegner bei vergeblichen Angriffen erneut hohe Verluste.
Nach vorläufigen Zählungen wurden seit dem 26. Oktober in den Kämpfen gegen das slowakische Bandenzentrum Altsohl-Neusohl über 10.000 Gefangene gemacht und über 100 Geschütze aller Kaliber, 600 Lastkraftwagen und ein Panzerzug erbeutet. Außerdem fielen unübersehbare Mengen an Waffen und Ausrüstung in unsere Hand. Die Säuberung des Raumes von den Restgruppen der unter bolschewistischer Führung stehenden Aufständischen ist weiter im Gange.
Am Narew nahmen die Sowjets beiderseits Ostenburg ihre Angriffe wieder auf, konnten jedoch keine nennenswerten Erfolge erzielen.
In der 14tägigen Schlacht im ostpreußischen Grenzgebiet haben die unter dem Oberbefehl des Generals der Infanterie Hoßbach stehenden Verbände die sowjetischen Großangriffe zum Stehen gebracht und den Feind unter schwersten Verlusten geschlagen, über 35 Schützendivisionen und zahlreiche Panzerverbände scheiterten an dem zähen Widerstandswillen und den entschlossenen Gegenangriffen unserer Divisionen sowie dem vorbildlichen Einsatz des Deutschen Volkssturms. Auch die Materialausfälle der Sowjets sind hoch. In der Zelt vom 16. bis 28. Oktober wurden dort 1066 Panzer, 330 Geschütze und 48 Flugzeuge durch Truppen des Heeres vernichtet oder erbeutet. Fliegende Verbände und Flakartillerie einer Luftflotte; unter Führung von Generaloberst Ritter von Greim, schossen im ostpreußischen Kampfraum in der gleichen Zeit 264 sowjetische Flugzeuge ab und vernichteten 189 Panzer.
In Kurland setzte der Feind südöstlich Libau und im Raum von Autz seine Großangriffe in verstärktem Maße fort. Nach schwerem Ringen wurden die Durchbruchsversuche der Sowjets vereitelt und dabei 111 feindliche Panzer vernichtet.
Feindliche Terrorflieger griffen bei Tage Hamburg, Münster, Hamm und rheinisches Gebiet, bei Nacht Köln an. Außerdem war in der vergangenen Nacht die Reichshauptstadt das Ziel schneller britischer Flugzeuge.