Führer HQ (March 5, 1945)
Kommuniqué des Oberkommandos der Wehrmacht
Im Kampf um die Gebirgsengen der mittleren Slowakei gewann der Feind südlich Schemnitz nach verlustreichen Gefechten geringfügig Boden, während seine wiederholten Angriffe südöstlich Altsohl vor unseren Stützpunkten liegen blieben.
Unsere Panzer und Panzergrenadiere hielten im Raum von Lauban ihre an den Vortagen gewonnenen Stellungen gegen zahlreiche Gegenangriffe der Bolschewisten, und erzielten in wendiger Kampfführung weiteren Geländegewinn.
Unsere Truppen in Pommern und Westpreußen standen auch gestern in schwerem Ringen mit starken feindlichen Panzerkräften. Sie konnten den zwischen Stargard und Naugard nach Westen vordringenden Feind auflangen. Stargard ging nach erbittertem Straßenkampf verloren. Auch im Raum nordöstlich Rummelsburg dauern die Kämpfe an. Westlich der unteren Weichsel traten die Bolschewisten beiderseits Großwollental unter hohem Materialeinsatz zum Angriff an und brachen an einzelnen Stellen in unsere Linien ein. Seit Beginn der Schlacht in Pommern und Westpreußen wurden durch Verbände des Heeres und der Waffen-SS 337, durch Verbände der Luftwaffe weitere 120 feindliche Panzer vernichtet.
Die Besatzung von Graudenz schlug heftige, von starker Artillerie und Schlachtfliegern unterstützte Angriffe der Bolschewisten zurück.
In Ostpreußen zerbrachen auch gestern alle Durchbruchsversuche der Sowjets an der Standhaftigkeit unserer bewährten Divisionen.
Der Großkampf in Kurland griff auf den Raum südöstlich Frauenburg über. Unter geringem Geländeverlust wurde der Ansturm überlegener feindlicher Kräfte in harten Nahkämpfen aufgefangen, die feindlichen Durchbruchsversuche südöstlich Libau wiederum verlustreich zerschlagen.
Am Niederrhein hält der Feind seinen starken Druck vor allem im Raum südwestlich Xanten und im Raume Mörs aufrecht. Die Besatzung des Brückenkopfes Homberg behauptete sich in schweren Kämpfen unter Vernichtung zahlreicher feindlicher Panzer gegen sämtliche Angriffe der Amerikaner.
In der Abwehrschlacht zwischen dem Rhein südlich Düsseldorf und dem Erft-Abschnitt hielten unsere Truppen den weiter mit starken Kräften vordringenden Gegner vor neuen Linien auf und vereitelten den erstrebten Durchbruch auf Köln. Der Erft-Abschnitt nördlich Euskirchen wurde gehalten, doch konnte der Feind in die Stadt selbst eindringen. Bei Gemünd und Schieiden dauern Orts- und Bunkerkämpfe an.
Angriffe der 3. amerikanischen Armee zwischen der Schnee-Eifel und der Mosel scheiterten im Gebiet von Stadtkyll, östlich von Prüm gelang es dem Gegner, unsere Truppen auf die Kyll zurückzudrücken. Am Unterlauf des Flusses wurden die Angriffe unter blutigen Verlusten der Amerikaner zerschlagen und Gefangene eingebracht.
Im Brückenkopf südlich Saarbrücken wird im Abschnitt von Forbach und bei Stirnig-Wendel um Bunker und Feldbefestigungen gekämpft.
Teile der Besatzung von Gironde-Süd vernichteten bei einem kühnen Vorstoß feindliche Stützpunkte und kehrten mit zahlreichen Gefangenen und ansehnlicher Beute an Waffen in ihre Ausgangsstellungen zurück.
Im Etruskischen Apennin sind harte Kämpfe nördlich Poretta mit den, erneut nach starker Feuervorbereitung angreifenden Amerikanern entbrannt. Britische Vorstöße nördlich Faenza scheiterlen.
Nordamerikanische Terrorflieger warfen Bomben auf Städte im süd- und südostdeutschen Raum, wobei besonders in Stuttgart, Ulm, Graz und Wiener-Neustadt Schäden in Wohnvierteln entstanden. Die Briten griffen Wanne-Eickel und weitere Orte im Ruhrgebiet an.
Die gestern gemeldete Abschusszahl von 39 feindlichen Flugzeugen hat sich durch Nachmeldung unserer Nachtjäger um 22 viermotorige Bomber auf insgesamt 61 Flugzeuge erhöht.
In Fortsetzung ihrer Operationen gegen den feindlichen Nachschub versenkten unsere Unterseeboote in harten Kämpfen wiederum zehn vollbeladene Schiffe mit zusammen 48.000 BRT, einen Zerstörer und ein Geleitfahrzeug.
Leutnant Brandt, Staffelkapitän in einem Jagdgeschwader, mit dem Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz ausgezeichnet, vollbrachte trotz Behinderung durch, eine Beinprothese am 3. März im Osten eine hervorragende kämpferische Einzelleistung. Durch Bombenwurf zerstörte er drei sowjetische Panzer „T 34,“ schoss bei Tiefangriffen 20 Lastkraftwagen in Brand und brachte in Luftkämpfen drei feindliche Flugzeuge zum Absturz.
Bei Abwehrkämpfen zwischen Frankfurt an der Oder und Küstrin zeichnete sich ein unter Hauptmann Roeske stehendes Bataillon des Panzerkorps „Feldherrnhalle” durch Härte und Standhaftigkeit besonders aus.